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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-25 (2. Januar 1904 - 30. Januar 1904)
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M-M, 18. zwmr 1V1. Erstes Blatt. 4ö. IÄMI.-14.

Erscheint täglich. SonntagS auSgenommen. PreiS mit Famtlienblättern monatlich 50 Pfg. in'S HauS gebracht. bei der Expedition nnd den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post

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an bestimmten Tagen wird keine Berantwortlichkett übernommen. — Anschlag der Jnserate aus den Plackattafeln der Hetdelberger Zeitung und den städttschen Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Die Eröffrmng des preußischen Landtags.

Berlin, 16. Ian. Der preußischeLandlag
tvurde heute Vormittag 11 Uhr von dem Kaiser Per-
sönlich mit folgender Thronrede eröffnet:

Erlauchte, edle und geehrte Herren von beiden Häu-
sern des Landtags! Indem ich Sie am Beginne eines
neuen Ahschnittes der parlamentarischen ArLeiten hegrühe,
fft es meinem Herzen Bediirfnis, zunächst meinem tief
empfundenen Danke Ausdruck zu geben, dem Danke gegen
dis göttliche Vorsehung, die mir eine schnelle Ge-
nes ung schenkte und dem Danke gegen mein Volk, das
in allen seinen Schichten voll inniger Teilnahme seinem
Landesherrn die Treue bewährte, die in guten und bösen
Tagen Preußens König und Dolk untrennbar verbindet.

Zahlreich und schwerwiegend sind die Ausgaben, für
deren gedeihliche Lösung ich aus Jhre einsichtsvolle Mit-
arbeit rechne.

Die Finanzlage des Staates hat sich nach einer
kurzen Zeit des Rückganges wieder günstiger göstaltet.
Ein neuer wirtschastlicher Aufschwung zeigt sich in der
Wiederbelebung des Verkehrs bei den Staats -
bahnen und in der Hebung bei den Staatsein-
nahmen. Die Rechnung des Iahres 1902 hat günstig ab-
geschlossen. Fm Rechnnngsjahre 1903 wird voraussicht-
sich der zur Versügung gestellte Staatskredit von 70 Ml-
'lionen nicht in Anspruch genommen werden. Es wird
sich vielmehr noch ein Ueberschuß ergeben. Auch im Ent-
wurf des Staatshaushalts für 1904 war es möglich,
das Gleichgewicht zwischen den Ansgaben und .Einnahmen
herzustellen. -Ohne außerorden-tliche Mttel zu Hilfe zu
lwhmen, ist den wachsenden Anforderungen einer sort-
schreitenden Kulturentwicklung Rechnung getragen worden.

Für die Ausgestaltung der Nnlagen und die Ver-
wehrung der Betriebsmittel der Staatseisen -
^ahnen sind reichliche Beträge vorgesehen. Der ge-
ringst besoldeten Klasse ihrer Angestellten, den Bachn-
ürärtern, ist eine Gehaltserhöhung zugedacht. Zur Er-
Iveiterung des Bahnnetzes und zur Unterstützung sder
Meinbahnen, die der wirtschaftlchen Förderung des Lan-
^es dienen, werden wisder erhebliche Mittel von ihnen
Erbeten werden.

Ebenso 'wird der bereits in den Vorjahren be-
schrittene Weg der Verbesserung der Woh -
u n g s v e r h ä l t n i s s e der in Staatsbetrieben be-
schäftigten Arbeiter und der gering besoldeten Bsamten
W einer neuen Gesetzesvorlage weiter verfolgt.

Zu meiner lebhaiten Bcfriedigung hat die diesjährige
3roße Ausstellung ' der Deutschen. Landwirtschastsgesell-
fchaff meine Ueberzeugung befestigt, daß die land-
^ i r t s ch a f t l i ch e BevöIkerung aller Provinzen
wtTräfiig bestrebt ist, die Errungenschaften von Wissen-
schast und Praxis zu nutzen und so in hartem Kampfe die
^rträge des heimatlichen Bodens zu fördern.

Mit um so größerer und schmerzlicher Teilnahme er-
lüllt mich Lie Heimsuchung mehrerer östlicher Provinzen
ffwmentlich Schlesiens, durch verheerenüe H o ch w a s s e r.

Zur Linderung der Schäden sind Mittel in erheblchem
Umsange bereit gestellt worden, für deren Verwendung
Ihre nachträgliche Zustimmung erbeten wird. Gegen-
stand einer besonderen 'Fürsorge 'bildet das Bestreben, die
Hochwassergefahr durch Aus'bau der Flüsse und zweck-
mäßige Ausgestaltung ihrer Ueberschwenimungsgebiete
dauernd zu vermindern. Daher wird Jhnen ein Gesetz-
entwurf alsbald zugehen, worin zu einer Verbesserung
der Vorflut an der unteren Oder und Havel, sowie an
der Spree die Mittel gefordert werden. Ein weiterer
Entwurf für die Rcgelung der H o ch w a s se r -
verhältnisse an der oberen und mittleren- Oder ist
in Vorbereitung und wird Ichnen nach Fertigstellung vor-
gelegt werden. Anch eine allgemeine gesetzliche Regelung
der Freihaltung des' Ueberschwemmungsgebiets der Flüsse
ist beabsichtigt. Ferner wird von Jhnen die Bcwilligung
der Kosten für die nötige Ergänz u n g des N etz e s
der B i n n c n w a s s e r st r a ß c n gefordert werden.
Jm Hinblick auf die erheblichen Staatsmittel, die der
unausschiebbare Schutz gegeu' d-ie Hochwassergesahr er-
heischt, erstreckt sich die Forderung auf den Ausbau der
dringlichen Wasserstraßen im Osten und Westen der Mo-
narchie, und zwar auf den Uusbau des großen Schiff -
fahrtsweges B e r l i n—S te t ti n, die Kana-
Iisierung der Qder und der Mündung der
Glatzer Neiße bei Breslau, die V e r b e s s e r u n g
der O d e r - W e i ch s e l - W a s s e r st r a ße, einschließ-
lich der Warthe und auf die Herstellung eines Schisf -
fahrtsweges vom Rhein b i s n a ch Han -
n o v e r.

Jn der Ausführung dieser Vorlage erblicke ich eine
der w i ch t i g st e n v o l k s w i r t s ch a f t I i ch e n A u s-
g a 'b e n u n s erer Ze i t. Zwei großen Staatsinter-
essen soll isi gleichem Maße gedient werden: dem Schutze
und der Förderung, den die L a n d w i r t s ch a f t bedarf,
wie der Sicherung Festigung, welche Handel und
Industrie in rastloser Arbeit sich errungen haben.

Mit Vertrauen und Zuversicht sehe ich deni Verlaufe
Ihrer Beratungen entgegen. Die beiden Häuser des Land-
tags wird fortan ein Heim- vereinigen. Möge der ge-
meinsamen Arbeit an gemeinsamer Stätte ein voller Er-
folg beschieden sein!

Was die preußische Thronrsde über die S ta at s-
finanzen sagt, ist geeignet, den Neid der größeren
Teiles der Bundesstaaten hervorzurufen. Um so selt-
samer beriihrt es, wenn gesagt wird, mit Rücksicht auf die
Ausgaben seien die K a n a lp r o j e k te eingeschränkt.
Jn Wirklichkeit hat die prsußische Regierung vor den
Agrariern insoweit kapituliert, als sie nicht den ganzen
Mittellandkanal mehr fordert. Das Verbindungsstück
von Hannover nach der Elbe läßt sie fort. in der Hoff-
nung, daß die Agrarier dann eher rnit sich reden lassen.
Es ist sa bedaiierlich, daß in einer so einfachen und nütz-
lichen Sache die Regierung so verschämte Schritte mächt,
indessen, wenn sie damit wirklich znm Ziel kommt, dann
ist sie gerechtfertigt. Die Stimmnng für den Kanal
scheint sich übrigens nicht unwesentlich gebessert zn haben.

Deutsches Neich.

Der Kaiser hat Herrn Gordon Bennett ein-
geladen, während der Rennwoche in Hombnrg nm den
Gordon Bennett-Preis sein Gast zu sein.

Baden.

K arlsruhe , 16. Ian. Finanzminister Buchen-
bcrger ist zwar noch nicht ganz autzer Gefahr, doch hat
sich der Verlaus der Llrankheit bisher widerallesEr-
warten so günsti g gestaltet, daß mit jedem Tag die
Hoffnung der Aerzte, den Patienten am Leben zu erhatten,
größer wird.

Preußcn.

Berlin, 16. Jan. An die feierliche Erössnung
des Landtags schlosseu sich Sitzimgen der beiden Häuser.
Das Herrenhaus wählte zu seinem Präsidenten den
Fürsten zu Innhausen und Knyp 'h ause n
und wählte wieder zum ersten Vizepräsidenten Frhrn. v.
M a nt e u f f e l und zum zweiten Vizepräsidenten den
Oberbürgermeister Becker - Köln. Edgar Fürst zu
Jnnhausen und Knyphausen, Edler Herr zu 'Lütetsburg
und Bergum, Hannovejrs-chser Dammerhjekr unds Land-
schaftsrat auf Lytets'burg bei Hage imd auf Pansevitz bei
Gingst, Wirklicher Geheimer Rat, Mitglied des Herren-
hauses mit erblicher Berechtigung, geb. 14. Dezember
1827, vermählt 7. Iüiii 1861 mit Luise Freiin v. Kras-
fow. Der Ehe sind 9 Kiiider entsprossen. Preußischer
Fsirst seit 1. Januar 1900, Primogenitur, die nachgebo-
renen Kinder führen den Grasentitel. — Jm Abge -
o r d n e t e n h a u s e führte -^cr Abg. Schaffner däS
Alterspräsidium. Er gedachtsi der Verstorbeneii und
schlug vor, die nächfte Sitzung am Dienstag Vormittag
11 Uhr abzuhalten.

— Im Herrenhause brachte die konservastve
Fraktion eine Interpellation botreffend die Sicherung
gegen Untomobilsahrer ufw. ein. Frhr. Durant brachte
im Herrenhause ein Jntekpellation ein, ob der Regierung
bekasi^lt sei, däß die Landbank große Rittergüter
zwecks Zerfchlagung angekauft habe.

Sachsen.

Leipzig. 16. Jan. Die sozialdemokratische Agi-
tatorin R o s a L u x e m b u r g ist, wie das „Leipz. Tage-
blatt" melbet, vor der Strastammer in Zwickau zu dr e i
Monaten Ge,ängnis verurteilt word-en.

Badischer Landtaq.

13. S i tz u n g d e r Zweiten K a m m e r.

Karlsruhe, 16. Jan. Sekrstär D u f f n e v
(Zentr.) zeigt die neuen Einläufe, einige Petistonen, an.

Hierauf wurde in die Tagesordnung eingetreten.

Wg. F e h r e n b a ch (Ztr.) schlug vor, den Gesetzent-
wurf, die Abänderung des Biersteuergesetzes, einer Kon»-
mission von elf Mitgliedern zu Werweisen.

Das Haus war damit einverstanden.

Abg. Fehrenbach (Ztr.) gab dann weiter di«
Namen der 18-gliedrigen Kommission zur Beratung de»
Anträge über das Volksschulwesen und die damit zusam-

Hetdelberster Vereinsangelegenheiten.

», X Heidelberger Liederkranz. Als viel zu klein für größere
^ranstalttingen des Liederkranzes erwies fich gestern wleder
'Ninal das alte Heim des Vereins. Viele, die da gekomm-en wa-
Isi, rmr zu sthen und zu hören, was der Liederkranz wieder
Wüeres und Unterhalten-des in seinem großen karnevalistischen
?Evren-Kappen-Abenb bietet, mußten gestern Abend nnver-
. chtetcr Sache dem Liederkranzlo-k-al den Rücken ke'hren, Äa
, " schon kurz nach 8 Uhr ab-ends absolut kein Plätzchcn mehr
haben war. Obzwar es also stelne besonders angenehme
Muation war, volle vier Stunden eingepfercht in einem Knäuel
hlsi Menschen auszuharren, so nnterhielt man sich doch aufs
Wie ein humorvoll abgefaßtes, imt einem köstlichen
^felbitd versehenes Programm im vorans verriet, Ivaren die
^rbietungen hener wieder derart, daß das Zwerchfell dcr
hPjAsiewden stark in Mitleidenschaft gezoger« wurde. Prächtig
tz^Meführte Theaterstücke, vorzüglich gesungcne Männerchöre,
tzriihrhe Duo- und Solo-Szenen, sowie ganz gelungene Schatten-
mnnsierten die Znhörerschaft bis znm Schlusse dcs
^nnz besonbers gelnngen war bie Anfführung eines
sPsttych-kmnischen Theaterstückes: „Nur Mut, es wird schon
K gehen", welches durch natürliche Darstellnng kolossal
„H "s. Nicht minder gut war auch das zweite Theaterstückchen:
T^^thvben nnd sein Schuster", welches durch ansgezeichnetes
skch ^ Hauptdarsteller großen und wohlveMenten Erfolg
hfl Dsrcr»g. Witzige und launige Gesamtchöre erhöhten noch
stxjtl-^rlität, wozn Herr Lehmann mit serner Kapelle auch viel
Es war daher rncht zu verwundern, daß es schon
lie^^uacht längst vorbei tvar, als die Letzten das Lokal ver-

„Liedertafel" hielt am Samstag Abend in dem
rwtzten Saale der „Harmonie" einen Familienabend ab.
rjs^Irtiftische Leitung lag in den bewährten Händen des när-
. Vergnügungs-Nusschusses, welcher für den Aben'd ein
ch^si,reichhaltiges nnd Eüsantes Programm zusammen gestellt
f -- das wur den Fehler hatte, daß es zn reichhaltig war, so-

daß schließlich bei vorgeschrittener Zeit eimge Num'mern wetz«
sallen mußten. Dic Militärkapelle un-ter der Direktion des
H-crrn Schulze fand für ihre gnten Leistungen vielen Bei-
fall. Anf die einze-lnen Programmnümmern einzugehen, wäre
zn weitlänfig, nur soviel sei gesagt, daß alle hnmor. Vor-
träg-e allgemeine Heiterkeit erregten. Vorzüglich- gespie-lt hckben
in 'den The-aterstückcn: „Er ist nicht eifersüchstg" -die Herren
Snlzer, Ehmarm, Dennig und Frl, Becker; „Er mnß taub sein"
die Herren Stay, Eichler, Mirus, Ehmann, Dennig nnd Frl.
Schreiner. H-err Mirus als Pro-fessor Surim zeigte sich a-ls
vollen'detcr Komiker, ebenso Herr Zolk als abgerüsteter Re-
krut. Der Vorstand, Herr Vogt, dankte den mitwirkenlden Mit-
gliedern, welche zum guten Gelingen des Abcnds beigetragen
haben.

O Bürgcr-Knsino. Die gestern Nachmittag aus 4 Uhr 11
Minuten im großen Saale i'hres Gesellschastshanses angesetzte
„Herren - S i tz u n g" der Bürger-Kasino-Gesellschaft hatte
einen über-ans zahlreichen Besuch auszuweisen und es wurden
die Tcilnehmer von den Vorträgen der Vereins-Komiker der-
art mitgerissen, datz bald eine echt närrische Stimmung
herrschtc. Ganz -besonders wlurden die lokalen Sagen auss
leb'hafteste applaüdiert und die Vortrage'nden mnßten sich zu
verschiedenen Zngaben verste'hen. Mit der Anffnhrung der
P-antomime „Abenteuer b-eim Dorf-Barbier" erreichte die Hei-
terkeit ihren Hö-Hepunkt nnd endloser Beisall beknndete, daß
dürch- di-esc huimoristische Szene die „närrischen Adern znm
Platzen" kamen. Die Zeit zwischen den kbmischen Borträgen
wurds durch M-Nsikstückc der hiesigcn- Milirärntnsik und durch
allgemeine Lieder ausge-füllt. Ganz besonders zu erwahnen
sind hier noch die Büttenreden verschiedener Herren, durch
welche immer wieder rvene Lachsalven hervorgernfen wnrden.
Auch die Gründung eines „Gockel-Vereins" war die Folge da-
von. — Anmeldnngen zn diesem „Hinkel-Klub" werden im
„Prinz Max" entgegengenommen. Dem Verynügungs-Ans-
schnß der „Bürger-Kasino-Gesellschaft" gebührt 'die vollste An-
erkennnng snr obige Veranstaltung und es kann der Verein
mit Stolz a-us diesen wohlgelungenen Abend zurückblicken.

-j- Der Hcidclberger Tnrnverein veranstaltete letzten SamS-
tag Abend 8 Uhr in seiner Turnha'lle icinene Abend-
Unterhaltung mft tnrnerischen Aufführungen und an-
schlietzendem Tanz. Diese LZeranstaltung war derart gut be-
sucht, dah sowohl der große Saäl, wie 'die gewiß sehr geräumi-
gen «Gallerien dicht besetzt ivaren, und so mancher der Vielen
da oben seinen Gennß im Schweiße seines Angesichts sich ver-
dienen mußte. Doch wivd er dies nicht bedauert haben, da die
Anwesenden durch das Gebotene g-ewiß vollaus besriedigt wor-
den sind. Die turnerischen Anfführungen zeugtcn von tüchti-
gem Können und strammer Sihulung, da die Leistungen der
Turnerinnen wie der Turner und Zöglinge tadellose Ivaren.
Es war wirklich ein Vergnügen, dem Reigen, sowie den Hantel-,
Stab- unö Kenlenübnngen der Turnerinnen unter der vor-
trefflichen Leitung des Hrn. Turnlehrers Wagner zsznschauenl
Wie das alles klappte nnd vortrefflich dnrchgeführt irmrdel
Doch nicht minderes Lob gcbührt den Tnrnern, sowie den ZöK-
lmgen, welche unter tnchstger Leistmtz des 1. Turnwarts-Stell--
vertreters, Herrn Volk,, sowie des 2. Tnrnlwarts, Herrn Jäger,
Vorzügliches leisteten. Manche Leisstmgen einzelner Turner
waren beim Kürturnen am Barren sowie am Reck geradezu
großarstg nnd anstaunenswert. Stürmischer B-eifall durch-
branste nach jeder einzelnen Programm-Nummer den Saal.
Nach -en prächttg gestellten Schlutzgruppen der Turner wollte
der Äpplaus kcin Ende nehmen. Ein flottes Tänzchen, welches
die meisten dcr Anwesenden bis früh zusammenhielt, beschloß
den so schön verlausenen Abend.

Vc>. Karnevalgcsellschaft Heidelberg-Neuenheim. Gestern
ALend rief Prinz Karnevctl znm ersten Male seine Getreuen
in sein Kronenpalais zusam-men, nw! die Faschingssreuden mit
ihnen zu genießen. Zahlreich ivaren sie dem Rufe gesolgt, und
in den unteren Ränmen der Krone entwickelte sich bei Gersten-
saft bald cin lusstges Faschingstrciben. Nachdem der 1. Prä-
sident der Gesellschast, Herr Weber, die Erschienenen begrüht
und sie zur Trene gegen den Prinzen Karneval ermahnt hatte,
erklangen bald hmnorvolle Karnevalslieder, -die altbekannten
Büttenredner liehen -ihre Vorträge vom Stapel laufen nnb
 
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