Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920
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Heft 21
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Monogrammift N. 5. Der Kampf im Klalde.
Äus Äuktion Davidfoljn II bei C. G. Boerner-Leipzig am 22.-26. November 1920 (Kat.-Nr. 1451).
zeffes heraus vermag er, wie fonft keiner, ge-
fd)id)tlid) auszudeuten, was den Fernerftetjenden
unvermittelter überkam. Sein Buch) ift wertvoll
— doppelt in diefem Augenblick — und zwingt
zur eindeutigen Stellungnahme. Es bringt in
vieler Beziehung willkommene Klärung und ift
wohltuend durch die Prägnanz, mit der hier das
Klefentliche erkannt und umfehrieben wurde. B.
Ein franzöfifeßes ürteil über die
„Junge Kunft“
FlorentFels, der Herausgeber der „ Äction
die heute das wichtigfte Organ des geiftigen
Frankreichs ift, fchreibt dem Verlag von Klink-
hardt & Biermann u. a.: „j’ai pris connaissance,
avec un veritable enthousiasme, de vos
remarquables monographies d’art moderne et je
vous felicite tres videment d’un tel ouvrage, qui
prouve un soin et un gout parfait.-u
Als zweite Serie, die in einem von Schmidt-
Rottluff entworfenen Einband ausgegeben
wurde, erfdjienen kürzlich die folgenden acht
Bände: Ern ft Cohn-Kliener: Klilly Jaeckel
(Bd.9) / Kurt Pfifter: Edwin Scharff (Bd.10)
Daniel Henry: Maurice deVlaminck(Bd.ll)
Klill Frieg: Klilhelm Morgner (Bd. 12)
H- v. Kledderkop: Paul Klee (Bd. 13) / Leo-
pold 3ahn: Jofeph Eberz (Bd. 14) / Daniel
Henry: Andre Deraiji (Bd. 15) / Klilhelm
Valentiner: Schmidt-Rottluff (Bd. 16).
Der Maler Difteli
der einmal ein fcharfer politifcher Streiter mit
dem Bleiftift und der Feder war und aus Anlaß
feines Codes eine letzte Ehrung durch Gottfried
Kellers Gedicht „Auf Maler Diftelis Cod“ erfuhr,
ift durch eine wunderfchöne Veröffentlichung von
Jules Coulin im Verlag von Benno Schwabe
& Co., Bafel, erneut der unverdienten Vergeffen-
heit entriffen worden. Der Eitel diefes Buches
heißt: Der Mann von Kielt oder derGräs-
hüpfer. Mit 24 Bildern von Martin Difteli
und einem Geleitwort von Dr. Jules Coulin.
Neue Kunft in Rußland 1914—1919
ift das Chema eines fchönen Buches von Kon-
ftantin ümanskij, das mit einem Vorwort von
Leopold 3ahn und 54 Abbildungen auf Cafeln
gemeinfam von Guftav Kiepenheuer, Pots-
dam, und Haus G0II3, Verlag, München, heraus-
gebracht wurde. Kler im Geifte Doftojewfkis
den Aufftieg der ruffifdjen Seele im Spiegelbilde
der bildenden Kunft erleben will, wird an diefem
wertvollen Buche nicht vorübergehen können, das
zum erftenmal authentifche Kunde von den Füh-
rern des jungen Rußland nach dem weftlichen
Europa bringt und den Aufftieg der endlich
autochthon gewordenen Kunft des neuen Ruß-
land fchildert. 3abns kluges Vorwort umfehreibt
mit dichterifchem Geift die eigentliche Stellung,
die das ruffifche Problem gegenüber der weft-
lichen 3ivilifation einnimmt und gibt damit
eine vorzügliche Introduktion in die Darftellung
(Ismanfkijs, deffen Berichte aus unmittelbarftem
Erleben des gewaltigen ömformungsprozeffes
der lebten Jahre entftanden, alle Vorzüge des
perfönlich Gefchauten befiljen. Und doch find
es zunächft nur erfte Informationen, die noch zu
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