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Heidelberger Zeitung (46) — 1904 (Januar bis Juni)

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Nr. 51-77 (1. März 1904 - 31. März 1904)
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https://doi.org/10.11588/diglit.14240#0656

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Len besseren Jnhalt jener Mätter, teils darauf, datz ihr Ver- i
sprechsn in der Absolution erzwungen worden set. Viele Zeu-
gen bestätigen, datz die Geistlichen don der Kanzel herab zum
Eintreten für das Zentrum mlfgesordert und auch sonst für
diese Partei gearbeitet hätten unter zum Teil recht iheftigen
Aeuherungen gegen die radikal-polnischen Agitatoren.

Auch mit der Verweigerung Ärs Ehesakrainents und
der Sterbesakrqmmte ist im politischen Jnteresse gearbei-
tet worden. Bei den eigenartigen Enthüllungen, welche
die Verhandlung brachte, hielt es Kardinal Kopp für
besser, den Prozeß durch Zurücknahme des Strafantrags
so schnell als möglich zu beenden. Sonst wäre wohl noch
mehr ans Tageslicht gekommen.

Luxemburg.

— Die Punktion der vorderen Kammer des erkrank-
ten Auges des E r b g r o ß h e r z o g s ist gut und fast
schmerzlos verlausen. Auch nach der Operation sind keine
Schmerzen eingetreten.

Aus der KarLsruher Zeitung.

— Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog haben
den nachbenannten Lehramtspraktikanten unter Ernennunz
derselüen zu Professoren etatmätzige Professorenstellen über-
tragen, und zwar dem Karl Tyll von Karlsruhe an der Re-
alschule in Kohl, dem Franz Manggold von Lehningen an
der Realschule in Eppingen, und dem Joseph Reiser von
Radolfzcll an der Oberrealschule in Karlsruhe.

— Tem Ober-Postassistenten Jofef Stadler in Villin-
gen wurde der Titel Postsekretär verliehen.

— Betriebsassistent August Zürn in Oppenau wurde nach
Mannheim versetzt.

— Betriebssekretär Joseph Gabel in Singen wurde nach
Neckarau und Betriebsassistent Otto Mayer in Neckarau
nach Singen versetzt.

Karlsruhe, 28. März. Die Großherzogin, der
Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin wohnteu gestern
Vormittag dem Gottesdienst in der Schloßkirche an. Zur
Frühstückstafel der Höchsten Herrschaften erschienen der
Erbgroßherzog und die Erbgrotzherzogin. Nachmittags
4 klhr befuchte die Großherzogin das Konzert des Ver-
eins fiir evangelische Kirchenmlisik in der evangelischen
Stadtkirche. Heute Vormittag empfing der Grotzherzog
den Geheimerat Dr. Freiherrn von Dusch zum Vortrag.
Die Prinzessin Wikhelm nahm an der Miktagstafel teil.
hlm halb 3 Uhr erhielten die Großherzoglichen Hertschaf-
"ten den Besuch des Prinzen Karl mit Gemahlin, Gräfm
Rhena, nach ihrer Rückkehr von Berlin. Hierauf unter»
nahmm der Grotzherzog und der Erbgroßherzog eiue
Spazierfahrt. Später hörte der Großherzog die Vor-
träge des Geheimerats Dr. Freiherrn von Babo nnd des
Legationsrats Tr. Seyb.

Ausland.

Schweiz.

-— Die Schweizer Landwirte klagen längst über die
Leutenot. Nun scheinen auch bei uns polnische
Landarbeiter ihren Einzug halten zu wollen. Ein
Stellenvermittler in Lipke reift mit 30 Rübenmädchen
nach der Zuckerfadrik Aarberg und bietet bei dieser Ge-
legenheit den schweizerischen Landwirten an, tüchtige pol-
nische Arbeiter und Arbeiterinnen. in kleineren oder grö-
tzeren Kolonnen noch zur Kaurpagne von 1904 zu be-
sorgen.

England.

London, 26. März. Wie die „Daily News" er-
fährt, sollen die medizinischen Berater der Regierung die-
felbe mit aller Energie gewarnt haben, chinesische Knlis
jetzt in deu Transvaal zu bringen, solange die Pest dort
öorherrschend sei. Mr. Lyttelton sei dadurch in die grötzte
Schwierigkeit und Verlegenheit gÄommen. Gestern seien
immerfort zwischen ihm und Lord Milner Telegranune
ansgewechselt worden, und es könne keinem Zweifel inehr
unterliegen, daß mau vorläufig den Plan ausgegeben
habe, die Asiaten nach Südafrika zu bringen.

Aus Stadt und Land.

Heidelberg, 29 März.

— Von der UniversitLt. Professor Dr. Karl Bonhoef-
fer, der aus Königsbery neu hierher berufeue Ordinarius
für Pshchiatrie und Direktor der Jrrenklinik, wird in der am
25. und 26. April nächsthin zu Göttingen stattfindenden Jah-
resversammlurrg des „Deutschen Vereins für Pfychiatrie" ein
Referat erstatten: „Der Korsakowsche Symptomenkomplex in
feinen Beziehungen zu den verschiedenen Krankheitsformen".
— Professor Dr. Rudols Magnus, der jüngfte charakteri-
sierte Extraordinarius in unferer medizinischen Fakultät, wirkt
an der hiefigen Hochschule seit dem Herbst 1W8 als Affistent
des Pharmakologischen Jnstituts, seit dem Herbst 1900 zu-
gleich als Privatdozent der Arzneimittellehre. Ein Braun-
schweiger von Geburt, hat Magnus sich an unserer Universität
am 14. Januar 1898 die medizinische Dottorwürde erlvorben,
auf Grund eincr Dissertation: „Ueber die Messung des Blut-
drucks mit dem Sphygmographen" serschienen in der „Zeit-
schrift fiir Biologie"). Zur Erlangunz der venia legendi reichte
Magnus eine^ Untersuchung cin: „Vergleich der diuretischen
Wirtsamkeit isotouischer Salzlösungen", welche einen Teil bil-
det seiner, im „Archiv für experimentelle Pathologie und Phar-
matologie" niedergelegten, in Gemeinfchaft mit dem gegen-
wärtigcn Direktor unseres Pharmakologischen Jnstituts, Prof.
Dr. R. Gottlieb, teilweise unternommenen Studien über die
Diurese (Harnabson-derung): die Veräüderung der Blut-
zusammensetzung nach Kochsalzinfufion, die Beziehungen die-
ser, ferner oer Nierenzirkulation, sowie des Uretercndruckes
und der Plethora zur Diurese. Andere Arbeitcn zelten der
Entstehung der Hautödeme bei perim-hydrämischer Plethora,
der Tätigkeit des überlebenden Säugetierherzens bei Durchströ-
mung mit Gasen, der Undurchgängigkeit der Lunge für Am-
moniak (alles dieses im „Archiv für exp. Pathol. und Pharma-
kologie" in den Jahren 1899—1902 erschienen). Autzerdem
fchrieb Profeffor Magnus über ein „neues Kymographion fiir
länger dauernde Versuche" (Zentralbl. f. Physiol. 1903 und
„Pharmakologie der Atemmechanik" (in Afber-Spiro's Ergeb-

daß sich sein Geist immer mehr vevdüsterte. Fortwäh-
rend scch er den SterLenden vor stch, der ihn mit vor-
wurfsvollen Angen ansah. Jetzt ist Frey unheilbar wahn-
finnig und es unterliegt keinem Zweifel, 'daß er seiue
Tage im Jrrenhaus beschlietzen wird.

nissen der Physiologie 1902). Seine Vorlesungen an
unserer Universität bctrafen bisher die Pharmakologie des
Wassers und der Salze (Bäder- und Brunnenlehre) ; autzer-
dem Pflegt er pharmakologische Besprcchungen abzühalten so-
wie pharmakologische Praktika (Einsührung in die Dlethoden
der pharmakologischen Experimente) und Lalneologische Ex-
kursionen.

V Karl Weyfier -f. Gestern erhielten wir die betrübende
Nachricht vom Lode dieses liebenswürdigen und bescheidenen
Künstlers, welcher 1833 in Durlach als Sohn eines Lortigen
Kaufmannes und Bürgermeifters geboren lvar. Anfänglich
wollte Weytzer stch dem Jngenicurfach wiomen und er stu-
dierte demgemätz aus dem Polhtechnikum in Karlsruhe in der
Zeit, als die Kunstschule daselbst errichtet wurde; aber bald
trat er als einer ihrer ersten Schüler in diese ein, um seineni
entschiedenen Sinn sür das Malerische zu genügen. Unter DeZ
Coudres betrieb er zuerst das Figuren-Zeichnen, eine vortreff-
lich« Grundlage zuni Landschastsfach, welchem er sich dann un-
ter Schirmer's Leitung zuneigte und welchem er auch bis au
sein Ende treu geblieben ist. Auch in Düsseldorf und in Mün-
chcn arbeitete der junge Maler, ehe er seine Wanderun-zen im
südwestlichen Heimatlaird« unternahm, um zahllose alteriüm-
liche Orte aufzusuchen und zu flizzieren, aus wclchen Studien
er seine reizenden, romantischen Ansichts-Bilder schuf, welche
stets wohl durchdacht, -zefällig arrangiert und sorgfältig aus-
geführt, auch ihre Liebhaber fanden und von seinen Kollegen
hoch geschätzt sind. Seit neun Jahren lebte Wcyher hier in
Heidelberg, bis zu feinem Ende, mit Fleiß nnd Eifer feiner
Kunst hingegeben. Jm Kunstverein waren oft Werke von ihm
ausgestellt. Das dauernde Andenken an den nun Verbliche-
nen bewahren zlvei von ihm- geschaffene Bilder in der ncuen
Stadthalle auf, der Marktplatz mit Rathaus und die Anficht
von jenseits der alten Brücke.

^ Nationalliberale Bersammlung. Gestern Abend fand
im Liederkranzlokal eine nationalliberale Versammlung statt.
Obwohl nur interne Angelegenheiten von vorwiegend formeller
Bedeutung auf der Tagesordnung standen, war sie doch
ziemlich gut besucht. Profeffor R o h r h u r st, der Vorfitzende,
erklärte, daß er lieber über die wichfigen politischen Vorgänge
in Baden, im Reich und in der Welt gefprochen hütte und über
die Stellung, welche die nafionalliberale Partei zu den polifi-
schen Ercigniffen und Erregungen der neuesten Zeit einnimmt,
aber nebcn dcm Gefchäftlichen wäre die Tagesordnung dadurch
zu lang geworden. Außerdem stehe am 6. April eine grötzere
politische Versammlung bevor, in welcher Reichstagsabgeord-
neter Beck ü-ber die politische Laze in Deutfchland sprechen
werde. Später im Jahr seien dann auch die Rcchenschaftsbe-
richte der Laüdtagsabgeordneten zu erwarten. Herr Rohrhurst
berichtete dann über die Parteiarbeit des letztcn Jahres. Es
war ein Jahr der Wahlen, da wir städtische Wählen, Reichs-
tagswahlen und Landtagswahlen hatten. Der Engere Aus-
schutz hielt 22 Sitzungen ab, der weitere 1 Sitzung. Außerdem
fanden zwei Vertrauensmännerversammlungen statt und zahl-
reiche polifische Wahlversamnilungen. Bei Darstellung des
Verlauses dcr städtischen Wahlen meinte Redner, es sei zwei-
felhaft, ob man den bisherigen Modus auch fcrnerhin werde
einhalten können. Wenn man fortfahre, verschiedene Parteien
zu berücksichfigcn, dann müsse man nach seiner persönlichen
Meinung sowcit wie möglich alle berücksichtigcn. Auch sei es
nach seiner persönlichen Meinung außer Fraze, datz nmn bei
den Vorschlägen die Arbeiter mehr berücksichtigen müsse. Jm
Bericht über dic Reichstagswahl -wies er auf die sehr dankens-
werte und erfolgreiche Mitwirtung der Jungliberalcn hin, so-
wie aus die ersolgte Gründung zählreicher Ortsvereine. Das
Resultat set für uns cin günstiges gewesen. ALer auch das
Zentrum habe an Stimmen zugenommen und suche jetzt den
Regierungen gezenüber die Konsequenzen hieraus zu ziehen.
Sehr beachtenswert sei das An-schwellen der sozialdemokrati-
schen Stim-men. Man müsse den Kampf gegen die Sozialde-
mokrafie energisch führen, solange sich diese nicht auf nationa-
len Boden stelle, aber das dürfe nicht nach Art des Bundes-
rats geschehen, auch nicht nach Art der Scharfmacher, oder
jenes Verbandes, der jetzt Aufrufe zur Sammluug gegen die
Sozialdcmokraten erlätzt. Auch nicht durch Zulaffung der
Jesuitcn behufs gemeinsamer Abwehr; eben so wenig dadurch
etwa, daß man berechtigte Forderungen dcr Arbeiter in> Bezuz
auf Sch-utz für Leben und Gesundheit sowie in Bezug auf ma-
tericlles Vorwärtstommen bekämpfe, oder datz man sich gar
gegen die politische Freiheit richtc. Redner bespricht dann üie
Landtagswahl und ihre Erfolge und erinnert an die Versamm-
lungen, die in Verbindung mit derselbcn stattfanden. Auch
gedcnkt er der Schäfer-Feier, die so zahlreich Lesucht war. Zu-
letzt widmete er den im Laufe des letzten Jähre dahingeschie-
denen Parteifreundeu Worte des Gedentens. Man könne
nicht ohne Befriedigung auf das abgelaufcne J-ahr zurückblickcn;
aber man dürfe nicht auf den Lorbeeren -ausruhen, denn es
stünden noch grotze Kämpfe in der Zukunft bevor. Einc wesent-
liche Distussion schloß sich an den Bericht nicht an. Lhe dieses
Thema verlassen wurde, uähm oer Vorsitzende noch Gelezen-
heit, der Presse seincn Dant auszusprechen und zur Unter-
stützung der Parteipresse aufzufordern, welche die Erzicherin
zur politischen Gesinnung sci und deren Arbeit eine Partei,
die bestehen und wachsen wolle, nicht entbehrcn könne. Hierauf
erstattete Herr Karl Ueberle den Kasscnbericht. Es ging
aus demselben hervor, datz die Partei infolge der Wahlen
eine Nusgabe von über 6000 Mark gchabt hat, sodatz der Kas-
senbestand auf ca. 550 Mark zurückgegangen ist. Er sowohl
wie der Vorsitzende appellierten an die Opferwilligteit der Par-
teiangehörigen, damit die Kaffe wieder aufgefüllt sei, wenu
neue Wahlen und oamit ncue Ausgaben an die Partei heran-
treten. Es folgte hierauf die Beratunz der Satzungen. Bisher
hat man sich ohne solche beholfen, nun wollte man aber das
ungeschriebene Necht fixicren, damit nach allen Seiten Sichcr-
heit und Klarheit geschaffen werde. Der vom Ausschuh gefer-
figte Entwurf umfatzt nur 7 Paragraphen, setzt also nur das
Notwendigste fest unü lätzt den für die Führung einer Partei
nöttgen Spielraum. Der Mitgliederbeitrag soll fortan mirrde-
stens 1 Mark bctragen, die Mitgliederversammlung in der
Regel alle Jahr einmal stattfinden und der weitere Ausschutz
jeweils für drei Jahre gewählt werden. Der weitere Aussch-utz
wählt dann den -geschäftsführenden Ausschutz, der 20 Mitglie-
der zählt, wozu noch 3 Delegierte des Jungliberalen Vereins
und die Reichstags- sowie die Lanotagsabgeordneten treten.
Außcrdem hat der Engere Ausschutz ebenso wie der weitere das
Recht der Zuwahl. Die Satzungen wurden einstimmig ge-
nehmigt. Zum Schlutz erfolgte durch Zettelwahl die Ernen-
nung des Grotzcn Ausschusscs, dem 130 Mitglieder angehören.
Um halb 11 Uhr konnte die Versam-mlun-z mtt Worten des
Dantes geschloffen lverden.

-i- Von der Straßenbahn. Ter Theaterwagen nach Neucn-
heim fuhr gestcrn Abend an der Kußmaulstratze in das Stcin-
geröll, das dort liegt, da das Geleise aufgebrochen ist. Der Wa-
gen entgleiste, die Passagiere kamen indessen nfit dem Schrecken
davon. Erst um 1 Uhr konnte der Wagen nach dcm Depot
zurückgebracht werden.

X Walldorf, 27. März. (G em e rn d e r a t s w a h l.)
Bei der gestrigen -Gemeinderatswahl wurdc nnr Zimmermeister
Himmele mrt 83 Stimmen wredergewählt. Ms neue Mit-
Aücher jwurdeü geivähltr Adlerwilrt PÄ Hesselbacher (jun.
mit 48 -Stimmen, Bäckermeister Kempf mit 43 Sfimmen und
Hafnermerstcr Schweinfurth mit 39 Sfimmen. — Am 12.
April. findet die hiesige Bürgermeisterwahl statt.
Zweifellos wird unser bisheriges Gemeindeoberhcrupt Herr
Bürgermerster Abel mrt grohcr Majorrtät wiedergewählt
werden.

Schriesheim, -27^ März. (B ü rg ci r m e i st e rw a
Bei der gestrigen Wahl eines Ortsvorstandes tvurde Herr Ifi"
kolaus Urban als solcher wiedergewählt.

-i- Neckarsteinach, 29. März. (B e i i tz w e ch s e l.) Eestern
wurve das Eckhaus der Geschwister Heyl hier, wclches ych
durch seine günstige Geschäftslagc auszeichmt an Herrn Fr«^
rich Burgweger , Heidelberg, für 62 000 Mark verkaufi-
Die Uebernahme erfolgt am 1. Mai. Das Jnrmobilienbureau

Neckargeniünd vermittelte den Perkauf.

— Neunkirchen, 28. März. (Brand.) Heute Nuchr
brannte das Wohn- und OekonomiegeLäuoe des Landwirto
Heinrich Deschner dahier vollständiz nieder. Bei der
schenden Windstille konnte das Feuer auf seinen Herd be^
schränkt werden. Der Schaden beträgt ca. 6000 Mart. D«r
Brandbeschädigte ist versichert.

2 Hockenheim, 28. März. (VolksLant.) Gestern wurdf
in einer vom Gewerbeverein einberufenen Versammlung, her
welcher Buchdruckcreibesitzer Menger den Vorsitz fiihrte, riU
Bankinstitut gegründet unter dem Namen „Volksbank
heim e. G. m. b. H.". Es zeichneten sich 66 Herren als Ge-
nossenschafter cin. Es wurde eine Kommission von 14 Herreu
aus den Genossenschaftern gewählt, die oas Weitere zur Krw-
stituierung dcr Bank veranlaßt. Vorsitzender der Kommistw^
ist Herr Mühlenbesitzer M. Schütz.

L Karlsruhe, 28. März. (Todesfall.) Baurat Adolf
Schopfer ist heute hier im Alter von 61 Jahren zestorben-
Schopfer ist gebürtig aus Lahr, war früher Bezirtsbauinspok'
tor in Lörrach und wurde 1893 nach Karlsruhe versetzt.

O Karlsruhe, 28. März. (Die Akademie der b ' lf
denden K ü n ste) feiert im Jähre 1904 das 5 0 jährig 7
Iubiläum ihres Bestehens. Aus diesem An-latz soll hwr
cine moderne Kunstausstellung veranstaltct werden, mit der"
eine Lotterie verbunden wird.

Heidelberger Bereinsanqelegenheiten.

V Bürgerkasino. Jn dem Bestreben, den Mitgliedern vorr
Zeit zu Zett einige angenehme unterhaltende Stunden zu be-
reiten, hatte der Vorstand des Bürgerkäsino die Mitglieoer Zü
einem Familienabend in die Gesellschaftsräume eingeladen-
Das Prograrmn, welches zu diesem Abend zusam-mengestellk
war, war sehr reichhaltig. Theateraufsührungen, Duette, So-
loge-sänge und Musikstücke wechselten miteinander ab und urr-
terhielten die zählreich Erschienenen aufs Beste. Bei der Aus-
führung zweier Schwänke, befitelt: „Ein kochenoer Ehemann
und „der Giftrnord" machten sich die Damen Schmidt, R«e9
und Dörr, sowic die Herren Sulzer, Beck und Schwed sehfi
verdient. Mit zwer Violinvorträgen erfreute der 14 Iahr'e
alte Otto Hohmeister, mit einigen Liedern Frl. Flora Keller-
Letztere mußte sich zu einigen Dretngaben entschlietzen.

Vogel aber schossen Herr uüd Frau W. Schneider ab. Wahr«
Lachsalven entwlckelten sich bei dem von Herrn Schneider
sclbst verfaßten Duett, befitelt: „QuodliLet"; aber auch hkis
zweite Duett: „Kunst und Natur" von Manstädt bot, vervrog
seines urwüchsigen Vortrags und seines Jnhalts, viel Stofl
zum Lachen. Den orchestralen Teil führte der Orchestervererr'
unter Lehmann's Leitung prompt und exakt durch, die Beglei''
tung der Lieder usw. hatte Kapcllmeister H. de Klark in dcrifi
kenswerter Weise übernommen und entledigie sich serner Aus-
gabe in feinfühliger und meisterhafter Weise. Kurz nach
Uhr war das Programm erschöpft und»die Teilnehmer trerrw
ten sich in dcm Bc-wußtsein, in dem Bürgerkasino wicder eirrnra
etwas Schönes gesehen und gehört zu haben.

Handtl und Berkehr.

Mannhetm, 28. März. Oberrheinische Bank —Ä '
S3.00 G.RHein.Krcditbank 138.40 B.. 138.30 G. Ryein. Hvvotbekeri-
Bank —. -B.. 190— G. Brauerci Kleinlein, Heidelberg—. —

—G-, Schroedl'sche Brauerei Heidelberq —B. —. - G-,
Porkland-Zemenlwcrk Heidelberg —B-, 1l8.— G.

Börsen-Bericht vom 26. Miirz.

(F r a n k f u r t.)

3°/„ Deutsche Reichsanl. 90.15
3'/27» Deiüsche Reichsanl. 101.85
3°/o Preuß. Consois 90 —

3'/-7o Preuß. Consols 101'/,

3',z°/„ abgest. Baven 100' ^

47» Russische Staatsanl. 93.90
t°/-> Unqar. Staatsrente 97.95
4°/« äußere Argent. 1897 79 —
5"/o innere Mexikaner 40.60

Abein. Kreditbank-Akticn 138.20
Oberrhein. Bank-Aktlen 93'/,
Heidetbg. Zement-Aklien 1187,
Allg. Eleklr.-Ges.-Aktien 211.60
Ocsterr^Kredit-Akiien 204.30

Oestr- Staalsvahn-Aktien 136.40
Oesterr. L-ilvbayn-Aktien 13.95

47» Heidelbergee
47» Mannheimcr
(Lon 0 o n.)

4°/o Japaner
Goerz Shares
Gevuld Shares
Grcat Fingall Shares
Fvonhoe Shores
Baltimorech. Ohio Shares
Eanada Vacific Shares

102.-

(Bcrli n.)

4'/-"/« Chinesen
Diskonto Komm.-Aktien
Dentsche Bank-Aktien
Berl. Hand.-Ges.-Aktien
Darmsk. Bank-Aklien
Dresdener Banl-Aktien
Nat.-Bank für D.-Aklien
Schaaffhans. Banko.-Akl.
Bochumer Gnß-Aktien
Dortmnnder UnionC.-Akt.
Gelsenk. Bergm. - Akiien
Harpener Aktien
Hibcrnia -Altien
Kölner Bergwerk - Aktien
Lanra-Aktien
Privat Diskont
ReichSbank-Diskont

Geidsortel:.

64'/-

20 -Franks-Siücke

2'-

Dollars in Gold

5V->

Engl. Sovereigns

87>°

Oesterr. Noten

8"/,

Russische Noten

817.

Amerikanische Rolen

1177.

Englische Noten

86.7»

186.8»

215.3»

1S»2»

148.^»
116»-
140.2-
191.7"
S»'r
2124»
1921»
M'-»»
4l»-L.
23o 2»
3'/r
47°

16.3-1

4.1»

20.3S

85.»-

-V

WafferstlUldsnachrichten.

R e ck a r.

Heidclderg 29.. 1.60, gesi. 0.02 m
Heitbronn 27., 1.01, gcf 0.00 m
Äiannlicim 28., 3.26, ges 0.06 m

R yein ^

Santerburg 28,3.4l, gef.O.Oo
Maxan, 28, 3.56. gfi-»E^
Mannheim, 28.3.12, ges. 0 »-

Theater- und Kunstnachrichten.

Grohhcrzogl. Bad. Hof- und Nafionaltheater MannhE'^

(W 0 ch e n s p i e l p la n.) Mittwoch den 30. März, oben
7 U-Hr: „Jngwelde"; Scmntag den 3. April, nachmifiags /i,.
Uhr: „Hänsel und Gretel", abends fi>7 Uhr: „Coriola '
Montag den 4. April, abends 6 Uhr: „Lohengrin". -7° 77^,
neuen Theater: Sonntag den 3. April, abends xi g
„Der Barbier von SeviÜa"; Montag den 4. April, abends -
Uhr: „Stiftungsfest".

Frankfurter Opernhaus. (W 0 ch e ns p i e l p l a n.)
tag den 29. März, abends 7 Uhr: „Die lustigen Weiber
Windsor"; Donnerstag den 31. März, abends 7 Uhr:
und Gretcl", hieranf: „Der Herr Kapellmeister";
den 2. April, abends 7 Uhr: „Robert der Teufel";
den 3. April, nachmittags 314 Uhr: „Prinzessin Goldhw ^
abends 7 Uhr: „Josef nnd seine Brüder"; Montag
April, nachmittags 314 Uhr: „Prinzefsin Goldhaar", v'"

7 Uhr: „Don Juan". ,

Frankfurter Schauspielhaus. (W 0 ch e n , p r e l P s
Dienstag den 29. März, abends 7 Uhr: „Anfigone"; Dfifi'^g
den 30. März, abends 7 Uhr: „Liebesma-növer"; Donm
den 31. März, abends V28 Uhr: „Zapfenstreich"; SanistaL ,sil,
2. April, abends 7 Uhr: „Feodora'"; Sonntag den 3. 'sev-'
nachmittags 314 U-Hr: „Zapfenstreich", abeüds 7 Uhr:
dora"; Montag den 4. AprU, nachmittags 314 Uhr:
delberg", abends 7 Uhr: Hochtourist; Dienstag den 5-
abends 7 Uhr: „LiebesManöver".
 
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