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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-25 (2. Januar 1904 - 30. Januar 1904)
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https://doi.org/10.11588/diglit.14240#0170

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Amts- A«d Kreis-Berkiiudiguuasblatt.

Aekanntmachung.

Die wisserrschaftliche Erforschuritz
höherer Luftschichten betr.

Rr. 1914 I. Wir brinJen folgenöe Benvchrichtiguntz zur
ösfentlichen Kenntnis.

Die Bürgermeisterämter des Landbezirks toerden aufge-
fordert, für geeignete Bekanntmachung in der Gemein'de Sorg«
zu tragen.

Heidelberg, 16. Januvr 1904.

Großh. Bezirksamt:

Dr. Becker.

Benachrichtigung und Anleitung über die Behandlung von
Luftballons oder Drachen und zugehörigen Apparaten, welche
im Amtsbezirk Heidelberg aufgesunden werden.

Zum Zwecke wissenschaftlicher Erforschung der höheren Luft-
schichten läßt man kleinere oder größere mit Gas gefüllte Luft-
bollons stcigen, öder auch Drachen vom Winde emporheben,
welche Jnstrumente tragen, die selbsttätige Aufzeichnungen
über die Temperatur, !die Feuchtigkeit, die Windstärke usw.
ausführen. Da diese Ballons usw. zu klein siüd, um Menschen
tragen zu können, so wird vorausgesetzt, datz sie —, von ver-
stän'digen Leuten gefunden —, in Kveckmätziger Weise behan'delt
und ausbewahrt und schlietzlich an den Eigentümer zurückge-
schickt werden.

Zu diefem Zwecke seien fo'lgende Vorfchriften gegeben, von
dercn strenger Befolgunz nicht nur der Wert der Aufzeich-
nungen, sondern auch die Höhe der an den Finider zu zahlenden
Belohnung abhängt.

1. Die Ballons sin'd mit entzündlichem Gase, Wasser-
stoff oder Leuchtgaf gefüllt und müssen deshalb fern vom Feuer
gehalten werden. Besteht die Hülle derselben aus Papier,

so zerreitze man sie, um das Gas entweichen zu lassen. Bei
Dtoff- öder Gummchüllen binde man den Ballon auf, richte
die Oeffnung nach oben und enüeere das Gas 'durch Drücken,
ohne den Stoff viel zu zerren öder zu reiben; danach wickle
man ihn glatt zusammen.

Wird ein Ballon bemerkt, der nvch in der Luft fliegt, so
gehe rnan ihm nach und suche zunächst den an ihm hängenden
Apparat aufzufinden, der in einem Kästchen oder Körbchen
steckt, und ihn vor Beschädigungen zu sichern. Besonders ver-
meide man, den Apparat hvrt anzufassen oder mit den Ftngern
in ihn hineinzugreifen. Ehe man ihn abschneidet, sichere man
den Ballon gezen das Davonfliegen, tndem man ihn irgendwo
festbin'det, bis sein Gas entleert ist.

Gumnnballons, we'lche meist etnen Durchmesser von 1 bis
2 Meter haben, pflegen in der Höhe zu platzen und lassen
dann den Apparat mittels etnes Fallschirmes zur Erde niöder-
sinken; gewöhnlich bedeckt dieser den Apparat oder er hängt in
einem Baum fest, während H>er Apparat unter ihm hängt, oder
am Evdboden liegt. Bet 'dem Herunterholen ist vor allen
Dingen ein Heräbstürzen des Apparates zu vermeiden.

Der Apparat ist nunmehr unter 'Vermeidung aller un-
nötigen Erschütterungen tn einem trockenen, nicht zu warmen
Raum aufzubcwahren, bis er entweder abgeholt wird, oder
bis eine für seinen Rücktransport mit der Post bestimmte Kiste
eintrifft, in welcher sich nähere Antveisungen sowie Fräge-
bogen befinden, der tunlichst genau auszufüllen ist.

An dem Ballon oder am Apparate findet man einen Brief-
umschlag, der die A'dresse enthält, an welche sobald als irgerüd
möglich unter zenauer Angabe der Nummer des Apparates,
des Namens und Wohnortes!des FiNders, sowie des nächsten
Postamtes cine telcgraphische Depesche abzuschicken ist.

Der Finder refp. der Ablieferer des Apparvtes erhält eine
Belohnung von 6 Mk., in besoNderen Fällen, wenn die Bergung
besonders schwieriz öder zeitraübend war, aber mehr. Autzer-
dem werden alle notwendigen Auslagen zurückerstattet. Jm

Falle etner mutwilligen Beschädigung eines Appavates
eines Versuches, den Schntzkaften an irgend einer Stelle ß.
öffnen, wird nncht nur keine Belohnung gezcchlt, scmdern
noch ein Verfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet werdevi
Die Ballons, Apparate unid alles Zitbehör sind „fiskaltsch^
Eizentum". „

2. Die zu dem-selben .Zwecke benutzten Drachen hade.
meist die Gestalt eines viereckigen, offenen, auS Holz-
Metallstäben beftehenden Kastens, der teilweise mit Stoff ^
kletdet ist.

Da die Drachen mittels eines dünnen Stahldrahtes ewpö^
gelassen werden, kommt es gelegentltch vor, datz ein kürzcr^
oder längeres Stück solchen Drahtes an dem Drachen häE'
Befin'den sich in der Nähe elektrische Straßenbähnen mit ober^

irdischer Stromzuleitung nnd liegt die Möglichkeit vor, daß

Drachcndraht mit dem elektrischen Starkstromdraht in
rührun'g kommt, so ist jedes Ergreisen der ersteren mit blotzfU
Händen oder Berühven mit unbodeckten Körpertetlen sorgfai^
zu vermeiden; man wickle deshalb ein dickes trockenes Tuch E
die Hände, ehe man den Draht angreift.

Jst der Drachen bei starkem Winde noch in schneller
wegung, so versuche man niit aller Vorficht, den nachschleifendcu
Draht schnell nm einen fest-en Pfahl otier einen Baum umE
schlingen. Dasse'lbe gilt auch für einen Ballon, welcher eiw
Leine odcr ein Kv'belstück nachschleift.

Jn> dem Falle, datz sich Streitizkeiten über den Anfprtz?
auf die Belohnung oder aus anderen Gründen ergeben, wi>!"
das Bezirksamt hierüber entschetden.

Die Polizei- und Gemeindebehöbden werden ersucht, brr
sachgemäßcn Ausführung obiger Vorschriften die tunlichstc FE
derung und llnierstützung zu teil werden zu lassen und gav?
be'sonders durch Belehrung und gelegentliches gutes Beispi^
dabei mitzuwirken, daß diefe wichtigeu urtd vou allen Kultuü
nationen betriebenen Experimente von Erfolg begleitet werde»'

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6it«rkltlli, Larr«kpouä«»l.. ^uül»L»s z«ä«r Lait. ?L08kLLH'8 §r«ti» »uä kr»»ka. I7»b«r 210 L^kLI6S<H8,WI.
ävä« v«itsr« ^uskulltt iw Ilurs»« äs» I»sLt»t» 828611^-808001-, II»uptstr»s«« 120, 8.


programm

sür die

Feier des Geburtsfestes Seiner Majestät des
KaiserS Wilhelm !l.

Vornnttcigs 11
Nachmittags 3
4

Uhr.-

ALends

Dienstag, den Lli. Jannar:

Uhr: Fe!er der Obercealschnle in der Tuiiidalle im Klingenteich.
Feier der höbcrcn Mädchenschiile in ihrcr Turnhalle.
Feicr in der Aula des Gr. Gymnasiums.

Böllerschießen.

Zapfenstrcich.

Feslbvnkett im grotzen Sacile der Stadthalle, nnter M t-
w rknng der Militär- und Waffcnvereine, sowie des Heidcl
bcrger Sängerverbandcs, mit freiem Eintritt fllr Jedermann

Mittwoch, dsn 27. Jannar:

Morzens 7'/s Ubr: Glockengeläute. Bestaggen der öffentllchen und Privatgebäude.
Festgoltesdienst und zwar:

S

7V,

8-/2

«vangelischer: morgens 9'/^ Uhr in der Heiliggeisikirche.

:r Iohanneskirche ia

katholischer:

9-/2

8^2

9

8

altkathoUscher: „ 9'/-

israelitischer: „ 9

Nachmittags 2 Uhr: Festmahl in der Stadthalle.
HcidObeeg, den 18. Januar 1904,

in der Iohanneskircbe iv Nenenheim.
in der Kirche in Handschnhsheim.
in der Jesnitenlirche, in : er Bonifatius-
kirchc nnb in der Kirche in Ncuenheim.
in der Ki-che in Hondschnhsheim.
in der Heiliggeistkirche.
ii: der Syiiagoge.

Der Gr. Amtsvorstand:

Dr. Beeker.

Der Oberbüraermeister:

Dr MilckenS.


HarMvnie - Geseüschaft.

pkMrgeln.

An Wochktttagctt avends von 8'/--10 Mhr,
na So imtugen von avends 6—8 Nyr.

Zu zahlreicher Beteiligung ladet höflichst ein

Die Spielkommission.

Beka«ntmachung.

Selrannkmachung.

Wegen dcr Fcier des GebnrtsfelA'
Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm U
bleibt nnsere Anstalt am

Mittwoch, deu 27. Jan. l. I,

geschlossen.

Heidelberg, den 18. Januar 190U

Städt Leihhausverwaltuug.

SMWeSMckjsehelilck^

Wegeu dcr Feier des Gebnrtsfcsr^

Seiner Majestät des Kaisers Wilhelai
bleibt unsere Kasse am

Mittwoch, dc» 27. Jau. d. Js,
geschloffen; dieselbe wird aber am

Douuerstag, dcn 28 d Mts-,
fiir Gtnlir -e i nud Nuckrablttutz^
geöffnet sei:.

Heidelderg, den 20. Januar 1904-

Die Verrechnung:

-Lcimeeder.

ek ^/ms. /omo/ aos /^ar/r

em/v/'e/i/ett r/ive /ficrrröös. Oouos/'^
rr. 7>//ern/.-^crsns. T^r'va/-//»»/^
r-r'e/r/. Lrg-. Met/roc/e. 8o/rrre//s^
//r'/o/A. 6rr/e ^trrss/rr'ac/is.

/omo/.

Lo^- öae/re-'s/r'. /»a*' /

Iknkr. ung Kreundolrr-Oetrteigesnngen.

Wir verstcigcrn uni

Donner<tag, dett 28 Jauuar d I., vsrMiltaga 9 Nyr, im Gasthaus
znm „Löweu" in Schönan

ans Distrikt III „Michelbnch" Abt. Hintercr Bobmannsbiickel, Wolfskehle,
Lanzendach, Michelbucherlege, F>scherbr»nnen, Kärcheisgriinv, Saupferch, Schwarz-
sulil, Salzlnckcnb >g, Unhoidebnche, Heidenlegc. Galgengrimv, Am rolcn Bild.

8 W e i btanne» S t ä in m e (darnntcr Starkoolz), Lt w ei ßtanncne Ab-
schnitte, 4 Klötze: 58 Birkcn, 74 Bnckeu-, 39 Eichen- (darunter Schiff-
bauholz), 24 Forlen-, 5 Fichtc'n »nd 2 Larchcn-Stä m m e; 32 forlcne A b-
schnitre, t5 sorltne ülötze, 74 sichicne Deri'sömge», I.—V. Kl., 10 eichene
Dereslangeu l. Kl., 65 fichtcne Reisstangcn l.—III. zil.

Wir vergcben namens der Gemeinde Nohrbach die zur Anlage ciner elwa
420 Meter langen Kannlstrccke ln der Landsiraßc Nr. 1 Gemarkmig Rohrbach
erforderlichen Arbeiten nnd Lieferiingen im Submissionswege.

Dle Angeboie hieianf wollen schriftlich, verschlosseii nnd mit der Aufschrift
„Kanalarbeit" versehcn lüngstens bis

Areitag, den ÄS. ds. Mts., vormittags N Uhr

anf dcm Nalhanse in Rolnbach portosrei eingereicht werden. Die Slnaebols-
formnlare sind hier anf nnscren, Bnreau zu crhallen, woselbst anch die Pläns
nnd Bedingnngen znr E nsicht aufliegen.

Hcid lbcrg, den 20. Jannar 1904.

Gr. Wasser- und Straßerrbau-Jnspsition.

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li o l z;40Ster mchcn. 4 Stcr cicbcn, 67 Stcr birken und 87 Ster forlen
Prügelholz; 165 Laab n>id 197 St>r Nadel - Rc i s t> o lz.

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