Zeiis 2
„VMMMinschaft"
Dienstag, den U. Januar 1S3I
nichts anderes. Der Gauleiter betonte Lann,
daß gerade die Menschen an üer Saar üurch
ihrcn Kamps als die letzten großen Zeugen
aller Welt bekannt haben:
ivir haben als Lehrmeister das geschicht-
liche Erlebnis eiuer deutscheu Greuz-
mark; nicht Preutze, «icht Bayer, uicht
Snddeutscher, »icht Norddeutscher, nicht
Protestant, nicht Katholik, soudern uur
deutsch. Die Welt wollte es damals »icht
glanven und ste richtete ihre entscheidende
Frage an eiu Volk, dem eiu Vertrag
aufzwang, letzter Zenge um das eigeue
Blut zu sein. Und die Antwort war
ehern, treu und gewaltig, weil ste einsach
war: Wir stnd «ur Deutsche.
Diesem geschichtlichen Vek-enntnis und dies-er
völkischen Notw-enöigkeit Hat der Führer seine
dankbare Anerkennung gegeben, rvenn er gc-
stern verfügte, daß dieses Land zusammen mit
öer schon -ein Jahrtausenö um das gl-eich-e
Schicksal ringend-en Pfalz ab heute den Namen
trägt. Gau Saarpfalz.
Wi» haben den Januar vor einem Jahr
zu einer g-ewaltigen Frieöensdemonstration
erhoben. Eine tausendjährige Epoche macht-
polittscher Auseinandersetzung soll abgelöst
werden von der Einsicht, daß man völkische
Werte und Gesetze nie öurch Festungen unö
Kanonen ersetzen kann. Wir wissen eigentlich
nicht, was jetzt materiell noch mangelt, um
alles Mißtrauen zu bes-eitigen. Eine Hoffnung
auf eine nochmalige inn-ere öeutsche Un-etnig-
keit wird eine Fehlspekulation bleibcn.
Wir wünschen dem Franzosen keine inne-
ren Unrnhen, den Englän-dern keine Aufstänöe.
Uus kann man auch nicht mchr mit Kanonen
u»d Tanks imponieren.
Uns kann man nur imponieren mit einem:
Wenn an-dere es als ihre vornehmste Ehre
betrachten, unseve Ehre nicht anzutast-en, -öa-
mit wir in Frieden mit allen Mitteln für öie
Zukunft unserer Kinder sorgen können. Unser
größtes inneres Glück aber ist, daß wir Deut-
sche stnd und einen Hitler haben.
Vr. 5rirb sprach
Danach kennzeichnete Neichsminister Dr.
Frick in seinsr Reö-e auf der Abendkund-
gebung in der Wartburg zuerst die schwierige
Lage -des Saarlan-des vor der Abstimmung und
wür-öigte die helö-enhafte Haltung d-es Saar-
volkes, di-e den überwältigend-en 13. Januar
193S zeitigte.
Er Hob hervor, öaß im Führerrat üer
Deutschen Front ohne Rücksicht auf Stanü,
Konfession unü frühere Parteizugehörigkeit
sich Männer zusammengefunden hatten, deren
Namen im Kampf gegen üas Saarunrecht und
für öie Deutscherhaltung der Hei-
mat den best-en Klang hatten. Mit diefen
Männern vereinigte sich in unerschütterlichem
Siegeswillen öi-e junge Kraft aus der natio-
nalsozialistischen Vewegung. Und sie alle fan-
den in dem Saarbevollmächtigten Gauleiter
Bürck-el thren zielbewußten Leiter, der öann
dem Führex den überwältigenden Abstim-
mungssieg melden konnte.
Diese gewaltigen Ergebnisse müssen wir
uns, so fuhr üer Minister fort, in öas Ge-
dächtnis rusen, um heute, am einjährigen Er-
innerungstage, 5i-e Größe der Stunö-e richtig
erfasse'n zu könnem Wie sich der an der Saar
zur Entscheidung berufene Teil seiner ge°
schichtltchen Aufgabe unö Pflicht getreu «r-
wiesen -Hatte, so fühlte sich das ganze deutsche
Volk mit sein-em Führ-er einig in öem er-
hebenöen Glücksgefühl der unverbrüchlichen
nationalen Geschlossenheit und
Einsatzbereitschaft. Wo Deutsche in
der Welt wohnten, da gingen in diesen Tagen
die Gedanken voll fr-eudigen Stolzes zu ihren
Drüdern an der Saar.
Auch heute möchte ich im Auftrage öes
Führers noch einmal allen Saarländern dan-
ken, ob sie nun hier in threr Heimat ansässi-g
sind, oöcr aus Lem übrigen Reich. aus öem
Auslande od-er gar von Uebersee, hier zur
Abstimmung h-erbeigeeilt waren. Sie alle ha-
bsn d-em deutschen Baterlande einen Dienst
von g -e s ch i ch t l i ch e r Bedeutung er-
wiesen, nicht in Erwartung einer Belohnung,
sonbern lediglich aus nationalem Pflichtbe-
wußtsein heraus unö getreu der Stimme ihres
Herzens und Blutes.
Der Saarsieg war der -Historische Auftakt
öes Jahres 1935, in dem dank öer voraus-
schauenden Politik unseres Führers Aöolf
Hitler dem deutschen Volk di-e Wehrfreiheit
wiedex geschenkt wurde. Unter dem wachsam-en
Schutze seiner Wehrmacht konnte Deutschland
seine innere frieöliche Ausbauarbeit inmitten
einer Welt von Unruhe fortsetzen.
Seit 1. März 1935 nahmt Jhr Saarländer
wieder vollen Antetl an -Ler staatlichen, natio-
nalen und wirtschaftlichen Entwicklung öes
Dritten Reiches. Und wenn Jhr das Erge-S-
nis -des Jahres 1935 überschaut, so werdet Jhr
sehen, wie Eure Heimat in ihr-er Entwicklung
vorwärts gckommen, wi« alleS daS
überwunden worden ist, das sich der Aufbau-
arbeit hemmenö in den Weg stellen wollte.
Wann und in w-elcher Form üas -Saarland
bei einer Nengliederung d-es Reiches in etne
größere Verwaltungseinheit aufgehen wird,
kann heute noch nicht gesagt werden. Auch
-diese Entschetdung wird d-er Führer zu dem
Zeitpunkt treffen, d-er ihm tm Rahmen üer
deutschen Gesamtpolitik richtig erscheinen wird.
Nachdrücklich weise ich aber heute bereits dar-
auf hin, daß die spätere Retchsgauein-
teilungder wirtschaftlichen Entwicklung und
öer Hauptverkehrsachse des Saarlandes, die
unbestreitbar von Westen nach Osten verläuft,
folgen wird.
Die wirtschaftliche Erbschaft, die
wir bei ö-em Uebergang öes Saarlandes an-
getreten haben, stellt uns vor ernste und
schwierige Fragen. Jm Großen g-esehen har-
ren folgende Auf-gaben ihrer Lösung: die über-
leitung des saarländischen Absatzes vom fran-
zösischen zum deutschen Markt, die Angleichung
von Löhnen und Preisen an den Reichsdurch-
schnitt, schli-eßlich der Umbau un-d di-e Er-
neuerung der saarländischen Wirtschaft durch
großzügige Arbeitsbeschaffungs-Maßnahmen.
Oberster Grundsatz war und ist, so viele ar-
beitslos-e Volksgenoss-en wieder in Arbeit und
Brot zu bringen, als es mit den vorhandenen
Mitteln wirtschaftlich sich ermöglichen läßt.
Zwischen heut-e und dem 13. Januar 1935
liegt für das Saarland und für uns alle ein
Jahr harter und von Erfolg gekrönter Ar-
beit. Eure Heimat aber ist wieder ganz hin -
-eingewachs en in das grotze deutsche
Vaterland. Nichts kann uns trennen von
dem gemeinsamen unabänderltchen Willen,
unser Volk groß, fret unö glücklich zu machen
und zu erhalten. Jm Geöenken an Sie ge-
schichtliche Stunde vor einem Jahr, an den
Ehr-entag des Saarlandes, geben wtr unser
all-er Empfinbungen Ausdruck in dem Ruf:
Unser öeutsches Vaterland, unser geltebter
Führer: Sieg-Heil!
Saarlouis jeht Saarlautern
knLlilli wieLer Ler nlte Leutlche Name
Saarbrücken, 13. Jan. Für den Kreis
Saarlouis war der Montag von ganz besonderer
Vedeutung. Dieser Grenzkreis war von Ansang
an von sranzösischer Seite stark umworben wor-
den. Am Tag des stolze» Bekenntnisses zum
Deutschtnm wurde zur besonderen llnterstrei«
chung dieses Treuebekenntnisses aus dem Na-
me» der Stadt jeder welsche Anklang getilgt.
Aus der Stadt Saarlouis, den Gemeinden Lis-
dors, Pikard, Schönbruch und Fraulautern ent-
stand so die neue Stadt Saarlauter». Reichs-
minister Dr. Frick vollzog den Akt der Taufe
der neuen deutsche» Stadt Saaxlautern.
Anf dem großen Adolf-Hitler-Platz in Saar-
louis stnd die g-esamten El'iederungen der Par-
tei zu diesem Festakt angetreten. Ringsum ste-ht
eine nach vielen Tauseüden zählende Menschen-
menge. Auf einer großen Tribüne hatten die
Kriegsbsschadigten Platz genommen. Aus allen
Deilen des Kreises sind d-ie Vobksgenossen her-
beigeeilt, um die große historische Stunde m-it-
zuerleben. Als Rsichsminister Dr. Frick in Be-
gleitung von Gauleiter Bürckel erscheint,
wird «r stürmifch begrüßt. Kreisleiter Schu-
bert -begrüßt Reichsminister Frick als Söhn
des Eaues Pfalz-Saar besonders herzlich.
Die Grüße des Führers.
Dann betrat Reichsminister Frick dis Red-
nertribüne und führte u. a. aus: Die Re-ichs-
re-gierung hat an dem h-eutigen Ehrentage des
Saarvolks ni-cht f-chlen wollen. DeShal-b h-at mich
der Führer entsandt, um dem Saarv-olk die be-
sten Grüße und Wünsche für Lie Zu-kunft zu
übermitteln. Der Ver-sailler Vertrgg hat dieses
Eebiet vorübergchend von Deutschland a'bgeris-
sen. Eerad-e in Saarlouis sollten sich bie sag-en-
haften 150 090 Saarfranzosen befiNden. Am 13.
Januar vorigen Jahres ist disse Lüge als Lüge
enthllllt worden, als sich auch die Stadt Saar-
louis mit 90 v. H. zu Deutschland bekannte. Man
wird diesen Tag niemals vergessen, an d-em d-as
Saarvolk in musterh-after Eesinnung stch als
deutsches Volk gezeigt hat. M-an hat d-en hen-
t-igen Tag gewählt, um Saarlou-is mit den vier
umliegeNden Gemeinden zu-sa-mmenznschliehen
un-d der neuen Stadt auch einen nsuen Namen
zu geben. Der alte Name geht auf eine Zeit
zurück, d-ie zu der verwerflichsteu gehört, die
Deutschland jemals hat durchmachen müssen.
Mitten im Frieden wurde deutsches Laud ge-
raubt. Fremde Namen hat man deutschen Städt-en
gegeben. So erhielt Saarlouis den Namen eines
franzö-sischen Königs. Die Bevölkerung hat La-
mals gebeten, daß der alte Name beibeh-alten
werde. Trotzdem wurde ihr Ler Name Saarlouis
aufgedrängt. Deshalb s-oll dieses Unrecht jetzt-
wieder gutgem-acht werden, und diese StaLt -soll
wie in alter Zeit, wieder den alten Namen
Saarlautern führen. (Langan-Haltender Beifall.)
Re-ichsminisier Dr. Frick ging dann in kur-
zen Worten auf das ein, was in den wenigen
Lahren nationalsozialisti-scher Herrschaft t»
Deutschland alles ge-schaffen werden konnte. Er
wiss beson-ders d-arauf hin, w-as DeutschlanL
dem Führer alles verdanke. Auch das Ergebnis
der Saarabstimmung sei ein ungeheurer Exfolg
di-eser Politik des Führers gewesen, denn das
nsue Deutschland mußte zu einer gewaltigen
Anziehungskraft für das Saarland werden.
Reichsminister Dr. Frick schloß seine Ausführun-
gen mit einem dre-ifachen Sieg-He-i'l auf den
Führer, in das die Menge begeistert ein-
stimmte. Anschließend wurden die deutschsn Lie-
d-er gesungen.
Znm Abschluß der Kundgebung dankte Kr-ers-
leiter Schubert Reichsminister Dr. Frick für
seine Ausführungen und gab seinerseits d-as
Eelöbnis ab, daß er als Bürgermeister der
neuen Stadt sein Amt so führen werde, wie es
sich für einen ge-wissen'haften Nationatso-zialfften
gezieme.
klemL KunLlchau
Aus Anlaß des Fei-ertages der deutschen
Saar sandte Reichsleiter Dr. Ley an Gau-
leiter Bürckel ein Telegramm.
Der Führer hat den inz-wischen zum
Präsidenten der Reichsfilmkamm-er ernannt-en
württembergischen Wirtschaftsminister Dr. K.
Lehnich auf seinen Antrag aus dem würt-
tembergischen Land-esöienst -entlassen. Mit der
Leitnng öes württembergischen Wirtschafts-
ministeriums wurde dex württemb-ergische Jn-
nenminister Dr. Schmtd beauftragt.
Die in der Reichsarb-eitsgemeinschaft für
Volksernährung befindlichen V-ertreter der be-
teiltgten Reichsbehöröen und Di-enststellen üer
Partet usw. hab-en etne Entschlteßung über üie
vroternä-hrung g-efaßt. Der Brotver-
ürauch solle gesteigert werd-en. Außerdem set
der Verbesserung des Vrotes erhöhte Auf-
merksamkeit zu schenken.
Jn Württemberg gingen starke Schnee-
fälle nied-er, die in Stuttgart groß-e Ver»
k-ehrsstörungen hervorriefen. Aus einigen Ge-
genden werden auch U-eherschw-emmungen g«>
meldet.
Jn -dem Prozeß um den Mordanschlag auf
den polnischen Jnnenminister Pi-eracki wurüe
das Urt-eil verkünöet. Die drei Hauptange-
klagten wurden zum Tode verurteilt, auf
Grund des kürzlich -erlässcnen Begnadi-gungs-
g-esetzes wirö die Todesstrafe in lebensläng-
liche Gefängnisstraf-e umgewandelt wevöen.
Zwet weitere Angeklagt-e erhi-elten lebens-
längliches Gefängnis, vier weitere Ang-eklagt«
je 15 Jahre G-efängniS und drei Angeklagte
je acht bezw. je steben Jahre Gefängnis.
Sntmutinil« TheatMüM
Jm September 198S wirö in Wien im Anschluß
an die Salzburger Festspiele et^ Jnternatio-
naler Th-ea-t-erkongr-eß v-eransta-ltet w-erden, der
etwa 12 Tag-e danern soll. Dieser Kongretz svll
alle künstl-erischen Fächer des Dheaters um°
fass-en unb svmit bie Dheaterdirektoren, Re-
gisseure, Dramaturgen, Bühnenbildner, Ka-
pellmeister, Ehoreographen und Bühnentech-
niker des Jn- unö Auslandes v-er-einen. Er
ruft die bed-eutendsten Fachleute aus Deutsch-
land, England, Frankreich, Holland, Velgien,
Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnlanä,
Estlanö, Lettland, Pölen, Jtalien, Spanien,
Portngal, Rnmänien, Vulgarten, Jug-oslawien,
Griechenland, T'schechoslo-wakei, Ungarn, der
Schwetz so-wie Am-erika unö Jap-an zu ge-
meinsamer Arbeit und Beratung auf, um die
grundlegenden Fragen des Theaters in den
znständig-en Fachgruppen zu erörtern. Ein
vorbereitendes Komitee, hat öie Vorarbeiten
vereits in Angriff genom-men.
Dreitägrges Wagner-Festspiel i« der Großen
vpex Paris. Vom 28. April bis Mitte 2uli
veranstaltet Paris bie Fe-stwochen 193S. Das be-
reits se'stgekegte Programm sieht an wichtigen
künstlerischen Ereignisien ein dreitägiges Wag-
ner- Fe'stspiel in der Eroßen Oper, ein My-
sterieüspiel vor Notre-Dame und etn Molisre-
Festspiel im Ehrenhof des Louvre vor. Neben
den künstlerischen Veranstatlungen der Pariser
Festwochen 1936 werden auch zahlreiche gesell-
schaftliche und sportliche Veranstaltungen dar-
geboten.
Archäologisches Museum sür Frankfurt. Jn
Frankfurt wird für öie archäologtsche Samm-
lung öes Stadtgeschichtlichen Mus-eums ein
eig-enes M-useum erricht-et weröen und zwar
werden für dies-en Zweck die Rämne über
dem Kreuzgang des Dominikaner - Klosters
hergerichtet. Wie der Archäologe des Staöt-
geschichtltchen Museums, Dr. Woelcke, mit-
teilte, soll mit d-em Ausbau des Archäologischen
Museums, der längere Zeit in Anspruch neh-
men wird, bcreits im Frühjahr begonncn
werden. Visher mußte der größte Teil der
archäologischen Sammlung aus Naumnot im
Speicher des Leinwandhauscs aufbewahrt wer-
den und konnte daher der Oeffentlichkeit nicht
zugänglich gemacht werden.
Ehrung eineS deirtschcn Gelehrten. Das In-
stitnt de Fran^e hat öen deutschen Altmeister
der christlichen Archäologie, Prosessor Dr.
Joseph Wtlpert, der scit übcr 50 Fahicn
iu bahnbrechender Forsch-erarbcit in Italien
tätig ist, zum Mitglie-ö ernannt. Professor Wil-
pert, d-er in Eiglau in Schlesi-cn g-cboren wuroe
und 78 Jahr-e alt ist, kann als d-er größte le-
b-ende Erforscher der Katakomb-en un-d als aus-
g-ezeichnetLr Kenner der srühchristlichen Sar-
kophagkunst angesprochen, werden. dessen R»f
wett über die Grenzen seines HetmatlandeS
und Jtaliens in alle zivilisiertcn Länd-er ge-
drung-cn ist.
„Gastmahl des Plato" wieder in Karlsruhe.
Anselm Feuerbachs Gemälde „Eastmahl des
Plato", nber desien Versendung nach Berlin
kürzlich berichtet wurde, ist auf persönliche Wei-
sung des Führers nach Karlsru-He zurllckgegeben
worden. Das Bild besindet sich rckiöder in der
Karlsruher Kunsthalle.
Deutsches Forschungsinstitut süx lang-
fristige Wettervorhersagen. Dem Direktor des
Deutschen Forschungsinstituts für langfristige
Witterungsvorhersag-e, Professor Dr. Franz
Vaur, ist n-eben seiner bisherigen metorolo-
gischen Wirksamkeit an der Universität Frank-
furt ein Lehrauftrag für langfristige Witte-
rungsvorhersage erteilt worden. Frankfurt ist
damit die erste dcutsche Hochschule, die sich niit
diesem neuen Spezialgebiet -der Meteorologie
befaßt. Nachdem die Zehntag-evorhersagen, bet
deren Einführung vor drei Jahren Profssior
Baur berechttgtes Aufsehen erregte, sich zu
einem zuverlässtgen Ratgeber «ntwickelt ha-
ben, den besond-ers die Landwtrtschaft kaum
mehr entbehren kann, zi-eht man jetzt die Mög-
lichkeit inbetracht, die ganze Jahreszeit in
ihrem Wittcrungscharakter vorauszusagcn.
Nekorbziffern bsr englische» Buchproduk-
tion. Dte engli-sche Vuchproduktion des Jahres
1935 umfaßt 1S878 Ncuerscheinung-en unö hat
damit 1930, öas bis-her fruchtbarste Jahr des
englischcn Büchermarktes um über 1000 Bücher
übertroffen. Gerad-ezu lawinenartig ang-esch-wol-
len ist im Jnhre 1985 die Romanproöuk-
tion, die die vorjährige Erzeugunq von rund
2 500 Werken um 278 Bänd-e verm-ehrt.
Nene Versuche Marconis. Wie aus Rom
gemelöet wtrö, wird Marconi in -diefem Mo-
nat seine Versuche mit den ultrakurz-en
Wellen wied-er auf-nehmen, um die Möglich-
kett einer drahtlos-en telegraphischen uwd tele-
phonischen Verbindung zweier durch große na-
türliche Hindernisse voneinander getrennten
Orte festzustellen. Marconi wird sich auch mit
den Versuchen befass-en, ander« Eigenschaften
öer ultrakurzen Well-en zu erforschen.
Keine falsche Siedluugsromautik. Auf der in
Braunsch-weig stattgefundenen Tagung der maß-
gebenden Fachleute für bäuerliche Siedlung
aus bem ganzen Reich wandte sich Hauprabtei-
lungSl-eiter Haydn vvm ReichsnLhrstand gc-
gen j-ede salsche Romantik in 5er Bancrnsied-
lung. Er führte u. a. aus, daß die arbcitswlrt-
schaftliche Zweckmäßigkeit in Haus und Hof
und die Ausnütznng aller -erreichbare-n neu-
zciilichen technischen Hilfsmittel nolwendig sei,
w-enn in den neuen Sisdlungen lebenskräftiges
Bauerntum -entstchen soll. So müss-en man die
Küche dcr Bäu-erin nicht nach alten kulturge-
schichtlich-en Modellen, sondern nur nach Erwä-
gungen der Zweckmäßigkeit und Kräft-eerfpar-
nts -einrichten. Zu dies-er Kultur ber Zweck-
mäßigkeit gehöre vor allem, daß di-e Siedlungs-
häuser in ihrer Ausgestaltung dem Geschmack
deS Siedlers überlaff-en bl-etben soll. Ferner
gehöre in jedes Siedlungshaus ein Bad. Auf
keinen Fall dürfe man d-en Erwerbspreis für
Grund und Boden und die Rente v-erkoppeln.
Di-e Bodenbcschaffung sei vornc'hmlich eine
staatliche Anfgabe, und manche bäuerliche Sied-
lung, dte privatwirtschaftltch nich-t rentabel lei,
s-ei volkswirtschaftlich und völkisch von unschätz-
bare-m Wert.
Hauptschriftleiter: Franz Bretz.
Etellvertreter: Bernhard Secger-Kelb«,
llb-s vom Dienst: Dr. Friedrich Didicr.
Derantwortlich siir Innenvoliiik: Franz Bretz; snr Autzen«
voliiik und Mirtichai«: Bernhard S-eger-Kelbe; sür B-dilch-
Nachrichtsn: i. V H-rmann U-bcrle; sllr Lokales: Herbert
Wiedemann; sllr Beilaysn und Ilnterhaltung: Dr. Friedrich
Didier; sllr Eport: Hermann lleberle: snr BUdausnahmsn:
Bernhard S-egcr-Kclbc: sllr Anzeiaen: Wilh-lm N-io-.
sämtlich in Heidelberg.
Schriftleitung: Lutherstratzs SS.
Berliner Schristleitung:
Hans Eras Reischach, Berlin 8W S8. Tharlottenstratzs lbS.
Nachdrnck sämtlichsr 'Originalberichte nsrboten. Eprechstnnden
dsr Cchriftlsitung: Täglich von 1S bis 17 Uhr. Fernrus 3710.
Berlag »Bolksgemslnschast" K. m. b. H., Hauxtstratze t2S/U8
tUiiiaersitätsplatzl.
Drnck: Druckerei Wnter. Hsidelberg.
D.-A. XII. 1935: über 25 000
Daoon: Bezirksausgabs Ldenwakd und Banland 3700
Bezirksgnsgabs Der Franke 313b
Bezirksallsgabs Rund um Mosbach 2321
Bezirksausgabe Dsr Kraichgau 2718
Zur Zei: ist Anzeigsn-Preisiists Nr. 1 güitig.
„VMMMinschaft"
Dienstag, den U. Januar 1S3I
nichts anderes. Der Gauleiter betonte Lann,
daß gerade die Menschen an üer Saar üurch
ihrcn Kamps als die letzten großen Zeugen
aller Welt bekannt haben:
ivir haben als Lehrmeister das geschicht-
liche Erlebnis eiuer deutscheu Greuz-
mark; nicht Preutze, «icht Bayer, uicht
Snddeutscher, »icht Norddeutscher, nicht
Protestant, nicht Katholik, soudern uur
deutsch. Die Welt wollte es damals »icht
glanven und ste richtete ihre entscheidende
Frage an eiu Volk, dem eiu Vertrag
aufzwang, letzter Zenge um das eigeue
Blut zu sein. Und die Antwort war
ehern, treu und gewaltig, weil ste einsach
war: Wir stnd «ur Deutsche.
Diesem geschichtlichen Vek-enntnis und dies-er
völkischen Notw-enöigkeit Hat der Führer seine
dankbare Anerkennung gegeben, rvenn er gc-
stern verfügte, daß dieses Land zusammen mit
öer schon -ein Jahrtausenö um das gl-eich-e
Schicksal ringend-en Pfalz ab heute den Namen
trägt. Gau Saarpfalz.
Wi» haben den Januar vor einem Jahr
zu einer g-ewaltigen Frieöensdemonstration
erhoben. Eine tausendjährige Epoche macht-
polittscher Auseinandersetzung soll abgelöst
werden von der Einsicht, daß man völkische
Werte und Gesetze nie öurch Festungen unö
Kanonen ersetzen kann. Wir wissen eigentlich
nicht, was jetzt materiell noch mangelt, um
alles Mißtrauen zu bes-eitigen. Eine Hoffnung
auf eine nochmalige inn-ere öeutsche Un-etnig-
keit wird eine Fehlspekulation bleibcn.
Wir wünschen dem Franzosen keine inne-
ren Unrnhen, den Englän-dern keine Aufstänöe.
Uus kann man auch nicht mchr mit Kanonen
u»d Tanks imponieren.
Uns kann man nur imponieren mit einem:
Wenn an-dere es als ihre vornehmste Ehre
betrachten, unseve Ehre nicht anzutast-en, -öa-
mit wir in Frieden mit allen Mitteln für öie
Zukunft unserer Kinder sorgen können. Unser
größtes inneres Glück aber ist, daß wir Deut-
sche stnd und einen Hitler haben.
Vr. 5rirb sprach
Danach kennzeichnete Neichsminister Dr.
Frick in seinsr Reö-e auf der Abendkund-
gebung in der Wartburg zuerst die schwierige
Lage -des Saarlan-des vor der Abstimmung und
wür-öigte die helö-enhafte Haltung d-es Saar-
volkes, di-e den überwältigend-en 13. Januar
193S zeitigte.
Er Hob hervor, öaß im Führerrat üer
Deutschen Front ohne Rücksicht auf Stanü,
Konfession unü frühere Parteizugehörigkeit
sich Männer zusammengefunden hatten, deren
Namen im Kampf gegen üas Saarunrecht und
für öie Deutscherhaltung der Hei-
mat den best-en Klang hatten. Mit diefen
Männern vereinigte sich in unerschütterlichem
Siegeswillen öi-e junge Kraft aus der natio-
nalsozialistischen Vewegung. Und sie alle fan-
den in dem Saarbevollmächtigten Gauleiter
Bürck-el thren zielbewußten Leiter, der öann
dem Führex den überwältigenden Abstim-
mungssieg melden konnte.
Diese gewaltigen Ergebnisse müssen wir
uns, so fuhr üer Minister fort, in öas Ge-
dächtnis rusen, um heute, am einjährigen Er-
innerungstage, 5i-e Größe der Stunö-e richtig
erfasse'n zu könnem Wie sich der an der Saar
zur Entscheidung berufene Teil seiner ge°
schichtltchen Aufgabe unö Pflicht getreu «r-
wiesen -Hatte, so fühlte sich das ganze deutsche
Volk mit sein-em Führ-er einig in öem er-
hebenöen Glücksgefühl der unverbrüchlichen
nationalen Geschlossenheit und
Einsatzbereitschaft. Wo Deutsche in
der Welt wohnten, da gingen in diesen Tagen
die Gedanken voll fr-eudigen Stolzes zu ihren
Drüdern an der Saar.
Auch heute möchte ich im Auftrage öes
Führers noch einmal allen Saarländern dan-
ken, ob sie nun hier in threr Heimat ansässi-g
sind, oöcr aus Lem übrigen Reich. aus öem
Auslande od-er gar von Uebersee, hier zur
Abstimmung h-erbeigeeilt waren. Sie alle ha-
bsn d-em deutschen Baterlande einen Dienst
von g -e s ch i ch t l i ch e r Bedeutung er-
wiesen, nicht in Erwartung einer Belohnung,
sonbern lediglich aus nationalem Pflichtbe-
wußtsein heraus unö getreu der Stimme ihres
Herzens und Blutes.
Der Saarsieg war der -Historische Auftakt
öes Jahres 1935, in dem dank öer voraus-
schauenden Politik unseres Führers Aöolf
Hitler dem deutschen Volk di-e Wehrfreiheit
wiedex geschenkt wurde. Unter dem wachsam-en
Schutze seiner Wehrmacht konnte Deutschland
seine innere frieöliche Ausbauarbeit inmitten
einer Welt von Unruhe fortsetzen.
Seit 1. März 1935 nahmt Jhr Saarländer
wieder vollen Antetl an -Ler staatlichen, natio-
nalen und wirtschaftlichen Entwicklung öes
Dritten Reiches. Und wenn Jhr das Erge-S-
nis -des Jahres 1935 überschaut, so werdet Jhr
sehen, wie Eure Heimat in ihr-er Entwicklung
vorwärts gckommen, wi« alleS daS
überwunden worden ist, das sich der Aufbau-
arbeit hemmenö in den Weg stellen wollte.
Wann und in w-elcher Form üas -Saarland
bei einer Nengliederung d-es Reiches in etne
größere Verwaltungseinheit aufgehen wird,
kann heute noch nicht gesagt werden. Auch
-diese Entschetdung wird d-er Führer zu dem
Zeitpunkt treffen, d-er ihm tm Rahmen üer
deutschen Gesamtpolitik richtig erscheinen wird.
Nachdrücklich weise ich aber heute bereits dar-
auf hin, daß die spätere Retchsgauein-
teilungder wirtschaftlichen Entwicklung und
öer Hauptverkehrsachse des Saarlandes, die
unbestreitbar von Westen nach Osten verläuft,
folgen wird.
Die wirtschaftliche Erbschaft, die
wir bei ö-em Uebergang öes Saarlandes an-
getreten haben, stellt uns vor ernste und
schwierige Fragen. Jm Großen g-esehen har-
ren folgende Auf-gaben ihrer Lösung: die über-
leitung des saarländischen Absatzes vom fran-
zösischen zum deutschen Markt, die Angleichung
von Löhnen und Preisen an den Reichsdurch-
schnitt, schli-eßlich der Umbau un-d di-e Er-
neuerung der saarländischen Wirtschaft durch
großzügige Arbeitsbeschaffungs-Maßnahmen.
Oberster Grundsatz war und ist, so viele ar-
beitslos-e Volksgenoss-en wieder in Arbeit und
Brot zu bringen, als es mit den vorhandenen
Mitteln wirtschaftlich sich ermöglichen läßt.
Zwischen heut-e und dem 13. Januar 1935
liegt für das Saarland und für uns alle ein
Jahr harter und von Erfolg gekrönter Ar-
beit. Eure Heimat aber ist wieder ganz hin -
-eingewachs en in das grotze deutsche
Vaterland. Nichts kann uns trennen von
dem gemeinsamen unabänderltchen Willen,
unser Volk groß, fret unö glücklich zu machen
und zu erhalten. Jm Geöenken an Sie ge-
schichtliche Stunde vor einem Jahr, an den
Ehr-entag des Saarlandes, geben wtr unser
all-er Empfinbungen Ausdruck in dem Ruf:
Unser öeutsches Vaterland, unser geltebter
Führer: Sieg-Heil!
Saarlouis jeht Saarlautern
knLlilli wieLer Ler nlte Leutlche Name
Saarbrücken, 13. Jan. Für den Kreis
Saarlouis war der Montag von ganz besonderer
Vedeutung. Dieser Grenzkreis war von Ansang
an von sranzösischer Seite stark umworben wor-
den. Am Tag des stolze» Bekenntnisses zum
Deutschtnm wurde zur besonderen llnterstrei«
chung dieses Treuebekenntnisses aus dem Na-
me» der Stadt jeder welsche Anklang getilgt.
Aus der Stadt Saarlouis, den Gemeinden Lis-
dors, Pikard, Schönbruch und Fraulautern ent-
stand so die neue Stadt Saarlauter». Reichs-
minister Dr. Frick vollzog den Akt der Taufe
der neuen deutsche» Stadt Saaxlautern.
Anf dem großen Adolf-Hitler-Platz in Saar-
louis stnd die g-esamten El'iederungen der Par-
tei zu diesem Festakt angetreten. Ringsum ste-ht
eine nach vielen Tauseüden zählende Menschen-
menge. Auf einer großen Tribüne hatten die
Kriegsbsschadigten Platz genommen. Aus allen
Deilen des Kreises sind d-ie Vobksgenossen her-
beigeeilt, um die große historische Stunde m-it-
zuerleben. Als Rsichsminister Dr. Frick in Be-
gleitung von Gauleiter Bürckel erscheint,
wird «r stürmifch begrüßt. Kreisleiter Schu-
bert -begrüßt Reichsminister Frick als Söhn
des Eaues Pfalz-Saar besonders herzlich.
Die Grüße des Führers.
Dann betrat Reichsminister Frick dis Red-
nertribüne und führte u. a. aus: Die Re-ichs-
re-gierung hat an dem h-eutigen Ehrentage des
Saarvolks ni-cht f-chlen wollen. DeShal-b h-at mich
der Führer entsandt, um dem Saarv-olk die be-
sten Grüße und Wünsche für Lie Zu-kunft zu
übermitteln. Der Ver-sailler Vertrgg hat dieses
Eebiet vorübergchend von Deutschland a'bgeris-
sen. Eerad-e in Saarlouis sollten sich bie sag-en-
haften 150 090 Saarfranzosen befiNden. Am 13.
Januar vorigen Jahres ist disse Lüge als Lüge
enthllllt worden, als sich auch die Stadt Saar-
louis mit 90 v. H. zu Deutschland bekannte. Man
wird diesen Tag niemals vergessen, an d-em d-as
Saarvolk in musterh-after Eesinnung stch als
deutsches Volk gezeigt hat. M-an hat d-en hen-
t-igen Tag gewählt, um Saarlou-is mit den vier
umliegeNden Gemeinden zu-sa-mmenznschliehen
un-d der neuen Stadt auch einen nsuen Namen
zu geben. Der alte Name geht auf eine Zeit
zurück, d-ie zu der verwerflichsteu gehört, die
Deutschland jemals hat durchmachen müssen.
Mitten im Frieden wurde deutsches Laud ge-
raubt. Fremde Namen hat man deutschen Städt-en
gegeben. So erhielt Saarlouis den Namen eines
franzö-sischen Königs. Die Bevölkerung hat La-
mals gebeten, daß der alte Name beibeh-alten
werde. Trotzdem wurde ihr Ler Name Saarlouis
aufgedrängt. Deshalb s-oll dieses Unrecht jetzt-
wieder gutgem-acht werden, und diese StaLt -soll
wie in alter Zeit, wieder den alten Namen
Saarlautern führen. (Langan-Haltender Beifall.)
Re-ichsminisier Dr. Frick ging dann in kur-
zen Worten auf das ein, was in den wenigen
Lahren nationalsozialisti-scher Herrschaft t»
Deutschland alles ge-schaffen werden konnte. Er
wiss beson-ders d-arauf hin, w-as DeutschlanL
dem Führer alles verdanke. Auch das Ergebnis
der Saarabstimmung sei ein ungeheurer Exfolg
di-eser Politik des Führers gewesen, denn das
nsue Deutschland mußte zu einer gewaltigen
Anziehungskraft für das Saarland werden.
Reichsminister Dr. Frick schloß seine Ausführun-
gen mit einem dre-ifachen Sieg-He-i'l auf den
Führer, in das die Menge begeistert ein-
stimmte. Anschließend wurden die deutschsn Lie-
d-er gesungen.
Znm Abschluß der Kundgebung dankte Kr-ers-
leiter Schubert Reichsminister Dr. Frick für
seine Ausführungen und gab seinerseits d-as
Eelöbnis ab, daß er als Bürgermeister der
neuen Stadt sein Amt so führen werde, wie es
sich für einen ge-wissen'haften Nationatso-zialfften
gezieme.
klemL KunLlchau
Aus Anlaß des Fei-ertages der deutschen
Saar sandte Reichsleiter Dr. Ley an Gau-
leiter Bürckel ein Telegramm.
Der Führer hat den inz-wischen zum
Präsidenten der Reichsfilmkamm-er ernannt-en
württembergischen Wirtschaftsminister Dr. K.
Lehnich auf seinen Antrag aus dem würt-
tembergischen Land-esöienst -entlassen. Mit der
Leitnng öes württembergischen Wirtschafts-
ministeriums wurde dex württemb-ergische Jn-
nenminister Dr. Schmtd beauftragt.
Die in der Reichsarb-eitsgemeinschaft für
Volksernährung befindlichen V-ertreter der be-
teiltgten Reichsbehöröen und Di-enststellen üer
Partet usw. hab-en etne Entschlteßung über üie
vroternä-hrung g-efaßt. Der Brotver-
ürauch solle gesteigert werd-en. Außerdem set
der Verbesserung des Vrotes erhöhte Auf-
merksamkeit zu schenken.
Jn Württemberg gingen starke Schnee-
fälle nied-er, die in Stuttgart groß-e Ver»
k-ehrsstörungen hervorriefen. Aus einigen Ge-
genden werden auch U-eherschw-emmungen g«>
meldet.
Jn -dem Prozeß um den Mordanschlag auf
den polnischen Jnnenminister Pi-eracki wurüe
das Urt-eil verkünöet. Die drei Hauptange-
klagten wurden zum Tode verurteilt, auf
Grund des kürzlich -erlässcnen Begnadi-gungs-
g-esetzes wirö die Todesstrafe in lebensläng-
liche Gefängnisstraf-e umgewandelt wevöen.
Zwet weitere Angeklagt-e erhi-elten lebens-
längliches Gefängnis, vier weitere Ang-eklagt«
je 15 Jahre G-efängniS und drei Angeklagte
je acht bezw. je steben Jahre Gefängnis.
Sntmutinil« TheatMüM
Jm September 198S wirö in Wien im Anschluß
an die Salzburger Festspiele et^ Jnternatio-
naler Th-ea-t-erkongr-eß v-eransta-ltet w-erden, der
etwa 12 Tag-e danern soll. Dieser Kongretz svll
alle künstl-erischen Fächer des Dheaters um°
fass-en unb svmit bie Dheaterdirektoren, Re-
gisseure, Dramaturgen, Bühnenbildner, Ka-
pellmeister, Ehoreographen und Bühnentech-
niker des Jn- unö Auslandes v-er-einen. Er
ruft die bed-eutendsten Fachleute aus Deutsch-
land, England, Frankreich, Holland, Velgien,
Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnlanä,
Estlanö, Lettland, Pölen, Jtalien, Spanien,
Portngal, Rnmänien, Vulgarten, Jug-oslawien,
Griechenland, T'schechoslo-wakei, Ungarn, der
Schwetz so-wie Am-erika unö Jap-an zu ge-
meinsamer Arbeit und Beratung auf, um die
grundlegenden Fragen des Theaters in den
znständig-en Fachgruppen zu erörtern. Ein
vorbereitendes Komitee, hat öie Vorarbeiten
vereits in Angriff genom-men.
Dreitägrges Wagner-Festspiel i« der Großen
vpex Paris. Vom 28. April bis Mitte 2uli
veranstaltet Paris bie Fe-stwochen 193S. Das be-
reits se'stgekegte Programm sieht an wichtigen
künstlerischen Ereignisien ein dreitägiges Wag-
ner- Fe'stspiel in der Eroßen Oper, ein My-
sterieüspiel vor Notre-Dame und etn Molisre-
Festspiel im Ehrenhof des Louvre vor. Neben
den künstlerischen Veranstatlungen der Pariser
Festwochen 1936 werden auch zahlreiche gesell-
schaftliche und sportliche Veranstaltungen dar-
geboten.
Archäologisches Museum sür Frankfurt. Jn
Frankfurt wird für öie archäologtsche Samm-
lung öes Stadtgeschichtlichen Mus-eums ein
eig-enes M-useum erricht-et weröen und zwar
werden für dies-en Zweck die Rämne über
dem Kreuzgang des Dominikaner - Klosters
hergerichtet. Wie der Archäologe des Staöt-
geschichtltchen Museums, Dr. Woelcke, mit-
teilte, soll mit d-em Ausbau des Archäologischen
Museums, der längere Zeit in Anspruch neh-
men wird, bcreits im Frühjahr begonncn
werden. Visher mußte der größte Teil der
archäologischen Sammlung aus Naumnot im
Speicher des Leinwandhauscs aufbewahrt wer-
den und konnte daher der Oeffentlichkeit nicht
zugänglich gemacht werden.
Ehrung eineS deirtschcn Gelehrten. Das In-
stitnt de Fran^e hat öen deutschen Altmeister
der christlichen Archäologie, Prosessor Dr.
Joseph Wtlpert, der scit übcr 50 Fahicn
iu bahnbrechender Forsch-erarbcit in Italien
tätig ist, zum Mitglie-ö ernannt. Professor Wil-
pert, d-er in Eiglau in Schlesi-cn g-cboren wuroe
und 78 Jahr-e alt ist, kann als d-er größte le-
b-ende Erforscher der Katakomb-en un-d als aus-
g-ezeichnetLr Kenner der srühchristlichen Sar-
kophagkunst angesprochen, werden. dessen R»f
wett über die Grenzen seines HetmatlandeS
und Jtaliens in alle zivilisiertcn Länd-er ge-
drung-cn ist.
„Gastmahl des Plato" wieder in Karlsruhe.
Anselm Feuerbachs Gemälde „Eastmahl des
Plato", nber desien Versendung nach Berlin
kürzlich berichtet wurde, ist auf persönliche Wei-
sung des Führers nach Karlsru-He zurllckgegeben
worden. Das Bild besindet sich rckiöder in der
Karlsruher Kunsthalle.
Deutsches Forschungsinstitut süx lang-
fristige Wettervorhersagen. Dem Direktor des
Deutschen Forschungsinstituts für langfristige
Witterungsvorhersag-e, Professor Dr. Franz
Vaur, ist n-eben seiner bisherigen metorolo-
gischen Wirksamkeit an der Universität Frank-
furt ein Lehrauftrag für langfristige Witte-
rungsvorhersage erteilt worden. Frankfurt ist
damit die erste dcutsche Hochschule, die sich niit
diesem neuen Spezialgebiet -der Meteorologie
befaßt. Nachdem die Zehntag-evorhersagen, bet
deren Einführung vor drei Jahren Profssior
Baur berechttgtes Aufsehen erregte, sich zu
einem zuverlässtgen Ratgeber «ntwickelt ha-
ben, den besond-ers die Landwtrtschaft kaum
mehr entbehren kann, zi-eht man jetzt die Mög-
lichkeit inbetracht, die ganze Jahreszeit in
ihrem Wittcrungscharakter vorauszusagcn.
Nekorbziffern bsr englische» Buchproduk-
tion. Dte engli-sche Vuchproduktion des Jahres
1935 umfaßt 1S878 Ncuerscheinung-en unö hat
damit 1930, öas bis-her fruchtbarste Jahr des
englischcn Büchermarktes um über 1000 Bücher
übertroffen. Gerad-ezu lawinenartig ang-esch-wol-
len ist im Jnhre 1985 die Romanproöuk-
tion, die die vorjährige Erzeugunq von rund
2 500 Werken um 278 Bänd-e verm-ehrt.
Nene Versuche Marconis. Wie aus Rom
gemelöet wtrö, wird Marconi in -diefem Mo-
nat seine Versuche mit den ultrakurz-en
Wellen wied-er auf-nehmen, um die Möglich-
kett einer drahtlos-en telegraphischen uwd tele-
phonischen Verbindung zweier durch große na-
türliche Hindernisse voneinander getrennten
Orte festzustellen. Marconi wird sich auch mit
den Versuchen befass-en, ander« Eigenschaften
öer ultrakurzen Well-en zu erforschen.
Keine falsche Siedluugsromautik. Auf der in
Braunsch-weig stattgefundenen Tagung der maß-
gebenden Fachleute für bäuerliche Siedlung
aus bem ganzen Reich wandte sich Hauprabtei-
lungSl-eiter Haydn vvm ReichsnLhrstand gc-
gen j-ede salsche Romantik in 5er Bancrnsied-
lung. Er führte u. a. aus, daß die arbcitswlrt-
schaftliche Zweckmäßigkeit in Haus und Hof
und die Ausnütznng aller -erreichbare-n neu-
zciilichen technischen Hilfsmittel nolwendig sei,
w-enn in den neuen Sisdlungen lebenskräftiges
Bauerntum -entstchen soll. So müss-en man die
Küche dcr Bäu-erin nicht nach alten kulturge-
schichtlich-en Modellen, sondern nur nach Erwä-
gungen der Zweckmäßigkeit und Kräft-eerfpar-
nts -einrichten. Zu dies-er Kultur ber Zweck-
mäßigkeit gehöre vor allem, daß di-e Siedlungs-
häuser in ihrer Ausgestaltung dem Geschmack
deS Siedlers überlaff-en bl-etben soll. Ferner
gehöre in jedes Siedlungshaus ein Bad. Auf
keinen Fall dürfe man d-en Erwerbspreis für
Grund und Boden und die Rente v-erkoppeln.
Di-e Bodenbcschaffung sei vornc'hmlich eine
staatliche Anfgabe, und manche bäuerliche Sied-
lung, dte privatwirtschaftltch nich-t rentabel lei,
s-ei volkswirtschaftlich und völkisch von unschätz-
bare-m Wert.
Hauptschriftleiter: Franz Bretz.
Etellvertreter: Bernhard Secger-Kelb«,
llb-s vom Dienst: Dr. Friedrich Didicr.
Derantwortlich siir Innenvoliiik: Franz Bretz; snr Autzen«
voliiik und Mirtichai«: Bernhard S-eger-Kelbe; sür B-dilch-
Nachrichtsn: i. V H-rmann U-bcrle; sllr Lokales: Herbert
Wiedemann; sllr Beilaysn und Ilnterhaltung: Dr. Friedrich
Didier; sllr Eport: Hermann lleberle: snr BUdausnahmsn:
Bernhard S-egcr-Kclbc: sllr Anzeiaen: Wilh-lm N-io-.
sämtlich in Heidelberg.
Schriftleitung: Lutherstratzs SS.
Berliner Schristleitung:
Hans Eras Reischach, Berlin 8W S8. Tharlottenstratzs lbS.
Nachdrnck sämtlichsr 'Originalberichte nsrboten. Eprechstnnden
dsr Cchriftlsitung: Täglich von 1S bis 17 Uhr. Fernrus 3710.
Berlag »Bolksgemslnschast" K. m. b. H., Hauxtstratze t2S/U8
tUiiiaersitätsplatzl.
Drnck: Druckerei Wnter. Hsidelberg.
D.-A. XII. 1935: über 25 000
Daoon: Bezirksausgabs Ldenwakd und Banland 3700
Bezirksgnsgabs Der Franke 313b
Bezirksallsgabs Rund um Mosbach 2321
Bezirksausgabe Dsr Kraichgau 2718
Zur Zei: ist Anzeigsn-Preisiists Nr. 1 güitig.