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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 5.1930

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Mitteilungen des Deutschen Werkbundes
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https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0451

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MITTEILUNGEN DES DEUTSCHEN WERKBUNDES

Anschrift der Geschäftsstelle: Berlin SW 48, Reckendorfhaus, Hedemannstr. 24
Fernsprecher Sammelnummer F 5 Bergmann 8400 / Postscheckkonto Berlin 15387

15. JULI 1930

10. Jahresversammlung des Deutschen Werkbundes in Wien.

Zahlreiche Teilnehmer der Jahresversammlung
trafen sich am 22. Juni in Linz und fuhren nach Be-
sichtigung des Stiftes St. Florian mit dem Schiff
die Donau hinunter. Mitglieder des ÖWB waren den
Gästen zur Begrüßung nach Linz entgegengefahren.
Die Fahrt gab Gelegenheit zu gegenseitiger Aus-
sprache. Vorstand und Ausschuß tagten am Mon-
tag, dem 23., vormittags in der Handelskammer, am
Nachmittag fand eine Besichtigung der Ausstellung
des ÖWB im österreichischen Museum statt; über
die Ausstellung hat „Die Form" in ihrer letzten Num-
mer berichtet. Am Abend trafen sich die Mitglieder
im Ausstellungsgarten.

Die Mitgliederversammlung fand am Dienstag Vor-
mittag im Zeremoniensaal der Hofburg statt, wo der
österreichische Bundespräsident Miklas und der
österreichische Minister für Handel und Verkehr
Schuster, sowie der Vizebürgermeister Dr. Emmin-
ger den DWB begrüßten.

Handelsminister Schuster, der Wiener Bürger-
meister Dr. Seitz und der deutsche Gesandte Graf
Lerchenfeld gaben dem Werkbund Empfänge im
Schloß Schönbrunn, im Rathaus und in der Deut-
schen Gesandtschaft.

Am Mittwoch fand die öffentliche Kundgebung im
Schloß statt, wo Prof. Dr. Josef Frank. Wien, über
das Thema „Was ist modern?" sprach. Der Vortrag
wird in einer der nächsten Nummern der „Form"
veröffentlicht werden.

Der ÖWB unter dem Vorsitz seines Präsidenten
Dr. Neubacher enthüllte ein Otto-Wagner-Denkmal,
wobei Peter Behrens für den Deutschen Werkbund
nach einer Ansprache einen Kranz niederlegte.

Am Abend hatten die Mitglieder Gelegenheit, an
einer Festvorstellung im Redoutensaal der Hofburg
teilzunehmen.

An diesen offiziellen Teil schlössen sich noch
Ausflüge, die von zahlreichen Teilnehmern besucht
waren.

Aus den Beschlüssen und Berichten der Vor-
stands- und Ausschußsitzung und der Mitgliederver-
sammlung ist hervorzuheben:

Nach Genehmigung des Jahres- und Finanzbe-
richtes erfolgte die Wahl: an Stelle der satzungs-
mäßig ausscheidenden Mitglieder Bruckmann, Jäckh,
Mies van der Rohe, Pietrkowski, Poelzig, Riemer-
schmid wurden wieder- bzw. neugewählt: Bruck-
mann, Jäckh, Mies van der Rohe. Vorhoelzer. Poelzig.
Riemerschmid, so daß sich der Vorstand nunmehr
zusammensetzt aus den Mitgliedern: Bertsch,
Borst, Bruckmann, Gropius, Häring,

Jäckh, Mies van der Rohe, Bruno Paul,
von Pechmann, Poelzig, Raemisch,
Reckendorf, Lilly Reich, Renner, Rie-
merschmid, Vorhoelzer, Wagner, With.

Mit der Wahl des 1. und 2. Vorsitzenden und der
üblichen Zuwahl wird sich der Vorstand in seiner
nächsten Vorstandssitzung befassen.

An Stelle der aus dem Ausschuß ausscheidenden
Herren wurden Bruhn, Lisker und Wolf-Breslau ge-
wählt, so daß also nun außer den Vertrauensmännern
dem Ausschuß angehören: Bruhn, Burchartz,
Döring, Esch, Hoff, Jaenicke, Koer-
nig, Kramer, Lauterbach, Lemmer,
Lisker, Michael, Neubacher, Schmidt,
Schramm, S c h w e d e I e r - M e y e r, Stotz,
Tarnow, Vetter, W i e d e r a n d e r s , Wolf
und W u I I e.

Von dem Rücktritt der Vertrauensmänner Schulze-
Elberfeld und Bartning nahm der Vorstand Kennt-
nis, ohne vorläufig Nachfolger zu bestimmen. Für
Berlin sollen in Zukunft die Aufgaben des Ver-
trauensmannes an die Mitglieder des Vorstandes
übergehen. Im übrigen werden die bisherigen Ver-
trauensmänner bestätigt. Die Wahl eines Vertrau-
ensmannes für Schlesien soll vom engeren Vorstand
nach Anhörung von Vorschlägen der Landesgruppe
entschieden werden.

Herr Gross soll gebeten werden, die Vertretung
des DWB beim Werkbund der Deutschen in der
Tschechoslowakei zu übernehmen.

Bezüglich der nächsten Jahresversammlung wurde
beschlossen, in jedem 2. Jahr, beginnend mit dem
Jahre 1931, eine reine Arbeitstagung in Berlin ab-
zuhalten, die auf die Mitglieder des Werkbundes
beschränkt werden soll.

Eine Einladung der sächsischen Mitglieder, die
Tagung im nächsten Jahre in Dresden abzuhalten,
soll für das Jahr 1932 erwogen werden.

Eine Anregung zur Beschaffung von Propaganda-
material und Überlassung von Abbildungsmaterial
für die Presse soll mit der Werkbundkorrespondenz
erwogen werden. Uber das Problem der künstleri-
schen Richtung im Werkbund soll im Herbst eine
Aussprache eingeleitet werden.

Anschließend folgten Berichte über die Werkbund-
ausstellung in Brasilien, die Ausstellung in Monza
und die Mitarbeit des DWB an der Internationalen
Wanderausstellung des A. F. o. A. Darauf berichtete
Gropius über die Deutsche Abteilung auf der Aus-
stellung der S. d. A. D. im Grand Palais in Paris,
die als ein voller Erfolg zu buchen sei. An die zu-
 
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