Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920
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Heft 22
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Cänzer nach Kandier und Cänzerin. Meißen, Mitte des 18. Jahrhunderts.
Verweigerung einer Porzellanfammlung im Kölner Kunft- und Äuktionstjaus G. m. b. 5. am 7. Dezember.
Berlin
Die dritte fjerbftverfteigerung, welche die Firma
fjollftein & Puppel, am 1. und 2. Dezember
veranftaltet, umfaßt eine Sammlung Original-
zeichnungen von Berghem, Boucher, J. Breugßel,
Callot, Campagnola, van Dyck, van Goyen,
Molyn, Ruysdael, Vaillant, Cornelis de Vos u. a.
Der zweite Fall verzeichnet u. a. Drucke von
Dürer darunter „Der verlorene Sohn“, „(Hirkung
der Eiferfucht“, „Die große Fortuna“, mehrere
Rembrandts darunter „Rembrandts Mühle“,
„Skizzenblatt mit Saskia’s Bildnis“ und zahl-
reichen Ärbeiten von Aldegrever, Hltdorfer, Be-
ham, Bega, Berghem, Breughel, Callot, Canaletto,
van Dyck, Everdingen, Claude Gellee, Golems,
Fjollar, Leyden, Oftade, Raymondi, ttlaterloo u. a.
F)aag
Die Firma Iz. deVries hat eine Äuktion von
modernen Gemälden und Aquarellen angezeigt.
Der Katalog umfaßt merke von Allebe, Blom-
mers, de Bock, Bosboom, de Braekeleer, Briet,
Gabriel, Jofef Israels, Jongkind, J. und M. Maris,
Mauve, Poggenbeek, Suze Robertfon, A. und
Ul. Roelofs, J. 5- meißenbrud).
Köln
Verfteigerung einer Porzellanfammlung im
Kunft- und Äuktionshaufe G. m. b. 5- am
7. Dezember, (hierzu zwei Abbildungen.)
Die Porzellane des 18. Jahrhunderts aus deut-
fchem Sammlerbeßh ftammen vorwiegend von
einem norddeutfchen Sammler, der über ein
außergewöhnliches Qualitätsempfinden verfügte.
Seine Vorliebe galt vor allem der Meißener Ma-
nufaktur, deren Erzeugni[Je aus denverjchiedenen
Perioden ihre Entwicklung überfichtlich vertreten
find. Die Qerold- und Kändler-Epoche der
Meißener Manufaktur weifen bemerkenswerte
Stücke auf. Eine Puderdofe mit Chinoiferien in
Rot und Gold trägt die Bezeichnung der König-
lichen Porzellan-Manufaktur von 1725—30, eine
3uckerfchale mit vergoldeten Fjenkeln ift von
befonderer Schönheit. Als dekoratives Pracht-
ftück verdient eine große Schöffel mit reichem
Rokaille-Ornament aus diefer 3eit hervorge-
hoben zu werden. In gleicher CQeife find Ar-
beiten mit europäifchen Motiven, Seeprofpekten
undFlußlandfchaften in bemerkenswerten Stücken
vertreten. Ein Service mit grünem Fonds ift
von miniaturartiger Feinheit in der Cüiedergabe
der figürlichen und landfchaftlichen Einzelheiten.
Aus dem reichen Beftande der Caffen und Celler
ift als Seltenheit eine Caffe mit dem Bildniffe
der Marie-Antoinette und Ludwigs XVI. und eine
3uckerfchale mit Putten nach Boucher hervor-
zuheben. Die eigentliche Bedeutung der Samm-
lung liegt in der figürlichen Plaftik. gehen
eine Anzahl von Modellen auf den Einfluß des
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