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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920

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Heft 12
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Valentiner, Wilhelm Reinhold: Karl Schmidt-Rottluff
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https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0504

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wir docß an [tarken Klillensnaturen! Älles zerfließt im Fjaltlofen und Unentfcßiedenen.
Fjier aber fteckt ficß Einer mit Entfcßiedenßeit ein großes 3iel und ftrebt ißm unauf-
ßaltfam entgegen, ünd ßier finden wir aucß den Ausdruck unferer weicßeren Gefüßle,
deffen wir bedürfen, füllen wir uns diefer Füßrung nicßt nur mit dem (Dillen, fondern
aucß mit dem Fjerzen anvertrauen — den Ausdruck jener Scßwermut, die auf den Beften
unferer 3eit laftet, weil fie ficß nicßt meßr mit den beglückenden Nebenfäcßlicßkeiten
des Lebens befaffen können, weil fie immer und immer — und zuviel — auf die ent-
fcßeidenden Probleme des Dafeins finnen müffen, wie es nicßt anders angeßt in 3eiten,
die eine neue öüeltanfcßauung aufbauen. Diefer Verzicßt auf alles Kleine und Klein-
licße in der Kunft Scßmidt-Rottluffs ift vielen befremdlicß, ja zuwider. Denn folcße,
die den Blick allein auf das Große gericßtet ßalten, find nocß immer eine Laft für ün-
verftand und Mittelmaß gewefen.

Hbb. 14. Karl Scbmidt-Rottluff. 51- Franziskus, f^olzfcbnitt. 1919.

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