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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 5.1930

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Hilberseimer, Ludwig: Reichstagerweiterung und Platz der Republik
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https://doi.org/10.11588/diglit.13711#0401

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Entwurf /Projet /Designer:
Paul Schmitthenner

Mitarbeiter, Collaborateur Collaborator:
Erich Loebell, Stuttgart

nirgends verwirklicht worden ist. Um so unvoll-
kommener ist die Beziehung dieses Gebäudes
zu seiner Umgebung. Es ist daher Aufgabe der
Platzgestaltung, diese architektonische Bezie-
hung herzustellen, was nur durch Berücksichti-
gung dieses schon durch seine Maße und archi-
tektonische Gliederung imponierenden Bauwer-
kes möglich ist.

Wichtig ist vor allem die Art, in der das Reichs-
tagsgebäude mit dem neu zu errichtenden Ge-
bäude verbunden wird. Im ersten Wettbewerb
wurden als Verbindungen hauptsächlich flache
brückenartige Übergänge gewählt, die durch ihre
geringe Abmessung die Erscheinung des Reichs-
tagsgebäudes verhältnismäßig wenig beeinträch-
tigten. Bei den meisten Entwürfen des zweiten

Wettbewerbs sind statt der Übergänge mehrge-
schossige Verbindungsbauten angeordnet, die
durchaus abzulehnen sind, weil sie die Plastizität
des Reichstagsgebäudes außerordentlich stören.
Da eine Verbindung geschaffen werden muß,
muß dieselbe also möglichst niedrig gehalten
sein. Ja. niedrige Verbindungsbauten, besonders
zu beiden Seiten des Reichstages, können sogar
zu maßstabsteigernden Elementen werden. Die
Platzgestaltung, die von den einzelnen Architek-
ten völlig unabhängig von einem Programm be-
arbeitet werden mußte, ist in den meisten Fällen
vollkommen unzulänglich. Vor allem der Entwurf
von E. Fahrenkamp und H. de Fries, Düsseldorf,
der an erste Stelle gesetzt wurde, zeigt ein
völliges Mißverstehen der zu lösenden Aufgabe.

Entwurf/Projet/Designer: Hans Poelzig, Berlin

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