Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
Nr. 126-150 (1. Juni 1904 - 30. Juni 1904)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14240#1147

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
-ausfall-en mußte. Nachmittags trafen die Mitglieder mit ihren
Damen und Gäftem in der ftattlichcn Anzahl von über 100
Perfvnen mit der Bahn rn Bcnmnenthal ein. Die Räumlich-
kciten der Gastwirtschaft zur Krone reichten — da der schöne
Garten nicht benützt werden konnte — kaum hin, die Ausflügler
alle aufzunehmen. Nach Lrrzer Rast wurde zuerft die Kunst-
mühle der Firma C. F."Hefft und Söhne besichtigt.r. Dic grotz-
artigen maschinellen Einrichtungen überraschten die Befucher,
tvie auch der Praktisch eingerichtete Betrieb viel Sehenswertes
und AnregendeS bot. Nachhcr wurde die Tapetenfabrik A.-G.
besichtigt und es erregte das Staunen der Teilnehmer,
tvie rasch da aus Holzstoff Papier und versandffertige Tapeten
hergestellt werden. Jn beiden Betriebcn wurde die Führung
ch liebenswüvdigster Weise von der technischen Leitern über-
nommcn, wödurch die Besichtigung sich besonders lehrreich ge-
ftaltere. Nach der Rückkehr in das Lokal iourdc dic Stimmung
bei den sidclen Tanzweisen der hiesigen Militärkapelle eine sehr
gehobene, wozu die gute Bewirtung wcsentlich beitrug, so datz
der Ausbruch um halb S Uhr Allen zu zeitig erschien. Man
schied mit dem Bewutzffein, im Verein wieder cinen schönen
Nachmittag verlebr zü.badcn.

X Der Heidelbergrr Liederkranz unternimmt am Sonntag
den S. d. M. eine Sängerfahrt nach dem so herrlich gelegenen
Wimpfen. Diefen Ausflug bcnützt dcr Vercin auch dazu,
um wieder einmal sein Können in den Dienst der Wohltätigkeit
zu stellen, indem er in der Stadtkirche zu Wimpfen a. B. nach-
mittags 4 Uhr eine „Geistliche Musik-Aufführung" veranstaltet,
deren Reincrtrag der Liederkranz der Stadt Wimpfen zu guten
Zwecken zur Verfügung stellt. Diese Konzertveranstaltung dürfte
dem Programm nach ein besonderer Kunstgenuh werden, da das-
selhe autzer Männerchören von Schubert, Curti, Kremser usw.,
gesungen vom Berein unter Leitung des Musikdirektors C. Wcidt,
noch Darbietungen austveist, welche besondcrcn Anklang finden
Werden. So Solovorträge der rühmlichst bekannten Solisten
Vereinsmitglieder Herren Dürr, Dr. Nacke und C. Weidt, des
allbeliebten heimischen Orgelvirtuosen F. Stein (der auch die
Orgelbegleitung zu den Mänuerchören übcrnommen hat) sowie
Vorträge dcs neugegründeten Vereins?Soloquartetts, bestehcnö
aus den Herren Dr. Huber, Dr. Nackc. »Mirr und C. Weidt. —
Die Abfahrt zu drefem Sängerausflug erfolgt um 8.01 vom
Hauptbahnhof. Arrkunst in Wimpfen S.S7 Uhr. Dortselbst
Befichtigung der Sehenswürdigkerten von Wimpfen im Tal und
a. B., nachher gemeinschaftliches Mittagessen, nachmittags Wohl-
tätigkeitstonzert, darauf Spaziergang, aberrds gemeinschaftliches
Abendessen mrt anschlietzendem Bankett im Garten oder Saal
d«s „Ritter". Abfahrt von Wimpfen 10.15, von Fagsffeld 10.52.
'Ankunft in Heidelberg 1.14 nachts. — Ans diesem in Kürzc
angegebencn Reiseprogramm ersreht man schon zur Genüge, wie
Wiel des Schönen dieser Ausflug eincm jeden Teilnehnrer bieten
wird, womit die grohe Anzahl der zur Miffahrt Angemeldeten
i>ch leicht erklärt .

Handel und Berkehr.

-—Die am 1. Juli 1904 fälligen Kupons der Hypocheken-
briefe der Preußischen Bvden-Kredit-Aktien-Bank werden, wie
«us dem Jnseratenteil der heutigen Zeitung ersichtlich, bereits
bom 15. d. M. ab in gewohnter Weise kostenfrei eingelöst.

Wiesloch, 8. Juni. Der hentige Schweincmarkt war mit
118 Stück Milchschweinen bcfahrcn. Prcis 17—24 Mark per
Paar.

Kleine Zeitung.

— Aschaffenburg, 2. Iuni. R ö n t h genknrs e.
>?n das Programm der honorarfreien ärztlichen Rönthgen-
Eiirse im Eelektrotechnischen Laboratorium Aschafsenburg
?intz auch Worträge über) radioaktive Substanzen und
ftbhsikalffche Grundlagen der Medizin anfgenommen wor-
^n. Un den bisher abgehaltenen 8 Kursen häben etwa
Aerzte teilgenominen. Der nächste Knrs beginnt
vrn 23. Juni.

— Ans der Schweiz. Tie Arbeiten für einen Ans-
8i>g auf das Wetterhorn sind bereits in Angriff
Äsnommen worden. Mit dem kiihnen Plan wird auch dem
^ichttouristen wieder eine der aussichtsreichsten Stellen
M Berner Oberland zugänglich gemacht.

— Wien, 1. Juni. Test kaiserlich-königliche Forn-
Eommissär Hoffmann ihat einen Rnf als ordentlicher
Prosessor sür Forstwisienschast an die Univerfttät Tokto
^balten. Er hat demselben bereits Folge geleisret. Hoss-
^ann wird seine Vyrtesnngen doitt in dentscher Sprache
tzalten.

, — Wicn, 2. Funi. Tie beiden bayrischen Kavallerie-

Msiziere Hermann Klein nnd Oskar Ziegler, welclse den
Pistanzritt Angsburg-Wteir unternommen häben,
llnd gestern Abend in besrer Verfassung hier eingetroffen.
^ie haben Augsburg am 28. Mai verlassen, somit mehr
'hundert Kilometer pro Tag zurückgelegt.

, — Ein „zweiter Tippald". Wegeu schwerer Misi-

scindttmg eines ihm zur Erziehung anvertrauten Knaben
^>ite sich, wie schon knrz gemeldet, der aus Berlin gebür-
s>ge 33jährige Schrtststeller Martin Ludwig Greiner
. der 2. Strastammer am Landgericht Hamburg zu
^stantworten. Ter Angeklagte, welcher Laudwehrossi-
ist, wurde beschuldigt, in den Jahreu 1900 bis 1903
^> Bertin den elfjährigeu Knäben Kro'hue, dessen Schul-
xr beaustichtigte, bäufig über Gebühr aus die
utblößteu Körperterlc gezüchtigt zu babeu. Greiner
^ohnte srüher bei einem Frl. Krohne in der Nollen-
^»isttaßs zn Berlin, der Mntter des Knaben. Jnr

"'Mimer 1903 übersredelte er nach Hambnrg und ver-
»laßst Fxk, Krohne, ihren Sohn zu seiner Erziehung
. dort zn schickeu. Es begann nun sür deu Klrabeu
'u Ivahres Mai-tprium: er wurde wiederholt des Nachts
/'s seinem Lehrer aus dem Bette geholt und in der bru-
d? llsn Weise mit einem Rohrstock gemißhandelt. Der
T^geklagte bestritt auf das entschiedenste, das zulässige
ssß bei den Züchtiguugen, die übrigeus rm Einverständ-
mit der Mutter erfolgt seien, überschritten zu haben.
will er den Knaben, der sehr nachlässig in seinen
se' ^en, ferner auch lügnerisch und diebisch veranlagt
niemals auf den entblößten Körper geschlagen haben,
gewtsse Neigungen seinerseits zu besriedigen. Die
^'lter des Knaben stellte ihren Sohn als lügsnhast und
in^slich hin; dagegen bekundeten die früheren Lchrer
h.. ^erlin, daß der Jrmge wohl zuweilen Notlügen ge-
-^aucht hnbe, daß er aber sonst ein gnter Schüler gewesen
bm- gab der Angeklagte an, daß er den Knaben

ch/^eshalb habe nach Hambrrrg kommen lassen, um der
' "er die Sorge um shn abzunehmen, da sie in mißlick>er

Lage sich besand nnd die Wsicht hatte, in stellung zu
gehen. Der als Zeuge gelcrdene mißhandelte Knabe hielt
seine Angabsn über die Mißhandlnngen in vollem Um-
fange aufrecht. Auf die Frage des Präsidenten, warum
er denn seiner Mutter niemals Mtteilung von den Bor-
gängen gemacht habe, entgegnete der Knabe, daß er be-
fürchtet habe, dann noch mehr gezüchttgt zu werden. Der
Gerichtshos. verurterlte den Angeklagten wegen fortge-
setzter Sittenverbrechen zu insgesamt einem I ahre
Gefängnis und zwei Jahren Ehrverlust unter An-
rechnung von einem Monat der erlittenen Untersuchungs-
haft. Ein Antrag der Verteidigung aus vorläufrge Hast-
entlassmrg gegen Stellung einer Kcmtion von 10 000 M.
und mehr wurde vom Gericht abgelehnt.

— Radium und Ärebsforschung. Jn der Bersamm-
tung der deutschen pathologischen Gesellschaft, welche kürz-
lich in Berlin tagte, machte, dem „Berliner Tageblatt"
zufolge, Privatdozent Dr. Neuberg vom Berliner patho-
logischen Jnstitut interessante Mitteilnngen über die bis-
her rätselhaste Wirkung des Radiums auf Carcinom. Der
Vorstagende zeigte, daß es sich bei diesem Heilnngsvor-
gang nm eitte bis jetzt unbekamiie spezisische Wirkung
der Radiumsträhten aus die Zellfermenie handelt. Diese
werden durch Radimn sämttich vernrchtet bis anf das so-
genannte antolytisck>e Eccem, das gegen Radiumstrahlung
völlig resistent ist. Dies bewirkt die Auflöstrng der durch
Radrmn abgetöteten Krebszellen und veranlaßt so den
Riickgang der bösartigen Neubildungen.

— Spiritistcn-Prozeß. Das Schöffengericht in Köln
hatte die Frau eines Schuhmachers aus Köln-'Ehrenfeld
von der Beschnldigung des Betruges in einer großen An-
zahl von Fällen freigesprocheir. Die Staatsanwaltschast
meldete Berusung gegen diese Entscheidnng an, imd so
kam die Angelegenheit vor die -Straskammer. Es han-
delte sich mn Sviritismus. Die Angeklagte hielt iu ihrer
Wohnung täglich Sttzungen ab und zitierte Geister, die
auch, wie eine Anzahl Zeugen und Zengtnnen angaben,
wirklich erschienen. Nach der Ansjage ihrer Kmrden und
Kundinnen' unterhieltcn sie sich bei der Angeklagten ost
stundenlang mit den Seelen ihrer verstorbenen Anver-
wandten. Dasür tegten die Knnden der Schilstersfran
meistens als Geschenk 60 Psennig hin. Nach der An-
ktage lag darin, daß die Fran angeblich Geister zitterte
nnd dafür das Geld annahm, die Vorspiegelung einer
falschen Tatsache. Die Angeklagte erklärte in der Ber-
handlung feierlich, daß sie an die Zitierung der Geister
sest und bestimmt glcmbe. Die Geister erschienen auf
Rufen nnd anttvorteten anf Klopfen nach dem Alphabet,
Bnchstabe ftir Buchstabe, bis die Antwort erteilt sei. Man
müsse nur Gednld und vor allem Bestranen zu der Sache
imd den äbgestorbenen Seelen haben. Die Hände mütz-
ten crus dem Tische ltegen, der dann klopfe. Die Sache
wnrde löbhast besprochen und kam so znr Kenntnis des
Kriminalkomnrissars Landschnlz, der die Frau anfsuchte.
Er bat sie, den Geist seines Vaters herbeiznrufen, aber
obschon die west'e Frau uneriiiüdlich nnd mit stesiger Ans-
dauer ktopft^ entdeckte man in ihrem Zimmer keine
Spur von Geistern. Sonst entdeckte der Beamte aber
iirchts Verdä'chtiges, anch nicht, dah das Klopfen etwa
durch ein verkürztes Tischbein verursacht wnrde. Die
Angektagte gab in der Verhandlung an, ein höheres
Weseii, mit dem sie verkehre, der Erzengel -Gabstel, babe
ihr geraten, den Rechtsanwalt Dr. Schreiber als Ver-
teidiger zn wählen, und dieser hatte dem Wunsck>e ent-
sprochen. Die meisten Geisterfeher, die als Zeugen ver-
nommen wurden, waren Franen und junge Mädchen,
aber anch Männer zeigten sich besonders überzeugt nnd
verfochten sast fanatisch ihren Gtauben an den Spiritis-
mus. Ein Zeuge wollte sogar mit Gest'tern verkehrt
haben, die schon vor mehr als tausend Jahren dahinge-
gangen sind, von wo keine Wiederkehr ist, nnd auf seinen
Wnnsch stef der Angeklagte die Geister von Goethe, Schtl-
ler und Pfarrer Kneipp, mit denen er gesprochen haben
will. Der Staatsanwallsck>aftsrat Harder stellte den
Antrag, die Berusmig der Staatsanwaüschaft zu verwer-
fen, da die Zeugen- erklärt hätten, sie würden der Frau
sür ihre Mühewalttmg nnd Zeitverlnst auch dann dte
halbe Btark gegeben haben, wenn sie gecrhnt oder gewußt
hätten, daß alles nicht wcchr sei. Der Verteidiger bean-
tragte ebenfalls die Bestätigung des ersten freispreck-enden
Urteils, die dann anch erfolgte.

— Anszcichiiillig. Die bekannte Maggi-Gesellsck>aft
in Berlin erhielt anf der allgemeinen Ansstellnng für
Gastwirtschast, Hotelwesen, Kochkunst, Armeeverpflegung,
Volksh'ygiene und Hauswirtschaft in Beuthen O.--S. (14.
bis 29. Mai 1904) für ihre altbewährten Erzeugnisse
wiederum die höchste Auszeschnmig, nämlich die goldene
Medaille der Stadt Beuthen.

Eiiicp dcr sich nicht vcrblüfsen läßt. Tie heutigen
Bertiner Lustigen Blätter gäben solgende Anekdote zmn
besteii: Der kommandierende General, der wegen seiner
Strenge besonders bei den jüngeren Offizieren nicht ge-
rade sehr geliebt ist, kehrt von einer Jnspektionsreise
znrück und beftstgt auf einer mittteren Eisen'bähnstation
seines Bezirkes ein Koupee erster Klasse. Kurz vor Ab-
gang des Znges spriirgi ein elegant gekleideter junger
Mann, dem man den Qstizier in Zivit auf zwei Kilo-
meter Entfermmg ansieht, in das Koupee und setzt sich in
die Ecke. Der -Kommandiekeitde raucht vnt' Behagen
eine Havanna, als plötzlich der Zivilist sich an ihn wen-
det: „Verzeihen Sie, mein Herr, wenn ich Sie bitte, das
Rauchen zu unterlassen, mir rst vom Arzt der Aufenthalt
rm Tabaksqualm mrf das strengste verboten." Ter Kom-
mandierende ist wie vom Donner gerührt, er zieht die
Nrigeirbrarien kraus und wirft dem Zivilfften, dessen Ant-
lrtz sich einem freundlichen Grinsen verzieht, einen
Blrck zu, den jener von Bösichtignngen her nur allzu gut
kannre. Nachdem dec -General die Zigarre in den Asä>en-

becher gelegt hat, sinnt er nach, wie es ihin möglich wäre,
die Jdentstät dieses kühnen Marsjüngecs sestznstellen.
Ein sieghaftes Lächeln umispieü seine Lippeii, er erhebt
sich und sagt: „Uebstgens erlauben Sie. daß ich mich
Jhnen vorstelle, mein Name ist pon I., ich bin der kom-
mandierende General des P .- . Arrneekorps." Der Füug-
ling erhebt sich und entgegüet: „Sehr angenehm — aber
aus der Reise mache ich grundsätzlich keine Bekannt-

„Frischc" Eicr. Wie cms Newyork bestchtet wird,
hat man in den Vereinigten Staaten dieseLen Schwiestg-
keiten, sstsche Eier zu -bekommen, wte in GrotzbritastnieN'
und anderen europäischen Ländern, — ja, nur jvenige
Leute 'dürsten sich eine Vorstellrmg von dem ehstvürdigen
Alter machen, das die meisten dieser landwirtschastlichen
Prodnkte erreichen, bevor sie in den Kleinhandel' oder
gar auf ben Tisch des amerikanisck>en Bürgers kpmmen.
Ein klasfisches Beispiel hiersür bildet eine Klage, üre'soeben
vonr Wpellationsgerichte entschieden worden ist. Äm 20.
April 1899 kaufte dec Kläger fünf Wageirla«üngen Eier
von der Jowa Companie. Diese wurden in Sioux bis
zuin folgenden Winter ansgewahrt, und erreichten New-
york nicht vor dem 8. Januar 1900. Slber anch dann
kamen sie noch lange nicht auf den Markr, denn zivrfchen
dern Käufer imd dem Werkänfer war eine MernnngZver-
schiedenheit bezüglich der Qualrtät des PröMktes zrrm
Ausbruch gekominen, da der Käuser erklärte. die Erer
seien nicht jo gut wie beim Verkanfe angegebcn worden
sei, während der. Verkäuser behanplete, die lange Lage-
rungsfrist tragtz, diejiHchukd an der mangethasten Qnqli-
tät. 'Schließlich 'v.etkaufte män die Eier so hoch wie nran
koniite —^.es. ist kanm anzunehmen, daß däs sehr hoch
war, obwoljl das Pnbliknm bekanntlich gednldig ist —-
un'd der Käufer verktagte den Verkänser nni die Dssferenz
zwischen dem, was er erzielte und dem, was er erzielt
hälle, wenn die Eier so gut gewesen- mären, wie er ber
dem Abschluß der Transaktton annahm. Resnltat: der
Käufer geivann seinen Prozeß nnd das Pnbliknm aß dre
Eser, die an uNd für sich schon nicht gnt waren nnd dann
ungefähr ein Jahr gelagert hallen. Möglich ist zwar
rmmerhin, daß die Eier zu „Wahlzwecken" verwendet wur-
den, oder datz em Teil noch dazu besttmmt ist, bei der
kommenden Präsidentenwahl sür den einen oder anderen
Kandrdaten zu wirken, was bekanntllch in Anierika 'bcson-
ders beliöbt und effektvoll ist.

— Einen surchtbarcn Tod im Kampf mit ciiicm
Löwen sand in Sonraliland der englische Major Ewing.
Der Major halte gehört, daß ein Mann und ein Ponny
von einem Löwen getötet worden waren, und ging ins
Feld, um auf das Ranbtier Jagd zn mächen. Er folgte
mit einem anderen Offizier der Fährts des Löwen, als
dieser Plötzlich ans einem Gras- und Dornendickiäjt her-
vorkam und nnr ungefähr 20 Meter entsenrt von iynen
stand. Der den Major begleitende Ofsizier feuerte, ver-
wnndete das Tier aber nur, das jetzt gerade aus die bei-
den Jöger losging. Diese versuchten, dem Ansprung
deS Löwen seitwärts ausznweichen, Major Cwtng ver-
wickelte sich jedoch mit dem Fuß i»r Grasc und nel hin,
wobei er sein Gcwehr oerlor. Jni nächsten Augenblick
stand der Löwe über ihm, stß ihm mit einem- Schtage die
Schenkel anf und zecfleischte ihn fnrchtbar. Der Beglei-
ter des Majors fenerte mehrere Schiisse auf den Löwen
ab, den er aber erst mit dem viesten Treffer tötete,- jedoch
zu spät, uinnden Major zu r-etten. der süns Stnnden spä-
ler unter surchtbaren Schmerzen starb.

Bemntwortlich für 5en redaltionellen Teil F. Mintua, siil
den Jnseratenteil Tb. Berkrnhusch, beide in Heidelbsrg.

Kunstverein

iv der Stadthalle, Eingang Nr. 8.

Geöffnet: Sonntag und Mittwoch von 11—1 und 2—4 Uhr.

Eintrittspreis für Nichtmitglieder 20 Pfg. die Person.

Neu: Frau Dr. 51appler-Beck, Badcu-Baden, 5 Oelgcm. E.
.lllei», Düsfcldorf, 2 Oelgem. Hertha Kaftcn, Stuttgart,
2 Bronze-Büfteu.

Fcruer: Karl Dusfelt, Karlsruhe, 3 Oelgeui. Emil Proch,
Worpswede, 3 Aquarelle. Hans am Ende, Worpswede,
1 farbige Radierung.

Nochmals: Herm. Hcndrich, Bcrlin, 8 Gcm. zu Goethe's:
„Das Märchen von der grünen Schlange", sowic noch vier
andcrc Oelgem. und 7 Studicn. Frl. Eva Hoher, Wies-
baden, 2 Oelgem.

Letztnials: Frl. E. Nücker, Wcinheim, 2 Oelgem. Sondei-
Ausstellung von 48 Oelgcmäldcn des st Prof. Wilhelm
Schröter, Karlsruhe.

Mr«rtsttt " LL LLL'"

r>»ur«o«,i»na» »ra»»i»» »p»di»i»»»»»»ckr»

L Vv ,v.u

' va» 4ilstit«t-k«ebt (uüt Lsnsisnat) ru Larls'
r»b« (8.) diläst »a»; aa« ».

»ovi» ttlr v III di» III. 8«it 1878
d«»t»»4«» ckurodsobil. Sl r. S. ä»r Lutlasssnsii.

^ La»pt«kl. l» kr»op. Ltatr. j«ä»ra.

Prnsr» Uillmsnn «. ko.,

8p«2i»Ig»8edLkt tkär Lütvl- u. ll»u8tl»Ituox8»c»«a,
18S «»«ptstr., ill uossrsn usu »uszsdaut«! «Lu»sll 18S,
«wpksblsll k. Vsrloduogsn, lloebrsitvll u. ckgl. ^la paa«. g««d»»d«
D»r»1»«rvl«» roo ckso «üikaebotsn di» »» 8«» —

L»ir»«»»rv1a» (vou 6 u. 12 1««») iu r«ied«r ^»«»»dl
. S1«r . 1V»1» 1V»»»I» »«»»1»».

rk»r «r»1e» r»drtd»t. »r«t,«.

^«It«»t«8 OssedLkt lU«««r Ur»»o0« »i
 
Annotationen