Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 5.1930
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https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0650
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Rupprecht, Wilhelm: Kultgerät
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KUNSTHANDWERK
KULTGERAT
Wenn irgendwo, so ist bei der Herstellung
kirchlicher Gerätschaften das Kunsthandwerk
an einem Platz, der ihm kaum streitig gemacht
werden kann und den es seinem ganzen Wesen
nach mit großer Berechtigung behauptet. Eine
uralte Tradition und die strenge Bindung an den
Kult erschweren eine modernere Durchbildung
dieser Gerätschaften. Trotzdem aber sind be-
sonders in den ersten Jahren der kunsthand-
werklichen Reformbewegung auf diesem Gebiet
viel neue und schöne Dinge entstanden. Es war
Monstranz, Silber vergoldet mit Amethysten, Topa-
sen und Email. Entworfen und hergestellt von
Ernst Schmidt, Berlin, fUr die St. Michaelkirche in
Wannsee
Ostensoir en vermeil, garni d'amethystes, de topases et
d'email. Projet et fabrication d'Ernst Schmidt, Berlin,
pour l'eglise St. Michel ä Wannsee
Monstrance in silver-giltwith amethysts, topazand enamel.
□ esigned and manufactured by Ernst Schmidt, Berlin,
for St. Michael's church, Wannsee
die Zeit, in der das Kunsthandwerk im Mittel-
punkt der Aufmerksamkeit stand und man sich
mit großer Begeisterung und auch mit viel tech-
nischem Können den alten Techniken zuwandte,
und überhaupt auf die handwerkliche Technik be-
sonderen Wert legte. Heute hört und sieht man
wenig von Kultgerät, trotzdem sicherlich fort-
während viel entsteht, weil im Zusammenhang
mit der Bautätigkeit der Kirche viel neues Kultge-
rät gebraucht wird. Neuerdings machen sich,
teils mit Unterstützung der Kirche und kirchlichen
Behörden, Bestrebungen geltend, die der Ausbil-
dung des Kirchengeräts größte Aufmerksamkeit
schenken wollen. Die Aachener Kunstgewerbe-
schule unter Leitung von Rudolf Schwarz befaßt
sich hauptsächlich mit diesen Fragen, und wir
bilden auf den folgenden Seiten einige schöne
Versuche ab, die auch im Kirchengerät zu Typen
führen sollen und die vor allem für kleinere Land-
gemeinden gedacht sind. In Berlin findet in die-
Detail der Monstranz
Detail de l'ostensoir
Details of the monstrance
560
KULTGERAT
Wenn irgendwo, so ist bei der Herstellung
kirchlicher Gerätschaften das Kunsthandwerk
an einem Platz, der ihm kaum streitig gemacht
werden kann und den es seinem ganzen Wesen
nach mit großer Berechtigung behauptet. Eine
uralte Tradition und die strenge Bindung an den
Kult erschweren eine modernere Durchbildung
dieser Gerätschaften. Trotzdem aber sind be-
sonders in den ersten Jahren der kunsthand-
werklichen Reformbewegung auf diesem Gebiet
viel neue und schöne Dinge entstanden. Es war
Monstranz, Silber vergoldet mit Amethysten, Topa-
sen und Email. Entworfen und hergestellt von
Ernst Schmidt, Berlin, fUr die St. Michaelkirche in
Wannsee
Ostensoir en vermeil, garni d'amethystes, de topases et
d'email. Projet et fabrication d'Ernst Schmidt, Berlin,
pour l'eglise St. Michel ä Wannsee
Monstrance in silver-giltwith amethysts, topazand enamel.
□ esigned and manufactured by Ernst Schmidt, Berlin,
for St. Michael's church, Wannsee
die Zeit, in der das Kunsthandwerk im Mittel-
punkt der Aufmerksamkeit stand und man sich
mit großer Begeisterung und auch mit viel tech-
nischem Können den alten Techniken zuwandte,
und überhaupt auf die handwerkliche Technik be-
sonderen Wert legte. Heute hört und sieht man
wenig von Kultgerät, trotzdem sicherlich fort-
während viel entsteht, weil im Zusammenhang
mit der Bautätigkeit der Kirche viel neues Kultge-
rät gebraucht wird. Neuerdings machen sich,
teils mit Unterstützung der Kirche und kirchlichen
Behörden, Bestrebungen geltend, die der Ausbil-
dung des Kirchengeräts größte Aufmerksamkeit
schenken wollen. Die Aachener Kunstgewerbe-
schule unter Leitung von Rudolf Schwarz befaßt
sich hauptsächlich mit diesen Fragen, und wir
bilden auf den folgenden Seiten einige schöne
Versuche ab, die auch im Kirchengerät zu Typen
führen sollen und die vor allem für kleinere Land-
gemeinden gedacht sind. In Berlin findet in die-
Detail der Monstranz
Detail de l'ostensoir
Details of the monstrance
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