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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920

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Heft 16
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Grautoff, Otto: Paul Gauguins tragisches Künstlerschicksal
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https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0647

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Jofef Eberz. Gladiolen. Stilleben.
Sammlung Kird)l)off, Wiesbaden.
regarde sans cesse et ma foi je l’admire.“ Er befdjreibt diefes Gemälde [einem
Freunde ausführlich). Er kommt immer wieder darauf zurück. Als geringften Preis
fordert er 2000 Francs und ift tief gekränkt, als ihm 1500 Francs geboten werden.
„Mes oeuvres tatjitiennes ont eu un succes moral pres des artistes, mais aupres du
vulgaire public, resultat: pas un Centime“, berichtet er feinem Freunde nach) feiner
Parifer Äusftellung, die zwifchen dem erften und zweiten Aufenthalt in der Südfee
ftattfand. Groß aller diefer menfchlichen und künftlerifchen Enttäufchungen aber läßt
ihn die Sehnfud)t zum Primitiven nicht los. „Ayez toujours devant vous les Persans,
les Cambodgiens et un peu l’Egyptien. La grosse erreur, c’est le Grec, s’il beau qu’il
soit“, fchreibt er einmal. Ein anderes Mal: „Au moment, oü les sentiments extremes
sont en fusion au plus profond de l’etre, au moment oü ils eclatent, il y a comme une
eclosion de l’oeuvre soudain creee.“ Er wütete gegen Bouguerreau und die Akademie.
Er achtete nur den direkten Ausdruck des Erlebens in der Malerei und ftrebte nach
einer „peinture expressive“. Aber troß diefer Auflehnung gegen die franzöfifche Kunft-

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