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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 5.1930

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Lotz, Wilhelm: Die Mitarbeit des Künstlers am industriellen Erzeugnis
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https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0267

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Bei den neuen Apparaten haben wir versucht, das
Gehäuse in eine streng sachliche Form zu bringen,
was, wie wir glauben, vollkommen gelungen ist, denn
das neue Modell findet unbestrittene Anerkennung.
In diese Anerkennung teilen sich Ingenieure und
Kaufleute. Der definitive Wert der Neugestaltung
wird also von beiden Seiten gleichmäßig anerkannt.
Die Herausgabe der neuen Modelle ist keine Ange-
legenheit der Reklame, sondern wir empfanden sie
tatsächlich als eine kulturelle Verpflichtung, da wir
auf dem Standpunkt standen, daß auch die Geräte
der Technik sich — soweit dies überhaupt möglich
ist — dem neuen, sachlichen Stil unter allen Umstän-
den anzupassen haben.

Wir sind überhaupt der Meinung, daß in unserem
Falle etwas Brauchbares nur in engster Zusammen-
arbeit des Kunstgewerbes mit dem Ingenieur erzielt
werden kann.

Wir haben in unseren Telefonapparaten eine be-
stimmte Apparatur, die wiederum eine bestimmte
Größe hat, unterzubringen, und die äußere Form muß
sich auf alle Fälle nach der im Gehäuse unterzubrin-
genden Apparatur richten. Der Künstler kann also
nicht frei arbeiten; er muß sich zwangsläufig da-
nach richten, welche Ausmaße die Apparaturen
haben, und dann kann er sich erst eine Ausdrucks-
form für ein Gehäuse schaffen.

Ein neues Modell wird immer erst dann ausgeführt
(auch wenn der Künstler an der äußeren Formgebung
beteiligt war), wenn zwischen Konstrukteur, Inge-
nieur und Kaufmann eine vollkommene Einigung über
die Eignung des Modells erzielt wurde.

Die neuen Modelle der Firma H. Fuld & Co.,
Frankfurt a. M.

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