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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920

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Heft 2
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Edschmid, Kasimir: Die Darmstädter Sezession
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https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0088

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Hrnold Zensier. Bildnis KIM). übde.

Köpfe von Küffenden find in Idee und Faffung gleich) kühn und überrafchend. Fjensler
wird es Vorbehalten fein, das moderne plaftifche Porträt zu kultivieren. Diefer fein-
nervige Bildhauer erftrebt ein 3iel> woran faft der gefamte Expreffionismus fcheitert,
nämlich: ohne allzugroße 3erftörung des Gegenftändlichen Geift und Charakter des
ödiedergegebenen zu verfchmelzen. Das heißt: auf den Spiegel der menfcßlich und im
wahrhaft menfchlichen Sinne ähnlich gebliebenen Oberfläche des Gefichts fiel) fammeln
zu laffen, was den Menfchen ausmacht, feine Leidenfchaftlichkeit, feine Lafter, den
Stolz und das Verfchwiegene, Fehler und Eingebung. GCIie dies ihm vielleicht nicht
auf genial überwältigende, aber diskrete und ftille ÜJeife gelingt, ift zukunftficher und
erftaunlich \)<cX\rovzu\)eb2n. F>edwig Dülberg und Bertha Michel-Koch haben in
kunftgewerblich fchön verwebten Arbeiten die gleiche Funktion: Geift des Überwefent-
lichen in Gewebe zu leichterem Dafein und fdßöner Schwebung zu bringen. Die Dül-

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