Lsits 5
Steiät tteiäelber^
„oolhsgemeinschast"
Freitag, de» 7. Fedraar 1«!H
Vie kjerstellung des portlundrements
Vesichtigung -es Merl-es leimen und seiner llebenbetriebe
nen mtt Schamottestetnen ausgemauert stnd.
Auf ber höher gelagerten Sette öes Rotier-
ofens tritt öas Rohmehl etn und durchläuft
diesen während der Rotation im Gefälle. Von
der niedrig gelagerten Seit« aus wirü setn
gemahlener Kohlenstaub mtt Luft vermischt
eingeblasen. Jm oberen Drtttel des Rotter-
ofens, der sogenannten Kalzinierzone, wtrd
dem Rohmehl die Kohlensäure entzogen, wäh-
rend im unteren Drittel, der sogenannten
Sinterzone, bei einer Temperatur von etwa
1850 Grad Celsius, sich die chemischen Reak-
tionen zwjlschen den einzelnen Komponenten
vollziehen und aus dem Kalk und Ton völlig
neue Bevbindun-gen, von sehr komplizierter
Struktur wi« Kalkaluminate und Kalksilikate
entstehen. Die-ses so entstandene Produkt
wivd technisch mtt Portlandzement „Kltn-
k e r" bezeichnet. Nach Vevlassen des Notier-
ofe-ns g-elangt der Kl-tnker zum Abkühlen -n
sog-enannte MllHltrommeln und wird dann
durch Transportvorrichtungen nach bem
Klinkerlager gebracht und bort auf große
Lie 5reude der Keise
stusge;eichnet besuchter Vortrug lm Schulungst-urs
Äor Preste, Fremdenführern, Arbeitssront,
KdF, Parteistellen, Bankbeamten, Dienstmän-
nern, Jugendherberge und Reisebüros fand im
Grotzen Rathaussaal ein sehr gut besuchter Bor-
trag des Schulungsleiters Schriftsteller O. L.
Sutter statt. Der Pressechef der Stadt Heidel-
berg, Pg. Meinecke, erösfnete die Versam-mlung
und sprach aus vollster Ueberzeugung der Heidel-
berger Presse seinen Danr aus für die grotze Un-
terstützung dieser Schulungsarbeit durch ihre Ver-
öffentlichungen, die erkennen lietzen, datz die Hei-
delberger Presse voll und ganz die Bedeutung
dieser Fragen erkannt hätte. Sich an die Ver-
treter von „Kraft durch Freude" wcndend. kam
Pg. Meinecke darauf zu sprechen, datz es Unter-
schiede zwischen vorbereiteter und unvorbereitetrr
Reise insofern gäbe, datz bei genllgender Vorbe-
rsitung alles viel klarer erkannt würde, datz
dann Steine zu reden beginnen. Es sei wiederum
die hohe Aufgabe der Fremdenführer, die Be-
ziehungen zwischen dem Ort und den Fremden
nicht durch trockenes Zahlenmaterial, sondern
durch stchtbare Dinge und Zusammenhänge zu
deuten. Datz aber diese Zusammenarbeit noch nicht
so ideal ist, wie sie sein muh, ginge daraus her-
vor, datz die neuen Prospekte der Stadt Heidel-
berg noch nicht von allen Fremdenführern abge-
holt seien.
Zielgebung des Werbeamtes und d«s Ver-
kehrsamtes der Stadt aber sei es, mit den Frem-
denführern die Aufgaben der Fremdenbetreuung
gemeinsam zu lösen. Nach diefen Ausführungen
ergriff Schriftsteller Sutter das Wort und 'be-
zeichnete die Zusammenarbeit aller Anwefenden
als den Nenner für die Zähler auf dem Eebiet
der Aufklärung, Wegbereitung. Entwicklung al-
ler Möglichkeiten, die den East nicht nur nach
Heidelberg bringen, sondern ihn auch zuweiterem
Aufenthalt zurückholen sollen. Die Heidelberger
Preste habe aber in diesen Tagen bewiesen, datz
sie gesinnungsgemätz imstande ist, der Pflege des
Fremdenverkehrs den Boden zu ebnen, wie es im
Sinne des Dritten Reiches zu geschehen hat. Die
frühere Betreuung des Fremdenverkehrs sei
lediglich darauf ausgegangen, möglichst viele
Eäste und dadurch viel Umsatz zu haben, heute
habe sich das geändert, wir sind heute von dem
liebevollen Wunsche erfüllt, den Eästen Heidel-
Lerg und das Badner Land so nahe zu bringen,
wie es uns selbst am Herzen liegt. Nicht Wirt-
schaftsfaktor allein. sondern angewandte Liebe
zur Heimat und Kultur soll die Fremdenbetreu-
ung sein!
Der Einwohner der Landschaft soll gewister-
matzen Träger der gastlichen Luft sein. Es wird
ja der Heidelberger Bürgerschaft besonders leicht,
die Liebe zu der schönen Stadt zu empfinden,
aber man soll bei der Liebe nicht vergessen, datz
man nicht allein auf der Welt ist, datz es auch
noch Nachbarn gibt, und sich damit einschalten
in das gemeinsame Schaffen der Landschaftswer-
bung. Der früher viel falsch verstandene „Lokal-
patriotismus" mutz so aufgehellt werden, datz für
den Fremden die Atmosphäre der Eastlichkeit zu
spüren ist. Eerade dem Führer obliegt diese Auf-
„Vi'oiogisches Venben in der Medizin"
Vr. Voltenberg im studitorium murimum
Haufen gefchttttet zum Zwech« etner mögltchft
langen Ablagevung. Dte Rotterofenkl-inker
stnd viel schwerer mahlbar, als die Kltnker
anderer Ofensysteme, weil sie mtensiver ge-
brannt stnd. Durch die Ablagerung wivb dte
Mahlung «rleichtert.
Um den handelsriblichen, langsam binden-
den Aement zu erhalten, ist es evforderltch,
dem Klinker nach dem Brennen, vor dem
Mahlen «twa zweiprozentigen Rohgips zuzu-
setzen. Auf Kollergängen wtvd der so oorbe-
reitete Klinker auf Griesgröße vorgebrochen
unb in Pendel- und RoHkammermühlen z»
einem äutzerst feinen Mehl vermahleu. Von
den MüWen gelangt der fevtige Zem-nt in
große Silos, von denen in Leimen S vovh.rn-
den sind, um dort abzulagern. Der Versand
deS Zements erfolgt im Jnland in Papter-
säcken,' für den Eyport kommen Holz- uud
Blechfässer zur Verwendung. Das Abfacken
erfolgt auf automatifchen Waagen, in fogen.
Ventilsäcke, die, sobald ste das vovgeschriebene
Gewicht von 50 Kilo erreicht baben, stch selb-
ständig schließen.
Außer der eigentlichen Zementfabvik befin-
den sich in Leimen noch eine Anzahl Neben-
betriebe, die unentbehrlich stnd, um einen un-
gestörten Fabrtkationsverlauf in öer Aement-
herstellung zu gewährleiften. Lz.
aabe, den Besuchern einen lebendigen Hauch die-
ser Stadt zu vermitteln, aber nicht nur in dem
Sinn«, datz er nur auf Heidelberg eingeht, son-
dern das Erleben weiter auf die Landschaft (Hei-
delberger Ring) ausdehnt und von der Kirchturm-
spitzenpolitik (Suttcr erinnert scherzhaft an
„Heidelberg und Mannhetm") herunterkommt.
Denn zu oft wird von den Eästen die Frage ge-
stellt: Wo aber blieben denn die Kurfürsten nach
dem Brand des Heidelberger Schlosses, und da
müsten die Führer schon von Mannheim erzäh-
len. Denn es soll dahin kommen, dah man in die-
ser geschichtlichen Hinsicht beide Städte als Ein-
heit aufsassen mutz, wie ein Tor mit zwei Pfei-
lern, deren einer in Heidelberg, der andere in
Mannheim steht.
Eine Fllhrung kann nicht lebendig und nicht
lebensnah genug sein, und Heidelberg ist seit
der Trschafsung der Thingftätte, des Ehren-
friedhofs usw. nicht mehr ein romantisches Ra-
ritätenkabinett, sondern eine Stadt mit bewuhter
Eegenwartssendung. Die Fremdenführer sollen
auch ruhig den Amerikanern begründead er-
klären, datz die Dinge des Corpsstudententums
nicht mehr in die heutige Zeit hineingehörten,
genau so museal zu betrachten sind wie di«
Rüstungen der mittelalterlichen Ritter. Das
grotze Ziel der inneren Volksgemeinschaft sei
uberxagender, als datz man sich von früherer
Sentimentalität beeinflusten lasfe. .^raft durch
Freude" habe eine ganz Lesondere Mission, die
volkliche Vereinigung und das Verständnis
von Nord zu Süd. Die Bankbeamten haben
gerade durch das Rcgistermarkgesetz die Eclegen-
heit, mit den Ausländern zufammenzukommen
und die Schatzkammer des Reisenden süllr sich
ja gerade mit den kleinen Eindrücken dsr ersten
Empfänge und Begrützungen bei der Aakunft.
Das gleiche gilt für die Dienstmänner, liebens-
würdige und gewandt« Dienstmänner sind Visi-
tenkarten des Reiseverkehrs. Jugendyerberzen
sollen nicht so „altertümlich" aussehen wie die
in Heidelberg. Hockenheim ist e'.n Beispiel
für Mustergültigkeit und in einigen Monaten
wird auch Mannheim richtunggebend sein.
1938 feiert Baüen das 100jährige Iubiläum
seiner Eisenbahn, das erste Land der Welt mit
einer staatlichen Eisenbahn. Da sollte man ein
badisches Reisejahr veranstalten.
Sutter ging nun noch auf seine Lieblings-
figur, den Türkenlouis, ein, den Sohn des auf
einer Heidelberger Jagd verunglückien Mark-
grafen Maximilian Ferdinand, und gab die Zu-
sammenhänge mit den schönen bad. Schlössern
Sutter schlotz seinen Vortrag mit dem Wunsche,
datz das ewige Heidelberg zeitnahe werden
möge, um zur ewigen Erneuerung des deutschen
Vo'rkes zu dienen.
Pg. Meinecke dankte dem Redner herzlich
für seine „seelforgerischen" Aussührungen und
wies daraus hin. datz man noch seitens der
Presse und Derkehrsamtes sich mit den Reise-
büros und Fremdenführern besprechen würde,
um vor der Saison die gemeinsame Linie zu
schaffen. Do.
Dank dem Entgegenkommen der Werkslei-
tung des Portlandzementwerkes in Letmen
konnte am vergangenen Samstag das „Amt
für Techni'k" eine Besichtigung des Wer-
keS tn Letmen durchführen.
Die zahlreich erschienenen Fachkameraben
konnten nach einer kurzen Begrüßung und
einem einleitenden Vortrag des Dtrektors
Meyer den Rundgang abteilungsweise durch
das Werk antreten. Zum Schluß vereinigten
sich di« Tetlnehmer in der Kantine des Wer-
kes zu einem gemütlichen Beisammensein. Jn
der Ansprache des Architekten Pg. Lenz kam
der Dank an die Direktion des Werkes zum
Ausdruck.
Jm folgenden soll «ine kurze Beschreibung
über die Etnrtchtung des WerkeS gegeben wer-
den.
Der Portlawdzement wird in folgenden
Arbeitsgängen fabriztert: 1. Stetnbruchbetrteb,
Gewinnung der Rohmaterialien, 2. Rohmühle,
8. Brennbetrieb, 4. Zementmühle, 5. Packerei.
Der Laie stellt sich im allgemetnen die
Fabrtkatton deS Portlandzementes vtel zu
«infach vor und glaubt, daß ste so letcht wi«
das Brennen des KalkeS wär«. Dtes tst nichl
der Fall. Da es sich nicht wi« beim Kalk um
Brennen von Natursteinen, sondern um eine
Mischung verschiedener Rohmaterialien zu
einer ganz beftimmten chemischen Zufammen-
setzung handelt, wird «in« ganz große Appa-
ratur benötigt.
Die Gewtnnung der Rohmaterialien ist
sehr verschieden, je nach Zusammensetzung und
Aufbau. Notwendig ist nur, daß auS -iesen
Vorkommen «tn Mehl von einer Zusammen-
setzung von 75 Prozent kohlensaurem Kalk und
25 Prozent Ton (Kieselsäure, Eisenoxyd und
Tonerde) hergestellt werden kann.
Jm Portlandzementwerk in Leimen wivb
Kalkstein verarbeitet, der aus -en mittleren
und oberen Lagen des Muschelkalkes stammt
und in seiner Zusammensetzung zwischen 60
biS 85 Prozent kohlensaurem Kalk schwankt,
wähxend der Rest Ton ist. Aus diesen Stetnen
ist die notwenöige innige Mischung von 76
Prozent Kalk und 25 Prozent Ton letchter
herzustellen als aus reinem Kalk und reinem
Ton. Dt« Kalksteine werden teilS im Rolloch-
betrieb, teils mtt Schaufelbagger gewonnen
und zur Fabrik befördert. Mit etner Draht-
seilbahn werden in Nußloch gewonnene
Steine je nach bem AnalyfenbefuNd beS Roh-
materials tn wechselnder Menge zugefetzt unb
beide Materialien zufammen in einem gro-
ßen Kollergang auf Nutzgrötze zerkleinert uNd
der «rsten provisorischen Mrschung unterwor-
fen. Um dteseS vorgebrochene Material zu
Mehl mahlen zu können, was zur Erz-telung
einer guten Mifchung notwendig ist, muß es
zunächst getrocknet werden, ba halbfenchtes Ma-
terial stch nicht zu Mehl mahlen läßt.
Um etne völlige Mifchung zu erzielen, wird
daS so vorhandene und getrocknet« Material
auf Pendelmühlen äußerst setn gemahlen unb
nunmehr in Mischsilos durch Mischschnecken
aufs inntgste gemischt.
Die Analysen des den Mischfilos zuflie-
ßenden Mehles werden einstündlich ausgeführt
und nach deren Ergebnis die Förderung des
Rohmaterials korrigiert. Das chemisch rtchtig
zusammengefetzte innig fetn gemischte Mehl
wtrd dann den Rotieröfen zugeführt.
Es laufen in der Leimener Fabrtk 16 Ro-
tteröfen und zwar 14 von 25 m Länge und 2
von 55 m Länge. Die Rotieröfen sinö geneigt
unb drehbar gelagerte Blockzylinder, dte in-
Lrotzdrm, da» flan» auf ihren Zahnrn,
nnd »den »iesr« Troydem war fest un»
«nbeugsam in lhren herzen. — 5n »en
herzen »inrr kieinen Reiirrschar, Ste
stch Surch vrrrat, Untrru» und Interessen-
poltttk um üi» Zreiheit betrogrn sah, und
üeren Schtcksal von «küwin Lrtch vwinger
zu üem großrn Roman„V t » letzt » n
N » iter " grstaltrt wurür, Srr jrtzt
im „ Schwarz » n st o r p » " zur
vrrSffentlichung kommt.
Das ölbwarzt Korps
drwrtst mtt »tesrm fldüruck rrneut setn»
getsttge tzaltung unü setn Vekrnntni«
zum kampf »nü zur männlichen Tat.
Lest „Das Schwarze Korvs"
Gestern abend fand im Auditorium maximum
der Neuen Universität der bereits angekündigte
Vortraa von Dr. H. Voltenberg aus Frankfurt
Lber „Biologisches Denken und Han-
Leln in der Medizin" in Fortsetzung
einer von der medizinischen Fachschaft der Hei-
delberger Studentenschaft veranstalteten Vor-
tragsreihe statt. Die grotze Besucherzahl zeigte
das grotze Jnteresse, das für di« Fragen einer
neuen einheitlich deutsch bestimmten Heilkunde
und für die Auseinandersetzung zwischen biolo-
gischer uUd Schulmedizin herrscht.
Der grotze Umschichtungsprozetz, in dem sich
heute üas ganz Volk befindet, lätzt uns auch die
„Krise in der Medizin", ein allzu oft oberfläch-
lich gebrauchtes Schlagwort als Ausdruck einer
tiefen Vertrauensnot eines grotzen Teiles un-
serer kranken Menschen mehr als je empfinden.
Wir stehen mitten in einer grotzen Auseinander-
setzung, in der es gilt, eine neue Heilkunde auf-
zubauen und aus alten Fehlern zu lernen.
Die Erllnde für die Krise der Medizin liegen
weit zurück, man mutz zu ihrer Er-kennung die
Entwicklung der Heilkunde betrachten. Die Me-
dizin verlor im Laufe ihrer Entwicklung den
Boden, die Verbindung mit dem Volke rig ab;
jahrtaufendealtes Wissen von Krankheit und
Heilung wurde verlassen, die Volksmedizin ging
über in die Hände der Kurpsuscher, Kräuter-
weiber und Barbiere, während die medizinische
Wissenschaft rational wuxde und einer wachsen-
den Mechanistik anheimfiel Die Folge war
Rationalisierung, Vorherrschaft der Technik und
des MMkamentes unü Aberkennung der natür-
lichen Heilkräfte. Der Arzt war nicht mehr Die-
ner, sondern glaubte sich mit Meffer, Spritze
und Tablette als Meister der Natur. Die prak-
tischen Aerzte vertraten oft einen anderen
Standpunkt, sie dachten irrational, achteten auf
die hinter den Dingen stehenden Kräfte, betrach-
teten di« Mebizin mehr als Kunst denn als
Wiffenschaft und achteten sich als Diener der
Heilkräfte der Natur.
Jnnerhalb der Schulmedizin herrscht heuts
der Rationalismus noch vor. Die biologische
Medizin st«llt noch keine Schule dar, ste mutz
erst ein lehr- und lernbares System heraus-
stellen. Der Arzt, der wohl eine intensive Aus-
bildung braucht, mutz aber auch als Mensch und
Künstler ausgebildet werden, und dieses Jrratio-
nale ist nur in beschränktem Umfange lehr- und
lernbar. Es find heute bereits Anfätze dazu vor-
handen, solche Bestrebungen finden sich in den
Arbeiten von Kraft, Sauerbruch und Bier.
Während die Schulmedizin sich vom Volk
entsernte, btieb der Naturheilgedank« im Volke
wach und wurde erst durch die Naturheilärzte
wieder aufgenommen. Heute, nach dem grotzen
llmbruch der nationalsozialistischen Revolution
streben Schulmedizin und Naturheilkunde zu
einer versöhnenden, schöpserischen Synthese.
Nach dieser geschichtlichen Betrachtung sprach
der Rsdner über das Wesen biologtschen Den-
kenS und Handelns. Wir stehen heute in einer
bsdentsamen Auseinandersetzung innerhalb
der gefamten Hstlkunde, öie ihren Anfang in
Deutschland nimmt und alles andere ist als
der Ausdruck einer Konjunktur. Das Thema
des kommenden Wiesbadener Jnterntstenkon-
gresses: Naturheilkunde in der Gesamtmedi-
dizin, »eigt uns die Bedeutung dieser Aus-
einandersetzung. Die bioiogische Medizin ist
eine lebensgerechte Medizin, die im Respekt
vor dem Walten natürlicher Kräfte im Orga-
ttismus diese steuert und unterstützt. Sie macht
«S stch nicht so bequem, nur Symptome zu be-
kämpfen, fondern vertritt den Ganzheitsbe-
griff, ber die Betrachtung des ganzen kranken
Menschen verlangt. Ein wichtiges Prinzip ist
das der Reinigung und Ausleitung, ein alter,
mtt der Säftelehre zusammenhängender
Menschheitsgedanke, der durch Schwitzproze-
duren, Durchfälle, Aderlaß, Blutegel uud viele
andere Reinigungsmaßnahmen den Körper zu
entgiften sucht. Mit am wichtigsten ist aber
Sinn und Verständnis des Menschen für ge-
funde Ernährung und Lebensweise. Hier liegt
eine große erzieherische Aufgabe dcs Arztes
am Volksganzen. Höchstes Ziel in allem Stre-
ben, Denken und Handeln dcs öeutschen Arz-
tes sei öie seelische, geistige unö körperliche
Gefundheit des Volksganzen und jedes ein-
»elnen -eutfchen Menschen.
Di« Revolution in -er Heilkunde ist nicht
eine Angelegenheit von Befehlen und Gehor-
chen, sondern eine geistige Auseinandersetzung.
Die Fachschaft Mediziner öer Heiöelberger
Stuöentenschaft hat es öeshalb für ihre Pflicht
gehalten, -iefer geistigen Ausoinandersetzung
Raum »u geben.
Mit ^kraft durch Freude" nach Berlin. Mtt
dex Durchführung eines Sonderzuges zur
Berliner Automobil-AuSstellung 1936 hat die
NS-Gem«inschaft „Kraft durch Freude" dte
vi«l«n Wünsche von Arbeitskam«rad«n aus
allen Gegenden des Gaues Baden erfüllt. Der
Sonderzug fährt am 27. Februar 1986 abenös
gegen 20 Uhr ab Offenburg und tritt di« Rück-
fahrt in Berlin (Anhalter Bahnhof) am 1.
März gegen 18 Uhr an. Die Fahrt kostet ein-
schließlich Uebernachten mit Frühstück unö Be-
such d«r Autofchau 22.80 RM. Anmeldungcn
werden bis 15. Februar bei öen KdF-Dienst-
stellen angenommen.
ljei-elberger Schachmeisterschllst
Nach d«r 4. Runde
Meisterklasse: Der Ausgang des Tur-
niers ist noch völlig offen. Es führen Walter,
Schmaus und Müller (Martin). Auch Schmich,
der noch 2 Hängepartien spielen mutz, kann sich
der Spitzengruppe anschlietzen. Es spielten:
M. Müller — Langhammer 1:0, Bährle gegen
Schmich 0:1, Bergmann — Laux 1:0, Berling-
hof — Dr. Kraus V- : Vc, Walter — Schmaüs
1:0, M. Müller — Eutfleisch 1:0. Stand:
Walter: 3 P. und 1 Hg., Schmaus: 3 P„ M.
Müller: 3 P., Bährle, Vergmann, Gutfleisch je
2 P„ Schmich: IV- P. und 2 Hg„ Langhammer:
IV- P., Dr. Kraus: 1 P„ Laux: V- P. u. 1 Hg.,
Berlinghof: V- P.
Meisteranwärterklasse: Prof. Kuhn
gegen Haug 1:0, Bastian — Hetz 0:1, Kimling
gegen Helbing 1:0, Wiederhold — Nieder 0:1,
Dr. Kaufmann — Seutz 1:0. Stand: Prof.
Kuhn: 4 P„ Hetz: 3 P„ Haug, Kimling je 2V-
P„ Bastian, Nieder je 2 P„ Helbing, Dr. Kauf-
mann je IV- P„ Seutz: 1 P„ Wiederhold: 0 P.
s«n. 1:0, Wilhelm — Münch 1:0, Gehring gegen
Lehnert 0:1, Eetrost — Prior 0:1, Dennig gegen
Zasf K. 1:0. Stand: Spohrer: 3 P. und
1 Hg-, K. Mllller: 3 P„ Mersinger: 2V- P. und
1 Hg„ Prior, Wilhelm je 2V- P„ Mllnch, Var-
ber sen„ Lehnert j« 2 P„ Eehring, Dennig,
Getrost i« 1 P.. K. Zaff: V- P.
Nebenturnier: E. Wippermann gegen
Eött 0:1, M. Wippermann — Beck 1:0, Schubach
gegen Schneider 1:0. Stand: M. Wipper-
mann: 4 P., Gött: 4 P„ Beck, E. Wippermann
je IV- P„ Schubach: 1 P„ Schneider: 0 P.
Kreismannschastskämpfe
Es spielten: Leimen — Heidelberger Schach-
klub 1879 1:9; Kirchheim — Eppelheim 5:5. —
Am Sonntag. 9. Februar, treffen sich Dossen-
heim — Kirchheim und Eppelheim — Heidel.
bergex Schachklub 1879.
Steiät tteiäelber^
„oolhsgemeinschast"
Freitag, de» 7. Fedraar 1«!H
Vie kjerstellung des portlundrements
Vesichtigung -es Merl-es leimen und seiner llebenbetriebe
nen mtt Schamottestetnen ausgemauert stnd.
Auf ber höher gelagerten Sette öes Rotier-
ofens tritt öas Rohmehl etn und durchläuft
diesen während der Rotation im Gefälle. Von
der niedrig gelagerten Seit« aus wirü setn
gemahlener Kohlenstaub mtt Luft vermischt
eingeblasen. Jm oberen Drtttel des Rotter-
ofens, der sogenannten Kalzinierzone, wtrd
dem Rohmehl die Kohlensäure entzogen, wäh-
rend im unteren Drittel, der sogenannten
Sinterzone, bei einer Temperatur von etwa
1850 Grad Celsius, sich die chemischen Reak-
tionen zwjlschen den einzelnen Komponenten
vollziehen und aus dem Kalk und Ton völlig
neue Bevbindun-gen, von sehr komplizierter
Struktur wi« Kalkaluminate und Kalksilikate
entstehen. Die-ses so entstandene Produkt
wivd technisch mtt Portlandzement „Kltn-
k e r" bezeichnet. Nach Vevlassen des Notier-
ofe-ns g-elangt der Kl-tnker zum Abkühlen -n
sog-enannte MllHltrommeln und wird dann
durch Transportvorrichtungen nach bem
Klinkerlager gebracht und bort auf große
Lie 5reude der Keise
stusge;eichnet besuchter Vortrug lm Schulungst-urs
Äor Preste, Fremdenführern, Arbeitssront,
KdF, Parteistellen, Bankbeamten, Dienstmän-
nern, Jugendherberge und Reisebüros fand im
Grotzen Rathaussaal ein sehr gut besuchter Bor-
trag des Schulungsleiters Schriftsteller O. L.
Sutter statt. Der Pressechef der Stadt Heidel-
berg, Pg. Meinecke, erösfnete die Versam-mlung
und sprach aus vollster Ueberzeugung der Heidel-
berger Presse seinen Danr aus für die grotze Un-
terstützung dieser Schulungsarbeit durch ihre Ver-
öffentlichungen, die erkennen lietzen, datz die Hei-
delberger Presse voll und ganz die Bedeutung
dieser Fragen erkannt hätte. Sich an die Ver-
treter von „Kraft durch Freude" wcndend. kam
Pg. Meinecke darauf zu sprechen, datz es Unter-
schiede zwischen vorbereiteter und unvorbereitetrr
Reise insofern gäbe, datz bei genllgender Vorbe-
rsitung alles viel klarer erkannt würde, datz
dann Steine zu reden beginnen. Es sei wiederum
die hohe Aufgabe der Fremdenführer, die Be-
ziehungen zwischen dem Ort und den Fremden
nicht durch trockenes Zahlenmaterial, sondern
durch stchtbare Dinge und Zusammenhänge zu
deuten. Datz aber diese Zusammenarbeit noch nicht
so ideal ist, wie sie sein muh, ginge daraus her-
vor, datz die neuen Prospekte der Stadt Heidel-
berg noch nicht von allen Fremdenführern abge-
holt seien.
Zielgebung des Werbeamtes und d«s Ver-
kehrsamtes der Stadt aber sei es, mit den Frem-
denführern die Aufgaben der Fremdenbetreuung
gemeinsam zu lösen. Nach diefen Ausführungen
ergriff Schriftsteller Sutter das Wort und 'be-
zeichnete die Zusammenarbeit aller Anwefenden
als den Nenner für die Zähler auf dem Eebiet
der Aufklärung, Wegbereitung. Entwicklung al-
ler Möglichkeiten, die den East nicht nur nach
Heidelberg bringen, sondern ihn auch zuweiterem
Aufenthalt zurückholen sollen. Die Heidelberger
Preste habe aber in diesen Tagen bewiesen, datz
sie gesinnungsgemätz imstande ist, der Pflege des
Fremdenverkehrs den Boden zu ebnen, wie es im
Sinne des Dritten Reiches zu geschehen hat. Die
frühere Betreuung des Fremdenverkehrs sei
lediglich darauf ausgegangen, möglichst viele
Eäste und dadurch viel Umsatz zu haben, heute
habe sich das geändert, wir sind heute von dem
liebevollen Wunsche erfüllt, den Eästen Heidel-
Lerg und das Badner Land so nahe zu bringen,
wie es uns selbst am Herzen liegt. Nicht Wirt-
schaftsfaktor allein. sondern angewandte Liebe
zur Heimat und Kultur soll die Fremdenbetreu-
ung sein!
Der Einwohner der Landschaft soll gewister-
matzen Träger der gastlichen Luft sein. Es wird
ja der Heidelberger Bürgerschaft besonders leicht,
die Liebe zu der schönen Stadt zu empfinden,
aber man soll bei der Liebe nicht vergessen, datz
man nicht allein auf der Welt ist, datz es auch
noch Nachbarn gibt, und sich damit einschalten
in das gemeinsame Schaffen der Landschaftswer-
bung. Der früher viel falsch verstandene „Lokal-
patriotismus" mutz so aufgehellt werden, datz für
den Fremden die Atmosphäre der Eastlichkeit zu
spüren ist. Eerade dem Führer obliegt diese Auf-
„Vi'oiogisches Venben in der Medizin"
Vr. Voltenberg im studitorium murimum
Haufen gefchttttet zum Zwech« etner mögltchft
langen Ablagevung. Dte Rotterofenkl-inker
stnd viel schwerer mahlbar, als die Kltnker
anderer Ofensysteme, weil sie mtensiver ge-
brannt stnd. Durch die Ablagerung wivb dte
Mahlung «rleichtert.
Um den handelsriblichen, langsam binden-
den Aement zu erhalten, ist es evforderltch,
dem Klinker nach dem Brennen, vor dem
Mahlen «twa zweiprozentigen Rohgips zuzu-
setzen. Auf Kollergängen wtvd der so oorbe-
reitete Klinker auf Griesgröße vorgebrochen
unb in Pendel- und RoHkammermühlen z»
einem äutzerst feinen Mehl vermahleu. Von
den MüWen gelangt der fevtige Zem-nt in
große Silos, von denen in Leimen S vovh.rn-
den sind, um dort abzulagern. Der Versand
deS Zements erfolgt im Jnland in Papter-
säcken,' für den Eyport kommen Holz- uud
Blechfässer zur Verwendung. Das Abfacken
erfolgt auf automatifchen Waagen, in fogen.
Ventilsäcke, die, sobald ste das vovgeschriebene
Gewicht von 50 Kilo erreicht baben, stch selb-
ständig schließen.
Außer der eigentlichen Zementfabvik befin-
den sich in Leimen noch eine Anzahl Neben-
betriebe, die unentbehrlich stnd, um einen un-
gestörten Fabrtkationsverlauf in öer Aement-
herstellung zu gewährleiften. Lz.
aabe, den Besuchern einen lebendigen Hauch die-
ser Stadt zu vermitteln, aber nicht nur in dem
Sinn«, datz er nur auf Heidelberg eingeht, son-
dern das Erleben weiter auf die Landschaft (Hei-
delberger Ring) ausdehnt und von der Kirchturm-
spitzenpolitik (Suttcr erinnert scherzhaft an
„Heidelberg und Mannhetm") herunterkommt.
Denn zu oft wird von den Eästen die Frage ge-
stellt: Wo aber blieben denn die Kurfürsten nach
dem Brand des Heidelberger Schlosses, und da
müsten die Führer schon von Mannheim erzäh-
len. Denn es soll dahin kommen, dah man in die-
ser geschichtlichen Hinsicht beide Städte als Ein-
heit aufsassen mutz, wie ein Tor mit zwei Pfei-
lern, deren einer in Heidelberg, der andere in
Mannheim steht.
Eine Fllhrung kann nicht lebendig und nicht
lebensnah genug sein, und Heidelberg ist seit
der Trschafsung der Thingftätte, des Ehren-
friedhofs usw. nicht mehr ein romantisches Ra-
ritätenkabinett, sondern eine Stadt mit bewuhter
Eegenwartssendung. Die Fremdenführer sollen
auch ruhig den Amerikanern begründead er-
klären, datz die Dinge des Corpsstudententums
nicht mehr in die heutige Zeit hineingehörten,
genau so museal zu betrachten sind wie di«
Rüstungen der mittelalterlichen Ritter. Das
grotze Ziel der inneren Volksgemeinschaft sei
uberxagender, als datz man sich von früherer
Sentimentalität beeinflusten lasfe. .^raft durch
Freude" habe eine ganz Lesondere Mission, die
volkliche Vereinigung und das Verständnis
von Nord zu Süd. Die Bankbeamten haben
gerade durch das Rcgistermarkgesetz die Eclegen-
heit, mit den Ausländern zufammenzukommen
und die Schatzkammer des Reisenden süllr sich
ja gerade mit den kleinen Eindrücken dsr ersten
Empfänge und Begrützungen bei der Aakunft.
Das gleiche gilt für die Dienstmänner, liebens-
würdige und gewandt« Dienstmänner sind Visi-
tenkarten des Reiseverkehrs. Jugendyerberzen
sollen nicht so „altertümlich" aussehen wie die
in Heidelberg. Hockenheim ist e'.n Beispiel
für Mustergültigkeit und in einigen Monaten
wird auch Mannheim richtunggebend sein.
1938 feiert Baüen das 100jährige Iubiläum
seiner Eisenbahn, das erste Land der Welt mit
einer staatlichen Eisenbahn. Da sollte man ein
badisches Reisejahr veranstalten.
Sutter ging nun noch auf seine Lieblings-
figur, den Türkenlouis, ein, den Sohn des auf
einer Heidelberger Jagd verunglückien Mark-
grafen Maximilian Ferdinand, und gab die Zu-
sammenhänge mit den schönen bad. Schlössern
Sutter schlotz seinen Vortrag mit dem Wunsche,
datz das ewige Heidelberg zeitnahe werden
möge, um zur ewigen Erneuerung des deutschen
Vo'rkes zu dienen.
Pg. Meinecke dankte dem Redner herzlich
für seine „seelforgerischen" Aussührungen und
wies daraus hin. datz man noch seitens der
Presse und Derkehrsamtes sich mit den Reise-
büros und Fremdenführern besprechen würde,
um vor der Saison die gemeinsame Linie zu
schaffen. Do.
Dank dem Entgegenkommen der Werkslei-
tung des Portlandzementwerkes in Letmen
konnte am vergangenen Samstag das „Amt
für Techni'k" eine Besichtigung des Wer-
keS tn Letmen durchführen.
Die zahlreich erschienenen Fachkameraben
konnten nach einer kurzen Begrüßung und
einem einleitenden Vortrag des Dtrektors
Meyer den Rundgang abteilungsweise durch
das Werk antreten. Zum Schluß vereinigten
sich di« Tetlnehmer in der Kantine des Wer-
kes zu einem gemütlichen Beisammensein. Jn
der Ansprache des Architekten Pg. Lenz kam
der Dank an die Direktion des Werkes zum
Ausdruck.
Jm folgenden soll «ine kurze Beschreibung
über die Etnrtchtung des WerkeS gegeben wer-
den.
Der Portlawdzement wird in folgenden
Arbeitsgängen fabriztert: 1. Stetnbruchbetrteb,
Gewinnung der Rohmaterialien, 2. Rohmühle,
8. Brennbetrieb, 4. Zementmühle, 5. Packerei.
Der Laie stellt sich im allgemetnen die
Fabrtkatton deS Portlandzementes vtel zu
«infach vor und glaubt, daß ste so letcht wi«
das Brennen des KalkeS wär«. Dtes tst nichl
der Fall. Da es sich nicht wi« beim Kalk um
Brennen von Natursteinen, sondern um eine
Mischung verschiedener Rohmaterialien zu
einer ganz beftimmten chemischen Zufammen-
setzung handelt, wird «in« ganz große Appa-
ratur benötigt.
Die Gewtnnung der Rohmaterialien ist
sehr verschieden, je nach Zusammensetzung und
Aufbau. Notwendig ist nur, daß auS -iesen
Vorkommen «tn Mehl von einer Zusammen-
setzung von 75 Prozent kohlensaurem Kalk und
25 Prozent Ton (Kieselsäure, Eisenoxyd und
Tonerde) hergestellt werden kann.
Jm Portlandzementwerk in Leimen wivb
Kalkstein verarbeitet, der aus -en mittleren
und oberen Lagen des Muschelkalkes stammt
und in seiner Zusammensetzung zwischen 60
biS 85 Prozent kohlensaurem Kalk schwankt,
wähxend der Rest Ton ist. Aus diesen Stetnen
ist die notwenöige innige Mischung von 76
Prozent Kalk und 25 Prozent Ton letchter
herzustellen als aus reinem Kalk und reinem
Ton. Dt« Kalksteine werden teilS im Rolloch-
betrieb, teils mtt Schaufelbagger gewonnen
und zur Fabrik befördert. Mit etner Draht-
seilbahn werden in Nußloch gewonnene
Steine je nach bem AnalyfenbefuNd beS Roh-
materials tn wechselnder Menge zugefetzt unb
beide Materialien zufammen in einem gro-
ßen Kollergang auf Nutzgrötze zerkleinert uNd
der «rsten provisorischen Mrschung unterwor-
fen. Um dteseS vorgebrochene Material zu
Mehl mahlen zu können, was zur Erz-telung
einer guten Mifchung notwendig ist, muß es
zunächst getrocknet werden, ba halbfenchtes Ma-
terial stch nicht zu Mehl mahlen läßt.
Um etne völlige Mifchung zu erzielen, wird
daS so vorhandene und getrocknet« Material
auf Pendelmühlen äußerst setn gemahlen unb
nunmehr in Mischsilos durch Mischschnecken
aufs inntgste gemischt.
Die Analysen des den Mischfilos zuflie-
ßenden Mehles werden einstündlich ausgeführt
und nach deren Ergebnis die Förderung des
Rohmaterials korrigiert. Das chemisch rtchtig
zusammengefetzte innig fetn gemischte Mehl
wtrd dann den Rotieröfen zugeführt.
Es laufen in der Leimener Fabrtk 16 Ro-
tteröfen und zwar 14 von 25 m Länge und 2
von 55 m Länge. Die Rotieröfen sinö geneigt
unb drehbar gelagerte Blockzylinder, dte in-
Lrotzdrm, da» flan» auf ihren Zahnrn,
nnd »den »iesr« Troydem war fest un»
«nbeugsam in lhren herzen. — 5n »en
herzen »inrr kieinen Reiirrschar, Ste
stch Surch vrrrat, Untrru» und Interessen-
poltttk um üi» Zreiheit betrogrn sah, und
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Das ölbwarzt Korps
drwrtst mtt »tesrm fldüruck rrneut setn»
getsttge tzaltung unü setn Vekrnntni«
zum kampf »nü zur männlichen Tat.
Lest „Das Schwarze Korvs"
Gestern abend fand im Auditorium maximum
der Neuen Universität der bereits angekündigte
Vortraa von Dr. H. Voltenberg aus Frankfurt
Lber „Biologisches Denken und Han-
Leln in der Medizin" in Fortsetzung
einer von der medizinischen Fachschaft der Hei-
delberger Studentenschaft veranstalteten Vor-
tragsreihe statt. Die grotze Besucherzahl zeigte
das grotze Jnteresse, das für di« Fragen einer
neuen einheitlich deutsch bestimmten Heilkunde
und für die Auseinandersetzung zwischen biolo-
gischer uUd Schulmedizin herrscht.
Der grotze Umschichtungsprozetz, in dem sich
heute üas ganz Volk befindet, lätzt uns auch die
„Krise in der Medizin", ein allzu oft oberfläch-
lich gebrauchtes Schlagwort als Ausdruck einer
tiefen Vertrauensnot eines grotzen Teiles un-
serer kranken Menschen mehr als je empfinden.
Wir stehen mitten in einer grotzen Auseinander-
setzung, in der es gilt, eine neue Heilkunde auf-
zubauen und aus alten Fehlern zu lernen.
Die Erllnde für die Krise der Medizin liegen
weit zurück, man mutz zu ihrer Er-kennung die
Entwicklung der Heilkunde betrachten. Die Me-
dizin verlor im Laufe ihrer Entwicklung den
Boden, die Verbindung mit dem Volke rig ab;
jahrtaufendealtes Wissen von Krankheit und
Heilung wurde verlassen, die Volksmedizin ging
über in die Hände der Kurpsuscher, Kräuter-
weiber und Barbiere, während die medizinische
Wissenschaft rational wuxde und einer wachsen-
den Mechanistik anheimfiel Die Folge war
Rationalisierung, Vorherrschaft der Technik und
des MMkamentes unü Aberkennung der natür-
lichen Heilkräfte. Der Arzt war nicht mehr Die-
ner, sondern glaubte sich mit Meffer, Spritze
und Tablette als Meister der Natur. Die prak-
tischen Aerzte vertraten oft einen anderen
Standpunkt, sie dachten irrational, achteten auf
die hinter den Dingen stehenden Kräfte, betrach-
teten di« Mebizin mehr als Kunst denn als
Wiffenschaft und achteten sich als Diener der
Heilkräfte der Natur.
Jnnerhalb der Schulmedizin herrscht heuts
der Rationalismus noch vor. Die biologische
Medizin st«llt noch keine Schule dar, ste mutz
erst ein lehr- und lernbares System heraus-
stellen. Der Arzt, der wohl eine intensive Aus-
bildung braucht, mutz aber auch als Mensch und
Künstler ausgebildet werden, und dieses Jrratio-
nale ist nur in beschränktem Umfange lehr- und
lernbar. Es find heute bereits Anfätze dazu vor-
handen, solche Bestrebungen finden sich in den
Arbeiten von Kraft, Sauerbruch und Bier.
Während die Schulmedizin sich vom Volk
entsernte, btieb der Naturheilgedank« im Volke
wach und wurde erst durch die Naturheilärzte
wieder aufgenommen. Heute, nach dem grotzen
llmbruch der nationalsozialistischen Revolution
streben Schulmedizin und Naturheilkunde zu
einer versöhnenden, schöpserischen Synthese.
Nach dieser geschichtlichen Betrachtung sprach
der Rsdner über das Wesen biologtschen Den-
kenS und Handelns. Wir stehen heute in einer
bsdentsamen Auseinandersetzung innerhalb
der gefamten Hstlkunde, öie ihren Anfang in
Deutschland nimmt und alles andere ist als
der Ausdruck einer Konjunktur. Das Thema
des kommenden Wiesbadener Jnterntstenkon-
gresses: Naturheilkunde in der Gesamtmedi-
dizin, »eigt uns die Bedeutung dieser Aus-
einandersetzung. Die bioiogische Medizin ist
eine lebensgerechte Medizin, die im Respekt
vor dem Walten natürlicher Kräfte im Orga-
ttismus diese steuert und unterstützt. Sie macht
«S stch nicht so bequem, nur Symptome zu be-
kämpfen, fondern vertritt den Ganzheitsbe-
griff, ber die Betrachtung des ganzen kranken
Menschen verlangt. Ein wichtiges Prinzip ist
das der Reinigung und Ausleitung, ein alter,
mtt der Säftelehre zusammenhängender
Menschheitsgedanke, der durch Schwitzproze-
duren, Durchfälle, Aderlaß, Blutegel uud viele
andere Reinigungsmaßnahmen den Körper zu
entgiften sucht. Mit am wichtigsten ist aber
Sinn und Verständnis des Menschen für ge-
funde Ernährung und Lebensweise. Hier liegt
eine große erzieherische Aufgabe dcs Arztes
am Volksganzen. Höchstes Ziel in allem Stre-
ben, Denken und Handeln dcs öeutschen Arz-
tes sei öie seelische, geistige unö körperliche
Gefundheit des Volksganzen und jedes ein-
»elnen -eutfchen Menschen.
Di« Revolution in -er Heilkunde ist nicht
eine Angelegenheit von Befehlen und Gehor-
chen, sondern eine geistige Auseinandersetzung.
Die Fachschaft Mediziner öer Heiöelberger
Stuöentenschaft hat es öeshalb für ihre Pflicht
gehalten, -iefer geistigen Ausoinandersetzung
Raum »u geben.
Mit ^kraft durch Freude" nach Berlin. Mtt
dex Durchführung eines Sonderzuges zur
Berliner Automobil-AuSstellung 1936 hat die
NS-Gem«inschaft „Kraft durch Freude" dte
vi«l«n Wünsche von Arbeitskam«rad«n aus
allen Gegenden des Gaues Baden erfüllt. Der
Sonderzug fährt am 27. Februar 1986 abenös
gegen 20 Uhr ab Offenburg und tritt di« Rück-
fahrt in Berlin (Anhalter Bahnhof) am 1.
März gegen 18 Uhr an. Die Fahrt kostet ein-
schließlich Uebernachten mit Frühstück unö Be-
such d«r Autofchau 22.80 RM. Anmeldungcn
werden bis 15. Februar bei öen KdF-Dienst-
stellen angenommen.
ljei-elberger Schachmeisterschllst
Nach d«r 4. Runde
Meisterklasse: Der Ausgang des Tur-
niers ist noch völlig offen. Es führen Walter,
Schmaus und Müller (Martin). Auch Schmich,
der noch 2 Hängepartien spielen mutz, kann sich
der Spitzengruppe anschlietzen. Es spielten:
M. Müller — Langhammer 1:0, Bährle gegen
Schmich 0:1, Bergmann — Laux 1:0, Berling-
hof — Dr. Kraus V- : Vc, Walter — Schmaüs
1:0, M. Müller — Eutfleisch 1:0. Stand:
Walter: 3 P. und 1 Hg., Schmaus: 3 P„ M.
Müller: 3 P., Bährle, Vergmann, Gutfleisch je
2 P„ Schmich: IV- P. und 2 Hg„ Langhammer:
IV- P., Dr. Kraus: 1 P„ Laux: V- P. u. 1 Hg.,
Berlinghof: V- P.
Meisteranwärterklasse: Prof. Kuhn
gegen Haug 1:0, Bastian — Hetz 0:1, Kimling
gegen Helbing 1:0, Wiederhold — Nieder 0:1,
Dr. Kaufmann — Seutz 1:0. Stand: Prof.
Kuhn: 4 P„ Hetz: 3 P„ Haug, Kimling je 2V-
P„ Bastian, Nieder je 2 P„ Helbing, Dr. Kauf-
mann je IV- P„ Seutz: 1 P„ Wiederhold: 0 P.
s«n. 1:0, Wilhelm — Münch 1:0, Gehring gegen
Lehnert 0:1, Eetrost — Prior 0:1, Dennig gegen
Zasf K. 1:0. Stand: Spohrer: 3 P. und
1 Hg-, K. Mllller: 3 P„ Mersinger: 2V- P. und
1 Hg„ Prior, Wilhelm je 2V- P„ Mllnch, Var-
ber sen„ Lehnert j« 2 P„ Eehring, Dennig,
Getrost i« 1 P.. K. Zaff: V- P.
Nebenturnier: E. Wippermann gegen
Eött 0:1, M. Wippermann — Beck 1:0, Schubach
gegen Schneider 1:0. Stand: M. Wipper-
mann: 4 P., Gött: 4 P„ Beck, E. Wippermann
je IV- P„ Schubach: 1 P„ Schneider: 0 P.
Kreismannschastskämpfe
Es spielten: Leimen — Heidelberger Schach-
klub 1879 1:9; Kirchheim — Eppelheim 5:5. —
Am Sonntag. 9. Februar, treffen sich Dossen-
heim — Kirchheim und Eppelheim — Heidel.
bergex Schachklub 1879.