Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920
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https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0744
DOI Heft:
Heft 19
DOI Artikel:Kahnweiler, Daniel-Henry: Fernand Léger
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Fernand Leger. Die Raucher. 1911.
In eben diefem Sinne nennt er [eine Malerei dynamifcl). Man fielet: nid)t wie die
Futuriften, die ja ihre Malerei auch) dynamifcl) nannten, faßt er diefen Begriff. Jene
fpracßen von Dynamik, weil fie die Bewegung — eines ÜJagens oder 3uges z. B. —
darftellen wollten. Diefes Streben ift Leger ganz fremd, früas er meint, ift, daß
fein Bild dynamifcl) fei, bewegt, lebend, „heutzutage — fcßreibt er mir — von der
Nachahmung befreit, kann man die plaftifcße Intenfität verwirklichen. Lote) Flächen
muß man vermeiden. Für mich) ift die Frage der lebenden und der toten Flächen der
ürteilspunkt in der Malerei.“
Sehr ferne ift diefe Kunft, man fiet)t es, von der asketifchen, ftrengen Kunft Braques
und Picaffos — oder auch Cezannes. Mänadifch rafend, jauchzend ift fie. Lebens-
bejahend [türmt fie einher. Älles, was Leben ift, ift ihr fd)ön.
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