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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Januar bis Juni)

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Nr. 26-50 (1. Februar 1904 - 29. Februar 1904)
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https://doi.org/10.11588/diglit.14240#0310

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Rede ist Werhcrupt jedenr zri empfehlen, der einen Ueberblick
über die Kantische Lehre gewinnen will.

^ Durchreise. S. Gr. H. Prinz Max passicrte gestcrn
Nachmittag 6.35 Uhr auf der Fahrt nach Karlsruhe unscrc
Stadt.

X Vom Theater. Der Liebling der Heidelberger Thcater-
besucher, Fräulein Marie Koppenhöfcr, wird uns am
Ende diescr Saison nun wirklich pcrlassen. Sie wird fich am
30. April mit Herrn Dr, Ludwiz Munzinger, Redakteur der
„Allgemeinen Zeitung" in ihrer Heimatstadt München ver-
heiraten.

X Kaiser-Panorama. Nur noch heute ist den Besuchern
Gelegerchcit zur Besichtigung der interessanten Skulpturen-
Sammlungcn des Louvre und Luxemburg-Museums geboten,
während von Sonntag ab ganz neue Aufnähmen von Südtirol
ausgestellt sind.

I, Strafkammersiyung vom 12. d. M. Vorsitzender: Land-
gerichtsdirektor Dr. West; Vertreter der Anklagebehörde:
Staatsanwalt Dr. Sebold. 1. Fuhrmann Franz Damian
Herin aus Stein a. Kocher fuhr am 2. Juli v. I. auf der
Ziegelhäuscr Landstratze aus Unachtsamkeit einen Mann an
und brachte diesem dadurch erhebliche Verletzungen bei. We-
gen fahrlässiger Körperverletzung unter Verletzung seiner Be-
rufspflicht wird Hcnn zu 1 Woche Gefängnis verurteilt. —
2. Der 25 Jahre alte Kohlensuhrmann Hewrich Ruf aus
Welschneureuth fuhr mit seinem beladenen Kohlenfuhrwerk am
18. November v. I. abends kurz vor einem herankommenden
Zuge über das Geleife der Rebenbahn in der Nähe der neuen
Brücke und veranlatzte dadurch einen Zusammenstotz zwischen
seinem Wagen und der Lokomotiv«, bei welchem beide beschädigt
wurden. Wegen fahrlässiger Gefährdung eines Eisenbahn-
transports erkcnnt das Gericht auf 30 Mk. Geldstrafe oder
6 Tage Gefängnis. — 3. Maurer Joh. Jak. Rühle II. und
Taglöhner Nik. Friedr. Werner aus Eppelheim, erstercr
Vorstand, letzterer Diener des dortigen Gesangbereins „Ger-
n>ania" veranstalteten zu Gunsten ihres Vereins am 27. Okt.
v. I. eine Verlosung von Kanarienvögeln, an welcher sie auch
Nichtmitglieder teilnehmen lietzen, ohne obrigkeitliche Erlaubnis
zu besitzen. Wegen Vergehens gegen § 286 R. St. G. B. bezw.
Beihilfe dazu hat nun jedcr der beidcn Angeklagten 3 Mk.
Geldstrafe zu zahlen und beide haben gemeinschaftlich die
Kosten zu tragen. — 4. Die gegen Taglöhner Friedr. Seitz
von Rohrbach ausgefprochene Strafe von 2 Monaten Gefängnis
tvegen Körperverletzung, die er gelegentlich einer Wirtshaus-
rauferei beging, wurde heute bestätigt. — 5. Ebenso behält der
Küfer Heinrich Katzenberger aus Gauangelloch seine
Strafe von 10 Tagen Gefängnis bei. Er hatte seinem mit ihm
verserndeten Schwager in der Dunkelheit aufgelauert, ihn vom
Fährrade gestotzen und zu Fall gebracht, so datz jenec Ver-
letzungen erlitt. — 6. Auch der Tüncher Wilhelm Herzog
aus Sandhausen wird mit seiner Bernfung kostenpflichtig zu-
rückgewiesen. Er hatte sich am 17. November an einer allge-
meincn Rauferei in einem dortigen Wirtshaus beteiligt und
Äabei einem Burfchen das Geficht bestialisch zerkratzt, wofur das
Schöffeugericht ibm 6 Wochen Gefängnis zeurkanrüe. — 7. Jn
der Privatklagesache des Amtmanns a. D. Widmer gegen
Kaufmann Joh. Balduf hier wegen Beleidigung war der
Angeklagte vom Schöffengericht sreigesprochen worden. Auf
die Berufung des Klägers wird dieses Urteil aufgehoben und
Baldus zu 10 Mk. Geldstrafe und zur Tragung sämtlicher
Kosten verurteilt.

Mannheim, 12. Febr. (Hafenverkehr.) Nach einer
Mitteilung des Statistischen Amtes hat das Jahr 1903 eine
ganz staunenswerte Zunnahme des Hafenver-
kehrs gebracht. Es irmchs der Gesamtverkehr in den Alt-
Mannhcimer Häfen von 4 823 000 auf 5 823 000 Tonnen;
im Rheinau-Hafen von 909 000 anf 1 181 000 Tonnen, zn-
sammen also von 5 732 000 auf 7 400 000 Tonnen, d. h. um
nicht weniger als 22,2 Prozent, damit ist die bisher gröhte Zif-
fer von 1900 mit 5 888 000 Lei weitem übertroffen. Jm Ueb-
rigen giebt das Statistische Amt noch folgcnde Mehrziffern für
1903: die Bevölkerung betrug am Jahresfchluh 150 425 Köpfe,
fo datz sich eine Vermehrung von 5244 Köpfen d. h. 3,6 Proz.
«rgicbt. Der Ueüerschuh der Zuzüge über die Wegzüge betrug
3747. Der Wert der verkauften Liegenschaften 28 Millionen
Dkark gegen 27 Millionen im Borjahr.

Gerlachsheim, 13. Febr. (U c b e r f a h r e n.) Der Land-
wirt Bade von hier benntzte auf dem Heimwege das Schienen-
geleife Lauda-Gerlachsheim. Er wurde von einem Zuge er-
fatzt und überfahren.

HandeL urid Verkehr

Mannheim, 12. Februar. Oberrheinische Bank —.— B..
95.00 G. Rbein. Kreditbank —.-B. 139 50 G Rbein. Hypotheken-

Bank-G. 189.50 B. Branerei Kleinlein, Heidelbera —.— B.,

184.50 G- Schroedl'sche Brauerei He'delberg —.— B.< 203. - G.,
Porilavd-Zcwenlwerk Heidelberg 118.— B-. —-— G.

— Heidclberg, 13. Febr. (M arktprcise.) Heu, der
Zentner 3.20—3.50 Mk., Kornstroh 2.20—2.50, gem. Stroh
1.80—2.00, gelbe Kartosfeln 2.50—2.80, Salatkartoffeln

5.20—5.50, Butter in Ballen 1.00—4.05, das Pfund 1.10 bis
1.20, Zwiebeln 8—10, Knoblauch 35, Gclbrüben 2—3, Rosen-
kohl 12—15, Schwarzwurzeln 45—50, Eier, das Stück 7—8,
100 Stück 7.20—7.50, Blumenkohl —25, Rotkraut 18-—20,

Weitzkraut 8—10, Wirfing 5—8, Bodenkohlrabi 8—10, Sel-
lerie 3—5, Lauch 1—2, Rettich 3—5, Meerrcttich 15—20,
Weiße Rüben, das Stück 2—3, Rote Rüben 6—8, Kopfsalat
—10, Endivien 3—5, Aepfel, das Stück 4—6, das Pfnnd
. 20—30, Birnen, das Stück 6—8, das Pfund 25—30, Peter-
silie, Gebund 1—2, Schnittlauch 1.

Wasserstaodsuachrichten.

N e ck a r.

Hetdelberg 13.3 50. gest. 0.50 m
Heildronn 11.. 2.50 gef 0.35 m
Mannbctm 12 4.85 gef 0.08 m

-a' hein

Lauterburg 12.. 4 63, gest. 0.25 m
Maran. 12. 4.74, gest. 0.22 m
Mannheim 12 4.65, gef 0 03 m

Trrer, 12. Febr. Das Mosel-Hochwasser hat bei
4.03 Meter Pegeljtand seinen Höhepunkt erreicht. Die Mosel
überflutet die St. Barbara-Worstadt-Ufer.

Bingcrbrück, 12. Febr. Die Nahe geht sehr hoch. Die
Talebene ift bielfach überflutet.

Stuttgarh 12. Febr. Jnfolge fortgesehter Regenfälle haben
die Donau, der Neckar, die Nagold und andere Flüsse
an zahlreichen Stellen weite Streckcn Landes uberschwermnt.

Kleine Zeitung.

— München, 12. Febr. Ein Eisenbahnun -
gIück passierie bei Tauberfeld. Der Zug mit Maschine
unid Kondukteurwagen kam über die Unfallstelle noch hin-
weg, bann riß er ab, zu aller Glück. Sechs Wagen sollen
entgleist sein. Die Feuerwehr in Tauberfeld leistete so°
iort Hilfe. Werletzte sind: I. Wechsler aus Lnndon
(Ouetschwunden am linken Handrücken und Zeigefinger),
A. Klerner, Qberbriefträger und Al. Modes, Oberbrief-
tr"' Nrmbrüche), Dr. R. Tölle aus Mülbeim a Rb
Johann Endres, Anguste Trieb, Hauptmannsfrau aus
Münster und Karl Ehlers, Schlafwagenschaffner aus
Köln (Quetschwunden). Weiter werden als verletzt be°
,zeichnet: Postbureandienergehilfe Feichtmayer (innere
kerletzungen), Posterpeditor Berger (Werletzungen am

Kops), Postädsunkt Jakob (Verletzungen am Fuß) sämt-
liche in München. Der die Stelle ebenfalls passierende
Berliner Schnellzug kam glücklicherweise noch darüber
hinweg.

— Beuthcu (O.-Schl.), 9. Febr. Wegen Solba -
t e n m i ß h a n d l u n g e n in 165 Fällen wurde vom
Kriegsgericht in Beuthen der Vizewachtmeister Klein-
michel vom 57. Feldartillerieregiment zu 1 Jahr
Gefängnis verurteilt.

— Als der spätere Hofprediger Frommel noch in Ba-
den anlticrte und einmal die Schulen besichtigte, kam er
in eine Schule zum Religionsunterricht. Es war die
Rede davon, daß Joseph von seinen Brüdern verkauft
wurde. „War das recht?" fragte Frommel. Allgemeines
Schweigen. Endlich höbt hinten ein kleiner Knirps, Sohn
eines Pferdehändlers, den Finger empor. „Na, warum
war denn das unrecht?" — „Herr Pfarrer, Sie hent ihn
z' billig geben."

— Vom Operationstische ausgerückt. Etwas Merk-
würdiges ereignete sich dieser Tage im Hospital zu Bari.
Ein Bauer, dem bei einem Wirtshausstreite mit einem
dolchartigen Messer der Unterleib aufgeschlitzt worden
war, wurde, dem Tode nahe, ins Krankenhaus gebracht,
wo er sich etner Operation unterziehen sollte. Bald nach
seiner Ankunft trug man ihn in den Operationssaal und
legte ihn ans den Operationstisch. Für einige Augen-
blicke nur verließen dann der leitende Arzt und seine Ge-
hilfen den Saal, um alles für die Operation vorzuberei-
ten. Als sie zurückkehrten, war der lebensgefährlich per-
letzte Patient verschwunden, und alle Bemühungen, ihn
wieder zur Stelle zu bringen, blieben resultatlos. Man
konnte nicht in Erfahrung bringen, ob er von guten
Freunden entführt worden war, oder ob ihm die Furcht
vor der Operation die Kraft eingab, vom Tisch zu steigen
und auszureißen. Der leitende Arzt erklärte fast bewun-
dernd, datz ein solcher Fall in der ärztlichen Praxis ver-
einzelt dastehen dürfte.

— Neuc Lokomotiven. Der Schnellzug Köln-Frank-
furt Nr. 52 wurde dieser Tage versuchsweise von ein und
derselben Lokomotive von der Anfangs- bis zur Endstati«n
gefahren. Der Versuch ist vollständig gelungen; der Zug
kam trotz Regen und Nebel pllnktlich an. Üm 1.42 Uhr
nachmittags übernahm dieselbe Maschine einen nach Köln
gehenden Schnellzug und führte anch diesen direkt wieder
bis zur Endstation durch. Auf beiden Fahrten von zu-
sammen 440 Kilometern sind verbraucht worden reichlich
200 Zentner Kohlen und etwa 60 Knbikmeter Wasser. Die
Maschine ist neuester Konstruktion und stammt aus der
Henschel'schen Fabrik in Kassel.

— Kochsalz vergcssen? Jm „Luzerner Tageblatt"
ergreift der Kantonschemiker Dr. Schumacher-Kopp zu
der Darmstädter Massenvergiftung das
Wort. Nachdem er eine Erklärung der Ptomaine gegeben,
erzählt er aus seiner Praxis solgenden Fall: „Vor meh-
reren Jahren wurde mir von einem Fabrikanten eine An-
zahl Erbsenkonserven verschiedener Sude überbracht. Die
Büchsen des einen Sudes hatten schon von außen ein ver-
dächtiges Aussehen, indem nämlich die beiden Boden-
flächen gewölbt (aufgetrieben) waren. Beim Oesfnen
dieser letzteren entströmten reichlich Fäulnisgase; die Erb-
sen waren dunkel gefärbt. Die übrigen Büchsen erwiesen
sich in Form und Jnhalt total normal. Der Fabrikant
erklärte, daß eine und dieselbe Qualität Erbsen den ver-
schiedenen Suden zu Grunde liege, und nur bei dem einen
Sude (jeder Sud war für sich magaziniert) diese ihm
völlig unbekannte Erscheinung auftrete. Es mußte somit
ein Fabrikationsfehler die Ursache sein. So kam ich auf
den Gedanken, daß eventuell vergessen wuxde, das absolut
nötige Kochsalz zuzusetzen, und siehe, die Analyse der
Konservenbrühe ergab die Abwesenheit von Kochsalz!
Die sofort angehobene Untersuchnng an Ort und Stelle
ergab denn anch, daß der Arbeiter vergessen hatte, Salz-
lake herzustellen; es wurde gewöhnliches Wasser einge-
füllt, was natürlich nicht konservierend wirken konnte und
Fäulnis eintreten lassen mußte. Glücklicherweise waren
von jenem Sude noch keine Büchsen zum Versandt ge-
langt. Der Vorrat wurde vernichtet. Jch erachte es
deshalb als nicht umnöglich, daß in Darmstadt, wo die
Vorsteherin des Kochkurses laut eigenem Geständnis die
verhängnisvollen Bohnen selbst einmachte, einfach ver-
gessen hat, das nötlge Kochsalz zuzusetzen, wodurch der
Büchseninhalts in Fäulnis übergehen nnd so Ptonlaine
entstehen mutzten."

Dev Krieg in Ostasien.

BerIin, 12. Febr. Der große Kreuzer „H a n s a"
ist mit dem zweiten Admiral des Kreuzergcschwaders
Kontreadmiral von Holtzendorff an Bord am 11. ds. in
Tschifu eingetroffen und heute von dort nach Port
Arthur abgegangen, um die d e n l s ch e n Fraucn
und Kinder dort abzuholen.

K i e l, 12. Febr. Die „Kiel. Ztg." meldet, daß der
der Firma Dietrich Jebsen u. Cie. in Tschifu gehörende
Dampfer „Tschifu" laut hier eingegangenem Telegramme
in Port Arthur zurückgehalten ivorden ist. Ein
Grund hierfür wird nicht gemeldet. Das Schiff suhr ge-
wöhnlich zwischen Tschifn und Port Arthur.

Paris, 12. Febr. Zu der Nachcicht aus Shanghai von
einer erneuten Beschießung Port Arthnrs, wo-
bei drei Kreuzer in den Grund gebohrt und die russische
Bank zerstört worden sei, bemerkt der „Temps", sie sei
erfunden.

Paris, 13. Januar. Ein Gewährsmann des „Gau-
lois" glanbt, daß ein Zusatz znr rlrssisch-französischen
Militärkonvention bessimmt, „daß Frankreich seinem Ver-
bündeten im Falle eines von Rußland erklärten Krieges,
auch im äußerstm Osten, Unterstützung mit Mannschaften
und Schisfen zu liefern hat, unter der Voraussetzung, däß

eine dritte Macht eingreist." Der Gewährsmann fsiS
bei: „Da es nun nicht ausgemacht ist, daß diese driM
Macht eine europänische sein müsse, so ergibt sich darau^'
daß, falls, China oder auch nur Korea für Japa^
Partci ergriffe, wir Rußland kräftig beiste'
hen müßten. Das ist eine weittragende Aussicht, deild
die französische Einmischung zu Gunsten Rußlands wistd^
die englische zu Gunsten Japans nach sich ziehen. — PaÄ
einer anderen Darstellung, die augenscheinlich auchentiM
ist, habe Rußland und Frankreich, als das englisch-jap^
nische Bündnis bekannt wnrde, folgendes Zusatzüberelw
kommen geschlossen: Da beide Mächte verpflichtet siiu>'
anch ihrerseits den Fall ins Auge zu fassen, daß ein Äli'
griff dritter Mächte oder neue Unruhen in China die Ai"
tegrität und die freie Enkwicklung dieser Macht in Frag^
stellen und zn einer Bedrohnng ihrer eigenen Jnterefst^
führen könnten, so behalten die beiden R e g i ^
rungen s i ch v o r, ev e n t u e l l d i e M i t t e l z »st
Sicherung ihrer Jnteressen zu ergrei'
f en. — Hiernach wäre also der Mmdnisfall nicht ohi^
weiteres gegeben.

L o n d o n, 12. Febr. Ein der japanischen Gesandi'
schaft aus Tokio zugegangenes Telegramm besagt:
Ueberlebenden von den russrschen 'Kreuzern „W arja S.
und „Korejetz" und dem gekaperten Transportschist
„S ungar i" wurden an Bord der vor Tschemulp^
liegenden englischen, franzöfischen n. italienischen Kvieg^
schifse aufgenommen.

Petersburg, 12. Febr. Ein Telegramm
Statthalters Alexejew an den Kais e r nieldi'l'
„Zäsarewitsch und „Pallada" wurden arn --
>ds. in die Reöde gebracht; an „R etwiia n" wirö z"'-
Zeit der Leck verstopft. Die Ausbl.sserung des Panzek"
schiffes ist eine komplizierte Arbeil, dcren Dauer st^
schwer bestimmen lassen wird. „Prllada"" und ..Nowik
werden nacheinander ins Dock gebracht werden. Mein^
Meinung nach wird die Repai-.nur gegen zwei WocheN
dauern. Alle übrigen Schiff? des Geschwaders, die a»
dem Kampfe am 9. d. M. teilgm.ommen und Havarie i'sf
halten haben, wnrden am 10. d. M. in d:e innere
gebracht, nm Kohlen zu nehnw:, nnd Reparatnren vorzU'
nehwl.ii. die, wie ich hoffe, in drei Tagen vollendet str^
werdm. Der größte Teil der kamPfunsWg Gemachst!!
entfällt auf den 'Kreuzer „Pallada."' Grnnd hierfür il
die Vergiftung durch Gase bei der Explosion von Tor"
pedos, die mit Melinit geladen waren. Am 10. d. Äst
dauerten die Rekognosziernngen durch Krenzer iort, wob"
keine feindlichen Schiffe entdeckt wurden. Die Näch^'
verliefen bei verstärkten Wachen dnrch Torpckdo und andei^
Boote ohne Zwischensall und ohne Znsammenstoß mit de>S
Feinde.

Petersbn r g, 12. Febr. Züfolge von GerüchteN'
die anf Grund' zweifelhafter Meldungen ausländischi'':
Telegraphenagenturen und Zsstungen über die Seeschlaä!''
bei Tschenmlpo, die Landungen von Fapanern in Korem
über die Ereignisse in der Mantschnrei und Aehnlich^
hier verbreitet sind, bringt der Generalstab in Kenntnist
daß bis jetzt keinerlei diese Meldungen bestati'
gende Rachrichten in Petersburg eingegangen sind.

P e t e r s b u r g, 12. Febr. Heute Nachmittag vvi'
anstaltete wiederum eine große Anzahl Studenld^
eine begeisterte Kundgebung vor dem Winterpalai--
Der Kaiser erschien am Fenster und lietz durch
Flügeladjutanten den Studenten danken. Letztere bi'(
gaben sich sodcmn nach dem Anitsch'koffpalais, nm bei
Kaiserin Mutter zu huldigen.

Petersbnrg, 12. Febr. Die russische „Peter^
burger Zeitung" weist darauf hin, daß die R u s !st
außer Fran!kreich noch cinen Frennd besitzen, sie sollten
Erkenntlichkeil für die f r e u n d s ch a f t l i ch e Ha >'
tung D e u t s ch lands betonen. Die ruhige und
parteiische Halmn§ des deutschen Volkes seien in de>^
ostasiatischen Konflikt schr wertvoll. Die gteiche unpv'f
teiische Stellungnahme sei von dem loyalen Charcckv
Kaiser Wilhelms ll. zu erwarten. — Das klingt
ders, wie die gestern erwähnte Unterstellung rnisil'äh
Blütter, Dentschland habe Rußland in den Krieiz hine>^
gelockt. .

L i e n t s i ii, 12. Febr. 'Die Japaner versuchten
letzten Dienstag an der schmalsten Stelle der Hallsivsi
Liautnng, an deren Spitze Port Arthnr liegt, Trupps
zu Ianden. Die Operaston scheiterte vollstäiifsi
nnd es scheint, daß zwei japanische Regimenter, denen ^
Landung glückte, vollständigvernichtet wni'd^.
Bestätignng dieser Nachricht aus russischer oder japaniM^
Ouelle bleibt abznwarten. Sollten die Japaner den

such gemacht haben, so gingen fie ohne Zweifel von


'Absicht aus, Port Arthur v-on der Landseite her anzillch'
fen.

s'.!"!'

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Neueste Nachrichten.


Würzburg, 12. Febr. Durch einen glanzvollen v .
beging heute die Alma Julia den Gebenksi,^

akt beging heute
Kants. Die Festrede hielt Prof. D-r. O. Külpe.
 
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