Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 5.1930
Cite this page
Please cite this page by using the following URL/DOI:
https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0648
DOI article:
Barthel, Gustav: Die Kapelle des Riehler Wohnstiftes in Köln
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0648
Katholische Kapelle des Wohn-
stiftes in Köln-Riehl. Umbau des
Offizierskasinos der ehemaligen
Kasernen:
Architekt: Baurat Tiedje, Städt.
Hochbauamt Köln
Chapelle catholique de la fondation
de Cologne-Riehl. Transformation
du casino des officiers des anciennes
casernes
Catholic chapei of the homes foun-
dation in Cologne-Riehl. Rebuiltfrom
the officers' casino appertaining to
the former barracks
DIE KAPELLE DES RIEHLER WOHNSTIFTES IN KÖLN
G U STAV BARTHEL
Die katholische Kapelle der Riehler Heimstätten
im Norden der Stadt Köln, die das Städtische Hoch-
bauamt nach Entwürfen von Baurat Tiedje aus-
führte, ist ein sehr beredtes Beispiel für zwei sehr
wesentliche Punkte. Ihr Bau ist aus einer Not und
aus einer Notwendigkeit heraus entstanden. Sie ist
wie alle Teile der großen Heimstättensiedlung aus
einem vorhandenen Gebäude, Räumen einer ehemali-
gen Kaserne, in ihre heutige Gestalt verwandelt
worden. Und dies unter schwierigen finanziellen Be-
dingungen. Jeder Schritt mußte erkämpft werden,
um die Idee der Heimstätten zu verwirklichen. Einer
Gemeinschaft von etwa 2000 Menschen, deren Zu-
sammenleben, abgestuft in mehrere Kategorien bis
zu den Armen und Alten, aus der sozialen Not be-
dingt ist, einer geistig so gearteten Gemeinschaft
galt der Bau des kleinen Kirchenraumes. Die Be-
schränkung der Geldmittel kam geradezu der Ab-
sicht des Entwerfers entgegen, in diesem Raum das
Problematische hintanzusetzen. Aus dem sicheren
Gefühl heraus, daß das Unbestimmbare, kultisch
Stimmungsmäßige in ihm als Atmosphäre leise
schwingend spürbar bleibe, das der geistig unbe-
lastete, von einem reinlichen, innerlichen Bedürfnis
558
stiftes in Köln-Riehl. Umbau des
Offizierskasinos der ehemaligen
Kasernen:
Architekt: Baurat Tiedje, Städt.
Hochbauamt Köln
Chapelle catholique de la fondation
de Cologne-Riehl. Transformation
du casino des officiers des anciennes
casernes
Catholic chapei of the homes foun-
dation in Cologne-Riehl. Rebuiltfrom
the officers' casino appertaining to
the former barracks
DIE KAPELLE DES RIEHLER WOHNSTIFTES IN KÖLN
G U STAV BARTHEL
Die katholische Kapelle der Riehler Heimstätten
im Norden der Stadt Köln, die das Städtische Hoch-
bauamt nach Entwürfen von Baurat Tiedje aus-
führte, ist ein sehr beredtes Beispiel für zwei sehr
wesentliche Punkte. Ihr Bau ist aus einer Not und
aus einer Notwendigkeit heraus entstanden. Sie ist
wie alle Teile der großen Heimstättensiedlung aus
einem vorhandenen Gebäude, Räumen einer ehemali-
gen Kaserne, in ihre heutige Gestalt verwandelt
worden. Und dies unter schwierigen finanziellen Be-
dingungen. Jeder Schritt mußte erkämpft werden,
um die Idee der Heimstätten zu verwirklichen. Einer
Gemeinschaft von etwa 2000 Menschen, deren Zu-
sammenleben, abgestuft in mehrere Kategorien bis
zu den Armen und Alten, aus der sozialen Not be-
dingt ist, einer geistig so gearteten Gemeinschaft
galt der Bau des kleinen Kirchenraumes. Die Be-
schränkung der Geldmittel kam geradezu der Ab-
sicht des Entwerfers entgegen, in diesem Raum das
Problematische hintanzusetzen. Aus dem sicheren
Gefühl heraus, daß das Unbestimmbare, kultisch
Stimmungsmäßige in ihm als Atmosphäre leise
schwingend spürbar bleibe, das der geistig unbe-
lastete, von einem reinlichen, innerlichen Bedürfnis
558