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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-25 (2. Januar 1904 - 30. Januar 1904)
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Ernste Aufgaben für die deutschen
Staatsmanner.

Als das bedeutunZsvollste Ereigms des Jatzres 1903
für die Geschicke unseres Geschlechts bezeichnet Herr Dr.
Carl Peters in dem L-eitartikel der letzteir Nummer
der Londoner „Finanz-Chronik" die Bewegung, welche
aus die o r g a n i s ch e K o n s o l i d i e r u n g d e s b r i-
kischen Reiches hinarbeitet. Der Versasser ist der
Ansicht, daß der Sieg sich immer entschiedener Mr. Cham-
berlain und seinem Anhang zuneigt, datz denmach die
Menschheit mit der Tatsache wird rechnen müssen, mehr
als ein Viertel der Kontinente von den Angelsachsen mo-
rropolisiert zu sehen. „Von einer solchen Veränderung der
allgemeinen Verhältnisse wird am unmittelbarsten und
empfindlichsten Deutschland betrofsen werden. Nicht
Nntzland, obwohl es mit der Zeit einen Teil seines Ge-
treideexporrs nach England verlieren wird — denn das
Zarenreich hat den weitcn Osten sür seine Expansion offen;
nicht Nordamerika, obwohl nicht nur seine Getreide- und
Fleisch-Ausfuhr, sondern auch schon seine Jndustrie in
Mitleidenschaft gezogen werden wird — denn auch die
Vereinigten Staaten verfügen über weite Räume, und
die Monroe-Doktrin, Hand in Hand mit dem modernen
Jmperialismus, wird ihnen nach Bedars neue Länder
ösfnen. Nem, Deutschland; denn unser Vaterland ist für
seine blotze Existenz heute auf ungehinderte Ausfuhr von
Ändustrieartikeln angewiesen, und das Britische Reich
nirnmt zur Zeit sür etwa 67 Millionen Psund Sterling
jährlich davon auf. Wcnn dieses Aufnahmegebiet zuge-
schlossen wird, stehen wir, bei dem unaufhörlichen An-
wachsen unserer Bevölkerung, unmittelbar sozialen Krisen
Mgenüber. . . . An Lie deutschen Staatsinänner tritt die
ernste Aufgabe heran, bei Zeiten für neue, ausgedehnte,
sichere Absatzgebiete für unsere Jndustrie zu sorgen." Die
Warnung, meint Dr. Peters, sei um so dringender, als
das verflossene Jahr die allgenieine Stellung des Reiches
in Europa entschieden verschlechtert habe. Es heißt da-
rüber in dem Artikel:

„Der Zweibund steht ungebrochen am Ende des Jahres
ba; der Dreibund aber scheint lendenlahm geworden zu
sün. Die Vereinigten Staaten haben durch die Aus-
richtung der Repüblik Panama die volle Herrschaft über
s>en Jsthmus, der Süd- von Nordamerika trennt, ge-
lichert, und damit die Möglichkeit geschaffen, den Osten
wit dem Westen ihrer grotzen Republik unmittelbar zu
berbinden. — Rußland hat sich häuslich in der Mantschurei
viedergelassen und steht im Begrisf, auch die Mongolei
nnd Teile von Korea in seine Einflußsphäre einzube--
Kehen. Großbritannien rückt in Tibet ein, greift über
oen persischen Golf nach Südpersien und kämpst um
Nord-Ostafrika — Frankreich tut die ersten Schritte, um
Marokko seinen nordafrikanischen Besitzungen einzuver-
^iben. Wo bleibt Deutschland? Jn Europa spielen wir
wlch wie vor die Rolle des „Friedenshortes" und unsere
Kolonialpolitik über See rostet augsnscheinlich immer
wchr zu eineni öden Bureaukratismus ein. 1903 hat

unserem öfsentlichen Leben augenscheinlich keinen neuen
Schwung gebracht."

Nach diesen pessimistischen, aber gewiß nicht unberech
tigten Ausführungm des bekannten Kolonialpolitikers
kann man nur in den Wunsch einstimmen, der im Schluß-
worte zum Ausdruck gebracht wird: „Möge das kom-
mende Iahr den Druck, welcher uns beengt, von uns
nehmen! Möge es vor allem unserem Vaterlande eine
regere Entfältung seiner Lebenskraft bringen!"

Das Rede-Duell Vebel-Vülow

erfährt in den „Soz. Monatsheften" eine etwas andere
Beurteilung, als in der sozialisüschen Tagespresse. Jm
neuesten Heft der Monatsschrift heißt es:

„Genosse Bebel hielt zwei längere Reden, dercn Wert
und Wirkung mehr hervorgetreten wäre, wenn die Par-
teipresse sieweniger überschwänglich gelobt
hätte. Weniger wäre hier mehr gewesen. Eine demo
kratische Partei sollte in der Benrteilung ihrer Partei-
führer nüchterner sein, als es die monarchischen Par-
teien ihren sührenden Größen gegenüber sind. Graf
Bülow erwiderte auf die erste Rede Bebels mit einem
ziemlich unvorsichtigen, wenn auch im einzelnen
nicht ungeschickten Angriff auf die Sozial-
demokratie. So spielte er, wie ja vorauszusehen war,
Len Dresdener Parteitag gegen uns aus, der von Bebel als
„Jungbrunnen" für die Partei bezeichnet wurde. Was
freilich der Reichskanzler über den Zukunftsstaat aus-
führte, das bewies nur zu deutlich, daß ihm nicht nur
die genaue Kenntnis, sondern auch tieseres Verständnis
für den Sozialismus durchaus fehlt. Es mag zugegeben
werden, daß in der sozialisiischen Literatur genug ver- s
sehlte Ansichten geäußert werden, die dem Gedanken von -
einem „Zukunftsstaat", in dem man sich eines schönen ^
Morgens einmal plötzlich befinde. immer neue Nahrung
geben. Aber ernsthaft können doch solche kind-
lichen Auffassungen wirklich nicht genommen
werden." :

Ja, dann sollte man mit diesen „kindlichen Auffassun- °
gen" doch erst einmal im Parteiprogramm und innerhalb
der Partei anfräumen. Von dem Augenblick, wo diese -
selbst init dem Znkunftsstaat und den „verfehlten Ansich-' '
ten" darüber offen und ehrlich aufräumt, sie also auch '
nicht mehr agitatorisch verwendet, wird sie auch Graf ;
Bülow gewiß mit Vergnügen zum alten Eisen werfen. '

Deuisches Reich» ^

— Eine weitere Uniform-Aenderung ^
steht, wie der „Nat.-Ztg." aus militärischen Kreisen mit- -
geteilt wird, zum 27. Januar in Aussicht. Es wird von !
einer Wiederabschaffnng der neuen Litewka, aber anch -
von einer großen Neueinführung gesprochen.

Baden.

— Jm „Beobachtsr" veröfsentlicht Herr W a ck e r s
einen ofsenen Brief an den Landtagsabgeordneten Ob - ^
kircher, worin er die Vorwürfe des letzteren gegen die

Zentrumspresse wegen tendenziöser Berichterstattung zu-
rückzuweisen sucht. Äus dem osfenen Brief geht hervor,
wie sehr das politische Wirken Obkirchers Herrn Wacker
gegen den Strich geht. Die nationalliberale Partei wird
es sicherlich Herrn Obkircher zur Ehre anrcchnen, daß er
von Herrn Wacker so scharf angegriffen wird; sie kann an
deni Wackerschen Tadel die Verdienste Obkirchers messen.

Karlsruhe , 4. Ian. Finanzminister Dr. B u -
chenberger hatte eine gute Nacht und befindet sich
beute Dstttag ziemlichwohI. Ein endgiltiges Urteil
kann aber nach Ansicht der Aerzte erst in etwa 14 Tagen
abgegeben werden. Der Patient leidet, wie sich nun
herausgestellt hat, schon seit längerer Zeit an Darm-
geschwüren, deren Eiterausfluß eine Bauchfellent-
zündung hcrvorgerufen hat. Die Äeschwüre werden aus-
geschnitten, der Eiter entfernt und die Därme wieder
zusammengenäht.

Karlsruhe, 4. Jan. Das 60jährige Fubiläum-
im Staatsdienst beging gestern Oberrechnungsrat Ludwig
Bauer, Archivar der Ersten Kammer, aus welchem
Anlaß demselben vom Großherzog das Ritterkreuz 1. Kl.
des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen wurde. Der
jetzt im 74. Lebensjähre stehende Jübilar hat an Haltung
und Elastizität des Körpers sowie an ArbeitsfreudigkeiL
und Arbeitsfrische noch nichts eingebüßt. Nach lang^
jähriger verdienstvoller Tätigkeit im Geschäftsbereich des
Ministeriums der Justiz, des Kultus und Unterrichts
wurde er im Jahre 1883 auf den wichflgen Posten alK
Vorsteher des Archivariats der Ersten Kamrner berufen.
Die Verdienste des Jubilars wurden erst vor kurzem arr-
läßlich des 20. Jahrestages jener Berufung durch Frhrn..
vön Göler in der Ersten Kammer gewürdigt.

Hessm.

Darmstadt, 4. Jan. Wie die „Frankf. Ztg."
vor acht Tagen meldete, hat der Großherzog von
Hessen an der W e i h n a ch t s f e ie r der Handwerks-
burschen in der Darmstädter HerbergezurHeimaj
teilgenommen. Die Nachricht von der sympathischen Hand-
lung des jungen Fürsten hat meist in längeren, in Einzel--
heiten oder teilweise fälschlichen Darst-ellungen die Runde
durch die Blättcr gemacht. Da nun eine gewisse Presse
dabei ist, den Vorfall politisch auszunützen, scheint eine
kurze wahrheitsgetreue Schilderung des Geschehcnen nicht
unangebracht. Der Großherzog begab sich am ersten W-eih-
nachtsmorgen um 7 Uhr, nachdem er dem Frühgottes-dienst
in der Hofkirche beigewohnt hatte, in Begleitung des Hof-
predigers Ehrhardt zur Herberge, in der der Geistliche
seit langcn Jahren die Fcier des Festes zu leiten Pflegt.
Die beiden Herren nahmeii inmitten der 89 Männer,
denen das Asyl Obdach gewährt hattc, unter deni Christ-
baume Platz und der Hofprediger hielt, nachdem die Ver-
sammelten einen Choral gesungen, eine kurze Andacht.
Dann weilten die beiden Gäste noch eine Stunde im
Kreise der Heimatlosen. Der Geistliche sprach mit den
Einzelnen und ließ sich aus ihrem Leben und von ihren
Wanderungen erzählen. Der Großherzog aber hörte
schweigend zu, sah, wie trefflich den Männern dcr warme

Zum heutigen Symphoniekonzert.

Nne Dichtung Friedrich HebLels hat Rudolf
o u i s tzie Anregung zu seiner syni-phonischen Phantasie:
"ch r oteu s" gegeben, dte in dem heutigen populären Shm-
Wuiekou-zert unter der Leitung ües Komponistcrr zur Auf-
Nrung gelangt. Der Dichter führt uns Proteus als dcn
des ewig sich tvandelnden Werdens vor, als die schaf-
Mde Urlrcrft, die, an keine Form dcs Seins gebunden, rn
Nriner nenen Gestalten sich offenbart und auslebt, die ebenso
B Ge-witter imd Sturmi wic im farbigen Kclch -der Blnme,
^uso tn dem sehnsuchtskranken Herzen der Nachttgall, wie im
^usen des Menschen wohnt, die aber in keinem dieser Gebilde,
ihr zur Hülle dienen, weilt und an keine Lrscheinnng suh
auernd fefseln lätzt: cinzig nnd allein dcr srommen Seele
" ist es verliehen, diese Gewalt an sich zu kettcn

no fich siTimer wieder dnrch sie zu verjüngen. <Ne ist es, 'die
fktzs Künstler seine göttlich schaffende Krast, sein volles Emp-
m L ^ Welt gibt. Wie den poetisch-musikalischen Jn-Halt,
^ das Hebbel'sche Gedicht auch die formale Ausgestaltung
daü Komposition bestimmt, und zwar in der Art,

Len en Konzertprogram-m dnrch beigoschriebene ^iffern

nntlrch gemachten) einzelnen Abschnitten der Dichtung jeweils
,ss"Aoluen Teile 'der spmphonisck-en Phantasie entsprechen.
cufikalisch ausgedrückt, stellt das Werk eine Rcihe sehr frcier
Ij TP'ationen dar. Das Material zu diescn Variationen
kein ausgefühi-tes Thema. Vielmehr sind es zwei
sehr elernentare un-d einfach« Motive, aus deuen
Und Stück herausgesponnen ist. Diese beiden Motive

das Ausführnngen und Weiterbildungen charakterisieren
Grrrn?-^ Proteus nach den beiden entgegengesehten
aajPf?^chtungen seiner Natur. Das ciue shmbolisiert jene
„^st^^sde.Tcn-denz, die aus allen festen Verbindungen 'hinaus
„j^ü^Ivser Fretheit drängt, jenen unruhevollen Geist, der
bleibt, den es immer wieder weiter treibt zn neuer
> aitung und Vcrwandlung. Jni Gegensatz zu ihm versinn-

bildlicht das zweite Motiv jenes andere Streben, das Proteus
zwingt, immer wieder seiner Freiheit sich zu Legeben, sich in
fcste Formen der Ersckieinungswelt herabzulassen nnd zeit-
weise sich an sic zu binden. Alö drittes Grundmottv kommt
endlich noch die geheimnisvolle Tonfolge in Betracht, durch
welche die protöische Wandlungsfähigkeit, bezw. die in allen
Formen und Gestalten der Welt sich gleich bleibende mysftsche
Einheit des Natnrwesens musikalisch repräsentiert wird, und
die als „Verwandlungsmotiv" jewerls das Verbindnngsglied
zwischen den einzelnen Teilen- des Werkes abgiebt.

1. Einleitung. Chaotisches Drängcn und Treiben, das nach
sester Gestaltung strebt, ohne ste zunächst erlangen zu können.
Erst die „steifcn Formen" u. „starrenden Normen", in die Na-
tur das Lebeu gehüllt un-d gefüllt hat, bringen ein greifbares,
festumrissenes Bild in- einem Fugato, 'defsen Thema aus dem
zweiten- Proteusmotiv erwachsen ist. llnbefriedigtes ALlas-
sen: — „da wird es so trübe, da wird es so kalt." 2. Auf-
schwung. 3. Gewitter und Sturm-. 4. „Blumenftück" und
Lied 'der Nachtigall. Rnhe, Schlaf nnd Traum. Sch-merzliche
Schnf-ucht und Liebesklage. 5. -Finale: „Jn Seelen der Men-
schen hinein und hinaus!" Megretto scherzando: des Kampfes
„neckischer Strautz". Es miündet in die Schlutzsteigerung, Sie
sich in gewaltigem Antvachsen unter Beiziehnng der mächtizen
Klänge der Orgel zu einer triumphalen Apotheose des Dich-
ters aufbaut und das Gan-ze glanzvoll abschlietzt.

— Hochschulnachrichten. Der ordentliche Professor Dr. S.
Rietschel in Tübingen hat einen Ruf als ordeutl. Profeffor
für deutsches Recht, Kirchcnrecht und bürgerliches Recht an die
Umversität Freiburg erhalten. Profeffor Rieffchel würde in
Freiburg der Nachfolger von Dr. U. Stutz, der nach Bonn geht.

Der Oberbibliothekar an der königlichen Bibliothek in
Berlin, Dr. Nichard Schröder, ist als Oberbibliothekar an die
Univcrsitäts-Bibliothek in Kiel vcrsetzt worden. Schrödcr tritt

in Kiel an Stelle von Dr. A. Wetzel, der als Nachfolger des
Profeffors Dr. E. Steffenhagen zum Direktor der Kieler Uni-
Versitäts-Bibltothek ernannt wurde. — Profeffor Dr. A. von
Strümpell, Direktor der medizinischen Klinik in Breslai»,
wurde zum Geheimen Medizinalrat ernannt.

Waö das dcutsche Bolk, 56 Millionen Menschen, im Jahre
1901 ausgegeben hat für: 1. die Leiden wichtigsten Nahrungs-
mittel: a) Brot, auf den Kopf etlva 175—200 Kilogramm
Brotgetreide (die Tonne ^ 1000 Kilogramm zu 150 Mk.)
^ 30 Mk. — 1700 Millionen Mark, b) Fleisch, auf dsn Kopf
etwa 85 Kilogramm zu 1,20 Mk. — 40 Mk. — 2250 Millionerr
Mark. 2. Heer und Flotte: a) Heer, ordentliche Ausgaben
568 Millionen Mark, autzerordentliche Ausgabcn 85 Millionen
Mark, d) Flotte, ordentliche Ausgaben 87 Millionen Marft
autzerordenüiche Ausgaben- 130 Millionen Mark, znsammeri
881 Millionen Mark. 3. Getränke: a) Bier, 70 Millionen
Hektoliter (125 Liter anf den Kopf), das Liter im Ausschank
— 82 Pfg. — 2250 Millionen Mark, b) Branntwein, 18,5
Liter Trinkbranntwüjn auf den Kopf, das Liter zu 80 Psg. im
AuZschank ^ 560 Millionen Mark, c) Wein — 500 Millionen
Mark. gusammen 3300 Millionen Mark. (Ans: „Gesundheit
und Mohol" von Prof. Dr. Carl Fränkcl in Halle.)

— Berlin, 4. Jan. Der Zustand des räumlick, über-
aus Leengten, mit ungenügenden Ausgängen und ffölzer-
nen Treppen verseffenen Bühnenliauses des könig-
lichen Opernhauses entspricht nicht den Ansor--
dertmgen, die im Jnteresse der Sicherheit des in dem
Bühnenhause wirkenden, oft nach Hunderten zählenden
Personals gestellt werden müssen. Als Ergebnis der von
den betefligten Ressorts seit geraumer Zeit Vorgenomm-L-
nen Prüfungen kann es keinem Zweisel unterliegen, datz
ein gäiizlicher Neubau des Bühnenhaufes unerläßlich ist,
und da die Ansführung auf dem gegenwärtigen Platze
nicht möglich ist, der Frage des Neubaues des gan--
 
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