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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

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Nr. 256-281 (1. November 1905 - 30. November 1905)
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Donnerstag, 16. November 1905

Erstes Vlatt.

47. Jahrgang. — Nr. 269

^rscheint täglich, Eonntags «urgenommm. Prei» mtt Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Hans gebracht, bei der Expebition und den Zweigftationen abgeholt 40 Pfennig.

Durch die Post bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. ausschlietzlich Zustellgebühr.

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nn bestimmten Dagen wird leine Verantwortlichlvit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung u, den städt. Anschlagstellen, Fernspr, 82,


Der neue Staatssekretär der Kolonien.

^,,, B « xlin, 15. Nov. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt:
^ wir hören, ist der bisherige Direktor der Kolonial-
, ^ilung, Wirkl. Gch. Legationsrat Dr. StiibeI, für

Gesandtenposten desigmert. Für die Leitung der
^wnialverwaltung ist der Erbpri " ' ^ ' "

° henIo h e - Lang esti burg in

meu.

nz Ernst zu
m Uussicht genom-

stchen, da der Erbprinz von Hohenlohe-Langenburg un-
bisher genannten Kandidaten für den neu zu
^chfenden Posten eines Stantssekretärs des Kolonial-
— Gouvernenr Graf Götzen, Gouoerneur Dr.
< chi- Abgeordncter Prinz Arcnberg, Abgeordneter Pro-
^lsor Dr. Paaschc -- nicht mit ausgeführt wovderr war.

dürste außerdcm deshatb noch ein gewisses Ausschen
^ 'ogon, ureil tzer Erbprinz, soviel man weiß, unsere
onien aus eigener Anschauung nicht kennt.
^ 'or sie wird in allen Kreisen, die für die Kolonialpolitik
^utfchlands etwas übrig haben, den b estenEi n d r u ck
o ch x penn Eröprinz, der michrere Zaihre die Re-
^''nchaft in Gotha führte, hat sichi den Ruf eines schr
, chtigeu Mannes erworben, Einen sehr tüchtigen Mann
, auchen wir aber sür diesen Posten. Wenn er nicht
zurückschreckt, das schr dornenreiche Amt des Kolo-
k, "'fekretärs zu übernchmen., so zeigt das von dem erw
Wtllen, selbst unter schwierigen Nerhältnissen dem
E^che nützliche Dienste zu leisten. Das ist schr anzuer-
^snen. Da das Kolonialamt ein selbständiges wird uud
ch,u hohen persönlichcn Rang des Prinzen wird er
ch ^felleichf etwas leichter haben, als sein Vorgänger.
c,?f'kinz Ernst von Hohenlohe-Langen'burg stcht im 42.
H bNtzjahr. Er war früher im diplomatischen Dienst
öat dann in der Verwaltung des Reichslandes gear-
und sich au allen Stellen als sehr tüchtig erwiesen.
^blbst entschieden strenge und schwer zu befriedigsnde
."^llesetzft haben das anerkannt. Welches Lob seine Re-
^nng in, Köburg erworben hat, das weiß Jedermann.
tzsO dars hoffen, daß er als Kolonialsekretär seinen
"fwn auss beste ausfüllen wird.

Bermählt ist der Erbprinz seit dem 20. April 1896
lerandr a, Prinzessin von Sachsen-Köburg und
qn.d". der dritten Tochter des verstorbenen Herzogs
do»^iten Sohncs der verstörbenen Königin Viktoria
^chll^ud, >md der Großfürstin Maria von Rußland.
„?öe sind vier Kinder entsprossen. Dem Heere gchört
1l„-- 'ö-rinz als Major ü I.a suit« der Armee mit der
'lorrr, des 2. Garde-Dragoiierregiments an.

Batcr des Erbprinzen, der Fürst-Stattha.Iter
r„, ,^lfvß-Lothringen, hat die koloniale Sache von Anfang
fEräftig gefördert und durch seine Mitbeteiligung
Crwerbung vonl Lüderitzland, dann als Präsident
dcx E°fwua.lgesellschast, sich einen chrenvollen Namen in
hgf ^utscheu Kolonialgescksichte erworben, und der So'hn
kolonialen Angelegenhciten seinerseits von jeher
do-^'ksani verfolgt, Für die Kalonialfreunde bedeutet

Diese Ernennung wird im ersten Augenblick über-


vmmen des Erbprinzen eine neue Nera.

Aus dev Frauenwelt.

Hilfsarbeit. Der nenc Jahresbericht der Mäd-

lttrl- Frauen-Gruppen für soziale Hilfsavbeit (Vors.

'ötd Salomon) zeigt wieder ein erfreuliches äutzeres

MtgPwres Wachsturn der Gruppen. —- Es sin.d 147 neue
jf'bexs. IVerinncn beigetreten, denen. 36 ausfcherdende gegen-
ganzen! 'habeN die Gruppen jetzt 727 Mitglie-
Silfz-si,? sind an 17 .verschiedene Anftalten im ganzen 183
aes^mfte übcrwiefen wordcn, und zwar üben die meisten von
isicht wie früher nnr an einem Tage der Woche ihre
, 'l'sticw w"bern fie haben sich. gleich für 2 bis 3 Tage
i P> sa viele der älteren Mitarbeiterinnen sind täglich,

Hchtiosagen .berufsmähig, in irgend einer Anstalt be-
svrgziP- Die theoretischen Knrse betrafen: Soziale Erzich-
^Npst^klen, Armenpslege, öffentliches Recht, Strafrecht, Kran-
zi, - .?olkswirffchaftIiche Theorien, und warcn im Gegen-
trüheren Jährcn gut bcsucht; es nähmen regelmäßig
!dsi, c. ^amen teil. Die Beschäftigungen (Aspl für Obdachi-

^st'chul,-^?^baus Moabit, Gewerkschaftshaus, Städtische We-

.. ' ' ' - -

,^»enr,PL^si^ckerwohnhäuser des Spar- und BauvereinZ,
v Talldorf, Hcilstätte in Beelitz, Waldsch.ulc in

^lmssd rnburg) erfrcutcn sich reger Beteiligung. Jn den re-
Prc PP .Monatsversaminlungen wurden verschiedenc Bü-

besprochcn; ein Mitglied crstattete ein kurzes
T^ste. ''qästrd daran schloß sich meist eine recht lebhaftc De-
Kem >u deu letzten Jahren immer, wnrdcn. auch in
r Äatd abersten Kkifsen >der hühereni Mädchenschu.len

Z>„g V, L'lladen, und wie imnicr wurde dieser Aufforde-
tzNcst P„d-°ver Zähl Folgc gcleistct. Frl. Dr. Bäumer hielt
dNte^,,-siFag Lber „fozialc Gcwissensfragen". Tas wachscnde
Mitglieder zeigtc sich darin, daß der Wunich
^st wurde, auch an dcr Leitung der Geschäste tcil-
und über die Arbcitspläne mitzuberaten; es ist in-

Derttsches Reich.

— Die Ausgabe einer neuen Schießvor-
fchrift ist durch die Einführung einer neuen , ver -
besser t e n M n n i t i o n ersorderlich gewordeii, über
wolche Ober-st z. D. E. Hartmcmn. in dem soeben erschiene-
nen Novemherhest der von ihm vortresslich geleiteten
„Miegstechnischen Zeitschrift" nähere Angaben zu machen
in der Lage ist. Die neue Mnnition hat nach diesen
türz gefaßten Anaaben das alte Mantelgeschoß mit der
abgerundeten Spitze vollständig sallen gelasseii und an
die Stclle dieses Zylindro-ogipalen Geschosses ein charak-
teristisches Spitzgeschoß. gesetzt, das wegen dieser spitzen
Förm als 8-Geschotz bezeichnet wtrd. Dieses 8-Geschoß
ist wie das bisherige auch ein Mantelgeschoß, aber es
hat eine scharf auslaufende Spitze, etwa wie ein Bleistist.
Dte schlanke Form diefer Spitze begünstigt das Ueber-
winden des Luftwtderstandes, dev sich insolge erheblich
vergrößerter Ansangsgeschwindigkeit wesentlich stärker gel-
tend macht. Um- eine solche zu erzielen, ist das Geschoß
erhehlich erleichtert worden, nnd zwar wiegt das 8-Ge-
schoß nur 10 Gramm (Geschoß 88 dagegen 14,7 Gramm.).
Man scheint planmäbig von deni bei Geschoßikonstrnktionen
bisher sast als ausschtaggebend anerkannten Grundsatze
hoher Ouerschnittsbelastung abgewichen zu sein, nni ein
Geschoß. herznstellen, das aus den im Gefecht entscheiden-
den Entsernungen eine ganz außerordentlich hohe Ra-
sanz besitzt, und zugteich eine nicht unerhebliche Er.leich-
terung der Mnnition zu erreichen. Dabei bietet die
8-Munition einen Ersatz für ein kleineres Ka-
I i b e r, gegen dessen Einführuiig hohe Kösten, sowie
Zweifel an der guten Erhaltung des Laufinnern und an
der Verwundniigssähigkeit sprechen. Tie Rasanz oder
gestreckte Flngbahn ist derartig bei der 8-Munition ge-
steigert, daß bei Entfernungen bis zü 600 Meter sich für
1,70 Meter hohe Ziele noch völlig bestrichene Räume er-
geben, während dies beiin Geschoß 88 nur bis zu 500
Meter der Fall war nnd sich bei 600 Meter nur ein be-
strichener Raum. von 110 ergab.

Bertin, 16. Nov. Die „Freie Deutsche Presse"
ist sehr ungehalten darüber, dah Mg. E i ck h o f f sich
ausdrücklich zu seiner flottenfeindlichen Rede
bekennt. Sie will nicht näher darans eingchen, weil die
Reichstagsver-Handlnngen b-a.ld Anfklärnng darüber brin-
gen werden, ob eine größere Anzahl von Freisinnigcn
hinter Eickhofs steht. Daß man auch in Kreisen der Frei-
sinnigen Volkspartei nsit der bisherigen Haltung der
Partei in Flottenfragen längsi nicht überall mehr ein-
verstanden ist, ist doch kein Göheimnis.

Baden.

— Einer Mitteilung der „Straßb. Pöst" zufolge ist
gegen einen Beamten der Generatdirektioii der badischen
Staatseisenbahnen, den Revisor Merkle, die d i e n stp o -
Iizeiliche Untersuchung eingeleitet worden,
weil er in einer Reihe von Artikeln, die mit vollem Na-
men und Beruf unterzeichnet waren, in der „Badischen
Lande-szeitung" an der Eisenbahnpoliti? der b-adischen Re-
gierung scharfe Kritik' geübt hatte und sich dabei zu Aus-

fokgedesscn befchlossen worden, daß jährlich 6 Delegierte dnrch
die Mitglieder zu wählen sind, die an den Arbeiten des Ko-
initees teilnehmen sollen. Gn Bezng auf die Kurse im kom.--
menden Winter tst tnsoferni eine Aenderung getroftcn worden,
als sie für eine Unter- un-d LDerstufe bestimmt sind. Mr
die Unterftufe: 1. Anteitung znr Betätigung in Kindergärten
und Horten. 2. Einführuny in die Dheorie und Praxis des
Armentvesens mit bssonderer Beziehung auf die weibliche
Hil-fstätigkeit. -Für die Oberftuft: 1. Besprcchung volkswirt-
schastlicher Zeitfragen. 2. Ueberblick über die für die foziale
HilfSarbeit wichtigsten Rechtsge-bicte. Für Unter- und Ober-
stufe gemcinfam: 1. -Soziale Pädagogik. 2. Ausgewählte Ka-
pitel aus der Hygiene. An den Kursen verfchiedener besreun-
deter Anstalten und -Vereine können die Mitglieder der Grup-
pen zu ermäßigten Preisen teilnehmen. Alle Anfragen sind
zu richten an Frl. Marie Badt, Berlin W., Habsburger-
straße 13.

t Rechtsfchutzstcllen. Vor einiger Zeit wurde in Köln die
„Städtische Rechtsauslnnstsstelle für Unbemittelte" tn Köln
in Gegenwart des VorstandeZ mit einer Ansprache des Bei-
geordnetcn als Vertreter des Oberbürgerineisters eröffnet. Sie
ist nnter «inen besonderen Vorstand gestellt, der sich ans einem
Vertreter des Regierungspräsidentcn, vier -StadtverordnetcN,
vier Vertretern der Arbeitnehmer aus der fozialpolitischen De-
puitation, jc einem Bertreter der Handelskammer, der Hand-
iverkZkammer, der Rcchtsschnhstielle für Frauen, der Arbeitgeber
nnd -nehmer der Ar.beitsnachlveisanstalt zusamniensetzt. Für
die Frauen, die ja in vielen Mllen vorziehen, von Frauen
berateiil zu wcrden, bleibt die Rechtsschutzstellc für Frauen
zur Verfügung. Sie ist übergesiedelt in üas gleiche Verwal-
tungsge-baude wte die Städtischc Rechtsauskunstsstellc. Anch
die Vorsitzende der Rechtsfchutzstellc für Frauen begrüßte bei
der ErüfftiUng die ncue städtifchc Einrichtung mit einer An-
sprach«. Wer wie sie seit 414 Jahren Gelegenheit gchabt habe,

fällen gegen andere Bundesregierungen, besonders gegen
Preußen, hotte hinreißcn lassen.

Kartsruh e, 16. Nov. Dem- wiLderholt geäußerten
V-erlangen entsprechend, dah bei der Auswähl der sür das
Amlt eines Schöfse n und G e s ch w o r -e n e n vorzu-
schlagend-en P-ersonen mehr als seither auch auf die Be-
rücksichtigung vott Ang-ehörigen des Arb-eiterstandes Be-
dachit genonimen werden möchte, hat der bad-ische Iusti z-
m i n i st e r eine Verfügung erlassen, oie, unter Hinweis
auf die ges'etzlichen BestilNm.ungen!, den mit der Aufstsl-
lung der Bahreslisten für Hanpt- und Hilfsschöfsen wie
der Vorschtags- und Jahreslisten für Geschw-orene gesetz-
lich betrauten Behörden es n-äh'egelegt, das Amt des Schöf-
fen und Geschworenen den. hierzu vereigenschafteteu Per-
sonen al'ler Berufskreise und Stände zugänglich zu
uiachen.

Aus der Ksrlsruher ZeiLuug.

— We.rkmeister Em.il G ä r t n e r in Villingen. wurde znin
Wvpkstät.telvorsteher, -Eiftnlbaihnassistenlt Joftph Rowak irr
Pforzheiml mit dclv UmtslbezeichnlMiig „Betriebsafsistent" zn.m
Expedition-sassistenten. crnannt und Betriebsassistent Alexander
K r e h m. e r in Karlsvtihe n-äch Pforlzhei.iN versetzt.

Karlsruhe, 16. Nov. Der Großherzog und die
Grotzherzogin reisten am Möntag Abend von Schlotz
Baden nach Nürnberg, um dort einer Einladung des
Prinzregenten von Baycrn folgend der Enthüllung des
Reiterdenkmats. des hoch.feligen- Kaisers Wilhol.m I. an»
zuwohnen. Die Ankunst der Großherzoglichen Herr-
schaften in Nürnberg ersolgte Dienstag, vormittags gegen
9 tlht'. Kurz- darauf erfolgte die Ankunft des Kaisers
nnd- der Kaiserin nsit dem Kronprinzen, Vom- Bahnhof
fuhren der Großherzog und die 'Großherzogin nach dem
Graud-Hotel, in dem AWeigequartier genonimen wurde,
und von hier begaben Höchstdiesellben sich- nach 11 Uhr
zu der Enthüllungsseier des Kaiserdenkmals aus dem
Egidienplatz. tlm 3 tthr suhren Jhre Königlichen Ho-
heiten der GroWerzog und die Großherzogin nach dsm
Rathaus, in dessen großem Fsstsaal auf Einladung des
Prinzregenten die Festtafel stattfand. Nach Aufihebnng
der Dafel begaben stchi die Allerhöchsten. und Höchsten Herr-
schaften- unmitteikbar zum Bahnhof, von wo bald nach 5
tthr nach herzlicher Verabschiedung von dem. Prinzregen-
ten und den Mitgliedern seines Haus.es zunächst die Ab-
reise des Kaisers und der Kaiserin, sodann diejenige des
Großherzogs und der Großherzogin erfolgte. Me Groß-
-herzoglich-en Herrschasten reisten über Würzburg und Hei-
delberg nach Baden, wo dieselbcn nachts gegen 2 tthv
ankamen.

N'rslmrd.

Türkei.

K o n st antinope I, 14. Nov. Heute Nacht wurds
gegcn den Chef der Geheinipolizei, Generalleutnant I e-
h i m- Pascha ein B o m b e n a t t e n t a t versucht. Fchim
blieb unverletzt; nur sämtliche Fenster im Hotel Luxem-
burg wurden durch Bombensplitter zerstört. Mehrere Ar-
m-enier wurden verhaftet. Nach eineni Wolff'schen Tsle-

tn RechtZfraVen die Nat- und Hilflo-sigkcit der Frauen aus dem
Volke zu -Leobachten, -dem sei es eine -besondcre Freude, datz
Staait unid Städte sich aiuch aui dieftin soziateni Gediete zn>
gemeinsamem Vorgehen vereinigt hätten. Sie sprach die
Hoffnung aus, daß die städtische und die schon crprobte Fvauen-
Rechtsschntzstelle nicht nur nebeneinander, sondern möglichst
mit einander wirken und der Ersolg ein nim so größerer werden
möge, und schloß mit dem Dank ihres Vorstandes für das
Entgcgenkomme'nl der Stadt und der Regierung.

— Der deutsche Verband für Frauenstimmrccht hat aus
den Reihen ftiner Mitglieder einen Arbeitsausschuß gebilder,
Ivelcher sich die Fördernng deZ kirchlichen Frauenstimmrechts
zur b>esondercn Aufgabe gestellt hat. Der Ausschuß besteht
ans folgenden Mitgliedern: Martha Zietz-Hamburg, str.-d.
theol. Liddh Stöcker-Werlin, A-dekheid von Welczeck-Berlin.
Pastor Bcckmann-Hernstedt in Holstein — die Ergänzung durch
ein Mittzlied des Bremer Stimmrechtsvereins wird demnächst
erfolgen. Anch >der deutsch-svangelische Frauen-bund ist bei
ftiner Ausschußsihung, die im September in Hannover statt-
saii'd, dieser Frage näher getrekcn. Jn einer öfftntliche-n
Abendversanimlnng. sprach Pastor Meyer-Hannover über das
Thema: Die Frau im kirchlichen GemciNdeleben^ Der Rc-
ftrent legte dar, daß die weibliche amtliche Hilfe bei den
Pfarrämtern hente von vielen Seiten als dringend notwendig
erkannt ist. Die christlichen Frauen- von heute stnd zu der
Forderung deZ aktivcn kirchlichen Wahlrechts gekommen, aus
Liebe und Jnteressc zur Kirckn: und weil sie die Not der Zeit
erkan-nt haven. Diese Erkcnntnis treibt sie, solche Rechte für
dic Frau zu wünschen, welche dcr freien Laicnarbcit die Mög-
lichkeit der dilettanienlhasten. AussÄH-rnnlg nehimen, un!d ihncni
die vollc Verantwortlichkcit ü-bertragen. Jm Korreftrat suchto'
Herr Pastor Crome-Celle die einzuschlagendcn Wege znr Ver-
ivirklichung dieftr Wünsche anzugc-ben. Jn einer angeregten
Diskussion wurde die Zutassuntz der Frauen und dic engere
Eingliederung in die Gemeinde von allen Seiten betont, und
 
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