Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 5.1930
Cite this page
Please cite this page by using the following URL/DOI:
https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0423
DOI article:
Oud, J. J. P.: Die städtische Siedlung "Kiefhoek" in Rotterdam
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0423
DIE STÄDTISCHE SIEDLUNG „KIEFHOEK" IN ROTTERDAM
Bericht des Architekten J. J. P. Oud
Die Aufgabe:
Es waren auf einem kleinen, allerseits einge-
schlossenen Terrain 300 Wohnungen zu bauen für
„weniger bemittelte" doch „große" Familien. Auf
Etagenhäuser wurde schon im voraus verzichtet,
weil die Vorteile: alle Räume auf gleicher Ebene,
in diesem Falle die Nachteile nicht ausglichen:
kein Garten für die obere Wohnung. Steigen von
Treppen, allzu viel Berührung der einzelnen Familien,
kostspielige Fundierung, da ohne das Rammen von
Pfählen nicht auszukommen gewesen wäre. Der
Bodenpreis verpflichtete überdies nicht zum Hoch-
bau. Es wurde daher bevorzugt, Einfamilienhäuser
(Reihenhäuser) zu bauen, obwohl die Gärten dabei
sehr klein wurden; auch die größere Abgetrenntheit
der Familien bei dieser Bauweise sprach für das
Einfamilienhaus.
Die Forderung: 300 kleine Einfamilienhäuser auf
einem kleinen Terrain, bedingte einen kleinen Grund-
riß und deshalb das Unterbringen von allen Schlaf-
zimmern in dem Obergeschoß. Dem Nachteil, daß
bei Erkrankung der Mutter die Beaufsichtigung der
Kinder im Wohnzimmer Schwierigkeiten verursachen
kann, steht der Vorteil gegenüber, daß die Schlaf-
zimmer nicht auch die Höhe des Wohnzimmers be-
kommen, sondern daß rationell vorzugehen ist: Unter-
geschoß im Lichten 2,75 m; Obergeschoß im Lichten
2.40 m. Gewinn also: 0,35 m Grundfläche an um-
bautem Raum.
Bericht des Architekten J. J. P. Oud
Die Aufgabe:
Es waren auf einem kleinen, allerseits einge-
schlossenen Terrain 300 Wohnungen zu bauen für
„weniger bemittelte" doch „große" Familien. Auf
Etagenhäuser wurde schon im voraus verzichtet,
weil die Vorteile: alle Räume auf gleicher Ebene,
in diesem Falle die Nachteile nicht ausglichen:
kein Garten für die obere Wohnung. Steigen von
Treppen, allzu viel Berührung der einzelnen Familien,
kostspielige Fundierung, da ohne das Rammen von
Pfählen nicht auszukommen gewesen wäre. Der
Bodenpreis verpflichtete überdies nicht zum Hoch-
bau. Es wurde daher bevorzugt, Einfamilienhäuser
(Reihenhäuser) zu bauen, obwohl die Gärten dabei
sehr klein wurden; auch die größere Abgetrenntheit
der Familien bei dieser Bauweise sprach für das
Einfamilienhaus.
Die Forderung: 300 kleine Einfamilienhäuser auf
einem kleinen Terrain, bedingte einen kleinen Grund-
riß und deshalb das Unterbringen von allen Schlaf-
zimmern in dem Obergeschoß. Dem Nachteil, daß
bei Erkrankung der Mutter die Beaufsichtigung der
Kinder im Wohnzimmer Schwierigkeiten verursachen
kann, steht der Vorteil gegenüber, daß die Schlaf-
zimmer nicht auch die Höhe des Wohnzimmers be-
kommen, sondern daß rationell vorzugehen ist: Unter-
geschoß im Lichten 2,75 m; Obergeschoß im Lichten
2.40 m. Gewinn also: 0,35 m Grundfläche an um-
bautem Raum.