Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0496
DOI Heft:
Heft 12
DOI Artikel:Valentiner, Wilhelm Reinhold: Karl Schmidt-Rottluff
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0496
mit Leidenfcßaft diefen Gebieten zuzuwenden. Schon vor ißm hat fiel) Nolde, gleich-
zeitig mit il)m haben [ich Fjeckel, Kirchner und Pechftein in derfelben Richtung als Fjolz-
[chni^er graphifch wie bildnerisch betätigt. Keiner aber hat [ich mit folcher Äusfcßließ-
lichkeit und Energie und daher auch mit folchem dem Stoff angemeffenen Können mit
diefer Fecßnik befchäftigt wie Schmidt-Rottluff, deffen Kunft, felbft feine Malerei, recht
eigentlich nach der ßolzplaftik ftrebt, obgleich damit nicht gefagt fein foll, daß er nicht
doch auf dem Gebiet der Fläche, als Maler und Graphiker feine mannigfaltigen Ideen
am umfaffendften auszudrücken vermag. Er hat jeßt [d)on ein (Herk von annähernd
400 Fjolzfcßnitten und eine nicht geringe Anzahl von ßolzfkulpturen, ja auch von
Schreinerarbeiten wie Käften, Frühen, Schränken von originellfter Form und Farben-
gebung gefchaffen.
Indem für das Verftändnis des Geiftes feiner Fjolzplaftik auf fcg. Niemeyers Äuffat}
„Vom (Hefen und (Handlung der Plaftik“ (Genius I) verwiefen fei, möge hier nur noch eine
kurze Betrachtung feiner Fjolzfcßnittkunft Platj finden, wobei freilich nur eine äußerft be-
feßränkte 3ahl aus der großen Fülle des vorhandenen Materials ausgewäßlt werden kann.
Hbb. 8. Karl Schmidt-Rottluff.
Emybildnis. 1919.
Berlin, Privatbepfe.
468