Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Januar bis Juni)

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.9503#2578

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Lsits 2

„Volksgemeinfchas^
Goilirtag, i>e» i!8. Ju»>

trifst es in hohem Maße zu. Hier schlug es schon
vor Jahrtausenden und Jahrhunderten, und hier
schlägt es auch heute in heißester Liebe zum Reich,
zum heiligen Reiche deutscher Nation.
Jn der Eeschichte des Kampfes um den Rhein,
um den deutschen Rhein, hat die Eegend um Hei-
delberg zu allen Zeiten schon eme hervorragende
Rolle gespielt. Platz und Raum verbieten es uns
an dieser Stelle einige bedeutsame Episoden her-
auszugreifen, um darzutun, wie an dieser Stelle
aus unserer Heimat geheiligtem Voden um deut-
sches Schicksal gerungen worden ist.
Doch nicht nur ein Kampf der Waffen war es,
der hier zur Ehre Deutschlands ausgetragen, nicht
minder bcwundern und begeistern wir uns an dem
Kampf der Geister, der hier yusgefochten wurde.
Jn allen Zeiten sind in dieser gesegneten und ur-
deutschen Landschaft Herzen für Deutschland
erglüht. Jmmer wieder in schweren Notzeiten,
wurden hier in Heidelberg die geistigen Waffen
geschmiedet, die sich hernach im Kampfe um Deutsch-
lands Wiederaufstieg, im Ringen um Freiheit und
Ehre der deutschen Nation früher oder später so
glänzend bewähren sollten.
- „Wir tragen in unseren Herzen
den Elauben an Deutschland mit. . ."
so sangen gestern unsere SA-Männer, als sie zu
ihrem, Lber die beiden Festtage nicht geringsn
Dienst auszogen. Fest und hart klang ihr Schritt
in den Straßen und wie ein ernster, feierlicher
Schwur stieg ihr Lied empor.
Elauben anDeutschland, das schwang
auch in dem Marschrhythmus der SS-Verfllgungs-
truppe „Deutschland" mit, als sie geftern frllh
mit klingendem Spiel in unsere Stadt einmar-
schrerte. Die kernigen, sonnverbrannten Eestalten
der SS-Standarte „Deutschland" brachten in den
Nachmittag- und Abendstunden eine neue Note in
das bewegte und belebte Straßenbild der Stadt.
Elauben an Deutschland, das ist's
nicht zuletzt, was unsere alte Universität in ver-
gangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten eben-
falls gelehrt hat. Jn der „dem deutschen Geiste" ge-
weihten neuen llniversität wird es erst recht so sein.
Künderin deutschen Wesens und deutscher Wissen-
schaft, das soll und will unsere Ruperto Larola
auch in aNer Zukunft bleiben. H. L.

Oie Kührung der Oeutschen Gtudenten-
schast geschlossen in Heidelberg
80 Führer der Deutschen Studentenschaft und die
Reichsjugendführung der Deutschen Studentenschaft
mti den Amtsleitern sind gestern nachmittag tn Hei.
delberg eingetroffen, um geschlossen an den Judi.
lSumsfeierlichkeiten teilzunehmen. Die Führer der
Deutschen Studentenschaft sind nach einer fünf-
tägigen Arbeitsbesprechung auf Schloß Homburg,
wo sämtliche llniversitätsfragen bearbeitet wur-
den, nach Heidelberg gekommen.
Jm 2. Teil der Arbeitstagung stand im Mittel.
puE das Thema „Die Umversität als Führerschule".
Prof. Dr. Krieck, Heidelberg hielt ein grundlegendes
Referat Lber das Thema „Die Existenzfrage
der U ni v e r sität." Mit der Anwesenheit der
FLHrer der Deutschen Studentenschaft wird das Welt.
treffen noch eine besondere Note bekommen.

postschalterdienst während der Kesttage
Leim Hauptpostamt: vom 27. 6. bis 1. 7. von 6
bis 2t Uhr:
beim Postamt Erabengasse: vom 27. 6. bis 1. 7.
von 7—22 Uhr:
beim Postamt Neuenheim: vom 27. 6. bis 30. 6.
von 7—22 Uhr:
beim Postamt Handschuhsheim: vom 27. 6. bis
30. 6. von 7—12^, und 1t—20:
bei den Postämtern Rohrbach. Wieblingen. Kirch-
heim und Ziegelhausen vom 27. 6. bis 30. 6. von
7—12X, und 1t—20 Uhr: . ^
bei der Postagentur Schlierbach vom 27. 6. bis , äu zeigen. des
30. 6. von 7—12 u. 1t—20 Uhr. ! Deutschland.

Klaggenhissung vor -er Ltniverfität
Treichsminister ^ust und Gauleiter Wagner unter den Gästen

Jn der Ausstellung ..Heidel-berg — Vermächtnis
und Amgabe die heute nachmittag erösfnet wird,
hat man nachdrücklich bewiesen. daß die Universi-
tät seit ibrer Erllndung rein baulich immer mehr
in die Rolle eines Mittelvunkts der Stadt
hineinwuchs. Es war in den Abendstunden des
gestrigen Tages Eelegenheit geboten. die Richtig-
keit dieser Theorie sür die heutige Zeit zu ervro-
ben. Jn der Straßenbahn war mit einem Mal fllr
alle Richtungen die Üniversität die End-
station. zu <ruß. zu Rad und im Auto war ganz
Heidelberg unterwegs zur Alma mater — gewiß
kein Ausdruck oberfläElicher Neuaier. sondern ein
Beweis der inneren Anteilnahme aller Hei-
delberger am Fest unserer Hochschule (denn sie
Ht eben unsere Hochschule).
Das weite Viereck des Universitätsvlatzes war
umrahmt von vielen Sunderten srob und festlich
gestimmter Volksgenossen. SA und SS waren aus-
marschiert und hatten den Absverrdienst übernom-
men. Aus der Freitrevve vor der Neuen Univer-
sität versammelten sich die Festgäste, man batte
bisher nie den Eindruck. daß diese weite Ramve
zu klein wäre. aber diesmal bätte es sast nicht
ausgereicht. Mit großer Freude wurde allenthal-
ben Reichsminister R u st und unser badischer Eau-
leiter Reichsstatthalter Robert Wagner be-
grüßt. Unisormen und Zivil: Berübmte. Unbe-

rübmte und Preffeleute barrten des Augenblicks.
da das 5S0. Jahresfeit der ältesten reichs-deutschen
Umversität seinen Auftakt nebmen sollte. Der
ubliche Heidelberger Regenschauer hatte sich ver-
zogen. ein lichtblauer Abendbimmel umiaßte die
sestliche Stadt: wir Heidelberger. die wir seit
Wocken den Daumen drückten. reichten uns schmun-
zelnd die Sände.
Es war soweit: nach dem akademischen Viertel
vernahm man ichneidige Marschmuffk. von der
Hauvtstraße ber bog im Paradeschritt ein SS-
Sturm der Deutschland-Standarte ein. Ein vaar
Wendunaen. ein vaar Kommandos. und dann
klang es bell über den Platz: ..Präsentiert das
Eewebr!" Der Präsentiermarsch erklang. die Arme
slogen in die Höbe. und langlam stieaen an den
hoben Fabnenmasten die 81 Flaggen der Na-
tionen in die Höhe. deren Sochich-üler in diesen
Tagen in Seidelberg zu Eaff ffnd. Man mag
sagen: ein Svmbol — aber jeder. der dabei war.
emvsand in diesen Minuten mit Stolz den Welt-
rubm unserer Univerfftät. die zäb und bebarrlich
allezeit mit Vetonung um ibr Deutschtum
kämvfte. Ein feierlicher und unvergeßlicher Ein-
druck! Die Flaggen knatterten im Abendwind. ein
Marsch klang auf und in strammem Schritt mar-
schierten die nationalsozialistischen Verbände an
der Freitrevve vorbei.

Oie Begrüßungsrede von Rekior prof. Or. Groh

Man begab ffch in die Universität. Die Aula
batte einen stilechten Schmuck angelegt. Es wurde
still in dem weiten Raum: Der Rektor Profeffor
Dr. Wilbelm Groh betrat die Tribüne und er-
ösfnete die 550. Jahr-Feier mit folgenden Worten:
Meine Herren Minister,
Sehr verehrte Eästo,
Liebe Kameraden!
Die Universität Heidelberg, deren 550. Jahr-
feier ich soeben eröffnen konnte, heißt Sie durch
mich auf da- h e r z l i ch st e willkommen!
Als die älteste Hochschule des Reiches, als eine
in der Welt berühmte und geachtete Pflegestätte
deutscher Forschung, Lehre und Erziehung, öffnet
Jhnen die Ruperto-Earola weit ihre Tore und
bittet Sie, teilPinehmen an ihrer Freude und
ihrem Elück, das diese festlichen Tage ihr bedeu-
ten:
Drei Tatsachen von symßolischer Geltung ge-
ben dem Beginn unserer Feier einen besonderen
Sinn. Vor wenigen Stunden fand die Jnter-
nationale Hochschulkonferenz ihren
Ausklang, die Tagung ernster völkerverbindender
Arbeit von Eelehrten aller Kulturstaaten der
Welt. Und während wir uns hier versammeln
zu erstem Kennenlernen oder freudigem Wieder-
sehen, wehen draußen auf dem Platz im Herzen
der alten Stadt dieFlaggen von31Na-
tionen. Wi« haben sie gehißt, weil wir unse-
ren ausländischen Gästen damit sagen wollen, datz
wir in ihnen zugleich die Nationen grüßen und
ehren, als deren Abgesandte sie zv uns kommen;
und weil wir nicht allein sein wollen mit unserer
Erinnerung an die große Leistung der Vergan-
genheit und mit unserem Willen zur Weiterarbeit
auf ihren Spuren. Beides gehört Deutschland
und zugleich der Welt. Das drite Symbol der
Weltverbundenheit Heidelbergs aber ist dieser
Raum, ist diess Haus: es entstand aus der An-
hänglichkeit amerikanischer Freunde in Deutsch-
lands schwerster Notzeit.
Was nun die kommenden Tage bringen, die
Erinnerung und den Ausblick, die Besinnüng auf
die gegenwärtige Aufgabe und das Bekenntnis
zu der heutigen Lebensform der Nation, alles sei
betrachtet und verstanden als Ausdruck unseres
Willens. unseren Eästen aus dem Reiche ein Zei-
chen innerster Gemeinschaft von Hochschule und
Volk. unseren Freunden aus dem Auslande ein
Bild des wahren geistigen Ledens Deutschlands
neuen, zufriedenen und glücklichen

Festfolge zum SSV-jährigen Iubiläum
Sonntag, den 28. Juni 1936:
8—lO llhr: Gelegenheit zur Teilnahme am Eottesdienst.
11.30 Uhr: Heldengedenkfeier auf dem Ehrenfriedhos.
Ansprache: Staatsminister Professor Dr. Schmitthenner.
16.15 Uhr: Eröffnung der Städt. Ausstellung „Heidelberg, Vermächtnis und Aufgabe im Kur-
pfälzischen Museum durch Oberbürgermeister Dr. Neinhaus.
Ansprache: Staatsminister Dr. Wacker „Ecschichte, Bedeutung und Aufgabe der Uni-
versität Heidelberg".
19.15 Uhr: Empfang durch die Reichsregierung im Königssaal des Heidelberger Schlosses. (Hierzu
ergehen besondere Einladungen.) ^ ^ ^ ^ „
Ansprachen: Reichsminister Dr. Goebbels. Rerchsmimster R u st.
Kllnstlerische Darbietungen.
Montag, den 29. Juni 1936:
9.30 llhr:FestaktinderStadthalle. ...... -
Aeierlicher Einzug der Abordnungen ln- und auslandlscher Unrverfttaten, Hochschuten
und Akademien.
Fahneneinmarsch.
Begrüßung durch den Rektor der Universität. ^
Ansprachen der Reichsregierung, Reichsleitung der NSDAP, der Stadt Heidelberg und
Heidelberger Studentenschaft.
Musikalische Darbietung.
Ansprachen der in- und ausländischen Delegationen.
Ehrenpromotionen. . ^
Nachmittags: Besichtigung der Universität, ihrer Institute und Kliniken.
20.30 Uhr: Welttrefsen ehemaliger Heidelberger Studenten in der Stadthalle.
Begrüßung durch den Fllhrer der Heidelberger Studentenschaft, caoä.Mr. Kreuzer.
Dienstaa, den 30. Juni 1936:
9.30 Uhr: Festakt in der Stadthalle. Musikalische Aufführung.
Ansprachen: Profeffor der Philosophie Or. K. e. Krieck, Heidelberg: „Dre Objekti-
vität der Wissenschaft als Problem".
Professor der Mediztn vr. Stein, Heidelberg: „Arzttum und Volk".
Musikalische Aufsührung.
18.80 Uhr: Festabend in der Stadthalle.
21.30 Uhr: Heidelberger Schloßfest.
Mittwoch, den 1. Juli 1936:
«b SM Wi lSel^n^u^u^e^dss MMz Wd Mz UK

Denn, meine verehrten ausländischcn Gäste,
wir haben nichts zu verbergen, nichts zu
verheimlichen. Jhre freimütige Frage wird die
freimütigste Antwort erfahren. Nur Osfenheit
und Ehrlichkeit kann den Wea bereiten zum end-
lichen Verstehen und zu aufrichtiger Wertschät-
zung. Daß dazu unsere Feier in jever Stunde
beitragen möge, ist mein herzlichster Wunsch.
Dann erfüllt ste zugleich ihren tiefsten Sinn: eine
Feier des Friedens zu sein, den wir alle als das
höchste Glück auch der eigenen Nation erkennen.
Darum grüße ich Sie mit dem Eruße unseres Vol-
kes, das seine Friedensgesinnung nicht beffer ver-
künden kann, als im Namen des Führers, der ihm
den Frieden im Jnnern geschenkt und den Frieoen
nach außen gesichert hat.
Heil Hitlerl

Zm Hof -er üniversiiät
Das Sieg-Heil verklang. Die Festgäste begad^

sich in den Hof der Universität. Es war inzwi^^
Dunkel geworden. auf den Fcnffergesimsen runo»
leuchteten die Kerzen. Jm Turm spielte die
velle. unten auf dem Rasen standen Tische. uno

aller Ungezwungenheit konnte man ffch freuen-
der Universität zu sein. Ein Herr aus Karlsr"",
bemerkte mit Erleichterung. daß das sonff so o.A
laute Heidelberger Elemeni einigermaßen su.ru-,
gedrängt sei. Nun ffeben wir Piälzer in ,
Tagen gewiß nicht im D'mtergrund. aber wir 'r°->,
ten uns aufrichtig und ebrlich. wie vergnügt
heiter die oielen. vielen ausländischen wul
sich unter uns bewegten.
Die Universität ist eine Stätte der WiffenlwM
drum gab die Eelebrsamkeit — aber in sebr
selliger Form — den Ton an. Ein iüngerer

keineswegs junger) Dozent klagte nicht obne
rechtigung dariiber. daß er seine berühmten ^
legen. deren Namen ihm von nächtlichen Stusio .
der Arbeit ach so vertraut. nicht erkennen 'on' ,
..M a n weiß doch nicht. wiedie atz -
seben." Nun. es wird sich in diesen Tagen
noch Gelegenheit geben. auch die versönlichen U" ;
litäten zu bcäugen. Ueberall gab man sew.,
Freude Äusdruck. daß dns Feff einen so stiminuns
vollen Auitakt genommen!
Alles in allcm: einc ffimmungsvolle Stunof
Da klang es grimmig durch das Mikroohon:
zur Schloßbeleuchtung!" Und dann schritt w",
durch das Svalier der Fackeln, durch die Jngklu-
ffraße und die Kettengaffe. zur Alten Brücke — "
zur Schloßbeleuchtung!


prächiige Schloßbeleuchiung
Als unsere Festteilnebmer durch die
spaliere der SA von der llniversität über die
zur Neuenheimer Landstraße gezogen

Vrücke zur Neuenheimer Landstraße gezogen w,
ren. erglühte das alte Pfalzgrafenschloß in nia»
scher Elut. Die Blicke der Hunderttausend. die e"
zückt schon an den ' roten Strichelzeichnungen
Fensterlämpchen ringsum hingen, fanden nun ^
Rausch des Zauberschlosses von Heidelberg.
Kaum erholte sich das Auge von diesem Staun^
in die Nacht. da krachten schon die ersten Rakete^
los, schlängelten ffch in schlank-kllhnem Steigen
schwindelnde Höhen und sanken selig erfferbend ',
das Dunkel hinab. Jmmer neue Farbensviele,
mer neue Earben, Dolden und Blumensträuße
ten dem eindrucksvollen Löwen der HeidelbeE,
l^niversität mit den Zahlen 1386 und 1936. die ">
ser wundervollen. nicht zu langen. aber lebendim.
und ungemein schönen und reichen Pracht
Feuerwerks das Besondere gaben. Die Feuer-F»"

/ Von Bernhard Seeger-Kelbe

Wieder jährt sich einer der schmachvollsten Tage
der deulschen Geschichte, jener 28. Juni, an dem im
Jahre 1919 das Diktat von Versailles un-
ter militärischen Drohungen und unter dem Druck
der Hungerbkockade von den Vertretern d«r damali.
gen Reichsregierung unterzeichnet wurde. Die Ee.
burtsstunde dieses gegen alles Recht erpreßten „Fr-ie,
densvertrages" trug die Keime der Zerstörung schon
in sich, denn Versailles begann mit einem in der
Weltgeschichte beispiellos dastehenden Bruch heiliger
Versprechungen und Verträge durch die Siegermächte.
Die 14 Punkte Wilsons, auf die vertrauend,
Deutschland den Waffenstillstand schloß, wurden ver-
leugnet. Ein brutaler Gewaltfriede wurde dem
deutschen Volke aufgezwungen, ein „Friede", der nach
den Worten eines seiner Väter, Llemenceau,
garnicht der Herstellung einer befferen Ordnung
Europas, sondern der radikalen Zerschlagung des Rei-
ches und Vernichtung des deutschen Volkes dienen
sollte. Ein „Friede", der allein die Fortsetzung des
Krieges mit anderen Mitcln und mit dem Ziel der
Beseitigung jener „20 Millionen zuviel
Deutschen" im Auge hatte.
Wir alle haben die Auswirkungen des Versailler
Diktates miterlebt, an uns selbst gespürt. Unser gan-
zes Volk wurde mit der Sklavenpeitsche durch ein
Meer des Leidens, durch eine grauenhafte Wüste po.
litischen, wirtschaftlichen, moralischen und kulturellen
Zerfalls gejagt. Das Reich war außenpolitisch
die griffbereite Veute imperialistischer Mächte, die,
selbst nach den ungeheueren Opfern Leutschen Heimat-
bodens in Versailles, immer weitere Gebiete sich an-
zueignen trachteten. Es war innenpolitisch
den von autzen geleiteten und ideell wie finanziell
unterstützten volksfremden Menschen und Lehren
ausgeliefert. Jnnen und außen war eine bekannte
wurzellose, in der ganzen Welt „beheimatete" Cli.
que am Werk, die allein seit jeher von der Ver.
hetzung der Völker gegeneinander und von der Arbeit
fleißiger Menschen aller VLlker lebt.
Das ist das große deutscheWunder, dem auch
uns gutgesinnte einzelne Ausländer oder ganze Völ-
ker fassungslos gegenüberstehen, daß wir Deutschen
nicht unter dieser Last, die einen Atlas niedergedrückt
hätte, zusammenbrachen, ja daß nach 17 Jahren das
Deutsche Reich und Volk mächtig und geachtet wieder
auferstanden ist.
Äuf alle Fragen können wir nur immer eine
Antwort geben: Dieses Wunder vollbrachte unser
Führer Adolf Hitler, indem er in erbittertem
Kampf ein in sich zerfallenes und uneiniges Volk
zu einer stahlharten Glaubens. und Willensgemein-
schast zusammenschloß und Lqnn mit diesem erneuer.
ten Volk hinter sich die Versailler Zwingburg nieder-
riß. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht
und die Wiederherstellung der vollen Souveränität
des Reiches in der ehemals entmilitarisierten Rhein-
landzone, sind die bedeutendsten Meilensteine dieses
Kampfes um Deutschlands Ehre, Freiheit und
Eleichberechtigung.
Wir brauchen heute dem 28. Juni nicht mehr mit
jener Trauer und Scham ftüherer Jahre zu begeg.
nen, denn der stegreiche Kampf der Nationalsozialisti-
schen Bewegung hat manche Fehler der vergangenen
eineinhalb Jahrzehnte gesühnt. Und die schwere
MrjEÄ LiLMWW* M8 W-t

einem gutgläubigen, friedliebenden Volk begingen, «
heue auf sie selbst zurückgefallen. Sie stehen heü'
vor jenem Verg von Schwierigkeiten, den ste in 2^'
sailles selber aufhäuften. -
Noch immer bestehen diskriminierende, Ehre M
Eleichberechtigung des deutschen Volkes verletze"^
Versailler Paragraphen. Wir nennen hier nur
selbst von französischen, englischen und amerikamsch'^
Gelehrten längst widerlegte und durch internatsü'
nale Archivveröfsentlichungen als unwahr erw>^
sene Behauptung von Deutschlands Krieg^'
schuld. Oder, was soll man dazu sagen, wenn >
Jahre 1936, nachdem das deutsche Volk in der
neren Kplonisation mitsührend von allen europäislh^
Völkern ist, noch immer jener Schandsatz von Versa'"
les besteht: Man müsse Deutschland seine K o
nien nehmen, weil es zu ihrer Verwaltung
fähig sei und weil es die Eingeborenen mit barbal'
scher Roheit behandelt habe.
Das deutsche Volk leidet weiterhin unter der Dm
kriminierung, daß man seinen Gliedern als einzig^
Volk die von Wilson in jenen 14 Punkten zugesam
Volksabftimmung verweigerte und daß ' .
dort, wo sie garnicht zu umgehen war, entwed
durch Terror verfälscht oder nicht beachtet wurde.
Neben unzähligen anderen kleineren, in
sailles wider jedes Recht vorgenommenen Souvera"'
tätsbeschränkungen, muß hier besonders auf den fe>^ ^
lich zugesagten Schutz der deutschen
derheiten in fremden Staaten hingewiesen w«
den; Minderheiten, die gerade in diesen Taü
mancherorts unter ein unerhörtes rechtswidriges A»
nahmerecht gestellt wurden.
Alle diese Vertragsbrüche und MinderbewerE
gen der Ehre, Freiheit und Gleichberechtigung ^
deutschen Volkes warten auf Revision. Und Eur"?
sollte ein Jntereffe daran haben, sie bald vorzun^ü
men. Nicht, weil Deutschland es fordert, sond§
weil die Einigkeit und Zusammenarbeit der eur
päischen Völker nur dann möglich sein wird, «e
alle seine Staaten und Völker als gleichberechtE
Elieder einer zweitausendjährigen Kultur und -u
vilisation neben. und miteinander marschieren.

Hauvtlchristleiter: Franz Bretz.
Stellvertreter: Bernhard Sceger-Kel-e.
Cbek oom Dienlt: Dr. Fricdrich Didicr.


Bcrantwortlich sür Jnnenvoltttk: Franz Breb:
Aubcnvolitik nnd Wtrtschast: Bernhard Seeger-K«>s«:
für Stadt Heidelbcra und Bcwegung: Hermann
für Bsdische Nachrtchtsn und Svort: Herman» Uedrfffl
für Feuilleton und Unterhaltung: Dr. Friedr. DiWtz
für sämtliche Beilagen: Hcrbcrt Wiedcmann: für L-,
ber: Hanvtschriitleitung; für Anzeigen: Wilh. B«s»'
sämtlich in Heidelberg
Schriftlettung: Brunnengalle 20—24.
Berlincr Schristleitnng:
Hans Gras Reischach. Berltn SW. «8 Cbarlottenstr.
Nachdruck särntlicher Ortginalbertchte verboten- -r,
Svrcchstunden der Schrtftlettung: Tägl. von 16—17 u"
Fernruf 3740.
Für unverlangt etngegangene Beiträgc wird ketm
Berantwortung übernommen.
Bolksgemeinschaft" G. m. b. H., Hauck'

Berlag

'strabe 126,128 iÜniocrsitätsvlatz). ^ „.
Druck: Heidelberger Gutenberg-Druckerei G. m. b.
D.-A. V. 1936: 24 715. ^
Davon: Beztrksausgabe Odenwaid u. Bauland
Bezirksausgabe Rund um MosbaS Z
Bezirksausgabe Der Franke 2^
Bezirksftusaabe Der Kraichgau 2
- Lur Sstt tkt KreiSlikte Wk ü «Ma.
 
Annotationen