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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 5.1930

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Neue Möbel
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https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0158

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Je selbstverständlicher eingebaute
Möbel geworden sind, desto mehr be-
schränkt sich das Interesse auf die noch
übrigbleibenden Einzelmöbel. In ihnen
konzentriert sich der starke Wille und
der gesunde Geist unserer heutigen
Wohnkultur. Beschäftigt man sich mit
diesen Dingen, so ist es überraschend,
wie die grundlegende Umstellung des
Wohngedankens ganz andere Maßver-
hältnisse ergibt und somit die Form ein-
schlägig beeinflußt. Wir stehen unbe-
wußt immer noch viel zu sehr unter dem
Zwang der Tradition, so daß sich auch
hier die Umstellung trotz der vielen An-
läufe sehr langsam abspielt.

Naturgemäß spielen die Sitzmöbel die
größte Rolle. Unser Gefühl verlangtauch
vom einfachsten Stuhl bequemes Sitzen:
dem ehrwürdigen Sessel mit seiner stei-
fen Lehne wird nicht die geringste Ach-
tung mehr bezeugt. Unserem Bedürfnis,
dem Körper die notwendige Entspannung
zu gönnen und uns zu Hause größter Be-
haglichkeit hinzugeben, wollen wir nach-
geben können. Wir suchen Sitzmöglich-
keiten, so wie es eben der Augenblick
und die Laune will.

Können wir vom orientalischen Sitz-
geist nicht noch viel lernen?

Schwemmle

Sitzmöbel

Entwurf: Architekt Schwemmle, Hellerau
Hersteller: Deutsche Werkstätten A.G.,
Dresden-Hellerau

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