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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Januar bis Juni)

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Nr. 78-101 (2. April 1904 - 30. April 1904)
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Tmstllg, 9. AM 1994.

Erstes Blatt.

46.



Grsch«i«t täglich, Sonntag» au»genomme«. Prei» «U FamilitnblLttern monatlich 60 Pfg. in'S HauS gebracht, bei der Expedition und den Zweigstattonen abgeholt 40 Pfg. Durch

bqogen vierteljährlich 1,85 Mk. auSschließlich Zustellgebühr.

»«»eigenpreis: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeil« oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige GeschäftS- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Aiqeigrn
an bestimmten Tagen wird keine Berantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung uud den stödtischen Anschlagstellen. Fernsprechrr 82.

Aus dem Mannheimer Jungliberalen
Berein.

Mannheim, 8. April. Der jungliberale
^erein veranstaltete gestern Abend in der „Bäcker-
wmung" einen gut besuchten D i s k u s s i o n s a b e n d,
^er nnter Leitung des Hernr Rechtsanwalts KIei n
dortrefflich verlief. Gegenstand der Besprechung war die
öekannte Petition des Professors Boethlingk gegen
Teistliche Lehranstalten nnd dte Lehrtätigkeit von Ordens-
chitgliedern, die auch dem Vereine mit der Bitte um Ver-
^reitung zugegangen war. Der Mannheimer General-
Änzeiger" berichtet über den Werlauf der Besprechung:
Aon. sämtlichen Rednern, die sich in erfreulicher Zahl zum
^Vorte meldeten nnd ihre Ansichten geschickt und energisch
derfochten, wurde ausnahmslos anerkannt, daß man mit
. ern Jnhalte der Petition im großen ganzen einverstanden
^in könne. Sehr bezweifelt aber wurde es, ob man der-
ortige Porstötze unternehmen solle, ohne Rücksicht auf die
^olitische 'Gesamtlage, ohne Rücksicht darauf, ob sie auch
^Ur den geringsten 'Erfolg versprechen oder nicht. Man
^ar der Ansicht, datz ersolglose Vorstötze dem
^rgner mehr nützten als der Sache, indem sie ihm le-
"iglich billigen Agitationsstofs liefern. Schließlich kämpfe
^fan auch nicht um des Kampfes willen, das Ziel müsse
einträglichcs Beisammenwohnen aller Konfessionen
ibin. Denn, wie ein Redner treffend bemerkte,, wenn sich
Erotestanten und Katholiken in Deutschland wider die
^öpfe einschlagen, so machen die Engländer vergnügt die
^fusik dazu. Neben diesen Opportunitäts- und Nationali-
^tsgründen wurden aber auch recht gewichtige Einwände
äerade gegen die Person des Professors Boethlingk laut.
^an bemängelte es, datz er nur auf katholischer Seite
^rrrschsucht nnd Intoleranz sähe und sonst alles in schön-
?br Ordnung fände; man warf ihm vor, er mache geflis-
'^Utlich keinen Unterschied zwischen Ultramontanismus u.
^atholizismus und führe den Kampf in einer Weise, die
^Uch die Gefühle liberaler Katholiken verletzen müsse.
^udlich meinte man, die nationalliberale Partei habe allen
.ulatz, von Prof. Boethlingk deutlich abzurücken, da er
^u Cigenbrödler sei, dem unerlaßliche Eigenschaften
^Ues Politikers, Disziplin und Selbstzucht, fehlten. Es
?dbe außer dem Kampfe gegen den Ültramontanismus
^un dvch auch noch andere, positive Aufgaben für eine li-
erach Partei, wenn aber einc solche, doch wahrhaftig auch
sUcht nebensächliche Irage das Land zu beschäftigen an-
^Uge, wie eben jetzt die Wahlreform, dann werde sie von
llrof. Boethlingk unfehlbar durch einen seiner antikleri-
Husarenritte durchkreuzt. Eine politische Partei
.°Une sich solche Ouertreibereien auf die Dauer nicht ge-
lassen, ohne ihren Bestand ernstlich zir gefährden.
s.Uch die wenigen, engeren Anhänger des Prof. Boeth-
'Ugk verschlossen sich dem Gewicht dieser Gründe nicht,
<u.d so wurde es gegen eine Stimme abgelehnt, die Pe-
hUon von Vereins wegen zu unterzeichnen. Die vorge-
,-?uchten Anschauungen aber verdichteten sich zu nach-
> bhender Resolution, die mit allen gegen 1 Stimme,

2 Enthaltungen, angenommen wurde:

Dcr Junglibcrale Verein Mann'heim stcht selbstvcrständlich
auf dem Standpunkte, datz dic Schule ausschlietzlich Sache dcs
Staatcs ist; er ist auch vollkommcn übcrzeugt von dcr allge-
meinen Notwendigkeit, im LVampfe für die Freiheit des Gcistcs
und dcr Bildung nicht nachzulassen, hält aber den Prof. Böth-
lingk für cinen ungeeigneten Führer in diescm Kampfe, denn
1) Prof. B. beschränkt sich in einseitiger Weisc anf dcn Kampf
gcgen ultramontane Unduldsamkeit u. Herrschfucht; 2) Prof.
B. lätzt seinen K'ampf gegen den Ultramontanismus ausarten in
konfesionclle Verhetzung; 3) Prof. B. setzt seine antiklerikalcn
Vorstötzc zu oft gerade dann in Szene, wenn andere, auch
hochwichtige politische Fragen im Vordergrnnde stehen, d-s in-
folge davon unliebsam durchkrcuzt und zurückgedrängt werdcn
Mitteruacht war längst vorüber, als die anregende
Erörterung ihr Ende fand.

Deutsches Reich.

— Ter schweizerische Gesandke Oberst Dr. R o t h ist
Donnerstag Abend in Berlin an einem Lnngenschlag g e -
storben. Dr. Arnold Roth ist schon am 16. Januar
1877 als Gesandter der Eidgenossenschaft beim deutschen
Reiche akkreditiert wordeG als der frühere Gesandte
Hammer, znm Mitglied des schweizerischen Vundesrats
gewählt von Berlin näch Bern übersiedelte. Für den
diplomatischen Posten in Berlin empfahlen ihn seine
reiche Geschäftserfahrung und seine ökonomisch unabhän-
gigeStellung. Er hat denn auch in gleicher Weise sich die
Zuneigung seiner Landsleute, denen der hochstehende und
reiche Männ wegen seines schlichten, verstandesklaren und
hilfreichen Wesens stets noch als einer der ihrigen galt,
zu erhalten, wie in der offiziellen Welt der Reichshaupt-
stadt eine große Belicbtheit zu erwerben gewutzt, nnd an
der letzteren hat auch seine Gattin, eine geborene Zollinger
aus. Zürich, Anteil.

Badeu.

Karlsruhe, 8. April. Wie die „Neue Bad.
Landesztg." hört, steht die Ernennung des Ministerial-
rats Tröger zum Ministerialdirektor ini Finauzmini-
sterium unmittelbar bevor. — Neu ins Finanzministerium
kommt voraussichtlich Finanzrat Reinhard Schellenberg.

K a r I s r u h e, 8. April. Zu dem beriichtigten Brief
des Pfarrers Dr. KeIler in Gottenheim bemerkt die
„Freiburger Zeitung": Uns ist eine katholische Frau be-
kannt, deren Töchter Protestanten geheiratet haben. Die
Mädchen stammen aus kleineren Verhältnissen, aber sie
sind durch ihre Verehelichung in die glückliche Lage gekom-
men, die alte Mntter reichlich zu u n t c r st ü tz e n,
und fie leben in jeder Beziehung glücklich und zu<
frieden. Und als an die Mutter die Frage herantrat;
„Weshalb hast Du Deine Kinder den Protestanten in die
Ehe gegeben?" antwortete fie: „Ei nun, weshalb hat
mir der liebe Gott denn Protestanten geschickt?" — Viel-
leicht gibt Herr Pfarrer Keller in Gottenheim die Antwort
auf diese Frage.

Prcußen.

Dortmund, 7. April. Die Gemeindevertretung
von Berghofen richtet eine Eingabe an die Regicrung, die
Stillegung der Zeche Birkefeld- Tiefbau
zu hindern. Sie verweist auf die schweren Schäden der

Gemeinde, die §em Untergang geweiht sei, wenn auch
die Zechen S ch ü r b a n k, CharIotte, Freivogel
nnd Margarethe stillgelegt würden. Der Landrat
unterstützt dic Eingabe.

Aus dem Ruhrgebi e t, 7. April. Die Zeche
I u I i u s P h i I i p p wird, wie man der „Frankf. Ztg."
meldet, in nicht allzu ferner Zeit das Schicksal von an-
dern kleineren Ruhrzechen teilen und zum Erliegen kom-
men. Jn der Gemeinde Stiepel werden 400—500 Berg-
leute, zumeist eingesessene Kötter, die Abkehr von der
Zeche nehmen müssen. Die ganze Gemeinde wird durch
die Stillegung der Zeche aufs schwerstd betroffen. Da-
bei besitzt die Zeche wertvolle Anlagen nnd verfügt nach
dem Urteil von Bergtechnikern noch über große Mengen
Kohlen, sodaß man nicht einzusehen vermag, warum eine
ertragreiche Zeche deshalb lediglich znm Erliegen kommen
soll, weil eine andere Gesellschaft eine höhere Beteiligungs-
ziffer beim Kohlensyndikat anstrebt. Außerdem verlautet
bestimmt, daß die Gewerkschaft Konstanün der Große
die Zeche Verneck anzukaufen und sttllzulegen beab-
sichtige. Sollte dieser Plan realisiert werden, sto würde dis
Gemeinde Stiepel nttt ihren mehr als 6000 Einwohnern
vollständig ruiniert werden.

Breslau, 8. April. Der Kultusminister geneh-
migte die von den Breslauer Stadtbehörden beschlossene
Errichtung eines sechsklassigen Realgymnasiums
für Mädchen, im Anschlutz an die städtische Viktoria-
Töchterschule, mit dem Endziel der Reifeprüstrng. Die
neue Anstalt wird nach der „Breslauer Zeitung" unter
allmählicher Auslösung der bereits bestehenden vierklassi-
gen Realgynmasialkurse für Mädchen sofort eröffnet.

Kattowitz, 8. April. Der Prozeß gegen den
„Gornoslazak" dürste noch weitere Kreise ziehen. Be-
kanntlich hat ein Teil der von den Zeugenaussagen be-
troffenen G e i st l i ch e n B e r i ch t i g u n g e n veröf-
fentlicht, in denen sie gegen einzelne Zeugenaussagen
Verwahrung einlegtcn. Einige 'der beteiligten Zeugen
hnben nunmehr Beleidigungsklagen gegen dis
Geistlichen angestrengt.

Aus der Karlsruher Zeitung.

— Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog haben
dcm Direktor des A. Schaafhauscn'schcn Banivereins zu Köln,
Oberregierungsrat a. D. Heinrich Schrödcr, die Erlaubnis
zur Annahme und zum Trageu des ihm vcrlieheneu Königl.
Preutz. Kronenordens zweiter Klasse, dem Prokurtsten des
Bankhauses Josse Allard tn Brüssel, Max L ion , dic Er-
ckaubnis zur Annahmc und zum Tragcn des ihm vcrliehenen
Ritterkreuzcs des Königlich Belgischen Leopoldsorden erteilt,
deu Lehramtspraktikantcn Peter Müller von Witzenburg
und Ferdinand Bissing von Karlsruhe unter Ernennung
derselben zu Professoren je eine etatmätzige Professorenstelle,
und zwar erstercm an oer Rcalschule in Kehl, letzterem an der
Rcalschule in Schopfheim übertragen.

— Bctriebsassisteut Anton H a i ni a n n in Lauda wurde
'nach Ncckarelz und Betriebsassistent Albert C h r i st o p h e l in
Neckarelz nach Lauda versctzt.

KarIsruhc, 8. April. Der Großherzog empfmg
gestern den Prästdenten des Evangelischen Oberkirchen-
rats v. Helbing, um demselbcn für die warme Teilnahms

rc r

Stadttheater.

Heidelterg, 9. April.

, . W i d e r s p e n st i g e n Zähmun g".
z^>ics Lustspicl aus Shakespearcs frühester Periode hat
Handlungen, von denen die zweite mehr interessicrt als
Der padiranische Fuchs im ersteu Scmester, Lu-
stn tauscht mit seincm Dicner die Rolle, wird bei der sanf-
ä Tochter des Baptista, welche in den Künsten dilletticrt,
^o^.stbrcr und erwirbt dabci Gunst und Hand des Mädchens.
^hübsch diese Geschichte ist, unglcich fcsselnder ist Petruchio's
tzi stzu.ng um die rvildc, grobc Katharina, die Widcrspenstige.
welchc Nägel beihen oder sonst Unarten haben, Stu-
^u, sllißig gcwesen sind und gleichwohl Angst vor dem
Hhv zeigen, bringt man heutzutage zum Arzt, der die
. ?se anzuwenden vcrsteht und in ein paar Sitzungen sind
gx,-,.llörenden Zustände Lcscittgt. Petruchio ist nun keiu Sug-
'uustherapeut, aber er hat sich zur See und im Fekde, als
«jsi'shter und Jägcr ein festes Wesen, ein sichercs Augc und
hz>sue Ruhe crobert. Als er von cinem störrischen Mädchen
es ^us durch grotzen Reichtum ihm begehrenswert tst, retzt
'Ui ' die Macht seines Wesens zu erprobcn. Katharina will
d^z.^runde ihres Herzens einen Mann, es hat ihr abcr bis
ihst u llidcr kciner imponiert. Petruchio vcrblüfft sie, sic gibt
Aleifs,- dcrworte, aber er intercssiert sic, sic trotzt ihm offiziell
uud aus Gewohn'heit, aber im Jnucrn regt sich die
Oir thn. Als cr dann abgeht mit dcn Wortcn:
>vez""^g bist Du meine Frau", da hat sie keine Entgegnung
ky,,!?- Ctwas wird wohl dran sein, daß er mir das sagen
Vielleicht ist er der Rechte. Jetzt hat Petruchio die erste
erobert. Als er dann das Mädel wartcn und warten
tzgst Wf dte Hochzeit, und sie damit zwiebelt, als er nach der
^'ue gelindc Hungerknr mit ihr durchmacht, rückt er
Tjesst Punkt für Punkt zur Erreichung seines Zweckes vor.
dex ^ ^bspchologische 5Iur dcs Petruchio erinncrt an die Küuste
tz^luitcn uud wird noch lange aktuellcs Jnteresse be-

halten. Dic zänkische Katharina, dcr es sclbstvcrständlich sehr
drum zu tun ist, nicht sitzcn zu blciben, ist einc schwierige und
äutzerst dankbare Rolle. Der Beweis, datz die Darstellerin zum
vollen Verständnis dieser Gestalt durchgedrungen ist, mutz iu
der ersten Szene des zweiten Aufzugs Lei Pctruchios Werbung
erbracht iverdcn. Warum hat sie nicht mehr den Mut, sich
energisch zu widersetzen? Wer diese Frage durch Spiel uub
Ausdruck rcsolut beantwortct, der ist in diefcr Rolle glücklich
übcr dcu Berg. Dicse köstliche Szene hat leider in dcr Bear-
bcitung dcs Shakespeareschen Stückes durch Deinhardstcin vie-
les durchmachen müssen, ste ist bis zur Entstellung zurcchtge-
macht. Die Darsteller gingen mit einer gewissen Leichtigkeit
über das Psychologifche hin, dcnn gclacht wird schlietzlich doch.
Stellentveifc wurdc recht grob gespiclt und wo man nur immer
mit cinrm Pvsseneffekt herausplatzen konnte, tat man es. Rccht
angenehm berührte Btancas Privatstunde mit obligater Laute
und der letzte Akt mit dem Probestück des gezähmten Käthchens.
Jm Gauzen hatte man schon etwas von Abschiedsstimmung
im Hause. Soll das ctn Ende sein, wo man gerade mit einem
flotten Spicl cincr Shakespeareschen Komödic (welch' cin Er-
eigns für die Heidelberger Bühne!) neue fröhliche Verheitzun-
gen gegeben hatte. Aber in gewisser Beziehulig darf es so
n'cht weitcr gchen. Die genannte Deinhardsteinschc Verarbei-
tung batte inan durch Schnitte vcrkürzt und da bei flottcm
Spiel die Sache, so zusamuiengestrichen, schr schnell zu Ende ist,
gab man zwischcn den Akten Andachtspausen von fast viertel-
stündlichcr Alisdehnung. Mancher wäre vielleicht ganz gern
kurz nach 9 Uhr statt kurz vor 10 Uhr fortgegangen.

Frl. Hartrnann kam mit gutcr Laune auf die Bretter
und gab'bie Anregnng, daß ein lustiges ron brio als Tempo
gewählt wurde. Die schöne Redc im letzten Akt gelang beson-
ders gut. Herr Holstein stand im Vordergrund des Jn-
tcresscs, cr wutzte der Soldatennatur des Petruchio soviel Ge-
wlnnendes zu geben, datz ini Ganzen des Stückcs dic rechte
Mischung zustande kam. Sehr geschickt sprach Frl. Wag « er
den Part der Mauca. Der Tölpel von eincni Diener Grumio

sah in der Auffassung dcs Herrn Haaß recht lusttg aus. Er
wie auch der alte Dicner Csurtis des Herrn A lber s wurden
stark Lelacht. Aeußerst komifch warcn zuletzt der alte Vincentto,
dcs Studenteu Lucentio Vater, und der Diener Tranio in der
Darstellung der Herren Steinmann und Steffens.
Baptista, Lucentio, Gremio und Hortensio, der Vater Käth-
chcns und ihre drci Freicr, waren durch die Herren Sigl,
Schneider, Kehr und Eckhof angemessen besetzt. Dürfte
man hosfen, in den nächstcn Spielzciten öftcr Shakespeare in
Heidelbcrg zu seheu? K. W.

Kleine Zeitung-

— Hochschulnachrichte». Dte vou der „Tgl. Rdsch." eut-
nommene Nachricht: Der a. o. Professor für Kunstgcschichte,
Dr. Karl Ncumann in Breslau, habc dcu Rus nach
Göttingen abgelehnt, ist un-zutreffend. Prof. Karl Neu-
manu, früher iu Hcidelberg, wirkt schon seit einiger Zeit iri
Göttingen.

— München, 8. Äpril. Nach den „rstünch. Neuest.
Nachr." stieß in Roin an einer engen Straßenecke De-
freggerö Droschke niit einem elektrifchen Tramwageni
zufammen. Die Hinterräder der Droschke brachen, De-
fregger wnrde im Bogen anf das Straßenpflaster geschleu-
dert nnd' brach dcn rechten Ober a r ni k n o ch e n
nahe der Schulter. Die Aerzte befürchten bleibende Fol-
gen nlcht. DefreggxrA Befinden ist zufriedenstellend,
baldige Wiederherstellnng wird erhofft.

— Bochum, 7. April. Die königliche Regiernng zu
Arnsberg teilt nachstehendes Ergebnis der bisherigen
sanitätspolizeilichen Feststellimgen über die Entstehung
und den Verlauf der hier vorgekommenen Pockener-

Die heutige Siummer umsaht vier Bliitter, zusammen 16 Seiten.
 
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