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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-77 (1. März 1904 - 31. März 1904)
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https://doi.org/10.11588/diglit.14240#0561

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IlUMÄl!-. 1?. «rj 1M.

Erstes Blatt.

4K. AidkW». — K5

Zur Aufhebung des ß 2 des Jesuitengesetzes.

Der gestern kurz erwähnte Berliner Artikcl in der
Müddeutschen Reichskorrespond." zieht den Schleier von
üen Grün d e nfor t. welche die Mchrheit des Bundes-
^ats zur Aufhebung des Z 2 des Jesuitengesetzes be-
^ogen haben. Danach ist die Anfhebung geschchen im
^nteresse des Zusamme n schlusses der b ü r g e r-
^ichen Parteien gegen die Sozialdemo-
^ r a t i e.

Wir lassen Zunächst im Anschlus; an den gestern her-
^orgehobenen Hauptsatz des Berliner Artikels die nach-
kolgende Schlußausführung dessölben folgen. Dort wird
Lesagt: „Entweder Kanipf gegen das Zentrum. oder
Khrnpf gegen die Sozialdemokratie. >Aber betdes zugleich
sin Unding. weil dicser Zweifrontenkrieg über die
^räste der durch Zurückstoßung des Zentrums geschwäch-
EN bürgerlichen Parteien hinaus-ginge. selbst wenn. was
wuni vorauszusetzen. mit der Gegnerschaft auch das Soli-
^oritätsgefühl dieser Parteien sich verdoppeln sollte.

Gegenüber dem zugestandenen Bedürfnis einer ge-
^seinsamen Abwehr des „Willens zur Macht". mit dem
Sozialdemokratie so übermütig auftrumpst, müssen
konfessionellen Gegensätze innerhalb der bürgerlichen
>arteien zurücktreten. Zwischen der Ankündigung des
Reichskanzlers und dem Bundesratsbeschluß über die Auf-
^bung des 8 2 haben Reichs- und L-andtagswahlen statt-
6ofunden. Die Erfahrungen aber. die dabei mit Ver-
llichen zu parteipolitischer Ausbeutung der Glaubens-
widenfchaft gemacht worden sind. ermutigen nicht gerade
M einer Wiedecholung. Der konfessionelle Streit ver-
.lltert und zersplittert die Nicht-Sozialisten und stärkt
Ichon dadurch den Gegner. Mit der geforderten „ener-
^llchen Wahlka-mpagne der v-ereinigten bürg-erlichen Ele-
^ute" ist es daun nichts. Verwirrung kann in diesen
^reisen zwar nicht. wie es heißt. durch das neueste Mär-
)en des „Vorwärts" über eine angeblich bevorstehende
TEichstagsauflösung hervorgernsen wevden. iwohl aber
'.^durch, daß man sich weiterhin an >Stelle der sozialisti-
>chen Gefahr eine andere fuggeriert und die Angriffs-kraft
8egen eine falsche Front verschwendet."

So die offiziöse Berliner Darstellung. in- deren Lichte
w Beschneidung pgK Jesuiteng-esetzes das Ansehen einer
^ützschen Aktion von sehr verhängnisvollem C-Harakter
Eine Bekämpfung der Sozialdemokratie. die
Nt siner Verbeugung gegen die J-ssuiten beginnt. ist ein
^hr bedenkliches Unternchmen. Man wird an frühere
"a?^n erinnert, in denen gleichfalls der Ka-mps gegen den
fllieist d-er Auflehnung und Unbotmäßigkeit" in dieser
-feiss begann. Das n-ahm i-mmer ein schlimmes Ende.

- llr heute möchten wir nur auf die dreifache Selbsttäu-
^.'llvg hinweis-en. die deni Plane des Reichskanzlers zu
v^llnds liegt. Erstens ist das Zentrum gar nicht gewillt,
n ^ /--ozialdcm-okratie in evster Linie zu bekämpfen,' es
dielmehr seinen Hanptgegner im Liberalismus. Jm
, verischon Mgeordnetenhause sind Zentru-m und Sozial-
Mokratie ein Herz und eine Seele. Ein ultramontaner
tllordneter und Gerichtspräfident kündigte an, daß

Stadttheater.

. Heidelberg, 16. März.

i lli". Lustspiel von F. Stah l.
nhncnstolze Frau rincs Berliner B-ankicrs müchtc ihrc
^ Tilli un!d- ihre Nich-te Ell-a an zwci jüngcre Adligc vcr-
sncht dcn Sinn dcr dicscm Planc wi-dcrstrebcn-
lsh^pidchon in jedcr Wcise gcfügig zu machen. Ein H-aUs-
ivs Haus kommcn, dcr dcn Mädchcn dcn hö-hcrcn
iniij^^llchcn Schliff bcibringt, abcr nur „cin folchcr aus Fa-
k>ato- dcr bcrcits in- fürstlichcn Häufern scrviert (sic!)
scrs .llber dic Pläne der blaublütigcn Damc wcrdcn zn Was-
^ltiln^ Tfankwitz-Hausburgsche Familicnidcal wirkt nicht
i'atet 'ui Schicksal dcr Banquiersfamilie, dic Nichte hci-

lelbst Haussohn und nicht dcn Grafen und Tilli? Die zieht
'llän-nill crnstcn- Dingcn das Lachcn dcm Weincn vor, sie
Dtittss llck» in dic Zukunft eines jun-gen -Gelchrtcn cin, -dcm die
-eintz ' Kum-^Druckc seines Erstlingswcrks feh-lcn, was gcwitz
Dknnn^-'Sachc ist. Sie gcwinnt das Vcrtraucn dcs jun-gcn
dcrs^^- crhält von ihm Einblick in seinc Schrift übcr „dic
sich i'Uhdcnen Völker", lciht sich das Manuskript aus. holt
Autorität cin Gutachtcn darübcr cin, 'das g-ünistig
u.Nd s von Papa 1000 D

^8

bai Nlli oon Papa ruou Mark für dic Druckko-stcn

vcn Triumph, dcm beschcidcnen Vcrfasscr eincn präch-
nbelss..?llucncn Ban'd zn übcrrcichcn. 'Natürlich mutz die
Bäc Mama gutc Mienc zuni 'böscn Spiel machen und
iex ist^f^^n zum Bunde Tilli's m-it dcm Hauslehrcr, dcnn d-ic-
Ui-utz xj - n crsolggekröntc Gelchrtc, sprechcn. Vorhcr jedoch
Hauslchrcr n-och drci m-al in dcn Verdacht gcratcn,
'°firkm-,-?-?llfiichren zu wollcn und dcr vcrtraute Fr-cund ciner
ocn jsi zu scin. Hicrdurch- kommt ein Schcin von -Le-

klübsck „ . ützten Aktc dicscs Lustspicls, dcffcn Anfang recht
^wrslci," -EE 'h- Das Ehepaar, in deffcn Hansc sich dics
Uo>, llrerjchs^nj Günstigen cntschcidct, w-ard dargestcllt
d«r djsp chn> ann und Hcrrn S i g l. Sic fand alle Tönc
her-j^ llllrcuwahrcndcn Rcservicrthcit'und cr war cin trcu-
» ' viederer, ctwas dcrbcr Papa. Di-c jungc Wclt war

beids auch bsi den nächsten Wählen zusammengehen wür-
den, nnd ein ultramoiitaner Geistlicher fügte hinzu, es
sei eine dankbar zn begrüßcnde Zulassung Gottes, daß dis
Sozial'demokratie in die WÄt gekommen sei zum Schutze
-er hl. Kirche g-egen die Angriffe des- Liberalismus. Sieht
das wie Bekämpfung aus?

llnd wenn wirklich das Aentrnm die Sozialdemokratie
bekümpfen wollte, so würde das nach seiner Natur nicht
niit politischen, sondern mit religiösen Mitteln gesche'hen
nnd nicht mit Zurückweisung, sondern mit lleberbietung
der Sozialdemokratie. Der Jesnitismus, der auch im
Zentrum das letzte Wort fpricht, ist politisch durchaus
intransigent. Er wird sich nicht genieren, dem Volke das
Gleiche zu versprechen wie die Sozialdemokratie und dazu
noch einiges mehr, nämlich zu der Erde noch den Himmel.
Erst aber mnß der bürgerliche Liberalismus beseitigt wer-
'd-en. Die Schluhabrechnimg mit der Sozialdemokratie
kann erst erfolgen, wenn beide — Jesuitismus und So-
zialdemokr-atie — einander allein gegenüberstehen. Man
ist im liberalen Lager nicht blind gegen die Möglichkeit
einer solchen -Entlvicklimg der Dinge. War es sch-on bis-
her nicht zu erreichen, die bürgerlichen Parteien znm
Kampfe gegen die Sozialdemokratie zu vereinigen, so wird
das infolge der teilweisen Aufhebung des Jesiiitengesetzes
noch weniger möglich sein. Statt den Zusammenhalt der
bürgerlichen Parteien zu stärken, vermehrt sie das Miß-
tranen, wodnrch die Kraft gegenüber der -Sozialöemokratie
geschwächt wird. So müssen wir die Beschneidnng des
Jesnitengesetzes aus ihrem in dem Berliner Artikel be-
kannt gegebenen innersten Zweck -'heraus als durchaus
versehlt nnd -außerdem als sehr bedenklich für die weitere
Sntwicklung unseres politischen Lebens bezeichnen.

Deutfchev Reichstag.

Berlin, 16. März.

Das Haus setzt die Beratung des- Mi-Iitäretats
bei Kapitel technische Jnstitnte der Artillerie fort.

Abg. Zubeik (Soz.) erörtcrt ausfü'hrli-ch Mitzständc in
d-cn Spandaucr Jnstituten.

G-cncralleutn-ant v. Arni m erklärt, dic Wüuschc bctrcf-
fend Lohncrnl-ätzigunq licgcn der Lohnordnungs - Kom-miffion
vor, dcrcn in cinigcn Monatcn bccn-dctcr Bericht sür die Ar-
bcitcr -günsti-g scin dürftc. Dic Ncurcgclu-ng wird hoffcntlich
stabilc Vcrhältnisse schaffcn, Einzelne Unter-b-camtcngruppcn
zu ciner Gehaltsaufbesscrun-g herauszugreifcn, fci nicht an-
gängig. Durch d!c Ncubautcn in -Spanda» wcrdcn L-ie Woh-
nungsverhältnisse der Arbeitcr vcrbesscrt, Zugegcbcn sei, idaß
in manchcn Fällcn in dcn Staatsfabrikcn teurcr gcar-beitet
werdc; d-as licgc zum- Tcil an dcr -Entw-icklung der Fabrikcn.
Sozialdcniokratischc Agitationcn in dcn Werkstätten tvcrdcn
n-icht gcd-uldct; cbcnsowcnig sci ihm abcr auch etwas davon
bckannt, datz scitens der Bchördcn- Wahlagitationen getricbcn
wcrdc.

Abg. P a u l i - Potsdam (kons.) poleinisiert gcgcn dcn
A-bg. Zubcil und dic Sozialdcmokratic überhaupt; er wir-ft
ihncn vor, dah sie Agitationcn trcibcn, nm sich von dcn Ar-
bcitcrgroschcn zu crnährcn, (Großer Lürm, Ru-fc Frechheit,
Unperschämthcit.

Vizcpräsident Graf Stolbcrg untcrbricht -dcn Rc-d-ncr:
Jch nc'hmc an, Sie ha-bcn niit dicscr Aentzcrung n-icht Mitglic-
dcr dcs Hauses gcmeint, sonst würde ich dies für unzul-ässig cr-
klärcn.

durch die Danicn Hartma n n und B a u c r und Hcrrn
Eckhof rccht init Jugendsinn dargcstellt, besondcrs -aber lvar.
dic Tilli cin Wundcr an Drollcrie, Schclmcrci und Ursprüng-
lichkcit, Hicr hattc -Frl, W a g n c r wicdcr cinmal ins
Schwarzc gctrofscn, Sic gab dcr Rollc cine Mcng-c Hpmor
nnd Iv-urdc durch ihrc Partncr in dcm Bcstrcbcn, die letzten
Aktc etwas -anziehcnder zu machcn, aufs bestc untcrstützt. Herr
H o l st c i n war dicscr cdlc, -bcgabte, arme Hauslchrer, dcm
mnn, soviel Abcntcucr andichtct, Er war schr gcwinnend,
von liebcnswürdiger Wärmc und sympathischer Haltung in
dicscr Ro-lle. Eincn cifcrsüchtigcn Dicncr und cin Stubcn-
m-ädchen von schlagfertigcm Wih spieltcn Hcrr Brcnncr
u-nd Frl, Kellcr, Jn zwei Episodcnrollcn warcn Frl, v.
Bukovics und Herr Stefscns schr glücklich, Es sind
dics einc rccht nnternchmungslustizc Damc vom- Zirkus und
cin abcntcucrmnder Hcrr von altcm- Adcl. Doch sie crreichcn
bcide ihrc Zwcckc nur teilweisc. Gcspielt wurdc so übcr-
raschcnd- hübsch, gclacht anch und hcrzlich, abcr schwach, denn
das Haus war fast lcer, K, W.

Kleine Zeitung.

- Ltrns,ln,r>u 16. März. Jn Metz sind dem „Elsäss."
zufolge in einem Hause fünfFäll e von schwarzen
Pocken konstatiert woriden.

— Zirknsbesuch >iuf Kostcu des Konprinzen. Aus Ber-
lin wird gemeldet: Anf Kosten des Kronprinzen wnrde
am Freitag Abend die zweite Kompanie vom 1. Garde-
Regiment zu Fuß, deren Hauptmann und Chef er ist,
mit der Eisenbahn nach Berlin befördert, um dnselbst
einer Vorftellnng im Zirkus Bnsch beizuwohnen. Der
Kronprinz hatte sich zu diefer Vergünstigung veranlaßt
gefühlt, weil am Freitag Vormittag die Koinpanie vor

Abg. Pauli wirft der Sozialdcm-okratlc wcitcr Man-gel
an Mut -vor, da sic in- dcn Wa-Hlversammlungcn nur zu Hun-
dcrtcn austräten,

Abg, Singcr (Soz.): Hätte 'Abg, Pauli seine Bchaup-
tung von den- Arbeitcrgroschen außerh-alb dcs Hnuscs vorgc-
bracht, so würdc ich ihn ein-en crbärmlichen- Vcrleumder
ncnnen.

Der Vizepräsidcnt ruft dcn Redner zur Ordnung; -auch in
diescr Form dürfe der Ausdruck auf eincu Abgcordnctcn nicht
angewandt werden.

Jm Laufc dcr wcitcrcn AuseinaNdersetzung zwischcn den
Nb-gg. Pauli und Zubcil s-agt Abg, Pauli, dcr Abg.
Hcrbert-Stetstn (Soz.) hab-e von jedcni Avbcitcr sich für
dic Wöche 5 Pfg,, zusammcn 200 Mark, wöchcntlich zahlen
l-affen,

Abg. Her-bcrt (Soz.): Wcr zunäch-st dicse Bchauptung
aufgcstellt hat, iv-ar cin Jdcot, Mit cinem Mannc, -dcr solche
Bch-auptun-gcn kolportierc, könnc er nicht wcitcr diskuticrcn,

Dcr Rest des Ordinariums wird hicrauf nach dcn Kom-
usts-sionsbcschlüsscn bcwilligt. Es folgcn dic einmaligen- Aus-
gabcn.

Bci Titel Anschlutz von Militärgebäudcn in Metz an Was-
serlcitung und Kanaliscition- kommt Abg. Gröber (Ztr.) auf
dic Frage dcr Mctzcr Bouillonquelle und das Kaisertcle-
gramm zuirück. Entgcgcn dcn Ausführung-en dcs Gch.
Rats Hallcy sei dcr Kaiser in dcr Sachc falsch nnterrichtct gc-
wefcn. Die gcgcn dic Stadtvcrwaltnug von Metz erhobcncn
Vorwürfe seicn nicht bcgründct; eine für die Garnison -ge-
fährliche Epidcmie habe nicht-üestandcn. Man dürfe die Schuld
nicht nur dcr Stadtvcrw-altung von Mctz bcilcgen, sondcrn,
wenn man Vorwürfe crheben w-ollc, müffe -man dies gegcn die
Nttlitärvevwaltnng, dic Landcsvcrwaltung und, wcnn man
dcnn noch wolle, gcgen dic Stadtvcrwaltnng crheben.

Gcncralmajor Gallwitz: Scinc Angabcn in dcr Kom-
mifsion bcruhtcn auf amtlichem- M-cstcrial. Darnach habcn un-
-gesunde Verhältnisse vorgelcgcn. Das Waffcr der Gorzcr Lei-
tung habc 1870 seine Schuldigkcit gctan, abcr nicht mehr Nach
33 Jahren. Die Städt Metz sci jedenfalls in dcn Ictztcn zchn
Fahrcn nicht nstt dcr Rührig-kcit vorgcgangen, wic cs sich für
einc fo grohc -Garnison gcschickt -hätte. Die Militärvcrwaltung
sei immcr die trcibcndc Kr-aft gcwcscn; sie sei sich keiner
Schnld bcw-utzt.

-Geh. Rat Hallcy vcrteidigt dic clsaß-lothringische
Landcsverwaltung. Die Militärvcrwaltung solle keinc Schuld
habcn, die Zibil-verwaltung habc kcinc Schuld, also blcibc nur
dic Stadt Mctz als schuldigcr Teil,

Abg, Gröbcr (Ztr.) wiedcrholt dc'm- Vorrcdn-er gcgcn-
übcr, d-aß mcmand- eine Sch-uld- beigcmcsscn werdc, die in dcr
Schwicrigkcit dcr Sache licgc.

Der Rcst dcr cinmali-gcu Ausgabcn wird gcnchmigt.

Bci dcn Einnahmcn fr-agt Abg, F ü r st Dohna - SchI o-
bitten, wie cs nstt dcr Entfcstigung von Königsbcrg stehe;
wcnn sie bcabfichtigt sci, müge man wie in Posen und Mainz
der Stadtvcrwaltung das entbehrliche Fcstungsgclände zum
Verkäuf überlaffen, (Bcifall.)

Gencral Sixt v. Armin: Er könne vor Abschluß dcr
Bcratung übcr dic Angelcgenbcit keincn Aufschluß gcben. Dic
Wünsche dcs Vorrcdncrs würdcn nstt Wohlw-ollcn gcprüst
wcrden.

Der Rcst dcs Militäretats wird ohne Dcbatte erlcdigt.

-Es folgcn Wahlprüfungcn.

Einc längcrc Dcbattc cntspinnt sich übcr die Wahl dcs
Abg. B n ch w a l d-Altcnburg (Soz.), dic die Kommission für
ungiltig zu crklärcn Lcantragt.

Nachdcm- cin Antrag Wicmer (fr. Vp.) anf Rückvcr-Iuci-
sung au die Ko-mmission abgclchnt wordcn war, wird der Kom-
missionsantrag «uf U n g i l t i g-k c i t dcr Wahl in namcnt-
lichcr Abstimmuug nstt 126 gcgcn 81 Sttmmcn bei 1 Enthal
tung angcn-om-men.

Um 8 Uhr wird- dic Wciterbcratung -auf morgen vertagt:
Nachtragsetat, Marincctat, ,

idem Kaiser besmiders gut exerziert h-atte, wofür er nichk
iiur die Anerkeunung seiner direkten Vorgesetzten, sondern
auch speziell seines Vat-ers, der ihm im Lustgarten wieder-
holt die Hand drückte, fand.

Literarisches.

—* Bibliotheca Palatinatus Rheni. Eintauscndcinhundert
Titcl umfatzt dcr socben cr'sch-icncne 40-seitigc Katalog Nr. 263
des Anstquarmts von Ernst Carlebach in Hcidclbcrg. Derselbe
enthält Bücher, Bilder, Urkunden und Autographen zur Ge-
schichtc, Laudcs- und Volkskujnde- von Churpfalz und der
bayerischeu Rheinpfalz, Aus dem systemati'sch ge-
ordneteu Verzeichmssc seien die Abteilungen: Hauptwerke —
Pfälzische -Landesgefchicht-c (260 Titel) — Kirchc und Schulc
in- Churpfalz — Pfälzische Revolutionsg-efchichte — Pfäl-
zische Ortsgeschichte (uber 200 Titcl, daruntcr Speyer mit
90 Titcln) — Pfälzcr Mundart mit über 60 Titcln — hervor-
gchoben, Daran schlicßcn sich über 100 Wtcl Anstchten, Bc-
lagerungspläne, Portratts nnd Büchcr zur Geschrchte Manln-
heim s, Mannhcimcr Theatcr, Mannheimer Druckc, Kalcndcr
u. A. und nahezu 400 Titel zur 'Geschichte von Stadt,
Schlotz und Uni-vc rfität H-cidclbcrg, Darunter
b-efindcn sich 60 Titcl Ausichtcn, historische SWildungen. Por-
traits und Wbildimgen aus dem Univcrsitäts- uud Studentcn-
leben, 100 Titel Schriftcn übcr die S-tadt, Heidelberger Ka-
lendcr und Zeistmgen und 160 Titcl über das Schlotz, Uni-
ver-sität, Bibliothek, Dcn Schlutz bilden 50 Titel zur Ge-
fchichte dcs Ncckartales, Odcnwaldcs und Bergstratze. Freimde
und Kenncr Pfälzcr -Geschichte scien auf diescn Katalog, der
glcichsalls !vie dcr vor 14 Tagcn evschienene übcr 600 Werke
znr Gcschichte dcs Grotzherzogstmis Badcn cnthaltcnde allge-
mcinc historische Katalog (Nr. 262) von E r n st Carlebach-
in Hcidclberg gratis und franko vcrfandt wird, ganz be-
sonders aufmerksam gcnracht.
 
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