Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 5.1930
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https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0135
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Neues Porzellan der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Berlin
DOI article:Rundschau
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Graburnen in Messing und Kupfer
Entwurf Alfred Lörcher, Stuttgart. Hersteller Württembergische Metallwarenfabrik, Geislingen
RUNDSCHAU
1932
DIE BETEILIGUNG DES AUSLANDES
ROGER GINSBURGER
Wenn ich als Ausländer, und trotzdem ich keiner
Werkbundgemeinschaft angehöre, an dem Gedan-
kenaustausch über die Ausstellung von 1932 teil-
nehme, so ist es vor allem, um von der besonderen
Lage derjenigen zu sprechen, welche in Frankreich
im Sinne einer „Neuen Zeit" tätig sind, und um die
Möglichkeit ihrer Beteiligung an der Ausstellung zu
erwägen.
Ich bin überzeugt, damit eine Frage aufzuwerfen,
welche nicht nur das Gebiet betrifft, von dem ich
ausgehe, sondern überhaupt alle Länder, in denen
eine dem Werkbund ähnliche Organisation nicht be-
steht-oder in denen der Geist der neuen Zeit nur
einer Handvoll Menschen, die weder Macht noch
Einfluß besitzen, bewußt1) geworden ist.
Hier in Frankreich wird es doch so sein, daß die
Regierung, wenn sie auf diplomatischem Wege zur
Beteiligung an der Ausstellung eingeladen wird, sich
an die Kreise wenden wird, welche i h r als die re-
präsentativsten erscheinen werden. Man braucht
kein Prophet zu sein, um zu wissen, wie sehr diese
Kreise nicht die neue Zeit, sondern das 19. Jahr-
hundert verkörpern werden.
*) Ich benutze absichtlich dieses Wort, denn die Anzeichen einer
neuen Zeit bestehen überall. Die Tatsache, daß sie Ergebnis eines
Entwicklungsprozesses und nicht künstliche Programmschöpfung
ist, beweist gerade ihre Kraft.
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Entwurf Alfred Lörcher, Stuttgart. Hersteller Württembergische Metallwarenfabrik, Geislingen
RUNDSCHAU
1932
DIE BETEILIGUNG DES AUSLANDES
ROGER GINSBURGER
Wenn ich als Ausländer, und trotzdem ich keiner
Werkbundgemeinschaft angehöre, an dem Gedan-
kenaustausch über die Ausstellung von 1932 teil-
nehme, so ist es vor allem, um von der besonderen
Lage derjenigen zu sprechen, welche in Frankreich
im Sinne einer „Neuen Zeit" tätig sind, und um die
Möglichkeit ihrer Beteiligung an der Ausstellung zu
erwägen.
Ich bin überzeugt, damit eine Frage aufzuwerfen,
welche nicht nur das Gebiet betrifft, von dem ich
ausgehe, sondern überhaupt alle Länder, in denen
eine dem Werkbund ähnliche Organisation nicht be-
steht-oder in denen der Geist der neuen Zeit nur
einer Handvoll Menschen, die weder Macht noch
Einfluß besitzen, bewußt1) geworden ist.
Hier in Frankreich wird es doch so sein, daß die
Regierung, wenn sie auf diplomatischem Wege zur
Beteiligung an der Ausstellung eingeladen wird, sich
an die Kreise wenden wird, welche i h r als die re-
präsentativsten erscheinen werden. Man braucht
kein Prophet zu sein, um zu wissen, wie sehr diese
Kreise nicht die neue Zeit, sondern das 19. Jahr-
hundert verkörpern werden.
*) Ich benutze absichtlich dieses Wort, denn die Anzeichen einer
neuen Zeit bestehen überall. Die Tatsache, daß sie Ergebnis eines
Entwicklungsprozesses und nicht künstliche Programmschöpfung
ist, beweist gerade ihre Kraft.
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