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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920

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Heft 13
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Frieg, Will: Wilhelm Morgner
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https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0521

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Klilßelm Morgner. Cüeiblicßes Bildnis II. 1913.
Privatbefitj, Düffeldorf.
mit denen er lebte, und die er darum genau kannte. Greife aus dem Ältmännerßaus,
raffige bärtige Juden, derbe roße Bauern, das waren die Menfcßen, die er vorzog, die
ißm kräftige urgefunde Menfcßlicßkeit offenbarten. Das feine, elegante Großftadtleben
ging gegen feinen Stricß. Lieber fcßlug er ficß in Soeft mit Spießern und Pßiliftern
ßerum, und bei den Bauern der Börde füßlte er ficß woßl. Der Befitj eines ßäuseßens
mit etwas Äckerei dabei feßwebte ißm immer als begeßrenswertes Objekt vor. Arbeit,
ßarte feßwere Arbeit, des Menfcßen Ringen mit der Erdfcßolle ßat Morgner immer
wieder dargeftellt. Die einfaeßfte Befcßäftigung des gefunden, mit der Erde naße ver-
bundenen Menfcßen feßien ißm den ßöcßften metapßyfifcßen Sinn zu offenbaren. Seine
3iegelbäcker (diefe ßat er woßl befonders geliebt, denn er ßat fie feßr ßäufig dar-
geftellt) feßeinen aus Leßm Menfcßen formen zu wollen, und ißr ganzes Geßaben und
die landfcßaftlicße Umgebung deuten an, daß fie wirkließ Geftalter, ümgeftalter der

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