Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 5.1930
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https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0611
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Grohmann, Will: Zu den Holzarbeiten der Arbeitsgemeinschaft Winde
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Tanzmaske, Holz bemalt (S. Schlitz)
Masque de danse, bois peint
Dance mask in painted wood
ZU DEN
HOLZARBEITEN DER ARBEITSGEMEINSCHAFT WINDE
(Staatl. Kunstgewerbe-Akademie, Dresden)
Auf der Kunstblatt-Ausstellung „Kinder wollen spielen", die vom 5. Oktober bis 2. November im Reckendorf-
haus stattfindet, sind Arbeiten der Arbeitsgemeinschaft Winde, in der Hauptsache Spielzeuge, zu sehen
Um es gleich eingangs zu sagen, viele Zweige schmäcklerisch, teils volkskunstmäßig einge-
der Holzverarbeitung kämpfen seit Jahren um stellt, d. h. provinziell und retrospektiv. Dann
ihre Existenz. Es ist fast, als hätte man die im aber auch insofern, als sie die Chancen ihres
Holz beschlossenen Möglichkeiten für künstle- Materials nicht ausnützen.
rische und kunsthandwerkliche Gestaltung ver- In Dresden hatte man wiederholt Gelegen-
gessen; weder private noch öffentliche Stellen heit. im Kunstgewerbemuseum Arbeiten des an
denken im Zeitalter der Normung an Aufträge, der Kunstgewerbe-Akademie tätigen Professor
und nur die Kirche hat hin und wieder die Holz- Winde und seiner Schüler zu sehen. Die Arbei-
bildhauer für kultische Aufgaben herangezogen, ten fielen auf durch die Einfachheit und Sach-
Leider haben die Fachschulen für Schnitzerei lichkeit der Materialverwendung, durch die Er-
versagt. Einmal künstlerisch: sie sind teils ge- Schöpfung der im Holz beschlossenen Aus-
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Masque de danse, bois peint
Dance mask in painted wood
ZU DEN
HOLZARBEITEN DER ARBEITSGEMEINSCHAFT WINDE
(Staatl. Kunstgewerbe-Akademie, Dresden)
Auf der Kunstblatt-Ausstellung „Kinder wollen spielen", die vom 5. Oktober bis 2. November im Reckendorf-
haus stattfindet, sind Arbeiten der Arbeitsgemeinschaft Winde, in der Hauptsache Spielzeuge, zu sehen
Um es gleich eingangs zu sagen, viele Zweige schmäcklerisch, teils volkskunstmäßig einge-
der Holzverarbeitung kämpfen seit Jahren um stellt, d. h. provinziell und retrospektiv. Dann
ihre Existenz. Es ist fast, als hätte man die im aber auch insofern, als sie die Chancen ihres
Holz beschlossenen Möglichkeiten für künstle- Materials nicht ausnützen.
rische und kunsthandwerkliche Gestaltung ver- In Dresden hatte man wiederholt Gelegen-
gessen; weder private noch öffentliche Stellen heit. im Kunstgewerbemuseum Arbeiten des an
denken im Zeitalter der Normung an Aufträge, der Kunstgewerbe-Akademie tätigen Professor
und nur die Kirche hat hin und wieder die Holz- Winde und seiner Schüler zu sehen. Die Arbei-
bildhauer für kultische Aufgaben herangezogen, ten fielen auf durch die Einfachheit und Sach-
Leider haben die Fachschulen für Schnitzerei lichkeit der Materialverwendung, durch die Er-
versagt. Einmal künstlerisch: sie sind teils ge- Schöpfung der im Holz beschlossenen Aus-
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