RUNDSCHAU
TAUSEND PROJEKTE FÜR EINE
Der Ideenwettbewerb der Telefon- und Telegrafen-Werke H.
HHIHBHHi^HHHHHHH
Projekt: H. Aßmann, Mitarbeiter F. Veil, Frankfurt a. M.
I. Preis
[ FABRIK
Fuld & Co A. G. Frankfurt a. Main
Die außergewöhnlich starke Beteiligung der deut-
schen Architektenschaft an diesem Wettbewerb
(918 Entwürfe) ist in erster Linie ein Zeichen der
großen Arbeitslosigkeit, welche gegenwärtig in die-
sem Berufe herrscht. Wenn das Preisgericht eines
Wettbewerbs, wie es in diesem Falle geschah, schon
im ersten Rundgang nicht weniger als 757 Entwürfe
ausscheidet, so heißt das eben, daß die meisten
Teilnehmer der allerdings sehr komplizierten Auf-
gabe nicht gewachsen gewesen sind. In der Tat
fanden sich in der Ausstellung sämtlicher Projekte
(Ende Januar im Haus Werkbund, Frankfurt a. M.)
eine ganze Menge von Arbeiten, denen die Ratlosig-
keit des Verfassers vor diesem Komplex industrieller
und architektonischer Probleme meit schon im
Grundrißschema anzusehen war. Um so erfreulicher
ist es, daß das Preisgericht, dem als Fachleute Ernst
May. Walter Gropius und Wilhelm Kreis, dazu zwei
Vertreter der Firma angehörten, schließlich mehrere
Entwürfe junger, zum Teil fast unbekannter, Archi-
tekten zutage gefördert und prämiiert hat.
Die Firma Fuld, bekannt durch ihre ausgezeichne-
ten neuen Telefonanlagen, beschäftigt sich schon
seit Jahren mit dem Plan eines Neubaues. Irre ich
nicht, so hat in ihrem Auftrag schon der unver-
geßliche Adolf Meyer an einem Projekt gearbeitet,
und sicherlich wäre kaum einer befähigter gewesen,
diesen Bau auszuführen, als gerade Adolf Meyer,
dessen letzte Arbeiten, die Bauten im Gaswerk und
das Prüfamt im Elektrizitätswerk, unstreitig die
besten Wirtschaftsbauten sind, welche die Stadt
Frankfurt aus neuerer Zeit aufzuweisen hat. Gerade
die für diesen Bau so charakteristische Verbindung
der rein architektonischen Aufgabe mit dem indu-
striellen Arbeitsvorgang, welche so manchem Pro-
jektverfasser zum Verhängnis geworden ist, muß der
groß disponierenden und kühl rechnenden Begabung
Meyers ganz besonders nahe gelegen haben. In
Projekt: Meyer-Jasters, Ludwigshafen
I. Preis
135
TAUSEND PROJEKTE FÜR EINE
Der Ideenwettbewerb der Telefon- und Telegrafen-Werke H.
HHIHBHHi^HHHHHHH
Projekt: H. Aßmann, Mitarbeiter F. Veil, Frankfurt a. M.
I. Preis
[ FABRIK
Fuld & Co A. G. Frankfurt a. Main
Die außergewöhnlich starke Beteiligung der deut-
schen Architektenschaft an diesem Wettbewerb
(918 Entwürfe) ist in erster Linie ein Zeichen der
großen Arbeitslosigkeit, welche gegenwärtig in die-
sem Berufe herrscht. Wenn das Preisgericht eines
Wettbewerbs, wie es in diesem Falle geschah, schon
im ersten Rundgang nicht weniger als 757 Entwürfe
ausscheidet, so heißt das eben, daß die meisten
Teilnehmer der allerdings sehr komplizierten Auf-
gabe nicht gewachsen gewesen sind. In der Tat
fanden sich in der Ausstellung sämtlicher Projekte
(Ende Januar im Haus Werkbund, Frankfurt a. M.)
eine ganze Menge von Arbeiten, denen die Ratlosig-
keit des Verfassers vor diesem Komplex industrieller
und architektonischer Probleme meit schon im
Grundrißschema anzusehen war. Um so erfreulicher
ist es, daß das Preisgericht, dem als Fachleute Ernst
May. Walter Gropius und Wilhelm Kreis, dazu zwei
Vertreter der Firma angehörten, schließlich mehrere
Entwürfe junger, zum Teil fast unbekannter, Archi-
tekten zutage gefördert und prämiiert hat.
Die Firma Fuld, bekannt durch ihre ausgezeichne-
ten neuen Telefonanlagen, beschäftigt sich schon
seit Jahren mit dem Plan eines Neubaues. Irre ich
nicht, so hat in ihrem Auftrag schon der unver-
geßliche Adolf Meyer an einem Projekt gearbeitet,
und sicherlich wäre kaum einer befähigter gewesen,
diesen Bau auszuführen, als gerade Adolf Meyer,
dessen letzte Arbeiten, die Bauten im Gaswerk und
das Prüfamt im Elektrizitätswerk, unstreitig die
besten Wirtschaftsbauten sind, welche die Stadt
Frankfurt aus neuerer Zeit aufzuweisen hat. Gerade
die für diesen Bau so charakteristische Verbindung
der rein architektonischen Aufgabe mit dem indu-
striellen Arbeitsvorgang, welche so manchem Pro-
jektverfasser zum Verhängnis geworden ist, muß der
groß disponierenden und kühl rechnenden Begabung
Meyers ganz besonders nahe gelegen haben. In
Projekt: Meyer-Jasters, Ludwigshafen
I. Preis
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