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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-77 (1. März 1904 - 31. März 1904)
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https://doi.org/10.11588/diglit.14240#0489

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Erstes Blatt.

äl>. ZahrWs.

.^57

TieiM, 8. Mr; IV4.

Erfcheint täglich, Sonntags ausgenommm. PreiS mit Familienblättern monatlich 80 Pfg. in's HauS gebracht, bei der Expedition und den Zwelgstatlonen abgeholt 40 Pfg. Durch di« Post

bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.

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an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate aus den Pla-kattafeln der Heidelberger Zeitung u.id dui städtischeu Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Deutscher Reichstaq.

Berlin, 7. März.

Weiterberatung des Etats: MiIitäretat.

Abg. Dasbach (Ztr.) beschwert sich darübcr, daß in
einem Thorner Li>ebhaberth>Later, dcm auch Offiziere angehö-
ren. d<is Sakramcnt der Beichte verhöhnt worden sei; das
dürse dcr Kricgsminister nicht dnlden. Redner wendet sich ge-
gen Las Duell in Offizierkreisen.

Abg. Bcbel (Soz.) bekämpft die nenliche Aeuherung
des Kriegsministers, er habe „olle Kamellen" vorgebracht.
Seine Behauptung, daß Gcneral von Bissing seinen Bnrschen
viißhandelt habe, halte er anfrecht. Bedauerlicherweise sei der
Kriegsminisier nicht auf die Bemerkung des Abg. Dr. Grad-
nauer über den Prinzen Arenberg cingegangen. Dic Miß-
handlungen hätten nicht abgensmmen. Die Sozialdemokraten
Itorten die Harmonie in der Armee nicht und trieben nicht
Aufhetzung. Jhre Beschwerden seien lediglich Schriften und
Broschüren srüherer Offiziere entnommen. Sozialdemokratie
und Zukunftsstaat näbmen heute dieselbe Stellung ein, wie
seiner Zeit der Liberalismus. (Jn einem Kriege um> Lie Exi-
Itenz Teutschlands würden auch die Sozialdeniokraten
bis auf den letztcn Mann bereit sein, die Flinte aüs dic Schul-
üir zu nehmen und zu kämpfen. Bis zum letztcn
A t emzugc würden sie das Vaterland vcrtei-
^ igen , wenn es jemand wagen sollte, ein Stück von ihm los-
Zureißen. (Zuruf rechts: Das ist ja sehr schön!)

Abg. v. Riepenhausen (kons.) fordert von dem Vor-
redner Bewcise für dic Mißhvndlungcn im 95. Rcgiment und
bittet den Kriczsminister, für gute Lektüre der Soldaten und
ünteroffiziere zn sorgen.

Abg. L i e b c r ni a n n von Sonnenberg (Antis.)
hält die Rede Bebels für eine Diversion, um der Niederlage
öu entgehen, die der Kriegsminister ihm Leigebracht habe.
Le'bel habe hente wie ein Bourgeois von Vaterlandslicbe ge-
iprochen; man verglciche damit andere sozialdemokratische
ileußcrungen in Wort und Schrift, die das Gegenteil beweisen.
Die Sozialdemokraten seien aber bewuht antimonarchisch und
^sshalb jn der Armee nicht zu gebrauchcn. Dem Luxuswesen
ronne sehr gut gestcuert werden, wenn man die Regimentskom -
uiandeure 'dasür verantwortlich mache. Die gesetzlichen Be-
Uiinmunzen über die Jnbalidcn- und Vetcranenpensioncn und
Ehrensold mnßten schlennigst revidiert werden. Nach dem
Antrage Rißler-Oriola müßten die' Bedingungen für den Bc-
3Ug der Pensionen erlcichtert wcrdcn.

Kriegsminister v. Eine m: Wenn sich der vom Abg. Das-
v«ch erwähnte Fall einer Verhöhnung katholischcr Religions-
llebrüuche bestätigen solltc, würde Remedur eintretcn. Gegcn
Ae Duelle gehe die Militärvcrwaltung energisch vor. Die
undentung Bebels, daß sich der neulich crwähnte angebliche
elllensteiner Vorfall jetzt in Posen zngetragen haben sollc, sei
Unberechtigt. Wegen Bebcls Angaben über General v. Bissing
die Akten eingesandt worden; daraus habe sich die völlige
^rundlosigkeit der Vorwürfe gegen ihn ergeben. Es sei ge-
verwerflich, einen hohen Vor-gcsetzten und Gerichtsherrn
uer Armee in die Lage zu bringen, derartigen Gernchten un-
^rworsen zn iverden. Der Fall des Prinzen Arenberg sei
^irieswegs systematisch und thpisch für die Militärverwaltung.
chü Bebels Betonnng der Vaterlandsliebe salle ihm das Wort
^ur: „Die Bvtschaft hör ick> wohl, allein mir fehlt der Glaube."
u>ian könne nicht einerseits das Vaterland diskreditieren und
"udererseits von den Leuten verlangen, daß sie ihr Blut und
^ssben in die Schanze schlagen für das verlästerte Vatcrl-and.

iozialdemokvatischen Behanptungen seien falsch trotz Jhrer
' zu dcn Sozialdem-okraten) hohen Jnt-elligenz. Nach den- heu-
'gen Worten Bebels über -dic Disziplin- sei er versucht, viel-
oinmal eine Trnppe zu orgcmisieren aus Gen-ossen, deren
^Mziere e-benfalls Genossen seien. (Bebel ruft: Fatnos!)
^ann könnte man je sehen, wie bald die Disziplin in die
vucho ginge. Bei seiner We-merkung über das Bnch des Grafen
^uudissin schwebte ihm nicht das Urteil ü-ber d-cn Wcrt üer
ä ^uiee, sondern über den Un-wert des Verfassers vor. J.n

Kleine Zeitung.

' Ans Frnnken, 6. März. Jn Weitzenburg
vorgestern morgens gegen 9 Uhr in einem Hause
dben dem Postamte ern gräßlicher Raubmordver-
u ch vollführt. Frau Privatierswitwe Schöner, die
^tt zn Hause war, wurde in der^K'üchs von einem Jn-
ltndinim überfallen, das der Fran mittelst eines Stemm-
>ens 21 schn)^re Wunden am Kopfe beibracht-e. Teni
rbrecher fiel nur wenig Bargeld in die Hände. Trotz
Blutverlustes konnte die Frau noch um Hilfe
deni^^' ^°^us der Räuber die Flucht ergriff. Außer
tt iRordinstrument hinterließ er am Tatorte noch einen
r>ck, mittels dessen er sein Opfer zu knebeln su-chte.

5n 777 .^ttugcnsalza, 4. März. Ein Geschenk des
gii, ^ ^ tt t e n R o o s ev e l t ftir das hiesige Museum

"^ser Tage hier ein. Es besteht in einer neuen
' "ttdigen Uniform und Ansrnstung, wie sie gelegent-
eini k osiasiatischen Mrren von den Truppen dec Ver-
i>o^'^ott.Staaten in China getragen worden sind. Jm
zu 40 Gegenstände, vom Gewehr bis

boin .^irümpfen und Schuhen. Die Sendnng kam
iviegKministerinm der Vereinigtcn Staat^.i.

Cj« V ^alzwedcl, 4. März. Ein neuer D i p P o l d.
ttsitw ^"Eiger Auftritt spielte sich gestern Nach-
tterinid/^ ^otcl „Siebcn Linden" ab. Ein hiesigcr Arzt
'^tti dic Mittngszeit seinen 12jährigen. Sohn
stelltc s? Schulc nicht heimkehrte. Die Polizei

achforschungen an, die Gymnasiasten wurden anf-

Heidclberger F-all, nuf dcm in Fr -ankrcich die
To-deSstrafe -gLstsn-dc.n hätte, handelte es sich keinesw-cgs
uni. h-armtose Baiccrnburschen, wie Ab-g. -Gr-adn-auer meintc,
sondern einer der Berurteilten, cin «rwiesener Sozi-aldemotrat,
war dreimal wegen Körperverl-etzung vorbestr-aft. Dic Sozial-
demokr-atcn wollen mit ihrcn Reden nicht besscrn, sondern nur
-v-erhctzen. (Lebh>after Beisall.)

Baherischer Genevatm-ayor v. Endrcs: Abg. Grädnauer
zitierte die Acußerung d-es baherischen Kriegsmiriisters, daß cr
in der Kraft erlähmt sei, gegen die Soldatenmihh-andlungen
anzukämpfen. Redner sei in der Lage, den Minister gsgcn
sich selbst zu verteidigen. Ter Minister hatte sich cin höhes
Ziel geseht und empf-and je'denfalls das Gefü'hl der Nesigna-
tion bei einem Rückblick, daß sein-e Anregungen auf Beseitigung
der Mißhand-lnugen nicht aus fruchtbaren Boden -gef-allen seicn.
Es sei aber im Gegenteil sehr viel anf diesem Gebiete crreicht
worden.

Abg. Vo g t - Hall (wirtsch. Ver.) tritt für Beseitigung der
Ungerechti-gkeiten gegenübcr der Kavallcrie ein, insbesonderc
für Einführung der zweijährigen Dienstzeit.

Um 147 Uhr wird die Weiterbcratung auf morgen vertagt.

Deutschcs Reich.

— Der Kaiser 'hat die Absicht, sich zu der Traner-
feier des Grafen W-aldersee nach Hannover zu bsgeben,
aufgeben müssen wegen starker Erkältung. Er wird
durch den Kronprinzen vertreten sein. Falls der
Kronprinz, der ebensalls- stark erkältet ist, nicht herge-
stellt sein sollte, wird Prinz Eitel Friedrich die
Wertretung des Kaisers übernehmen. — Das „Armee-
verordnungsblatt" v-erösfentli-cht einen Armeebefehl
des K a i s e r s, worin es heißt: „Gottes Fügung legte
mir, dein H-eere und dein Waterl-ande durch- den Tod des
Generalfeldmarschalls Grafen Waldersee einen schweren
Verlnst auf. Mit ansrichtig-em Schmerze beklage ich das
Hinscheiden des in so vielen besonders wichtigen Stel-
lungen rühmlichst bewährten Mannes. Er war mir ein
persönlich nahestehender Frennd. Jch verliere einen ver-
ehrtcn Lehrer, dem ich die AuMIdung auf dem> Gebiete
der Strategie und der Taktik verdanke."

Baden.

Karlsrnhe, 6. März. Der „Straßb. Post"
wird gejchrieben: Oberbürgermeister Winterer in
Freiburg, der für die durch Dr. Buchenbergers Tod er-
ledigte Stelle des F i n a n z m i n i st e r s in Aussicht
-genommen- war, hat die Annahme abgelehnt.
Die aufblühende Breisgau-H-anPtstadt ist zu beglück-
wüns-chen, daß sie, inmitten der Ausführung großer
zzemeinnütziger Unternehmungen stehend, ihr bewährtes
Oberhaupt nicht verliert. — Winterer hat be-
kanntlich s. Zt. als ' naftonalliberales Mtglied der
Zweiten Kammer angehört. Jn der Klosterfrage war er
der Meinung, daß man ein Paar Klöster bewilligen
könnte. Da er damit in Gegensatz zur Fraktion trat,
ließ er sich nicht wisder wahlen. Wenn nun er in
erster Stelle zum Finanzminister in Aussicht genom-
men war, so h-at das als poliftsches Merkzeichen seine Be-
deutung, wenn anch ans der B-erufung nichts geworden ist.
— Es gilt hier nunmehr, wi-e nmn der „Straßb. Post"
weiter aus Karlsruhe schreibt, als sicher, daß Ministerial-
direktor Becker im großherzoglichen Finanzministerium

-geboten, um Stadt und Umgegend zu dur-chsuchen.
Schließlich wurde der Polizei bekannt, daß ein etwa
25jähriger Mensch mit dem Jungen -auf dem Para-deplatz
in der Nähe des Hotels „Sieben Linden" gesehen w-ar
und daß der Unbekannte in dem Hotel weilen sollte. Der
Polizeikommissär begab sich nach dem Zimmer Nr. 1,
wo der Fremde logierte, nnd Pochte an. Auf die von
innen ertönende Frage, iver Einlaß begehre, sagte er:
„Der Polizeikommissär." Gleich daraus krachte ein
Schuß im Zimmer und man h-örte den Schrei eines
Kindes. Jetzt wurde die Tür mit Gewalt gesprengt und
der Kommissar, ein Arzt und- mehrere andere Leute
dr-angen ein. Das verinißte Kind stand, nur mit dem
Hemd bekleidet, vor einem Bett, es zitterte heftig -und
hatte einen blutdurchdränkten Verband um
den Kopf. Jn der Sofaecke lag der junge Mann, der sich
eine Kugel dnrch die rechte Schläfe gejagt 'hatte. Er
lebte noch, s-ank aber gleich 'darouf entseelt znrück. Das
Zimmer zetgte die Spuren der Gewalttat des Unmenschen.
An der Erde lag ein blutbesudelter Strick, mit dem er
den Knaben gebunden hatte. Das B-ett zeigte Blutspnren,
vor dem Bette lag eine Waschschüssel mit blutigem
Wasser, in welcher der Unhold> dem Knde 'die Kopfwunde
ausgewaschen haben mußte. Der Knabe erzählte dann,
daß der Mann ihn durch die Vorspiegelung, ihm einen
Brief an seinen Vatcr mitgeben zu wollen, von der Schuls
in das Hotel mitgenonimen habe, dann sei er Miß -
h andI n n g e n und zwar heftiger Schläge gegen 'den
Kopf ausgcsetzt gewesen. Als er sch-reien wollte, habe der

der gegenwärtig niit der Wahrne'hmung der Geschäfte des
Finanzministers beauftragt ist, Zum Nachfol -ger Dr.
B u ch enbergers in der Leitung dieses Ministeriums
ernannt werden wird.

Karlsruhe, 7. März. Die Verhandlungen des
s o z i a l d e m o kr a t i s ch e n !Parteitags ließ-en
erk-ennen, mit welcher Energie, Ausdauer und Opfer-
willigkeit die Sozialdemokratie in Baden an d-em Ausbau
ihr-er Organisalion arbeitet. Jm Gegensatz zu früheren
Jahren nahmen diesmal die Erörterungen über diese
Fragen den breitesten Raum ein, während die persön-
lichen Zänkereien erst gegen den Schluß, dann allerdings
mit elementarer Gewalt zum Durchbruch k-amen. Dank
der unabtässigen Agitation der Genossen im Lande stieg
die Abonnentenzahl des offiziellen Parteiorgans, trotz-
dem ein großer Teil der „Unentwegten" mit der revi-
sionistischen Redaktionssührung nicht einverstanden war^
so sehr, daß die Vergrößerung des Formats, die reichere
Ausstattnng, der Ankauf der Druckerei und- die Errich-
tung etnes eigenen Heims für den „Volkssreund" beschlos-
sen werden konnte. Ein Leredtes Zeugnis für die Qpfer-
willigkeit der sozialdemokratisch gesinnten Arbeitersch-aft
ist auch die staüliche Summe, welche für die Land- nnd
Reichstagswahlen ausgebracht wurde. Fm Mittelpunkt
der politischen Erört-ernngen stand die t a k t i s cheHa l-
tung der sozialdem. L a n d t a g s f r a k t i o u
zur W a h I r e ch t s f r a g e. Da sällt vor allem auft
daß die Partei, die von vornherein die Regierungs-
vorlage als ganz unannehmbar bezeichnet und
einen E n t r ü st u n g s r u m m e l im ganzen Lande
inszeniert hat, nun auf einmal sich der „Bedeutung des
direkten Wahlrechts erinnert" und bis an die äußsrste
Grenze am Zustandekommen des Reformwert'es mitar-
beiten will. Wenn die Regierung in der Fra-ge der Ka-
renzzeit noch etwas nachgiebt, dann könne die Frage an
die sozialdemokratische Partei herantreten, ob sie für die
Vorlage eintreten solle. Denn die direkte Wahl wiege
schwerer, als die unschädlichen Kautelen, die die Arbeiter
nicht betreffen. Unter den letzteren könncn wohl nur
die budgetrechtlichen verst-anden werden. Wir trauteir un-
sern Augen nicht, als wir den Bericht lasen. Also die
patentierten Verfechter der Volksrechte
geben eines der wichtigsten Volksrechte
preis, lediglich um der Ausst-cht auf einige Mandätchen
willen! Dem Wolk aber streut man Sand in die Augen,
indem man andere Parteien ohne eine Spur von Beweis
-als Gegner des direkten Wahlrechts perdächtigt! Der
Schluß des Parteitags hatte Aehnlichkeit mit dem Dres-
dener Vorbild. Süßkind, Lutz und Kolb w-arfen einan»
der allerhand Liebenswürdigkeiten an den Kopf. Der
Leiter des „Volksfreund" mag d-abei gedacht h-aben: O
welche Lust, sozialderpokrattscher Redakteur zu sein!

-S-Eppelheim,7. März. Auf Veranl-assung des
hiesigen nationalliberalen Vereins fand am.
gestrigen -Sonntag im Gasthaus zur Rose hier eine sehr
gut besuchte VersammIung statt, zu der die Herren
Prof. Quenzer und Prof. Metzger aus Heidelberg
als Redner erschienen waren. Nach Begrüßung der An-

Mann ihm ein Tuch in den Mnnd gesteckt und einen R e-
volver vorgehalten, mit d-er Drohung, ihn auf der
Stelle totzuschietzen, wensi er nicht ruhig sei. Unter
dieser Einschüchterung hat der bedauernswerte Knabe
stundenIang die schlinimsten Mißhand -
Inngen über sich ergehen lassen müssen. Der Ver-
brecher h-at einen Brief an seinen Vater, den S t a d t-
ra-tDaIichow in Iüterbo g, hinterlassen, in wel-
chem er schreibt, er sei wieder einmal vom Tensel be-
sessen, müsse ein Derbrechen begehen, ivolle aber dann
aus dem Leben scheiden nnd bitte ihn nni Verzeihung.
Der Brief ist in rührseligem Tone abgefaßt; der jnnge
Mann erinnert seinen Vater an die letzte Trennnng von
der 'Familie und gedenkt seiner alten Adutter. Dalichow
war bis zum 15. Janu-ar in einem hiesigen größeren
Geschäfte angestellt. Sein Vater wurde von der Polizei
von dem Vorgefallenen benachrichtigt. Das energische
Einschreiten des Polizeikommissars hat vermutlich 'den
armen Jungen vor no-ch größerem Unglück bewahrt, denn
wahrscheinlich- 'hätte sonst der Unh-old sich an dem Löben
des Kindes vergriffen nnd dann die Flucht ergriffen.

— Das Dncll berwcrfen grundsätzlich rund 130 st u -
dentische Universitäts- Körperschasten.
Es sind dies außer^der Protestantisch-liberalen Verbindung
Wilhelmitana in 'Ltraßburg und den beiden lutherischen
Studentenvereinen Philadelphia in Erlangen und Leip-
zig die Karpersihaften des Wingolsbundes, des Schwarz--
burgbundes, des Kartellverbandes der katholisch deutschen
Sttidentenverbindnngen u. des Verbandes der katholischen
 
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