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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Januar bis Juni)

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Nr. 126-150 (1. Juni 1904 - 30. Juni 1904)
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MMlg, Ll. Imi M.

Er'stcs

BlKLt.

46. IchWg.

.N 142.

Dxrch dt, «M

Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. PreiS mit Famtlienblättern monatlich SV Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pf,.

bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.

Anzeigenvreis: 20 Pfg. für die Ifpaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Sufuahme
an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate aufdenPla kattafeln der Heidelberger Zeitung und den städtischen Anschlagstellen. Fernfprech«

^ieSteuererhöhung in derBudgetkommission
der zweiten Kammer.

. Karlsruhe, 20. Iuni. Nach der Begründung
Regierungsentwurf erscheint es ausgeschlossen, daß
Fehlbetrag mit 14,8 Millionen Mark in Äer laufen-
Budgetperiode ganz oder auch nur zum großen Teil
^irtschaftet werden kann. Als Deckung steht nur das
^ine Aktivkapitalvermögen der Amortisationskasse gegen-
Aer, welches am 31. Dezember 1902 rnnd 10,9 Mil-
lfvnen Mürk betrug; wenn man dieses zur Deckung des
^rhlhetrags ganz heranzichen wollte, so könnte diese
'^nsse, wie die Regierungsbegrmldung hervorhÄt, ihre
^lkswirtschaftlichen Aufgaben nicht mehr erfüllen und
^are eine Gesundung der Finanzen gleichwohl nicht zu
^warten, da eine Herstellung des Gleichgewichts zwischen
^nnahinen und Ausgaben in nächstfolgendem Budget
Ncich Einziehung cher letzten Reserven des Staates nur er-
'chwert wäre.

^ Eine Minderheit in der Kommission beantragte den
^uschuß aus der allgemeinen Staatskasse an die
Isenbahn schuldentilgungskasse zu ftreichen, wo-
^wch für ßie Periode 4 Millionen Mark zur Deckung des
Oehtbetrags gewonnen und annähernd derselbe Betrag
durch die beantragte Steuererhöhung erreicht würde.
Mehrheit der Kommission hält diesen Zuschuß auch
^ 3- für zweckmäßig und notwendig, wie in dem Berichte
^ber das Budget der Eisenbahnschuldentilgungskasse dar-
^tau ist. Ferner wurde der Worschlag einer SchuId -
^ufnahme gemacht. Die Finanzleitung ert'Iärte sich
^ der miindlichen Erörterung aus das entschie-
^nste gegen eine A n le h e n s p o ki t i k. Die
^ehxheit der Kommission kann eine Schuldaufnahme zur
^ckung des Defizits nicht billigen, wenn auch einzelne
^tglieder die Möglichkeit zugeben, daß bestimmte außer-
^dentliche Ausgaben, welche für ein auf mehrere Gene-
^tionen besümmtes, nicht wiederkehrendes Ilnternehmen
^wacht werden müssen, unter Umständen durch Schuld-
??'s,nahme zweckmäßig gedeckt werden könnten; aber auch
erachteten jetzt eine Notwendigkeit nicht vorliegend.
lpich die Aufnahme eincr schwebenden Schuld er-
.cheint der Mehrheit der Kommission wie Großh. Finanz-
chrwaltung nicht angängig. Deswegen muß jetzt für ein
a'Ieichgrwicht der Ausgäben und Einnahmen tunlichst ge-
^gt werden, was nach Ansicht der Mehrheit der Kom-
?chsson in Uebereinsümmung mit dem Großh. Finanz-
j/Hnsterium nur durch Bewilligung neuer Ein -
' ^hmen erreicht werden kann. Die Einnahmesteige-
soll durch eine Erhöhung der beweglichen Einkom-
^^cksteuer und der Kapitalrentensteuer erfolgen; von einer
^höhang der übrigen Ertragssteuern, insbesondere der
^Uind- nnd Häusersteuer soll abgesehen werden. Die
-..^hohung soll 20 Prozent betragen, sodaß der Normalsatz
i k die Einkommensteuer sich von 2,30 Mk. auf 3 Mark
^gerr nnd die übrigen Sätze sichl in der entsprechenden
^^Mäßigung für Steueranschläge von 200 Mk. (2,40 Mk.)
nd Steigerung für Steueranschläge von über 23 000
tPnk angliedern. Der Steuerfuß der Kapitalrenten-

Stadttheater.

Heidelberg, 21. Junt.

^./'^sii ge s und scin R i n g", Tragödie in 6 Akten von
sM, rich Hxbüel. Zwcttes Gastspicl des kgl. prcutz. Hofschau-
Adalbert Matkowsky.

jiin König Kandaulcs, seinc Gemahlin Rhodope und der
Gricche Gyges zu Zweit und zu Dritt sich das Unerbitt-
^ ^ergcgciiwärtigtcn, dann war cs mäuschenstill im wciten
ieyi ,Jn scbmerzlicher Wonnc verfolgte man, wie die vcr-
djN? hoilige Sittc, datz nicmand unbefugt die Königiu anschaucn
uuwiderstehlichcr Gewalt in den Herzen dreier edler
thr Recht auf Sühnc crzwang und durchfetzte. Der
^otte in einem Augenblick des Ucbermutes und der Be-
es durchgesetzt, datz scin Günstling und Freund mit
bes unsichtbar machcnden Ringes unbemerkt scin herrlichcs
Isti? 'ckimie. Dmnit hatte er das Vcrhängnis heraufbcschworen.
ricnj^sioöensächlich — einc Konzession an die Realität dcr Sin-
schnsp? — isr es, datz Gyges in aufflammendcr Licbeslciden-
s'chtv Ring drchtc und für einen Augenblick dcr Königin
N ivurde; es stcllt das nur dcn äutzern Anstotz dar zur
schxä''cki»ng eines Dramas, das fich weseutlich nicht im Physi-
vi2h/ ll^ckl nicht so schr in dcm individucll Seelischen, als viel-
^ui der höheren Region der moraltschen Jdeen abspielt.
ta<j,T.^'Uentsvrechend ist der äutzere Gang des Dramas cin ein-
'wd s', so erhabcncr dafür scin^innerer. Bcidc Männer
sr^i.gsisiudig, beidc wollen die ganze Schuld auf sich nchmen und
Dcx^Ä!6?nit.,dem Tod sühnen. Als Auswcg bleibt der Kaurps-
vrxh^'UMg fähj Königin, nachdem sie sich dcm Ghges

sich am dmnit rein von dcr Befleckung geworden, crdolcht

Üi ^.'stsiuticrnsrvcrt ist die durchsichtigc Klarheit und die Kraft
Hebö,.v-ckuH'rreichen, aber durchaus nicht übcrladeneu Sprache
deZ f noch bcwundcrnswerter seinc Kunst'in dcr Führung

VPhcrsch der mit vollkommcner Sicherheit an Abgründen

siciier erhöht sich von 10 auf 12 Psg. Die Erhöhiiiig
wird nur für die Jahre 1904—05 auverlancfr uud be-
willigt. Nach dem vorgelegten Budgetuachtrag ergibt
sich eine jährliche Mineirmahme 'Lei dev Eiukommeu-
steuer vou 1 787 611 Mk., bei der Kapitalrentensteuer
von 368 287 Mk., zusammeu 2 155 898 Mk. Soweit
der voranschlagsmätzige Fehlbetrag ffierdurch nicht gedeckt
und durch etwaige rechnungsmäßige Ueberschüsse in den
Jahven 1904 und 1905 nicht ausgeglichen werden kann,
wäre das Kapitatvermögeii der A m o r tif a t i o n s -
k a s s e weiter heranzuziehen, wetcher in fincmziell gün-
stiger Lage des Staatshaushalts wieder Ersatz dieser
Vors'chüsfe zu leisteii' wäre.

Jn der Kommission wurde die Jrage berührt, ob nicht
durch eine bessere A u s g e st a l t u n g der Pro -
gression der E i irk o m m e n st e u e r noch mehr
Einnahmen erzielt werden können: dieselbe wurde aber
nicht weiter verfolgt, einmal weil nach dem früheren
Beschluß der 2. Kammer die Progression einheitlich ent-
weder m den Steueranschlag oder den Steuerfuß gelegt
werden soll, sodann die Anschläge auch für die Ge-
meindeumlagen maßgebend smd, im nächsten Landtage
aber eine Revision der ganzen Gemeiiidebesteuerung mit
der Einführung der Permögenssteuer beoorsteht. Von
einer Seite wnrde dic Anficht geäußert, die Steuerer-
höhung könnte 'bis zur Stenerreoistoii im nächsteir Land-
tage v e r s ch o b e n werden, 'bei welcher Gelegenheit die
etwa notwendige Steuererhöhung mitbewilligt werden
könnte. Es muß aber erwidert werden, daß, wenn auch
im nächsten Lcmdtage die Einführung der Vermögenssteuer
beschlossen wird, diese tatsächlich erst in der Periode
1907—08 m Wirksamkeit tretm kann. Ans' diesen Er-
wägungen stellt die Kommission mit allen gegen 3 Stim-
men den Antrag, die Kamnier wolle den Gesetzeiitwurf,
die Erhebuna. der Kapitalrenten- und Emkomnlensteuer
für die Jahre 1904 und 1905 betr., unverändert an-
nehmen. _

DeuLsches Reich.

Badcn.

Karlsrnhe, 20. Juni. Der „Volksfreund" ver-
öffentlicht cinige Hauptzahlen der Ergebnisse der n e u e n
S te n e r ei n s ch ä tz u n g. Darnach hat sich der
Steuerwerk der Watdungen iim 126,28 Prozent erhöht.
Während das Waldsteüerkapital srüher 202 546 822 Mk.
betrug, betäuft es sich nach der Steuereinfchätzung auf
468 319 944 Mk. Das Häuserkapital ist voir früheren
1 335 141 380. Mk. auf 3 261 481 470 Mk. gestiegen,
atso um 144,28 Prozent. Die sonstigen Grundstücke sind
um 66,76 Prozent im Wert gestiegen. Von Jnteresse ist
eine Vergleichung, wie sich die bisherigen und die künf-
tigen Steuerwerte auf Stadt und Land verteilen. Zur
Zeit entfallen aus: 1. die 14 Städte über 10 000 Em-
wohner 67 683 298 Mk. Grundsteuerkapitat, 668 999 5M
Mk. Häusersteuerkapital, 2. die 20 Städte und Gemeindeir
von 4000 bis 10 000 Emwöhner 52 605 268 Mk. bezw.
71 178 040 Mark, 3. die übrigen Gemarkungm

So hat uns dcr Mcistcr, desscn Bedcuümg hier in Heidelberg,
weun auch uicht an der Stellc, an der es vor allem geschehcn
sollte, mchr gcwürdigt wird, als anderswo, gestern Stundcn
ästhctischen Genusses und seelischer Erhcbung geboten, für die
wir dankbar sein dürfcn.

Das Publikum war in grötzerer Zahl crschiencu, als am
Abcnd vorhcr, uud mit voller Anteilnahme bei der Sache. Die
crsten Akte, welche die Exposition bringen, zogen vorüber, ohne
grotzcn Ein'druck zu machen, dann aber crwachtc die Aufmerk-
samkeit und jc fciner dic Verschliugungen wurden, je kühncr der
Dichter mit Gedanken und Scelenvorgängen schaltcte, dcsto höher
sticg das Jntercssc.

Matkowsky kam im zlvciten Teil dcr Aufführung ganz
in sein Element. Das war der berühmtc Künstler, an dem
man die Dichtung, die der Abend bringt, erlebt, dex mit sichc-
rem Feingcfühl unmittelbar und überzeugend auf uns wirkt,
dem dcr Ton, die Geste, dic Gebärde zu Gebot steht, wie der
Augcnblick sie verlangt. Sehr tüchtig hielt sich ncben ihm dcr
Vertrcter des Gyges, Hcrr Wierth, der für den jungen
Gricchen auch die äutzere Gestalt und dic geschmeidige Kraft
in der Bcwcgung mitbringt. Frl. Riza Bajor hielt mehr,
als man sich im Anfang des Stückes von ihr verspre,chcn haben
mochtc. Die Künstlerin hatte sich mit klarem Verständnis in
ihre Rolle vcrticft und es gclang ihr, was darin liegt, im we-
scntlichen zum Ausdruck zu bringen. Von dcu Nebenperspnen
tritt nur der Sklavc Thoas cinigcrmatzcn hervor. Er fand in
Hcrrn Pauly, cincn tüchtigeu Vertreter.

So darf man mit Befricdigung auf dicsen schöncn Abend,
den das Gastspicl Matkowsky gcbracht hat, zurückblicken. F. M.

Kleine Zeitunq.

— Hochschulnachrichten. R o st o ck , 20. Funi. Dr. Fried-
rich Wilhelm Schirrmachcr, Professor der Geschichtc und
Oberbibliothekar der- hiesigcn Nniversitätsbibliothck, ist gc-

1 579 406352 Mk. bezw. 594 963 790 Mk. Nach'der
neiien Einfchätzung entfallen auf: 1. d-ie 14 Städte mit
iiber 10 000 Einwöhner 388 015 967 Mk. Grundfteuer-
tapilat, 1 707 578 630 Mk. Häuferfteuerkapital, 2. die
20 Städte und Gemeiirden von 4000 LiA 10 000 Ein-
wohner 99 481 856 Mk. bezw. 195 164 040 Mk., 3. die
üibrigen Gemarkungen 2 122 003 438 Mk. bezw.
1 358 738 800 Mk. Es ist demzufolge gestiegen: das
Grundsteuerkapital (einschl. Waldungen) in Gruppe I
nm 473,28 Pryzent, in Gruppe II mm 89,11 Prozent,
in Griippe III um 63,88 Prozent; das Häusersteuer»
kapital: in Gruppe I um 166,24 Prozent, in Gruppe II
um 174,19 Prozent, in GruPPe III nm 128,37 Prozenk.
Wie die Grnnd- imd Häuserfteuerkapitalien im ganzen-
gestiegen sind, ift eine Steigerung auch in der überwiegen-
den Mehrzahl der Gemarkimgen eingetreten. Der Steuer-
wert der Grundftücke (einschl. Waldungen) ist'nur in 79
von 2117 Gemarkungen gesunken. Abgeseheii von ver-
einzelten Erscheinungen' gehören 12 dieser Gemarkimgen
in den Amtsbezirk HeideIberg, je 10 in die Amts»
bezirke Müllheim und' lleberlingen,, die anderen ver»
teilen si-ch auf das Bauland und in einzelne Amtsbezirke
des Oberlandes. Die Häuserftenerwerte sind nur in 10
Gemarkimgen gesunken. Jn 14 Gemarkungen! erhöhte
sich der Wert der Grundstücke gegenüber dem bisherigen
Grundsteuerkapital um mehr als 400 Prozent. An der
Spitze fteht Karlsrnhe mit einer Erhöhnng um 1294,68
Proz., ihr folgen Freiburg mit 1088,41 Proz., Mann-
heim mit 860,92 Proz., Pforzheim mit 521,08 Proz.,
Kehl mit 608,32 Proz. und Heidelberg init 445 Prozent.
Diese erhebliche Zimahme der Grundsteuerwerte in den
größeren Städten ist daranf zurückzuführen, daß die
Grundstücke als Bauplätze nach ihrem derzeitigen Ver-
kehrswert eingeschätzt wiirden, während ste bisher als
landwirtschaftliches Gelände veraiilagt waren. Die
Häusersteuerwerte stnd in 4 Orten um mehr als 400 Pro-
zent, in 19 Orten um mehr als 300 Prozent gestiegen.

Vadischer Landtag.

106. S i tz u ü g der Zweiten Ka m m e r.

KarlSr u h e , 20. Juni. Präsident Dr. G ö n n e r
gibt vor Eintritt in die Weiterberatimg des Gesetzent-
wurfs betr. die G e m e i n d eb e st e u e r u n g und den
N l e m endgeiinß bekannt, daß solgender A b ä n d e-
r u n g s a ii t r a g zu 8 79 von den Abgg. Kopf und
Gen. eiiigebracht wurde.

Die Stcucr darf zchn (Regierungseutwurf acht) Prozent
Äes gewerblichen Ertrags des Gesanitbetriebs nicht übersteigen.
Woch sind 10 Pfg. von 100 Mark tlmsatz in allen. FMen der
Mindcstsah der Bestcnerung.

Wg. Kopf (Ztr.) bringt Bedenkcn gegen die Lustbarkeits-
stcucr vor, die ihn aber uicht abhalteu, für das ganze Gesetz zu
stimmen. Zweckmätziger würe eine Luxus-, speziell eine Steuer
für Automobile, dic zu ciner wahrcn Lcmdplage geworden seicn.
Was die Warcnhaussteuer anlangt, so haben wir mindcstens die
Pflicht, es mit dieser Steuer zu probicren. Man m-ag über
die Warenhänscr dcnkcn, wie man will, so viel ist sicher, dah sie
leistungsfähiger sind, als das Kleingewcrbe. Schcm aus diesein
Grund ist die Besteuerung der Warenhäuscr gcrechtfcrtigt. Es
fällt äber noch wcitcr ins Gcwicht, dah wir nicht ruhig zusehen

st o r b e ». Er hatte kürzlich seincn 80. Geburtstag untcr gro-
hen Ovationen gefciert.

— Eiscnach, 20. Jimi. Jm Fremdenbuch deo
Wartburg entdeckten die Herausgeber der Wartburg--
Korrespoudenz eine unbekaunte S ch a r a d e von S'ch i I-
Iers Haud, sie hat 23 Zeilen. Die Auflösrmg ist „Aber-
glaube"; d-ie Echtheit gilt als ganz sickM'.

— Usingcn, 19. Juni. Der mit dem Barou Leiteu-
berger verimglückte Führer des Kraftwageus ist iu
dem hiesigen Krankenhause ebenfalls gcstorben.

— Königsbrrg, 19. Juni. Wegen E r m o r d u n g
des früheren Gntsbesitzers Gottlieb Rahlke von hier unb
wegeu schwerer Urkimden'fälschimg wurde der hiesige Ma-
ler Ernft Reimmm nach dreitägiger Verhandlung vom
Schwurgericht zum Tode, drei Jahrcn Zuchtbaus imd
daucrndem Verlust der büvgerlichen Ehrenrechte verur-
teilt. Ter Angeklagte vcrsicherte auch nach der Nerkün-
dung des Urteils noch, daß er unschuldig sel.

— Jena, 20. .Juni. Privatdozent Dr. Grohe,
erster Assistenzart dcr chirurgischen Klinik, hat sich er-
s ch o s s e n. Das Motiv der Tat ist unbekaimt.

—, Jnnöbrnck, 20. Jum. Fürchterliche Hagek-
s ch l ä g e haben mehrere Täler des Unterlandes heim-
gesucht imd am schwersten das Zillertal und das Stubaital
betroffen, wo der Hagel in einer Vicriplstunde die ganze
Ernte vernichtete.

— Brcmcn, 20. Iurü. Voiu Kaiscr-ging dem Prä-
sidenten des „Nordd. Lloyd"' 'Gep Plat'e auf die Mit-
teilimg, daß der Tampfer „Kaiser Wilhelm II." bei seiner
 
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