MITTEILUNGEN DES DEUTSCHEN WERKBUNDES
Anschrift der Geschäftsstelle: Berlin SW 48, Reckendorfhaus, Hedemannstr. 24
Fernsprecher Sammelnummer F 5 Bergmann 8400 / Postscheckkonto Berlin 15387
1. FEBRUAR 1930
Von unseren Mitgliedern
Unser Mitglied Baurat Richard Tschammer.
Leipzig, ist am 6. Dezember verstorben.
Von folgenden Mitgliedern ist uns Nachricht zuge-
gangen, daß sie ebenfalls Auszeichnungen auf der
Weltausstellung Barcelona erhalten haben: den
Grand Prix die Silberwerkstätten P. Bruckmann
& Söhne A. G., Heilbronn, und die Deutsche
Werkstätten T e x t i I g e s e 11 s c h a f t m. b.
H., Dresden, die Goldene Medaille Frau L. Mat-
th a e i, Hannover.
Bei einem Wettbewerb für eine Städtische Sied-
lung in Stuttgart hat außer Professor S c h n e c k
noch die Architektengruppe Dr. Gretsch, Lutz.
Dr. Schweizer einen Preis erhalten.
In dem von der Porzellanfabrik Zeh, Scherzer &
Co. A.G., Rehau i. Bay.. ausgeschriebenen internatio-
nalen Wettbewerb erhielt der Keramiker und Bild-
hauer C. Scholz, Frechen bei Köln, einen Preis.
Es waren über 180 Entwürfe eingegangen. Pro-
grammäßig wurde nur der erste Preis verteilt. Die
übrigen vorgeschlagenen Arbeiten wurden als gleich-
wertig erachtet und die zur Verfügung stehenden
Beträge auf diese verteilt.
Oberbaudirektor Professor Dr. Schumacher.
Hamburg, wurde zum korrespondierenden Mitglied
des Bundes Deutscher Architekten ernannt.
In Breslau fand vor einigen Wochen die Aufstel-
lung eines Denkmals „Maria auf der Flucht nach
Ägypten'' von Professor Alfred Vocke statt. Ur-
sprünglich zur Aufstellung vor der Corpus-Christi-
kirche bestimmt, führten Meinungskämpfe in Stadt-
parlament und Bürgerschaft jetzt zur Aufstellung
in der von Effenberger erbauten Siedlung Westend.
Anlaß zu den Meinungskämpfen bot in erster Linie
die Darstellung der Maria im Herrenreitsitz.
Sigmund von Weech, München, wurde zum Ho-
norar-Professor an der Technischen Hochschule in
München ernannt.
Vorträge
Vorträge der Staatlichen Kunstbibliothek im
Hörsaal, Prinz-Albrecht-Straße 7 a. Hof. Wege zur
Kunst. Montag, 3. Februar, abends 8 Uhr. Josef
Albers (Meister am Bauhaus Dessau). „Erziehung
Zum Schöpferischen". Montag, 10. Februar, abends
8 Uhr, Dr. G. F. Hartlaub (Direktor der Kunsthalle
Mannheim). „Kunsterziehung als Teil der Erwachse-
nenbildung". Montag, 17. Februar, abends 8 Uhr.
Egon Kornmann (Leiter des Gustaf-Britsch-Institutes
für Kunstwissenschaft, Starnberg). „Kunsttheorie
und schaffende Kunst". Montag, 24. Februar, abends
8 Uhr. Prof. Dr. Freiherr von Pechmann (Direktor
der Staatl. Porzellanmanufaktur, Berlin), „Kunst-
ei"ziehung und Berufsausbildung".
Ausstellungen
Berlin. Die große Matisse-Ausstellung der
Galerie Tannhauser wird Mitte Februar eröffnet
werden. Sie umfaßt etwa 80 Ölgemälde des Mei-
sters, sowie eine große Anzahl Zeichnungen, Bron-
zen und grafische Werke.
Dresden. Neue Kunst Fides. Februar: Aqua-
relle von Paul Klee.
Aufruf des Kunst-Dienstes, Dresden.
Wir haben die Absicht, unsere im Oktober 1929 in
Dresden gezeigte Ausstellung kirchlicher Gebrauchs-
kunst (evangelische Paramentik, Gegenstände und
Typografie). die z. Zt. bereits als Wander-Ausstel-
lung läuft, zu einer Übersicht über die gesamte deut-
sche Wertarbeit auf diesem Gebiet auszubauen. Wir
richten hierdurch an alle Kunsthandwerker und
kunstgewerblichen Werkstätten, besonders an die-
jenigen streng sachlicher Richtung, die Bitte, sich
möglichst bald mit uns in Verbindung zu setzen und
uns, möglichst an Hand von Fotos oder Skizzen
ihrer Arbeiten. Vorschläge zu machen. Zur Darstel-
lung sollen folgende Gebiete kommen: T. Metali,
2. Holz, 3. Textilien, 4. Glasfenster, 5. Mosaik, 6. Ty-
pografie. Erwünscht sind außerdem: Versuche auf
dem Gebiet der evangelischen Symbolik und Or-
namentik, Versuche mit neuen Materialien und neuen
Techniken.
Erfurt. Der Verein für Kunst und Kunstgewerbe
zeigt im Februar in seinen Räumen, Anger 18, die
Werke junger Dresdner Künstler.
Essen. Museum Folkwang. Bis 16. Februar Son-
derausstellung Ewald Matare und Ausstellung
..Moderne Bildwirkereien".
Hannover. Die Kestner-Geselischaft unter der
künstlerischen Leitung von Prof. Dr. Dorner ver-
anstaltete als Weihnachtsmesse eine Ausstellung:
„Die vorbildliche Serienproduktion in der Wohnungs-
einrichtung", die in jeder Hinsicht als Erfolg zu
buchen war. Die Ausstellung geschah in Zusammen-
arbeit mit den in Frage kommenden hannoverschen
Firmen und enthielt: Stahl- und Holzmöbel für Wohn-
und Schlafzimmer. Porzellan, Metall, Glasgeschirr,
Beleuchtungskörper, Tapeten, Decken, Möbel- und
Fußbodenbelag, elektrische und Gasapparate, Spiel-
zeug und Schmuck. — Das Ziel war. sowohl den
Käufer als den Verkäufer zur klaren Zweckform hin-
zuführen und den Weg zu einer wirklich allgemeinen
Wohnkultur zu zeigen, der nur über das vorbildliche
Serienprodukt führen kann.
Hannover. Das Provinzial-Museum bringt in
dem modern umgebauten ehemaligen Kuppelsaal im
Februar die Werkbundausstellung: „Neues Bauen".
Köln. Galerie Abels. 1. bis 27. Februar: Aqua-
relle und Zeichnungen von Franz Marc und Gemälde
und Aquarelle von Professor Christian Rohlfs.
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Fernsprecher Sammelnummer F 5 Bergmann 8400 / Postscheckkonto Berlin 15387
1. FEBRUAR 1930
Von unseren Mitgliedern
Unser Mitglied Baurat Richard Tschammer.
Leipzig, ist am 6. Dezember verstorben.
Von folgenden Mitgliedern ist uns Nachricht zuge-
gangen, daß sie ebenfalls Auszeichnungen auf der
Weltausstellung Barcelona erhalten haben: den
Grand Prix die Silberwerkstätten P. Bruckmann
& Söhne A. G., Heilbronn, und die Deutsche
Werkstätten T e x t i I g e s e 11 s c h a f t m. b.
H., Dresden, die Goldene Medaille Frau L. Mat-
th a e i, Hannover.
Bei einem Wettbewerb für eine Städtische Sied-
lung in Stuttgart hat außer Professor S c h n e c k
noch die Architektengruppe Dr. Gretsch, Lutz.
Dr. Schweizer einen Preis erhalten.
In dem von der Porzellanfabrik Zeh, Scherzer &
Co. A.G., Rehau i. Bay.. ausgeschriebenen internatio-
nalen Wettbewerb erhielt der Keramiker und Bild-
hauer C. Scholz, Frechen bei Köln, einen Preis.
Es waren über 180 Entwürfe eingegangen. Pro-
grammäßig wurde nur der erste Preis verteilt. Die
übrigen vorgeschlagenen Arbeiten wurden als gleich-
wertig erachtet und die zur Verfügung stehenden
Beträge auf diese verteilt.
Oberbaudirektor Professor Dr. Schumacher.
Hamburg, wurde zum korrespondierenden Mitglied
des Bundes Deutscher Architekten ernannt.
In Breslau fand vor einigen Wochen die Aufstel-
lung eines Denkmals „Maria auf der Flucht nach
Ägypten'' von Professor Alfred Vocke statt. Ur-
sprünglich zur Aufstellung vor der Corpus-Christi-
kirche bestimmt, führten Meinungskämpfe in Stadt-
parlament und Bürgerschaft jetzt zur Aufstellung
in der von Effenberger erbauten Siedlung Westend.
Anlaß zu den Meinungskämpfen bot in erster Linie
die Darstellung der Maria im Herrenreitsitz.
Sigmund von Weech, München, wurde zum Ho-
norar-Professor an der Technischen Hochschule in
München ernannt.
Vorträge
Vorträge der Staatlichen Kunstbibliothek im
Hörsaal, Prinz-Albrecht-Straße 7 a. Hof. Wege zur
Kunst. Montag, 3. Februar, abends 8 Uhr. Josef
Albers (Meister am Bauhaus Dessau). „Erziehung
Zum Schöpferischen". Montag, 10. Februar, abends
8 Uhr, Dr. G. F. Hartlaub (Direktor der Kunsthalle
Mannheim). „Kunsterziehung als Teil der Erwachse-
nenbildung". Montag, 17. Februar, abends 8 Uhr.
Egon Kornmann (Leiter des Gustaf-Britsch-Institutes
für Kunstwissenschaft, Starnberg). „Kunsttheorie
und schaffende Kunst". Montag, 24. Februar, abends
8 Uhr. Prof. Dr. Freiherr von Pechmann (Direktor
der Staatl. Porzellanmanufaktur, Berlin), „Kunst-
ei"ziehung und Berufsausbildung".
Ausstellungen
Berlin. Die große Matisse-Ausstellung der
Galerie Tannhauser wird Mitte Februar eröffnet
werden. Sie umfaßt etwa 80 Ölgemälde des Mei-
sters, sowie eine große Anzahl Zeichnungen, Bron-
zen und grafische Werke.
Dresden. Neue Kunst Fides. Februar: Aqua-
relle von Paul Klee.
Aufruf des Kunst-Dienstes, Dresden.
Wir haben die Absicht, unsere im Oktober 1929 in
Dresden gezeigte Ausstellung kirchlicher Gebrauchs-
kunst (evangelische Paramentik, Gegenstände und
Typografie). die z. Zt. bereits als Wander-Ausstel-
lung läuft, zu einer Übersicht über die gesamte deut-
sche Wertarbeit auf diesem Gebiet auszubauen. Wir
richten hierdurch an alle Kunsthandwerker und
kunstgewerblichen Werkstätten, besonders an die-
jenigen streng sachlicher Richtung, die Bitte, sich
möglichst bald mit uns in Verbindung zu setzen und
uns, möglichst an Hand von Fotos oder Skizzen
ihrer Arbeiten. Vorschläge zu machen. Zur Darstel-
lung sollen folgende Gebiete kommen: T. Metali,
2. Holz, 3. Textilien, 4. Glasfenster, 5. Mosaik, 6. Ty-
pografie. Erwünscht sind außerdem: Versuche auf
dem Gebiet der evangelischen Symbolik und Or-
namentik, Versuche mit neuen Materialien und neuen
Techniken.
Erfurt. Der Verein für Kunst und Kunstgewerbe
zeigt im Februar in seinen Räumen, Anger 18, die
Werke junger Dresdner Künstler.
Essen. Museum Folkwang. Bis 16. Februar Son-
derausstellung Ewald Matare und Ausstellung
..Moderne Bildwirkereien".
Hannover. Die Kestner-Geselischaft unter der
künstlerischen Leitung von Prof. Dr. Dorner ver-
anstaltete als Weihnachtsmesse eine Ausstellung:
„Die vorbildliche Serienproduktion in der Wohnungs-
einrichtung", die in jeder Hinsicht als Erfolg zu
buchen war. Die Ausstellung geschah in Zusammen-
arbeit mit den in Frage kommenden hannoverschen
Firmen und enthielt: Stahl- und Holzmöbel für Wohn-
und Schlafzimmer. Porzellan, Metall, Glasgeschirr,
Beleuchtungskörper, Tapeten, Decken, Möbel- und
Fußbodenbelag, elektrische und Gasapparate, Spiel-
zeug und Schmuck. — Das Ziel war. sowohl den
Käufer als den Verkäufer zur klaren Zweckform hin-
zuführen und den Weg zu einer wirklich allgemeinen
Wohnkultur zu zeigen, der nur über das vorbildliche
Serienprodukt führen kann.
Hannover. Das Provinzial-Museum bringt in
dem modern umgebauten ehemaligen Kuppelsaal im
Februar die Werkbundausstellung: „Neues Bauen".
Köln. Galerie Abels. 1. bis 27. Februar: Aqua-
relle und Zeichnungen von Franz Marc und Gemälde
und Aquarelle von Professor Christian Rohlfs.