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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Januar bis Juni)

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Nr. 102-125 (2. Mai 1904 - 31. Mai 1904)
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M«»l»z, g. Mi

Grfte» Blatt

46. zihMj. — 108.

Grsch«i«t täglich, Tonntag» au»genommrn. Prei» mit AamtliendlSttern monatlich Sv Pfg. in'S HauS gebracht, bei ber Expedttion und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg. Durch di»

bezogen vierteljährltch 1,35 Mk. ausschlicßlich Zustellgebühr.

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an bestimmten Tagen wird keine Berantwortlichkett übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelbcrger Zeitnng uud den städtischeu Anschlagstelleu. Fernsprecher M.

Deutscher Reichstag.

Berlrn, 7. Mai.

Zweile Bevatung deö Gesetzeittwurfs betreffs Aende-
rungen im! Finanzwesen des Reiches (lex Stengel).

Die Kommission, über dercn Verhandlungen Abg. Speck
(Ztr.) referiert, hat im H 9 entgegen der Vorlage die Beibe-
haltung der Stempclabgaben als Ucberweisungssteuer an die
Einzelstaaten und Aufrechterhaltung der Franckensteinschen
Klausel beschlossen, wonach die Mehrcrträgnisse der Reichscin-
Nahmen und Ueberweisungssteucrn zur Schuldcntilgung ver-
ivandt werden. Hinzugefügt hat die Koinmission die Bestim-
ntung, datz der Reinertrag der Maisch-, Bottich- und Brannt-
iveinmaterialsteuer den einzelncn Bundesstaaten überwicscn
tverde.

Staatssekretär Frhr. v. Stengel legt das Ziel der Vor-
lage dar. Ueberweisungen sollen auf eiu vernünftiges Matz
Surückgeführt und der Reichsetat durchsichtig und klar gestcllt
iverden. Ferner soll der Entwurf der Reichsschatzberwaltung
lvieder die erforderliche Bewegungsfrciheit geben und dcn Einzcl-
staaten eine verlätzliche Etatsaufstellung ermöglichen, sowie auf
vie Verminderung dcr Reichsschulden hinwirken. Der Staats-
stkretär sprach dann seine Verwundcrung über die Freisinnigen
Und Sozialdemokraten in der Kommission aus, die dort für die
Aufrechterhaltung der Franckensteinschen Klausel wie eine Lö-
stun um ihr Junges gekämpft hätten, während sie s. Zt. Mann
lur Mann gegen die Einführung der Klausel gestimmt hätten.
Der Staatssekretär erklärt schlietzlich, er glaube, die Zustim-
Uiung des Bundesrates zur Kommissionsfassung in Aussicht stel-
len zu können.

Abg. Richter (freis. Vp.): Wir stimmtcn s. Zt. für die
Franckensteinsche Klausel, weil sie die Brücke zur Annahme des
Uamaligen Zolltarifs schlagen sollte. Das einzige dramatische
^stoinent in der Kommission war, als der Schatzsekretär mit be-
Uiegter Stimme erklärte, die Frage, ob die Zölle aus den lleber-
U>eisungssteuern herausgenommen wcrden sollen oder nicht, ent-
lcheide über sein Ministerium. Er stellte also die Kabinettsfrage
Und die Kommission bcschlotz, die Zölle aus den Ueberweisungs-
steuern herauszunehmen.

8 1 wird nach längerer Debatte in der Kommissionsfassung
ungenommen. Z 2 ändert den Jnhalt des Artikels 70 der Ver-
lassung dahin ab, datz er eine Bestimmung einfügt: Matrikular-
ueiträge, soweit sie in den Ueberweisungen keine Deckung finden,
stnd den Bundesstaaten am Jahreschlutz in dem Matze zu er-
statten, als die übrigen ordentlichen Einnahmen des Reichs
uessen Bedarf übersteigen.

Der § 2 wird in der Kommissionsfassnng angenommen.

^ 8 3 des Regierungsentwurfs lautet: „Der budgetmätzige
?vetrag der von den Bundesstaaten aufzubringenden Matrikular-
Ueiträge soll in der Regel den Betrag der von ihnen in den fünf
ifvrjahren durchschnittlich empfangenen Ueberweisungen nicht
Ubersteigen." Die Kommission hatte den Paragraphen gestrichen.

8 3 wird einstimmig gestrichen.

8 4, der besagt: Das Gesetz tritt mit Wirkung vom 1. April
U004 in Kraft, wird angenommen.

. Montag: Dritte Lesung der „lex Stengel" und dritte Lesung
d-s Etats.

Deutsches Reich.

— Prinz Adalbert von Preutze n, der zur
Aeit bekanntlich der ostafiatischen Flottenstation zugeteilt
hat jetzt an Bord des großen Kreuzers „Hertha" eine
OKhrt nach dem r u s s i s ch - j a P a n i s ch e n K r i e g s-
lchauplatz angetreten. Das Ziel der Fahrt ist, wie
„Berliner TageAatt" schretbt, zunächst Tschemul-
^ o, von wo aus der Prinz einen Besuch am koreanischen
Hoso abstatten dürste. Am 8. Mai dampst der 'Kreuzer
"Hertha" durch den TschMgolf nach der Takureede und

Schillers Tod und Goethe.

Nach Genasts Erinnerungen.

(Nachdruck verboten.)

Am 9. Mai kehrt der Todestag unferes großen Dich-
Ers Schiller wieder. Mit Goethe zusammen leitete er
öarnals 'das Weimarische Hoftheater, wo Anton Ge-
st o st vermöge seiner Stellung als Regisseur in enge Be-
^sehungen zu Schiller urtd Goethe trat. Genast hinter-
Aufzeichnungen, die, fortgesetzt von seinem Sohne
^ duard, einem zu feiner Zeit sehr hochgeschätzten Hof-
ichauspteler, vor kurzem unter dem Titel „A us Wei -
^ars klassischer u. n a ch k l a s fi s ch e r Zeit"
^rr Roh. Kohlrausch neu herausgegÄen wurden — (Ms-
^vrienLibliothek Rob. Lutz-Stuttgart geb. Mk. 5.60).
^ein Buche, das eine Fülle des Jnteressanten bietet, ent-
stbhrnon wir solgendes über Schillers letzte Tage und sein
^ frü'hes Dahinscheiden:

. Acht Tage vor seinem Tode besuchte er noch das Thoa-
Es'. Jch stand am Eingang, als er kam. Er grüßte mich
den Worten: „Guten Abend, Genäst! Goethe hat mich
an 'das- Palais- begleitet: er kommt h-öuto nicht, aber
^ will niir das Stück doch ansehen. Kotzebrie ist zwar
^cht mein Mann, aber er ksnnt das Theater." Jch War
,^^>chrocken über sein blasses Gesicht und- seine fast gläser-
Augen. . Den anderen Tag ging ich in geschäft-
Beziehrmg zu ihm. Der Bediente sagte mir, daß
-bin Herr eine sehr schlirnme Nacht gehabt habe und zu

erwartet die Aukunft der Torpedoboots „8 90", das uutcr
Führuug des Oberleutnants Windniüüer von Dsingtau
eintrisft. Der Prinz schifst 'sich niit seinem militärischen
Begleiter, Kapitän zur See Freiherrn v. Schiminelmann,
an Bord von „8 90" ein riird fährt die Peihomündung
hinans bis Tongku, rim mit einer Anzahl Offiziere des
Stabes die Reise nach Peking mit der Bahn sortzüsetzen.
Die Berhandlringen des Tsnngliyamen über das Zeremo-
niell sin'd beendet, und der Kaiser und die Kaiserin-Nkut-
ter werden den Prinzen iir feierlicher Andienz oinpsangen.

S ch Iitz, 7. Mai. Der K aiser ist herite Vormittag-
iim 9 Nhr von hier abgereist, um sich nach Donaueschingen
zu begeben. Anf Ibesondere Einladung sind der Graf, der
Erbgraf und die 4 Tochter mit nach Fn'lda gefahren, um
di-e K a i s e r i n auf der Durchreise zu begrüßen.

Kiel, 7. Mai. Das Kriegsgericht verurteiIte
den Oberleutnant zur See, E i ch I e r, Sohn des Betriebs-
direktors Eichler-Gi-ebichensteiir zu 10 Tagen Gefängnis,
Er h-atte als Gerichts-Offizier des Kröuzers' „Ariadne"
eiue Geheimsache beseitigt rm'd seine Dienst-gewalt einem
Schreibermaat gegenü'ber mißbrancht. Beantragt waren
18 Tage Gefängnis.

Badeu.

D o n a u e s ch i n g e n, 7. Mai. Gegen 6 Uhr sind
der K a i s e r und die Kaiseri n iin Sonderzug hier
eingetroffen. Sie wurdeii! vorn Fürsten von Für -
st enbe r g anr B-ahnhof begrüßt. Für morgen Mittag
ist ein Hu'ldig'iingsfostzug 'der 'hiesigen Stadt nkit Umge-
bung in Aussicht genommen. Jn Kablsruhe hat -der
Sond-erzug keinen Uufenthalt 'genomtnen, d-a das Groß-
herzogspaar nach Schwetzingen verreist ist. Gch. Ober-
regierilngsrat und Landes'kommissar Freiherr von Bod-
man, Oberamtmamr Flad und Bürgermeister Fischer
wareu anwesend. Die Nkustk des Fnsanterieregiments
Nr. 114 spielte die Kaiserhymne. Ein osfizieller Emp,
fang faud nicht statt. Me Einfahrt zum Schlosse er-
folgte durch d-en Park. Außerh-atb des Bahnhofs und im
Park bildeten die Vereine nnd- Schulen der Städt Spalier.
Am Portal des Schlosses wurden 'Fhre Majestäten emp-
s-ang-en von der Prinzessin Hohenlohe, den fürstlichen
Prinzen und der Prinzessin Anna. Fanfarenbläser be-
grüßt-en die Majestäten mit dem Fürstengrüß. Hieranf
erfolgten in der Halle die Vorstellungen und nm 8 Uhr
war Dafel im Speisesaal des fnrstlichen Schlosses. Die
Stadt war illuminiert.

Neckargemünd, 5. Mai. Vorgestern hielt ber
hiesige n a t i o n a l l i 'be r a l e V e r ei n, 'der bei der
letzten Reichstagswahl so gut gsarbeitet hat, eine Ver-
sammluug' äb, zu wölch-er meh-rere Herren von der Lei-
tung in Heidelberg erschienm waren, von welchen Herr
Prosessor Metzger, Vorstand des Jungliberalen Ver-
eins, einen wohldurchdachten lichtvollen Vortrag über die
bädische Verfasslingsreform hielt, d-er von der Dersamw-
lun-g mit großem Beifall aufgenomin-en wurde und an
den sich eine Disküsston Äer den Gegenstand anschloß.
Später nahnr Herr Professor Ouenzer 'das Wort, um
über einige Punkte -der gegenw-ärtigen innerpolitischen
Lage des Nei-ches' zu sprechen, die er in ebenso lebhafter

Bett läge. Trotzdem empsing er mich' mit seiner gewohn-
ten Mil'de. „Ja, ja, mein lieber Genast, da liege ich wie-
der", sagte er. „Mit Goethe gcht es heute auch nicht
gut; ich häbe zu ihm 'geschickt. Seins kräftige Natur
hilst ihni üb-er -alles hinaus er wird genesen; wer äber
weiß, was nns di-e nächste Muujde schwarzverschleiert
bringt? Unsere Körper werden scheidsn, aber unsere
Seelen werden ewig zusammenlchen." Darauf gab er
mir einige Befchle und reicht mir zutn Wschied die Hand,
die ficherisch brannte. Mit tiefer Wchmnt verließ ich sein
einfaches Sstibchen, um ihn nur auf der Bahre wiederzu-
-scheu. Am 9. Mai hauchte er seinen unsterblicheu Geist
aus.

Unser Jammer War groß, aber keiner wagte, sein Da-
hin'schöiden Goethe witzuteilen„ un'd doch 'wußte män
nicht, wie man es anfangen sollte, ohne seinsn Beschl'
die nächste Vorstellung zu sissteren. Endlich legte sich die
iFagemanrr ins Mittel und erklärts dem Herzog unum-
wun'den, daß sie in ihrer Stnnmung nicht Komödie spis-
len könne. Daraüf wurd-e auf Befchl des -tzerzogs Sonn-
äbend den 10. Mai die Bühne geschlossen. Stast des
Theaterzestels erschien an diesem Tage fol-gen'de Bekannt-
machung:

'Weimar, 10. Mai 1806.

„Bei der traurigen Stimmung, welche durch das
Ableben des allgemein geschätzten und um 'däs deutsche
Theater so sehr verdientM Herrn Hostat von Schiller,
allhier, besoüders bei dem Personäle des fürstlichen
- Hästheaters hervorgeriufen worden, wird auf Ausuchen

wie lüberzeugter Weise darstellte und dafür den vollen
Dank der Zuhörer erntete. Um das Jnteresse an der
Parteisache wach zu halten, wurde beschlossen, öfter der-
artige Versammliiiigeu abzuhalten.

Prcußen.

B e r I i n , 7. Mai. Dem A b g e o r d n e t e n -

hause ist eiu Gesetz-entwurf über die Erschwerung des
Köutraktbruchs laudwirtschaftlicher Ar'böiter zugegangen.

Sachsen.

Leipzig, 7. Mai. Der LeiPziger Kasse n-
st r e i k ist durch Erlaß der königlickPn Kreishauptmaun-
schaft mit einem Sieg der A erzt e beendet wor'den.
Sämtliche Fordernngeu der 'Aerzte sind bKvilligt: Auf-
hebung des Distriktarztsystems; freie Arztwahl; Houorar-
erhöhung; Eiuigungskom'mission; Schiödsgericht; Ver-
tragsäbschluß mit dm ärztlichen Bezirksvereinen.

Badischer Landtag.

68. Sitzung d -er Zweiten Kamme r.

Karl s r u h e, 7. Mai. Beratung des Spezial -
etats der Verkehrs a ustalte u.

Eirigegcmgcn ist ein Nachtragsbudget in Höhe von 235 960
Mark im ordcntlichen Etat und 936 580 Mk. im autzerordent-
lichen Etat.

Abg. Wilckens hebt als Berichterstatter cinleitend hervor,
datz sich die Zahlcn des Eiscnbahnbudgcts nicht wert entfernten
von denjenigen des Staatshaushalts überhaupt. Zu bedanern
sei, datz der Staatsminister noch verhindert sei, den Beratungen
anznwohnen, doch sei erfreulicherweise mitzuteilen, datz derselbe
in Bälde in diesem Hause erscheincn werde. Redner gedenkt so-
dann des langjährigen Generaldirektors Eisenlohr, der mit Er-
folg seit 1876—1902 der Verwaltung borgestanden und in dcn
verdienten Ruhestand getreten. Er hoffe, dah sein Nachfolger,
Geh, Oberregierungsrat Rothe, die glückliche Weiterentwick-
lung unscres Eisenbahnwesens kräftig förderrr werde. Die gu-
ten Rechnungsergebnisse des Jahres 1903 lietzen auch für daS
laufende Jahr gute Ergebnisse erwarten, sodah die bedenkliche
Höhe des Betriebskoeffrzienten von 81,20 Prozent wohl zurück-
gehen werde, habe doch derselbe im Jahre 1890 noch 61,18 Proz.
betragen. Was die Verbillignng der Tarife betreffe, so würde
sie, wenn sie zu wcit ginge, anch die Ausgaben nicht unerheblrch
steigern, doch dürfe man auch hicr nicht allzu ängstlich sern. Mit
der durch das Kilometerheft eingeleiteten Tarifreform sollte
man fortfahren, da auf die brindesstaatlicheir Einheitstarife
voraussichtlich noch lange gewartet werden könne, wobei er noch
besonders bemerken möchte, dah Baden an dem Kilomcterheft
festzuhalten habe und nicht wünschen könne, datz die 4. Wagen-
klasse eingcführt werde.

Geh. Rat Zittel: Bei autzcrgewöhnlichen Ausgaben, wie
der küezlich ausgeführte neue Unterbau solche herbeigcführt
habe, springc in einem kleineren Gebietsnetz der Betriebskoeffr-
zient viel höher als beispiclsweise in Preutzen, das vor allcm
einen größeren Güterverkehr wie Baden habe. Er betrage für
die Kilometerstrecke in Preutzen 853 000 Tonnen, in Baden nnr
660 000 Tonnen. Die Selbstkosten des Personcnverkehrs seien
hohe, und er werfe verhältnismätzig wenig ab. Mit einer Her-
absetzung der Tarife würden srch deshalb dre Einnahmen ver-
ringern. Baden stehe in Bezug auf die Zahl der Personenzüge
aber auch an der Spitze, sodah es einige Einschränkungen vor-
genommen habe. Die Rechnungsergebnisse dcs Jahres 1903
seien erfreuliche gewesen, sodas; der Betricbskoefizient von
81,20 Prozent auf 71,95 Prozent znrückgegangen sei. Vor
allem müsse nrau darauf bcdacht sein, datz die Einnahmcn zur
Verzinsung der Eisenbahnschuld in Höhe von 410 Millionerr
Mark reichen.

'desselben di-e morg-ende Darstellurrg mit gnadigster
Zustimmung ausgesetzt."

'Alle diese Vorkornmnisse waren Goethe, der selbst
bettlägerig war, bis nach der B-eerdigung Schillers ver-
-heimlicht worden; erst Sonntag d-en 12. teilte sein Sohn
-August ihm die Trauerkunde mit. Daraus soll er den
Befehl erteilt habeu, nicmand, wer es auch sei, zu ih-m
zu lassen.

'Einige Zeit darauf führten- mich dringende Geschäfte
zu ihm; mit Zittern urrd Zagen trat ich derr Weg air.
Er empfing mrch in ernster Mrene, äußerte aber keiu
Wort über Schillers Dahinscherden. Als- ich seine Be-
föh'le eingeho'lt hätte, wollte ich mi-ch entfernen, da rief
er: „Noch eins! Sagt dem, der die soüderbäre Aunonce
über 'den Tod meines Freundes verfaßt hat, er häste es
folleu bleiberr lassen! Wenn ein L>chiller strrbt, bedarf es
-dem Publikum gcgenüber wegen einer ausgefallenen
-Th-eatervorstellung keiner Errtschukdigung." (Jch wutzte
-recht gut, wcr sie versaßt haste, schwieg äber wohkweislich,
um einen 'sonst hochverdienten M-ann nicht bloßzustellen.
Es wcir eben damaliger Kauzleistst. Goethes Eutrüsturrg
-hiölt ich vber doch nicht gegen den Verfasser zurück. Län-
-gere Zeit ging Goethe nicht in das Theater.

Weiter unten leseri! wir über eine rrnter Goethes Lei-
tung im daraüffolgeuden Jahre dem Andenken Schillers
geweihte Vorstellung im Weimarischerr Hoftheater:

Schillers Todestag war herän-gekommen, urtd es
wurden am 10. Mai von „Wallensteins Tod" der zweite,
dritte und vierte Akt gegeben. Hierauf folgte das „Lied
 
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