DOI Artikel:
Neurath, Otto: Das Sachbild
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0060
Symbol
für die deutschen Kampfspiele Breslau 1930
Entwurf Johannes Molzahn, Breslau
Auch die amtliche Grafik und die Verwendung von
Bildzeichen, denen ein Symbol zugrunde liegt, ver-
langt ihrem Charakter nach eine Normung, besser
eine Typisierung. Und es ist eine Frage von nicht
geringer Tragweite, wieweit Entwürfe für solche
Bildzeichen künstlerisch persönlich oder möglichst
neutral gehalten sein sollen. Es sind ja heute viele
Bemühungen im Gange, dieser Art Grafik ein neu-
zeitlicheres Gepräge zu geben. Eine befriedigende
Lösung, weder nach der Seite starker künstlerischer
Gestaltung, noch nach einer typisierenden neutralen
Form, ist nicht zu verzeichnen. Und wahrscheinlich
würde man sich einer starken Lösung nach einer
der beiden Seiten hin nicht verschließen. Vielleicht
aber läge eine solche Spitzenleistung so, daß sie
mit künstlerisch starker Eigenwilligkeit doch auch
eine typenhafte Allgemeingültigkeit und Selbstver-
ständlichkeit verbinden würde, in ähnlicher Weise,
wie man das auf anderem Gebiet von dem Stahlrohr-
stuhl von Mies behaupten kann.
Die Gebrauchsgrafik bedarf nun einmal beson-
ders wegen ihrer starken Bindung an die Reklame
und deren stets wechselnde Bedürfnisse stark der
persönlichen künstlerischen Handschrift. Damit ist
natürlich dem Eindringen modischer Manier Vorschub
geleistet. Die moderne Typografie, die sich eng
an den Setzkasten hält und lieber Fotografien als
Zeichnungen zu Hilfe nimmt, bildet allerdings eine
Ausnahme.
STADT AACH EN
Wappen
auf der Ausstellung „Bayerisches Handwerk"
Entwurf e. von Keibig Gebrauchsgrafik angesehen werden muß.
HAUSHALTSPLAN
1 +9 + 2 + 9
Arbeit der Kunstgewerbeschule Aachen
Wir bilden hier von Johannes Molzahn einen Ent-
wurf für ein Symbol für die Deutschen Kampfspiele
Breslau 1930 ab. Dieser Adler ist von dem Preis-
richterkollegium wohl prämiiert, aber doch nicht zur
Ausführung angenommen worden, weil, wie in einem
Antrag im Stadtparlament festgestellt wurde, dieser
Adler als Plakat das Ansehen Breslaus schädigen
würde. Wir erlauben uns demgegenüber nur festzu-
stellen, daß dieser Entwurf als eine beachtenswerte
künstlerische Tat auf dem Gebiet der modernen
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für die deutschen Kampfspiele Breslau 1930
Entwurf Johannes Molzahn, Breslau
Auch die amtliche Grafik und die Verwendung von
Bildzeichen, denen ein Symbol zugrunde liegt, ver-
langt ihrem Charakter nach eine Normung, besser
eine Typisierung. Und es ist eine Frage von nicht
geringer Tragweite, wieweit Entwürfe für solche
Bildzeichen künstlerisch persönlich oder möglichst
neutral gehalten sein sollen. Es sind ja heute viele
Bemühungen im Gange, dieser Art Grafik ein neu-
zeitlicheres Gepräge zu geben. Eine befriedigende
Lösung, weder nach der Seite starker künstlerischer
Gestaltung, noch nach einer typisierenden neutralen
Form, ist nicht zu verzeichnen. Und wahrscheinlich
würde man sich einer starken Lösung nach einer
der beiden Seiten hin nicht verschließen. Vielleicht
aber läge eine solche Spitzenleistung so, daß sie
mit künstlerisch starker Eigenwilligkeit doch auch
eine typenhafte Allgemeingültigkeit und Selbstver-
ständlichkeit verbinden würde, in ähnlicher Weise,
wie man das auf anderem Gebiet von dem Stahlrohr-
stuhl von Mies behaupten kann.
Die Gebrauchsgrafik bedarf nun einmal beson-
ders wegen ihrer starken Bindung an die Reklame
und deren stets wechselnde Bedürfnisse stark der
persönlichen künstlerischen Handschrift. Damit ist
natürlich dem Eindringen modischer Manier Vorschub
geleistet. Die moderne Typografie, die sich eng
an den Setzkasten hält und lieber Fotografien als
Zeichnungen zu Hilfe nimmt, bildet allerdings eine
Ausnahme.
STADT AACH EN
Wappen
auf der Ausstellung „Bayerisches Handwerk"
Entwurf e. von Keibig Gebrauchsgrafik angesehen werden muß.
HAUSHALTSPLAN
1 +9 + 2 + 9
Arbeit der Kunstgewerbeschule Aachen
Wir bilden hier von Johannes Molzahn einen Ent-
wurf für ein Symbol für die Deutschen Kampfspiele
Breslau 1930 ab. Dieser Adler ist von dem Preis-
richterkollegium wohl prämiiert, aber doch nicht zur
Ausführung angenommen worden, weil, wie in einem
Antrag im Stadtparlament festgestellt wurde, dieser
Adler als Plakat das Ansehen Breslaus schädigen
würde. Wir erlauben uns demgegenüber nur festzu-
stellen, daß dieser Entwurf als eine beachtenswerte
künstlerische Tat auf dem Gebiet der modernen
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