Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920
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https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0474
DOI Heft:
Heft 11
DOI Artikel:Pelka, Otto: Gotische Elfenbeine
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flbb. 8. Linker Flügel eines Diptychons. (Durchbrochener Hinter-
grund.) Franzöfifd); Ende des 14. Jahrh.
London, Viktoria- und Hlbert-Mufeum. (Ehemalige Sammlung Spider.)
wieder für ihre Vorftellungswelt gefchöpft haben, . . . fondern vor allem auch die un-
mittelbare CIrfad)e für die oft Hart an die Karikatur greifende Erregtheit und für die
Qrfprünglid)keit der mittelalterlichen Kunft“ (a. a. O. S. 50).
Äber hoch eine andere Eigentümlichkeit findet durch die F)abid)tfchen ünterfuchungen
ihre Erklärung. Den Rahmen für die Szenenbilder der Spiele gab die Architektur des
Gotteshaufes. Sie blieb fid) immer gleich, mochte die Szene im Freien oder im ge-
[chloffenen Raume fpielen. Nur wenige Verfa^ftücke konnten dem Vorftellungsvermögen
der 3ufd)auer die Richtung weifen und diefe waren ficher mit den einfachsten Mitteln
hergeftellt, felbft als man fpäter den Schauplatz die Bühne, vor die Kirchen auf freie
Plätje verlegte. Es kam den mittelalterlichen 3ufd)auern ebenfowenig wie den 3ßit-
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