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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 5.1930

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Schwarz, Rudolf: Montessori-Möbel
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https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0032

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und entnimmt ihr „Material"
der Wirklichkeit. Die Kinder
waschen und kochen und ar-
beiten überhaupt mit den
Dingen des täglichen Lebens.
Daneben gibt es noch viel
„Material", das Stoffqualitä-
täten. Klänge, Worte, Zah-
len und dergleichen erlernen
läßt.

Unsere Möbel sollen nun
selbst „Material" in diesem
Sinne sein, an ihnen soll das
Kind zum Erlebnis des Hol-
zes und seinen Möglichkei-
ten, seiner einfachen techni-
schen Verbindung, dann zum
Erlebnis der Grundform des
Möbels kommen und schließ-
lich soll es sich seinen Raum,
in dem es lebt, selbst ge-
stalten können. Darum haben
wir das Holz blank gelassen;
man kann es waschen. Die
Bezüge kann man abknüpfen
und waschen. Dabei kann
man dann allerhand Knot-
techniken usw. erlernen. Die
Hölzer sind überall in der
einfachsten und deutlichsten
Form miteinander verbunden.
Es sind mehrere verschie-
dene Holzsorten verwendet.
Die Möbel sind leicht genug,
um von einem, zwei oder vier
Kindern fortbewegt werden
zu können. Dabei sollen die
Spinde den Raum schaffen,
und mit den Stühlchen und
Tischchen wird er ausge-
stattet. Wir haben deshalb
die Spinde mit runden Pfo-
sten versehen, an denen man
sie anfassen kann. In einer
Kommode sind die Spiel-
schachteln der Kinder unter-
gebracht. Jedes Kind nimmt
dort seine Schachtel fort
und bringt sie an seinen Ar-
beitsplatz.

Die Möbelchen werden
jetzt in einer Versuchs-
schule der Stadt Aachen, die
nach der Lehrmethode von
Montessori experimentiert,
ausgeprobt. Wir werden be-
sonders ausprobieren müs-
sen, ob uns die Stühlchen
nicht ein wenig zu kompli-
ziert und verspielt geraten
sind.

Montessori-Möbel

Entwurf Schwarz und Schwippert

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