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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

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Nr. 151-176 (1. Juli 1905 - 31. Juli 1905)
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Erstes Blatt

47. Jahrgang. — Nr. 156.

Zreitag. 7. Juli 1805.

^rscheiut täglich, SonntagS auSgenommen. Prei» mit Familienblättern monatlich 50 Pfg. tn'S Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgcholt 4V Pfg. Durch die Post

bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. auSschließlich Zustellgebühr.

^nzeigenpreiS: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. FUr hiesige GeschästS- und Privatanzeigen ermäßigt. - Für die Ausnahme von Anzeigen
bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plackattafeln d-r Heidelberger Zeitung und deu Üädtiicben AnMaastellen. Fernsprecber 82.

Airftreten in Verlin verbeten.F

I in , 6. Jnli. Der „Nordd. Allg. Ztg." zufolge
fche Reichskanzler FürstBüIow an den deut-

Di ^^"^ch.after in Paris einen Erlah, worin es h-eißt:
H e kündigt für den 9. Jüli das A u f t r e t e n d-es
lun ^ aur s in einer fozialdemokratischen Versammi-
^ Irr Berlin an; gogen die Perfönlichkeit des Herrn
tvürde i-ch nichts einzuwenden h-aben; ich fchätze
Ivai-r^ Redner, achte sein-e Anfchauung in der aus-
-. rrgen Politik und stimme nicht felten mit ih-m überein:
Ziel ^ ^^ch' ^ mchrfach- für die freundlichen B-e-

tz/^3en zwifchen- Deutschland- und Frankreich eintrat.
die ^ sich a!ber !hier um eine PoIitisch- e R o 11 e,
^chw zugefchrieben wir-d. Der „Vorwärts" kündigt an,
mit der geplanten Verfarmulung der Anfang eines
m i t t e l b a r e n EinfIuffes der S o ziaIde-
M-Ost. ratie auf die ausw- ärtig -e Politik ge-
, chk und der Klassenkampf auf internationaler Grund-
Propagiert werden foll. Noch deutlicher ko-mmt die
'kan Abficht der deutschen Veranftalter in d-em Or-
tst-- sogenannten „wissenschiaftlichen Sozialdemokra-
"Der neuen Ges-ellschaft" zum- Ausdruck. Die So°
sttz^!^°kratie wüvde die Anweseuheit Jaurds in Berlin
m ^stch dazu ausnützen, -gedeckt durch fetne Perfon chre
i^x^chiu-dlichen Bestrebungen gegen die nationa.Ien Jn-
^ nen zu fördern: Tie kaiserliche Regierung kann nicht
berzichten, hiergegcn die ihr zustehenden Mittel
^stUwenden; es würde fonst stch die Ueberhebung der
^rigern, welche in Deutschland die verfasfungs--
Stützen,umstürzen will. Die französtfche Re-
wahrte das Recht, den ausländischen Rednern,
bexpE es geboten und opportun erfchien, das Wort zu
tz^^ten, ch feiner Zeit den Reichstagsabgeordneten
( ^ueb, Delsor, und die französifche Bolksvertretung
^ Dorgehen der Regierung gut. W-enn auch, von
^ukttz Herrn J-aurds zu eüw-arten wäre, üatz er fei-
übx Ees oermeiden würde, was der deutschen o-der
^unzösifchen Regierung Unannehmlichkeiten beretten
f ch lo ist die gleiche Zuversicht gegenüb-er den d e u t-
^vranstaltern nicht gestattet. Herr Jaurds hat
ich„ I^Ibst vcu bald einem 'Jalhve in Amsterda-m Äav-on
ü^^^ugen können, wie weit in ihrer r-ein negierenden,
Siw-^^bn und rückstäudigen Haltung die deutsche So-

Jisl/rnokrgtie von der patriotifcheren und vraktischer-en
ist ihrer franzöfifchen Geünnungsgenofstn entfernt
solchen Umständen würde auch die Sach-e der
ljchp ^^onz-ösifchen Verständ-igung dur-ch -d-en vvraussicht-
eZ „^kauf ber Verfam-mlung nicht gewinnen. Jch- lhalte
t ^für richtig, daß bas öffentliche Auftre-
^ H er r n I a ur ö s u n t e r -b I e i b t und bstte
dem ihnen angemefsen erscheinenden W-ege Herrn

^ e r s u ch e n, feine Reife nach Berlin zu unter-

»Kölnifche Zeitung" bemerkt h-rerzu: Auch diese
kest ^lUirgen vermögen uns nicht von der Notwendig-
nd Nützlichkeit der g-egen das Auftreten des Herrn
^ Lu ergreifenden Maßregeln zu Werzeugen.

So

treffend die Kritik ist, dst der Reichskanzler an der deut-
fchen Sozialdemokratie übt, so f-cheint uns doch sein Vor-
igeh-en gegen Jaurbs d-er gep-lauten fozialdemokratifchen
Kundgebung -erne Bedeutung zu geben, die ihr an stch nicht
innewohnt.

Wie aus Pvris gemeldet wird, hat Iaurbs unter
folchen Umständ-en auf die Reife nach Berlin verzichtet.

Deutsches Reich«

-— Jn -der „Kreuzzeitung" veröff-entlicht F ü r st
HenckeI von Don- nersmarck Näheres über die
10 M rllr o n e n-- Sam-m lu n g zur U n ter st üt-
zung von Offizi -eren.

-Fürlst Henckel v. Do-nmtzrAnwrck benen-nt ckls eitzentlichen Va-
tev t>e>r Jdee den veüstoribenen, Ge-nera-ste-Ldmrairschall Gvafen
WtMerfee, als einen Mari-n, Ler, fo ost e'r fich >i-n- politifche
Dmge -mäfchtc., tei-ne glückliche Hamld gehabt hat. Die-ser habe
in- Iden- letzten Jaihren setnes Lebens sich idem- Fürsten Donne-rs-
enarck gege-nüber wiederiholt Idahin anisgefpvochen: Er sehe die
große Gefahr für die Zukun'st >Ler- -demtfche-n Armee darin, datz
8ie lbcften- -Glemvnte -des L>e!utfche-n- OfflAiere-rsatze-s, die Söhns
vllteri Sotdaten- und Staatslbeamten, bede-Mich in der Armee
aibn-äihme-n-, -was sei-nen natürlichen- Gru-nb darin habe, datz
den penfioNierten Offizieren und Staatsbewmten, welche den
ailtpremtzi-schen Geift, der allmählich auch m- Aer ganzen deutschen
Ar-mee fich ei-nbüryere, fortzu-pstanze-n berufen se-isn, -d-ie Mittel
sth-vte-n, um bei der allgemeiven WerffteMrun-g un-d der ver-
chal-tn-ismätzigen Befchränkthe-it ihreir Mit-tel ihre Söhne in die
OfffWerslaufbahn eintreten- zu lasstn. Der Subalternoffizier

zu-m .HauptmaNn rnüsse namenstiich- t>en gestei-gerten- An-
sprüchen- auf feine Le-ift!un,gsfähitz1eit und dem gesunkenen Wert-
begriff de-s GeDdeS entflprcchend besser bezaihlt, die Penfio-nsver-
hältnifse günftiger gereMt werden, So lan-ge der Reichstay zu
diefe-r Erkc-nntnis n-icht gxbracht wordcn se-i und die Rotwendi-g-
keit höherer Dotieru-ng der Sulba-lterno-ffftziere n-icht anerkannt
habe, Keiibe seines Erachtcns nichtS üikrig, als üer Krone MÄ-
tril' Auguführe-n-, um den- ärgsten Mänige-ln- adzuhe-lfen. Hier
heitze es ein-greffeu, uNd da dev Durchfchnitt -dcr Offiziere we-
nig -bem-ittelt, fei es Psttcht, wenn wir etn- -grotzes Voilk sein und
unfere SeltblständWeit bewahren wollten, datz derfenige, welcher
Meh-r ha-be, eben- für den. ci-ntrete, welcher wenlitzer bcfitze. Bei-m
Begrädnis- des- Feldima-rfchaüs, fo erzählt Fürft Doninersmarck
weiter, fei ihm der GedaM> gekomMen, die Walderfee'fche Jdee
Mit dem -EhsjulbiiliäuM des Kä-iferK in Berlbin-dunig zu bringen.

W-eiter erzählt Fürft Donnersmarck dann, baß seine
Jdeen in urteilsfäh'tgen und maßgebenden Kreifen- Bei-
fall gefunden haben, in dem Gedanken, der Nährstand
follte dem Wehrstand f-eine Anerkennun-g darbringen.
Na-ch-dem bei verschiedensten Seitsn ein Zweifel an dem
Entgegenkomm-en außer Fra-ge gestellt war, han-d-elte es
sich darum, nicht Jndustrie und Handel h-eranzuzichen,
fondern man glaubte, diesekben von der Beitm-gsleistung
nicht a-usfchließen zu dürfen, bei einem Zweck, der an
erfter Stell-e ihren Jnteress-en- sörderlich- war. Die An-
famimlung nationalen Kapitals in Banken und JnÄustrie-
gesellfchaft unter g-efchäftstüchtigen Leitern erfolg-e ohne
Rücksicht auf Konfession. Wie könne man annehmen, daß
einfeitige Beh-andlung v-on Of-fizstrsafpiranten feitens
einz-elner Verbände den Blick w-eitsehender Männer trü-
ben würde. Es feien aber, fo erklärt der Fürft zum
Schluß infolge ein-er unter Leitung 'des Herrn Reichs-
bankvrä-sidenten stattgehabten inform-atorischen Vorbespre-
chung fo falsche, den vorliegenden Jntentionen gerade

entgegeng-efetzte Auffassungen über Motive und Zweck
der Sache laut geworden, da-ß in anbetracht Äer da-mtt zum
Test gegen setne Perfon verbundenen böswillig-en Angriffe
es w-ohl anderer Jnitiativs leichter werden wird, dem
unzweifelhaft richtigen Gedank-en zur Verwirklichung zu
verh-elfen.

Fürst v. Donnersinarck tritt alfo von dem Unterneh-
men zürück, das im übrigen, wst fch-on nütgeteilt, f-o gut
wie gesichert ist, und -das w-ohl nie hätte beg-onnen werden
können, wenn man nicht der Zustimmungi maßgebender
Kreise und Perf-onen gewiß wäre.

Me „K r e u z z e i t u n g" -erklärt übrigens, daß sie
Mar dem Wunsche des Fürsten v. Donnersmarck, die Er-
klärung' zu veröffentlich-en, nachkomimen wollte, daß sie
aber trotzdem an ihrem- Widerspruch gegen diefen
10 Millionen-Fonds feschält.

— Die s-o z ial d emo k ra t i fch-e Parteiorgani-
f-ation hat -diejenigen Arbeiter, die bei dcr Hochzeit des
Kronprinzen Spalier bildeten, aus der Partei ausge -
schloffen.

Baden.

— Der Aentrumsführer Domkapitular Dr. S ch ä d--
I.er hat auf einer in Regensburg ab-gehaltenen Ber-
sammlun-g 'dem -Mnister des Jnnern Grafen Fei-
Iitzsch wegen der Wählkreiseinteilung das letzte Stünd-
lein angekündig-t.

„Mmffter Fei-litzfch", fo pero-riorts er, „hat dem maroderr
„Ltberaliismus" cine Krücke tzeschaffen, mit welcher dersclbe wie-
der in den- Land-tag humpcln- kann. Ministcr FeMtzsch hat wie-
ei-n .Bäckertzefelle mit seinem Krazeifen alles zufam-mentzefcharrt,
urn- dcn- Libcrvlen wicdvr zn Mamdaten zu verhelfen, nnid die
Bezirksamtmänner find m-st der Urwahllbezirksein-teiiung dem
H.crr-n- nnd Meister tzeifolitzt. Die Reyierunig hat si-ch zur Hand-
lamtzerin de-r „Lüberalen." geinacht, ideShalkb würde die Frage für
Lie das diresti- Wälhlrecht erstrebenden Parteien aiuftau-chen, ob-
sie -mit diefem- Min-ister, der meines Erachteins- schon- viel zu
lam-ge- gcscho-nt worden- ist, nberhaupt in- Beziehuntz treten
könne-."

Das heißt woh-I, dah Herr v. Feilitzfch- bei Zeiten sttne
Koffer packen foll? Kvazeisen ist -der N-ame des Mini-
sterialrats, der seit 'J-ahrcn 'das Wahlrechtreferat und das
Reserat über die Wahlkreiseinteilung hü-t. —- Man,
möge in B aden auf diefe Sprache und dieses Gebahren
der Zentrumsführer nur recht -Obacht geben. Sie zeigen
was Baden bevorstcht, wenn da-s Zentrum die Oberhand-
gewinnt.

Sachsen.

Dresden, 5. Juli. Der fächfifche E i s e n b a H n -
r a t hat fich mit der P-erlonentarifreform beschäftigt. Die
„Dresden-er Nachrichten teil-en darüber das Fo-lgende mitr
Die Derscunmlungi bsgrüßte -die Borlage im -allgemeinen,
namentlich- wegen ihr-es einih-eitlichen Ch-arakters, und-
fprach sich grundsätzlich zustimmen-d aus..
Gstichzeitig wurden aber zahlreiche Einzelwünfche laut,
fo wegen der Beibehaltung v-on Freigepäck, der Lösung.
mehrerer Fäh-rkarten auf einmal, der Vevb-illigun-g des-
Schnellzugszüfchlags im Nahverkchr oder seines gänz-
li-chen Wegfalls, wegen der Schaffung von Maßregeln zr-r
Verhütung einer Ueberfüllung der Abteste mit Handge-
päck, der Einführung d-es englifchen G-chäckbeförderungs-

Kleine Zeitung»

bstv^..."^chlaf saiiftz das Elternaugc wacht!" Jm Kreis-
:>Ein ^ Kreis Höchst a. M. wird bekannt gemacht:
st ^^^berwagen, weiß mit Gold, blieb am- Sonntag
HöchsLOsiEnhrtm oder Unterliederbach, viell-eicht auch in
tzesvEi "I 'kichem Wirtshaufe ftchen. Die Decke trägt die
b cknfschrfft: „Schtaf sanft, 'das Elternange wacht!"

fn dxx ^stasibnrg, 6. Juli. Tas Unwetter hat hier und
!std Anrgegen-v mvncherlei Schaden angerichtet. Hier
Glasdächer an - öffentli-chen Gebäuden und
herex, l^bbenateliers vom Sturm zertrürmnert. Die fei-
stnsttzxff/^Pturen, sowst das untere 30teilige Triforien-
^n, dtünsstrs litten durch den Hagel. Der Scha-
ch'fchen die Glasmalereien ant Münster erlitten,
^st Geinä/0 000 Mark gefchätzt. Di-e Feuerw-ehr mußte
^eis, im alten Schloß in Sicherheit bringen, nach-

^ark : Anwetter die Glasdäch-er im Wert-e von 20 000
fvNrp^? '^chlosse zerfchlagen hatte. Am- Kaiferpalaft
^geu-cix,^o^r^500 mit Blei emgefaßte S-cheiben fowie 50
^cheu ^ ^ '^Piegelfch-eiben zertrümmert. Jm botani-
wurde ein Teil der Gewächshäufer vernich-
" trai^z^^ kostbare Pslanzen bargen. Jm Bad Ma-
-kigte - vier mtt Abräumen der Wäfch-e be-
r fcht. pxx ein Dienftmädchen schwer, ein zweites

^icht, dxg Sohn des Badebesttzers Buerel wurtst

^ersttz^ sintz ' Nichte erheblich verletzt. Sämtliche


wrßer Gefcchr. Jn Jllkirch geriet ein Wa°

gen der elektrischen Straßeäbahn in Brand. Der Brand
wurde rasch gelöscht. Jm Ried litten der Hopfen und die
Obstgärtcn sch-wer.

—- Berlin, 6. Juni. Die Nachricht, daß Professor
Schwening-er die Leitung, des Lichterstlder Krau-
kenhaufes niederlegte, fft nach der „Morgenpost" un-
richtig.

— Ein zehnjähriger Hochtourist. Das Wetterhorn
wurde jüng'st von einem zchnjährigen Knabeu aus Eng-
land, namens Morgan, bestiegen unter Führung von
Gottfried und Chrfftian Bohren.

— Die Strafkammcr in Zaber« verurteilte dieser
Tage einen 16 Jahre alten Steingutarbester in Nieder-
weiler wegen eines fr-echen E i n br uchs d -i ebstahl s
zu zwei Monaten Gefängnis. Der junge Taugenichts
hatte 300 Mk., die er gestohlen hatte, fast vollftändig ver-
jubelt. Dazu f-chreibt der „Stratzburg-er Post" ein um das
äffentliche Woh-I verdienter Männ: „Jch glau-be nicht
fchl zu gchen, wenn ich die Bömerkung anfchlietze, datz
jeder Leser von dieser Straffache 'der Meinun-g ifi, es
habe nach der Rückkchr vom Gericht an ein-er nachdimck-
lichen Lektion nicht gefchlt. Doch da kanuten wir den
„lichen Dater" des Söhnchens fchstcht. Anstatt — zumäl
es vorher schon zweimv-l raffinierte Dtebstähst ausgeführt
-— das faubere Fvüchtchen beim Kragen zu nehmen und
ein chriftlich vraktffches Vaterunfer mit ungebra-nnter
Afche mtt ihm zu beten, wurde dem Strtck ein „Jm-mes"
bereitet, als wäre die befte Dat gefchchen, und mcm amü-

fierte sich bei Efstn und Trinken, gewürzt durch Harmo-
nikafpiel, bis gegen Mitternacht. Ein älterer Bruder
-half die „Feier" dadurch verf-chöuörn, daß er mit fechs
Kam-eraden an dem Gchage stUnahm. Nun fft dem
Früchtcksen auch noch b-chingter Strafvollzug bewilligt wor-
den, d. h. es braucht die zwei Monate nicht zu verbühen,
wenn es sich bis zum 21. Jah-re straffrei hält, was aber
allgemein -bezweifett wird. Die vielfeitigen Ausfchrei-
tungen der leider fo fehr vorgefchrittenen Jugend kuriert
man eben ntcht m.tt übergroher Milde, di-e, wie in diesem
Falle, im Widerspruch steht mit dem g-efunden Volksbe-
wußtfchu."

— Pontrefina, 6. Jult. Das Restauraut auf dem
Piz Languard (3200 Mcher) ist gestern inf-olge
eines Blitzfchlags total a bgeLrann t. Der Wirt und
die Gäfte flüchtchen rechtzeiffg in dte Georgihütte am Futz
des Languardfelsens.

— Bern, 8. Juli. Ueber die M o n tr e u x - B er »
ner OberIandbahu, lderen- letzsts Teffftück gestern
mit grotzen Festrlichkeiten eröffnet wurde, seien- den Mst-
stilungen der Mätter folgende Angaben entnommen:
Me Montreux-Oberlandbähn fft mst ihren 60 Kilometern
Bähnlän-ge die grötzst elektrifche Bähn der Schweiz und
eine der größten Europas. 'Die Steigungen von 6 —6?
pro MÄe auf einer etwa 10 Kilometer langen Strecke^
die zuweistn mit dem kleirfften Kurvenradius zufammen-
fallen, stellten der Elektrotechnik ein neues Probstm: die
für dst großen S-teigungen nötigen Motore so zu bauen,
 
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