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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 5.1930

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Schwab, Alexander: Baupolitik und Bauwirtschaft, [6]
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https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0302

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„Film und Foto"

Wanderausstellung des Deutschen
Werkbundes

Ausstellung des Österreichischen
Werkbundes in Wien

BAUPOLITIK UND BAUWIRTSCHAFT

ALEXANDER SCHWAB

Kongreß- Ökonomie. dann aber bedürfen auch die finanziellen Verhält-
Der Kongreß für neues Bauen, internationale Ver- nisse der RFG einer Klärung. Es wäre sehr er-
anstaltung, geboren vor zwei Jahren in La Sarraz, wünscht, wenn auch für die Vergangenheit ausdrück-
soll 1930 in Brüssel stattfinden. Zur Zeit ist leb- lieh festgestellt würde, inwieweit die Gelder für die
hafte Diskussion zwischen den beteiligten Ländern eigentlichen Aufgaben der Gesellschaft verwandt
um die Aufstellung des Tagungsprogramms. Es han- worden sind. Damit sollen keine Zweifel an der for-
delt sich dabei um die Abgrenzung der Arbeitsge- mellen Korrektheit der früheren Geschäftsführung
biete. Manche Vorschläge, die bis jetzt vorliegen, ausgesprochen werden, wohl aber wäre es nützlich,
umfassen nicht nur das gesamte Gebiet der Bau- eine grundsätzliche Klärung bezüglich der Methoden
Wirtschaft und Baupolitik, sondern gehen darüber zu schaffen, mit denen die RFG ihre Ziele zu er-
noch hinaus und wünschen eine Erörterung sämt- reichen hat; auch Interessen des Reichsfiskus soll-
licher Fragen, die mit den sozialen, wirtschaftlichen ten hier kein Abbiegen von der richtigen Linie recht-
und rechtlichen Bedingungen des Wohnungsbaus fertigen.

„für das Existenzminimum'" zusammenhängen. Nun .. , ,

• j,- (.. o ■, r-j-j. Verspätete Richtlinien
sind die Kongresse für neues Bauen ihrer Entste- 4 -_j j__„■ *,

hung und Zusammensetzung nach durchaus Veran-
staltungen von Architekten, und es kann daher nicht
wundernehmen, daß von anderer Seite eine wesent-

Aus Gründen, die dem einfachen Laienverstand
unerforschlich bleiben, halten die Juristen des Preu-
ßischen Ministeriums für Volkswohlfahrt es für not-

liehe Einschränkung des Stoffgebiets gefordert wird. wendl9' Jedes Jahr neue Richtlinien für die Bege-

Es wird darauf verwiesen, daß es einen Internationa- bun9 der Hauszinssteuerhypotheken aufzustellen.

len Verband für Wohnungswesen mit dem Sitz in Und Jedes Jahr kommen diese Richtlinien zu spat.

Frankfurt gibt, dem die Fachleute auf dem Gebiet Auch 1930 macht keine Ausnahme. Denn sonst müß-

des sozialen Wohnungs- und Siedlungswesens an- ten die diesjährigen Richtlinien schon seit minde-

gehören und der sowohl in der Materialsammlung stens emem Vierteljahr vorliegen. Solange sie nicht

seines Archivs als auch auf seinen Tagungen ausführ- da sind' konnen Baugelder aus der Hauszinssteuer

liehst in internationalem Maßstab alle die Fragen nlcht vergeben werden. Erfolg: die Bauarbeiter

behandelt, über die die Architekten ihrerseits zwar Slnd noch Jetzt zu etwa 50 v-H- arbeitslos und müs-

Informationen benötigen, aber nicht eigentlich Fach- sen unterstützt werden, alle Baustoffindustrien lie-

leute sind. Durch eine solche Abgrenzung im Sinne 9en danieder, zu schweigen von der wirtschaftlichen

der Ökonomie der Kräfte würde der Kongreß auch La9e der Architekten. Nachher, im Juni, kommen

erst Zeit und Kraft gewinnen für die zahlreichen dann wieder die Stoßaufträge und Preissteigerungen

Fragen, die nur von ihm bearbeitet werden können: für Baustoffe und der Mangel an Facharbeitern. Das

technische Fragen, Grundrißprobleme, Gestaltungs- Ganze nennt man Saisonausgleich durch die öffent-

fragen, Verhältnis von Architekt und Bauherr, Auf- llche Hand- —

gaben des Städtebaus usw. . . ... ,

Anschriften der Mitarbeiter dieses Heftes:

Reichsforschung. Architekt Otto Haesler, Celle, Altenhägener Str. 34

Was hier gegen alle Dementierversuche festqe- Architektin Dipi.-ing. Leonie piiewski, Wien iv, Mariahilfer Str. 47

... . a M. Ilyin, Moskau

halten wurde, ist nunmehr auch offiziell bestätigt: Regierungsbaumeister Dr.-Ing. Alfred Fischer, Karlsruhe I. B.,

Wichard von Moellendorff ist in die Leitunq stefanienstr. 50

der Reichsforschungsgesellschaft eingetreten. Diese *tlt'J*To\ schwa9enscheidt' *™™>« - M-Römerstadt,

Wendung ist ZU begrüßen: ihre notwendige Ergän- Professor Dr. Otto Bartning, Berlin W 10, Friedrich-Wilhelm-Str. 6a

zung durch Umbau der Satzungen steht bevor. So- nV?u*?»£t'l' L*°c^ b, Mu"°hen

a uovui. ou Dr.Justus Bier, Leiter der Keslner-Gesellschaft, Hannover, Königstr.4

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