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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-25 (2. Januar 1904 - 30. Januar 1904)
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https://doi.org/10.11588/diglit.14240#0009

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M-siag, 4. Z-sllar 1884. GrAes 46. ZshrgNß. — ^ 2.

V»sch«t,t tt»ltch. So,nta,t iu»gc«omMc«. Piet« mit Fa«Ut«,b!ijttrr, mouatlich vv Vfg. tu'» Han» gebracht. bei bri Lrveditto, u»d de» Zweigtzattoue» abgeb»» «0 Pfg. D«rch di« K«A

b«^i«en vterleijährlich 1.3S Mk. autichliehltch Zustrllgebühr.

U«t»t,„,r«t»: »0 Pf,. ftk dte 1fpaltt,e Petitreile oder der«, Nauv. NeNamezeile 10 Pf^ Für hiestge Äeschäfti». mid Prtdatauzei^, ermähigt. — Fstr dle v,fnahm« »»« vicheiz«,
a, d«tzt»«te, Dag«» «oird ketne Vrrantworttichket» Lbernommen — Aafchlag der Jnierat auf den Plakattafelu der Heidelberger Zeitung oud den städttlche» Bnichlagtzelleu. Fernsvrecher «L

Von neuen Verstimmungen zwischen Verlin
und Karlsruhe bezw. Stnttgart

ist jetzt die Rede, nachdem der Kaiser dei der Trauev-
feier sür seine Tante, der Fürstin Äeopoldine Hohenlohe
geb. Prinzessin von Baden, sich nicht durch ein Mitglied
seines königlichen Hauses hat vertreten lassen, sondern
einen in der Nähe, in Frankfurt a. M. wohnenden Ge°
neraladjutanten, Herrn v. Lindequist, mit seiner Ver-
tretung beauftragt hat. Daß dies in Stratzburg i. E.,
Karlsruhe und Stuttgart Aufsehen erregen mnßte, lag
nahe genug und man brancht sich daher keineswegs zu
wundern, datz allerlei Gerüchte auftauchen und — ge-
glaubt, nur zu gerne geglaubt werden. Es heitzt jetzt
auch, der Fürst-Statthalter sei entschlossen, zurückzu -
treten. Jn einer Stratzburger Korrespondenz der
„Badischen Landeszeilung", die von der Trauerfeier be
richtete, war die Vermutung ausgesprochen, Etiquetten-
fragen seien an der Nichtbeteiligung eines preutzischen
Prinzen schuld gewesen und dabei war vernehmlich an den
Kronprinzen gedacht worden, dcm als „kaiserliche Hoheit"
der Vortritt gebührt hätte. Eine solche Etiquettenfrage
kann jedoch unmöglich matzgebend gewesen sein, denn das
hietze doch jede Begegnung des deutschen Kronprinzcn mit
deutschen Bundesfürsten zu einer prinzipiell fatalen Sache
hinsichtlich der Etiquette zu stigmatisieren. Jm iibrigen
Pslegt der bewährte Takt der beteiligten Fürstlichkeiten
rn solchen Fällen stets den richtigen Ausweg zu finden.
Wir erinnern nnr an die Reichstagseröffnung im Drei-
kaiserjohr 1888, wo der König Albert von Sachsen dem
Prinzregenten Luitpold von Bayern den Vortritt überlietz,
um die bayerische Empfindlichkeit zu schonen. Ebenso
wäre wohl die Frage des Vortritts in Stratzburg zu
regeln gewesen, bei der zu den Satzungen der Etiquette
auch noch die Gebote des Respekts vor einem grauen
Hauple gekommen wären. Atso mit der Etiquette ist es
nichts. Die Gründe sind anderswo zu suckfen. Es mögen
familiäre Differenzen vorgelegen haben — darauf deutet
auch das Fernbleiben des Prinzen Friedrich Leopold von
Preutzen, dessen Gemahlin, Schwester der Kaiserin, eben-
falls eine Nichte des Fürsten-Statthalters ist. Wcnn solche
Familiendifferenzen vorliegen und auch vor einem Sarge
nicht znrückzutreten vermögen, dann nimmt die Qeffent-
lichkeit in der Regel mit Recht an, datz sie ziemlich tiefi
gehende sein müssen. Mangelnde Ausmerksamkeit bei Er-
«ignissen in verwandten Fürstenfamilieir oder an bnndes-
fürstlrchen Höfen ist von Preußen in der Regel strmg
angesehen worden, sofern über dem betreffenden Hofe
oder der betreffenden Familie nicht die allerhöchste Un-
gnade schwMe, wie im Falle des Graf-Regenten zur Lippe.
Die Namen Bonin und Werder woAen wir für Karls-
ruhe nur nennen, um dann noch in Erinnerung zu brin-
gen, daß es dem kommandierenden General von Obernitz
t>en blauen Brief eingetragen hat, als er im März 1888
für unnötig hielt, seinen Erholungsurlaub in Nervi zu
vnterbreckien und zur Beisetzung des Prinzen Ludwig nach
Karlsruhe zu kommen. Die nationale Einheit und der
Nechekt var den Thronen gcraten nicht ins Wanken, wsnn

/N Die Heidelbevfler Volkshochschulkurse.D

Der Vorsitzende des Heidelderqer Universitätsausschusies
fur Volkshochfchulkurs« schretbt uns:

Am 14. Januar 1SV4, aben-ds halb 9 Uhr, beginnt im Hor-
faal 7 der Universität der erstc volkstümlichc VortragÄnrsns,
ver von imserem Ausschutz nr Heidelberg deranstältet wird:
„Religionswissenschaftliche Probleme", Re-
fere.nt H«rr Lic. theol. Rudols Wielandt.

Durch ern« allgemein« Dozentenversammlnng tn der Aula
«m 25. Rovember 1899 gctvählt, hat ber Hcidelberger Univer-
«tätSMlsschntz sür Volkshochschnlkurse sdem z. Zt. die Hcrren
Prof. Dr. Brauer, Prof. Dr. Teitzmmin, Vorsitzender, Prof.
Tr. Klaatsch, Privatdozewt Dr. Klages, Schriftführer, Prof.
Dr. Rathgen, Prof. Dr. Salomon, Geh. Rat Prof. Dr. Schrö-
ber, Prof. Dr. Sütterli» angehören) in dcn Nachbarstädtcn
Wfannheim uni> Ludwigshafen bis jetzt etwa 15
^ier- bis sechsstünbige volkstünttiche Vortragszyklcn aus allen
^Aebiete» des Wissens vermittelt. Es sprachen von 1899 bis
,903 in solchen Kursen die Herrcn Professoren Dr. Aschassen-
buvg. Cohnheim, Deitzmann, v. Duhn, Grützmaclier, Hensel,
»». Hippel- Kahl«, Kviser, Klaatsch, Schäfier, G. B. Schinidt
»rnd' Sehröder, einige unter diesen mehrereinale.

Datz auch mHeidelbcrg selbst solche Kurse veranstaltet
würden, war seit Iahren ber Wnnsch der hicsigcn organisierten
dlrbaiterschafi- Zu unserer Frende ist es uns durch das Ent-
kegenkommen des Heibelberger Stadtrates, ber nnsere Kursc
pnanzlell unterstützt, und burch bie Berettwilligkeit t>es
^ygere» Sermts unserer Universität, 'der uns den grötzten
Hörsaal des Universitätsgebäudes zur Verfügung gesiellt hat,
isi dieseTn Winter zum crsten Maie niüglich geworben, auch
hier Kurse einzurichten. Geplant ist vorerst autzer bem schon
aenannte» ein zwetter, dcr im Februar beginnen soll: „D e u t-
i ° k k s k u n de", Referent Hcrr Prof. Dr. Kahlc.

VlaS bezwecken wir mit diesen Knrsen? Um jedem Mitzver-
fianvnlHe vorzubeugen, sei zuerst erklärt: die Kurje verbanken

Aufsehen erregende Vorfälle wie die Art der Bertretung
des Kciisers bei der Straßburger Beisetzungsfeier frei-
niütig besprochen werden. Die Stimnie der Presse ist
in diesem Fall nur der Niederschlag der öffentlichen Mei-
j nung, über deren wahren Jnhalt die allerhöchsten Herr-
l schasten in der Regel nur in der ihnen zuträglich erscheinen-
j den Weise informiert werden.

Deutsches Reich.

— Jn seiner Ansprache mi dieOffiziere bei der
^ Paroleausgabe am Neujahrstage soll der Kaiser nach
Berliner Blättern das Offizierkorps ermahnt haben, die
gute Ueberlieferung des Heeres auch durch eine würdige
Lebenshaltung fortzusetzen, den Untergebenen und der
Bevölkerung mit gutem Beispiel voranzugehen und die
ernsteste Sorge zn tragen, datz die Soldatermiitzhanblun-
gen ausgerottet werden.

-— Der Grotzherzog von Mecklenburg-
Schweriu ist am Neujahrstage vom Kaiser zum G e -
neralmajor ernannt worden.

— Der Generalleutnant von Moltke, General-
! adjutant des Kaisers, z. Z. Kommandeur der ersten Garde-
! division, ist zur D i e n st I e i st u n g zum Ches des
? Gener a l st a b s der A r m ee kommandiert worden.
! Man hat also in Generalleutnant von Moltke, bekanntlich
j der Neffe des Genralfeldmarschalls Moltke, den voraus-
z fichtlichen Nachfolger des Generalstabchefs der Arniee zu
sehen.

Badcn.

— Der in den Oberkirchenrat 'berufenc Pfarrer
Reinmuth gehört zu den tüchfigsten positiven Geist-
lichen, der dnrch die Herausgabe des „Kirchen- und Volks-
blattes" auch weiteren Kreisen bekannt geworden ist. Die
, Uuiverfität Greifswald hat ihm den Ehrendoktor ver-
j liehen. Pfarrer Reinniuth ist im Jahre 1845 in Ladew
' burg geboren, wurde im Jahre 1871 zum Pfarrer in
j Eberstadt und vier Jahre fpäter zum Pfarrer in §1nie-
j liugen bei Karlsruhe gewählt. Er gehörte der äus^rsten
> Rechten an und gilt seit Jahrzehnten als der bedeutendste
! Führer der Pofitiven und politischen Konservafiven. Ob°
: gleich er autzerordentlich weit rechts steht, hat er doch in
^ politischer Beziehung energisch Stellung gegen das dema-
: gogische Austreten des Bundes der Landwirte genommen
' und eine reinliche Scheidung der Konservafiven von dem
: Bunde durchgesetzt. Wo es galt, uationale Jnteressen zu
j sördern, hat er fiets die Konservativen zu einem Zusam-
mengehen mit den Liberaleu veranlaßt, uud er ist sekbst
im Jahre 1887 für den nafionalliberalen Reichstags-
- abgeordneten Fischer und im Juni v. I. für Bassermann
eingetreten und hat diss auf der letzten Generalsynode,
i der er erftmals angehörte, in erfolgreicher Weise getan.

Karlsruhe, 2. Jan. Finanzminister B u ch e n°
b e r g e r ist uni 12 Uhr im städtischen Krankenhause von
Geheimrat Czerny - Heidelberg und Professor v. B e ck
oPeriert wordcn. Es ist alles gut verlaufen.

Elsaß-Lothringcn.

— Oberleufiiant a. D. Lindner, weiland im

thrc Entstehuriz riicht etncr akai-emischeri Laune, sonbern
einem nns geäutzerten sozialen Bedürsniffc. Nicht von uns
aus ift das ganze Werk 1899 ins Leben gerufen worden, gleich-
sam von oben hcrab, sondern auf die dringende Bitte ber
Mannhcirner Arbeiterschaft, eine Bitte, die wir unmüglich ab-
schlagen konnten, woltten wir nichit einer bedeutsamen Bewe-
gung unserer Zeit vcrständnislos gogenüberstehen. Was in
Engländ und den nordischen Ländern kängst seine Wurzeln
im Volkslebcn geschlagen und gute Früchte gezcitigt hat, das
hat auch in Deittschlartd sich als notweudig unid als lebensfähig
erwiesen: fast an alle Hochschulen deutscher Zunge tst die
Notwendigkeit herangetreten, in die Volkshochschnlbewegung
werktätig einzugreifcn. Es geht durch die Schicht unserer
handarbeitenden Volksgenoffen, insbesondere soweit sie in Ge-
werkschaften, Gewerkvereinen, Arbeitervereinen, Arbeiterbil-
dungsvereinen organisch zusammengefatzt ist, ein wirklicher
Hunger nach Bildnng, ein Dvang nach Erkenntnis, der man-
chen Mwdemiker beschämen könnte. Wenn ein Arbeiter bei
einem Wochenlöhn von 18 Mark und bei einer vielköpfigen
Familic sich cine Hansbibliothek zusarrnnenbringt, wie man
sie nicht in dielen Häusern mit dem dret- und vterfachen Ein-
kommen antrifft — wenn wir überall aus der organisierten
Arbeiterfchaft heraus den Ruf vernehmen: Komimt und gebt
uns von Eurem Bildungsüberfluß! — so sind das Symptome,
die auch denjcnigen sympathifch berühren sollten, der sonst den
Riosenkampf der unteren Schicht um ihrc Empoventwicklung
bloß mit schweren Beklemmungen mitanficht.

Diesem Draniz nach Bildung tvvllen wir entgegenkommen,
und zwar durch Kurse; nicht durch abrupte Einzelvorträge
heute über den Südpol, morgeu über den Kovan, übermorgen
über prähistorische Menscheu, soüdern durch kleine, in fich ge-
schloffene Zyklen, die jedes Mal einen beftimmten Ausfchnitt
aus eineni.' Wissensgebiete in einem Zeitranme von 4 ader 6
Wochcn in langfamcm Fortschrittc, vom Letchteren zuin
Schwierigcven aufsteigend, behandeln, und bei denen die Hö-
rer Gelegeuhett haben, durch Fragen in einen Austausch mtt

j ForbacherTrainbataillon^der seinerzest, wie
i im Prozeß konstafiert wurde, seinen Rücktritt vom akfiven
Dienst nehmen mutzte, weil er eine in Bilfes Buch und
- im Forbacher Prozetz so arg kompromsttierte Rittmeisters-
! gatfin nach Entdeckung ihrer Fehstritte aus seinem Hause
/ gewiesen hatte und der in dem Forbacher Prozesse so
! glänzend gerechtferfigt wnrde, hat nach dem Prozeß in
< einer Jmmediateingabe um Wiedereinreihung in den ak-

> tiven Dienst gebcten. Niin ist sein Gesuch abschlägig
beschieden worden. Die Mlehnung stützt sich auf die

! Angabe, mit der er seinerzeit sein Entlassungsgesuch be-
/ griindete, daß er nämlich eine kranke Hand habe.

i Ausland.

Oesterrcich-Ungarn.

Wien, 2. Jan. König Peter von Serbien
! sandte, nach dein „Wiener Tageblast", an den Kaiser
j eine Depesche, worin er seinen herzlichstcn Glückwunsch
i für das Gedeihen der erhabenen Person des Kaisers und
! seincr Völker ansdrückte. Der Kaiser antwortete: „Aus
! ganzem Herzen und mit den besten Wünschen für Eure
^ Majestät danke ich Jhnen für die Gratulafion." — Ge-
legentlich des Jahreswechsels am gestrigen Mahl der
kaiserlichen Familie nahm auch die Gemahlin des
. Thronfolgers teil, die, nach dem „Prager Tage>-
^ blatt", im Frühjahr Familienzuwachs erwartet.

^ Frimkreich.

i Paris , 2. Jan. Der Zustand der Prinzessin M a -
' t h i I d e B o n a p a r t e ist äutzerst bedenklich.
Kaiserin Eugenie und Prinzessin Chlotilde verlassen das
Lager der Kranken nicht.

Paris, 2. Jan. Prinzessin Mathilde Bo»»-
parteist nach langer Agonie heute Abend gestorbe».
Prinzessin Mathilde Lätitia Wilhelmine ist am 27. Mai
1820 zu Triest geboren. Sie war das zweite Kind
J6rüme Bonapartes, späteren Königs von Westfalen, und
nach seinem Sturz Fürsten von Montfort aus dessen zwei-
ter Ehe mit der Prinzesfin Katharine von Württemberg.
Prinzessin Mathilde vermählte sich 1840 mit Anatol
Demidow, Fürsten von Donato, von dem sie sich fünf
Jahre später wieder trennte. Sie lebte dann in Paris,
wurde bei Errichtung des Kaiserthrones unter die Mst-
glieder der kaiserlichen Familie aufgenommen und erhielt
den Titel „Hoheit". Jn früheren Jahren nabm die Ver-
storbene eine hervorragende Stellimg in der hohen Pariser
Gesellschaft ein.

> --

j Ftalicn.

> Rom, 2. Jan. Der Ministerrat beschäffigte sich

hente Abend mit dem Ansuchen der Pforte um Er-
nennung eines italienischen Generals zum Komman -
danten dermazedonischen Gendarmerie.
Cs wurde beschlossen, dem Kommandanten der Division
: in Cagliari, Generalleutnant E. Degiorgis, den
Posten zu übertragen. Der General wird in etwa 14
Tagen in Konstantinopel eintreffen.

den Dozenten zu treten. Bei dem Thema „Religionswiffen-
fchaftlich« Probleme" z. B„ das Herr Lic. theol. Wiclandt, ein
Schüler nnscrer Thcologischen Fakultüt, behandeln wird, dürste
man den inneren Zusammenhang und den Fortschritt von»
Leichteren zum Schwierigeren nnschwcr bemerken (verzl. die
Themata der cinzelnen Abende im Jnseratenteil am Scrms--
tag. Datz dieses Thema, wclches uns mitten in die Welt-
anschauungsprobleme der Gegenwart hineinftellt, auch schr
viele Fragen anrozcn wird, ift zweifellos.

Was versprechcn wir uns von den Kursen? Popularifie-
rung der Wissenschaft? Jch gehöre ntcht zu denen, tnc sich für
diefes Schlagwort begeistern können. Mir ist die Wiffenfchaft
etwas viel zu Hohes und Einsames, als datz ich ornsthaft darnn
'denken möchte, sie könne „popularisiert" werden. Nicht Popn-
larisierung der Wiffenfchaft, sondern Mldnng des Volkes ist
unfer Ziel, und in dem Worte „Volksbildung" ist nns ein
großes vatcrländisches und soziales Programm enthalten. Ein
Programm, selbstverständlich nicht blotz für die Universität!
Wir erinnern nns dankba-r alles dessen, was von anderer Seite
längst für die Volksbildung geschehen ist, lvas spezicll hier in
Heidelberg z. B. dnrch den Arbctterbildnngsverei», 'dnrch
Volksvorstellungen oder auch burch di« volkstümlichen Wieder-
holungen der „Schöpfung" bettn letzten Mnsikfeste nfw. ge-
leistet worden ist. Aber frcilich, ein Progrannn auch für die
Universitäten! Wir wvllen nicht znrückstehen. Dem handarbei-
tenden Volke für unzählige Dienstlsistungen selbst zu Dank
verpflichtet (ich erinnere nur an die Beziehungen 'der Ge-
lehrtenwelt zu den Buchdruckern), wollen wir denen, die nns
darmn so dringend bitten, gern einen Anteil gewlhren, nicht
bloß an unserem Ueberflutz, sondern auch an unferemi täglichen
Brot. Wir wiffen dabei, datz ein einzelner Knrsus oder auch
ein Dntzend Kurse nur die allerersten kleinen Anfänge einer
Arbeit sind, die ihrer Natur nach niemals vecndei werden kann,
weil fie fich für jede Generattonen erneuert und Vevgrößert.
Aber beffer klein anfangen, als überhanpt nichts tun. Wie
I viele Einzelkenntniffe durch unfere Kurse Verbveitet werden.
 
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