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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 5.1930

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Riezler, Walter: Erneuerung des Kirchenbaus?
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https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0634

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Empore

Das gesamte Ge-
stühl zieht sich in
konzentrischen
Kreisen um den bau-
lichen Mittelpunkt;
auch die Emporen
bilden den äußeren
konzentrischen
Kreis. Die Kreisbe-
wegung nimmt der
Kuppelraum, ganz
oben die Kuppel
selbst auf

Choeur

Toutes les chaises se
trouvent rangees en
cercles concentriques
autour du point central
de l'edifice; ainsi les
galeries forment le
cercle concentrique ex-
terieur. Ce mouvement
circulaire se trouve
repris, en haut dans
l'espace Interieur de la
coupole, et tout au
sommet, par la voüte
interieure de lacoupole
elle-meme

Gallery

All the church benches
swing in concentric
circles about the archi-
tectural centre, the
galleries form the outer
concentric circle. The
space under the cupola
carries on the circular
movement, which is
crowned above by the
dorne itself

Renger-Foto

gelingen können, die kirchliche Baukunst und die und der Weg von da zu einer sakralen Formen-
übrige religiöse Kunst, mit der es sich heute ganz spräche, — wie sie das frühere Christentum zur
ähnlich verhält, wieder in eine wirklich lebendige Zeit der Ravennatischen Basiliken schon in voller
Beziehung zu dem, was sonst gebaut wird, zu Reinheit und Kraft beherrschte —, ist weit und
bringen. Dann würde sie eine ähnliche Aufgabe mühevoll. Das individuelle Talent allein wird die-
zu lösen haben, wie sie dem frühen Christentum sen Weg nicht finden. Im Gegenteil wird sich
gestellt war. Dieses fand eine höchst entwickelte, das Talent, oder besser gesagt die Gestaltungs-
aber fast ganz verweltlichte Baukunst vor und kraft,alles individuell Persönlichen erst entäußern
hatte nun allmählich diese Formen im Sinne einer müssen. Auch das stärkste Talent und die tiefste
neuen religiösen Haltung umzugestalten, — ein persönliche Religiosität reicht nicht aus, um eine
Prozeß, der sicherlich tief unter der Schwelle katholische Kirche zu bauen. Das vermag nur
des Bewußtseins vor sich ging. Auch heute ist die „Kirche" selbst, das heißt die organisierte
das, was an Lebendigem und Neuem in der Bau- „Gemeinschaft der Gläubigen". Nur im engsten
kunst vorhanden ist, rein weltlich-irdischer Natur, Zusammenhang mit dieser Gemeinschaft kann

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