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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920

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Heft 15
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Cohn-Wiener, Ernst: Willy Jaeckel
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https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0594

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aus der Religiofität die Religion, aus der Religion der Glaube. Entsprechend muß der
Inßalt der CLlerke pofitiver werden: von der religiöfen Stimmung zur religiöfen Erzäh-
lung, dann zur Illuftration. Für Jaeckel heißt das, inniger zu werden, alles, was noch
auf Klirkung abzielte, abzuftreifen, und das monumentale Format, in dem die Einzel-
figur herrfcht, durch kleine ideenreiche Blätter zu erfetjen. Nach der Monumentalmalerei
verlangt eine Religiofität, die fiel) bis zur arct)itektonifchen Größe gefteigert fühlt —
eine, die ganz demutvoll ift, fordert intime Betrachtung, die Miniaturmalerei, die Gra-
phik. Die Blätter zum Fyob, 1917 entftanden, die ganz von Klage, Demut, Gottergeben-
heit getragen werden, find der erfte Schritt. Aber fchon die Äguarellferie des Johannes-
martyriums ift erzählender, und augenblicklich arbeitet der Künftler an einem Riefen-
werk von etwa 200 Blättern, einer großen illuftrierten Bibel, deren eben vollendete
erfte Blätter von einer Eindringlichkeit religiöfer Erzählungskunft find, wie lange nichts

tüilly Jaeckel.

Sebaftian. Erfte Faffung. 1915.

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