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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

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Nr. 177-203 (1. August 1905 - 31. August 1905)
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Dienstag, 1. August 19V5. Erstes Blatt. 47. Jahrgang. — Nr. 177.

Erschei«t tLglich, SonntagS au»genommen. Prri» mtt Familienblättern monatlich 50 Pfg. in'S HauS gebracht, bet der Expedition und den Zweigstationen abgeholt 4V Pfg. Durch die Post

bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. auSschließlich Znstellgebühr.

^«?eigen»reiS: 20 Psg. für di« Ispaltige Petitzsile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen erniäßigi. Für dic Ausnahme von Anzeige«
M besttmmten Tagen wird kein« Verantwortlichkeit übsrnommen. — Anschlag der Jnserate anf den Vlackattafeln der Heidelberger Zeitung und den stSdiischen Anichiagftellen. Fernsprecher 82.

Die Ostseereise des englischen Kanal-
geschwaders.

H Die angekimdete Ostseereise Les engIische >l
t g es ch w a d er s, dem die schönsteri und neue-
lin^ d-er englischen Uotte angehören, wird in Ber-

h-, einem grotzen Teil der Presse uno auch der Bs-
^."erung durchaus nicht übermäßig freundlich beurteilt.
„ ^ ^ollen in dieser Expedition eine nicht durch freund-
^chbarlichg Gesinnung veranlatzte Demonstration sehen,
chre Spitze gegen Deutschland richtct, uno glauben da-
logar eine Bedrohung erkennen zu dürfen. Tatsache
. - wie man der „Stratzburger Poft" aus Berlin schreibt,
^ ^ man dort allen Besuchen englischer Kauf-
o und Gcwerbetreibender und> all den herrlichen von
jsj ^^dschaftsversicherungen triefenden Reden, die bei
^blegercheiten ausgetcmscht wurden, zunl Trotz von
liü? - gehendem Mtztrauen gegen die freundschaft-
Gefühle uilserer englischen Bettern für Deutschland
i>rn EEngland gönne uns nicht den Aufschwung,
iy^-^user Handel und unsere Jndustrie genommen haben,
dadurch deni englischen Handel und der englischen
^ustrie Abbruch geschehen ist.

^nigen Blättern ist der Wunsch laut geworden,
die.Ostseemächtc durch eine diplomatische Abmachung
d^^iee für ein geschlosscnes Meer erklären sollen, aocr

vh^^ruch erhoben !werdcn.

würde von England aus entschieden sehr energisch
^idruch erhoben werden. Es lassen sich Meere nicht so
sperren. Jm Ernst kann an dergleichen

gedacht werden.

?lr gewitz auch nicht lediglich ein neckisches Spicl
stx sO^alls, daß gerade jetzt ein im grotzen Stil geplan-
h>irh ^ch der französischen Flotte in EnglaNd geplant
' Das französifch-englische Einvernehmen soll da-
h, I Uachdrücklich betont und allen vor Augen geführt
^n. Darum werden die Vorbereitungen für diesen
iis^u) auch schon jetzt von der englischen und der franzö-
/bresse mit dxr größten Ausführlichkeit geschildcrt


öesprochen.

lt

un kann gespannt darauf sein, wie die amtliche

siem zu dem englischen Flottcnbesuch in der Ostsee
wird, wobei nicht zu vergessen ist, daß eine Einla-
?g>ia Zu einem solchen Besuche von Deutschland nicht er-
Auf ungelbetene Gäste braucht man nicht die-
Äxx ^ncksicht zu nehmen, die man sich geladenen gegen-
s«r ^ftegen muß. Für unsere Flottenfreunde wird die-
terj ^lnch englischer Kriegsschifse willkommenes Bla-
Begründung ihrer Wünsche betreffs Vernieh-
dr^ ."er deutschen Seemacht liefern. Schon jetzt kaun
wiiigen Blättern davon lesen und es mutz einge-
wcrdeu, daß sie das Recht auf rhrer Seite haben.
>ilvtj so Anschaffung uiid der Untevhalt einer kostspieligeu
^ix^ >st imMerhin noch billiger, als ein verlorener See-
dvlM. Dieser Erkenntnis werdeZ sich wohl sämtliche
''chn Parteien auf die Dauer nicht verschlietzen kön-

Beim Selamlik.

Plaudcrei aus Konstantinopcl.

, tzj Architekt V. S ch wc i ck a r t - Stilttgart.

jdcrrlichcr Tag war angchrochen, fo wie er in dcr Stadt
M>>ik,^ u. des Stanbcs dringend von Nötcn ist. Schon stand die
jsUisit hoch, vls ich auf dcn Balkon mcincs Zimmcrs trat, und
' hob sich das goldenc Horn aus der Morgcnlanidschaft.

wars und dcr Besuch dcs Selamlik ftand auf unscrcm

^rt ^ La„dc dcs Padischah gibt es drei Sonntage nnd doch
» kcinen. Frcitags fcicrn dic Türkcn, Samstags dic
Sonntags dic Christcn.

RcligionSgescllschaft die andere in dicser Bczichung
kann, so geht dic Trctmühle dcs täglichen Lcbens
jFst wciter und dic Pocsic eincr Sonntagsstimniung

^staas^^poli. Eincn ctwas anidcrcn Anstrich hat die Stadt
m'cle . w dcr Gcgend dcs Dolma->Bagdschc. Mit Kingendcni
LsU„„owhcn Truppcn allcr Waffcn zur Anfstcllung und Ab-
bcr Moschcc bcim Vildiz-Kiosk, der Wohnnn-g dcs
d<- Sclamlik.

^ultan nur einmial im Jahrc am Endc >dcs Ramazan
>,n^?>?^ste bem V-olkc sich zeigt, wcnn er nach Stam-bul
- die Fahnc dcs Prophctcn zn küsscn, so gcbietet ihm

in ÖßN'NtslpsK'N MniplliCO li'in Ge-

A.

>it Frcitags in eincr öffentlichcn Mofchce sein_

h, Aed<.,. ^chkcn., damit dic Musekmanncn sehen, ihr Herrschcr

^iiido^^wch Gcfangcnfchaft, noch durch Krankhcit odcr Tod
dcn heiligcn Pflicht -Gcniige zu tun.

dn^vtc»,,. äuwcilcn ctwas stürmischcn Liebcsäutzernngcn scincr

ihst II ,cst-äu cntgchcn, lictz dcr jctzigc Sultan Abdul Ha-
im Jahre 1885 cinc prächtigc Moschcc, nach
'bcnannt, inncrha-lb dcr Umzäunung seiner Gär-
npd chu mchrfachcr Militärkordon, voran scine

lorgt üafür, datz das Volk seinLn Hcrrscher nur

>— Die „Norddeutsche Allgemsine Zeitmig" schreibt:
Nach den eingegangenen ersten amtlichen Meldungen aus
Kamerun über d-en Vorfall an der deutfch - fr a n-
Zösischen Grenze im Südosteni des Schutzgebietes ist
die deutsche Faktorei Missum-Missum von Sen-egalen
unberechtigt aufgehohen und beraubt worden.
Der Chef der Grenzdistrikte, Hauptmaun Scheune-
mann. Ler sich zu der Z-eit im südlich-en Teile feines
Bezirks auHielt, wurd-e bei seinem Emtreffen in Missum-
Missum beschossen. Bei der A 'b w e h r wurden 5 Wngrei-
fer getötet und 4 gefangen genommen. Der
Gouverneur von Kamerun fandte nach> eintreienver Nach-
richt den Kommandeur d-er kais-erlich>en Schutztruppe,
Qbersten Müller, zum Einlegen eines Protestes und Re-
-gelung der Angelegenheit nach Gaban, dem Sitze dcs
französischen Gouverneurs des Kongo Framais. Sie
v-erhaudelteii, nnd der srcmzösifche Gouverneur entsaiidte
eine Gr'enzkommission an -Ort und Stelle. Der Gou-
verneur von Kamerun erklärte fich mit d-iessni Vorfchlage
einverstand-en, um weiteren Grcnzstreitigkeiten vorzu-
beugen.

— Au-ch der Gefellfchaft Südkam> erun in Ha-m-
burg i-st am 31. Juli über die Vorgänge in Mis -
sum - Mi s s u m ein Bericht zugegangen, worin es heißt:
„Non d-em französischen Militärposten ist auf Hauptmaiin
ScheuneMann gefeuert word-en. Darauf fan'd ein Gefecht
statt, wvbei vier Franzosen erschvssen uNd fünf gefangen
g-enommen wurden. Hauptmann Scheunemann befetzte
Missum-Missum uNd hat dann eine schr höfliche Mittci-
lung über die Vorgänge an den französischen Kommissar
Roussari gerich-tet. Dieser antwortete in beleidigender
Weise un'd- teilte mit, der Kriegsgustand sei fchon erklärt
un>d- Verstärkungen herangezog-en. Der 'Ernst d-er Lags
bewog den Hauptmann S>cheunema.nn. den ani oberen
Jong weilenden Hauptmann Freiherrn Stein v. Lausnitz
um sofortige Zusendung aller verfügbaren militärischen
Kräfte zur Nnterstühung zu untersuchen. Dieser hatte
aber kaum genügend Truppeu zur Ilnterdrückiing d-er
llnruhen, sodaß er kanm in der Lage sein wird, dem Er-
suchen nachzukommen. Diefer Bericht wird als auchenipch
bezcichnet.

Baden.

KarIsruhe, 31. Juli. Jn verschiedenen Städten
d-cs Landes wurden in lehter Zeit zwischen V creinen
imd einzelnen R e ch t s a n w äl t e n V er t r ä g e abge-
schlossen, wonach' letztere sich verpflichten. die Vereinsmit-
glieder in allen ihren Rechtsangelegenheiten nicht n»r
foweit di-ese mit dem einzelnen Berufe zusammenhäiigen,
auf Kosten des Vereins gegen eine P a u s cha I f u m i,n e
zu vertreten. Anfänglich hat der Vorstand der An-
waItskammer gegen solche Derträge dann keine Bc-
d-enken gehabt, wenn 'di-e Paufchalsumme so hoch- b-emessen
wurde, datz sie m>indestens den Kostenbetrag erreichte, der
dem betresfendett Anwalt aus Grund der Gebühreuord-
nung bei Führung der betreffenden Rechtsangelegenh'eiten
zustände, und wenn die Anwälte sich- einer Kontrolle des

dcn scltenftcn Fällen zu fehcn ibckow nt. Es ift wirklich als cinc
Gunft des Schicksals zu bckrach' "Lei den schweren- Abspcr-
runysmvtzretzeln., die vom Sultan -von Zei-t zu Zeit noch ver-
schävft wcrdcir, als Abcn-dländcr dcr Fcier bcitvohnen> zu dür-
sen. Da die politifchen, Verhältntsse zu iOftern dieses Jahres im
Orient einigermiatzcn geordnetc waren, und Äie Bom-be 'noch
nicht yefallen war, erhielt ein kleiner Teil der> sich meldenden
Deutschen Einladunyen zum SelanÄik. Die Päffc hatten wir
schon zu Anfang der Woche auß dem Könsulat ahgegeben- un-d
in letzter Stunüe warcn- acht Namen festgestellt, deren Träger
ge-gen eine Gebühr von zehn Franken zu Gunsten des deutfchen
Hospitals dcr- Zcromonie bciwohnen durftcn. Schon sah mein
Reisc-gcfährte, cin Arzt aus Karlsruhe, in> vollem Drctz im
Spcifesaal dcs Hotcls, eine klcine Herzstärku-n-g vor sich. Dcr
Wagen- fuhr vor und über holpri-ges Pflaster -ging es zum
Treffpu-nkt beim Konfulat, allwo sich dcr deutfche Kawatz uns
anfchlotz und wciterhin wurden -wir geschüttelt über -Hützel und
Ta-l nach Nildiz-'Kiosk. Am Ein-gantz vc.rschaffte uns unfer
Frack und 'hohcr Hut, sowic unfer Kongreh-Mzcichcn, das cincm
tüMscheu Orden glich, cinitzermaßcn Respekt vor -den Poliziften
nnd so wnrdcn wi-r na-ch pcrsönlichcr Vorstcllung unb nvchmali-
gem Ausweis der Personalien von den Offiziercn cingclaffcn.
Einigen Gästen, die in grotzkarierten AnzügeN erfchiencn, wur-
dcn zunächst dic Feldftecher und eine Handkamera, welche bci
dcr Zollrevision glücklich durchgeschlüpft war, abgen-ommen.

Unser Dragoman, dcr uns vorher scho-n ents-prechendc Wci-
snng crtcilt hatte, crklärtc noch die Art des türkisckicn Grutzcs
und warnte Lavor, die Hände in die Taschcn zu stecken, da dic
zahlrcich anwcscndcn Geheimpvlizistcn sofort eine llntcr'nchung
auf Schictzwaffcn vornchmcin würdcn-. Dcn Damen wurde das
OcffneN dcr Sonncnschirmc -verboten und so standcn wir etwa
cine Stunde in dc.r Mittagstzlut. Ein buntcs Gcmisch: Men-
schen- aller Nationen waren vertrcten, jc zur Freudc dcr auch
anwesenden fremdländifchen Offizicre in türkischen Dienstcn.

Vorstanöes in -dieser Hinsicht imierwerfen würden. illach--
dem jedoch der Manrcheimer Anwaltsver-ein zu der gan-
zen Frage Stellung genomMen, hat der Vorstand sich
überzeugt, daß folche V-erträge überhaupt uuzulässiA
feien. 'Die Maßgckbenden Erwägungen waren laut „Frei-
burger Zeitung" ini wesentlichen folgende: Die Einhalt-
tung 'der durch idie GebührenordMng festgesetzten Gebüh-
ren, unter d-enen der Anwalt nicht arbeit-en d>arf, sei in
solchen Fällen äußerst schwierig. Die Vereine würden sich
zu einer Zahlung über die einmal festg-es-etzte Pauschal-
summe hinaus nur schwer verstehen und- die Göbühren
herabzustrücken such-en. Denn diese Vereine bildeten eine
Art von gegenseftig-er Versicherung gegen Prozetzkosten
durch- die Festsetzung einer Paufchalsumme für die Kosten
ab-er s-olle das Ristko nicht sowohl auf deu Berein wie auf
d-ie Anwälte -abgewä-IZt werden. Des Fernereu enthalte
'die Gewährunig von Rechtsfchutz an sämtliche Mitgliedev
eines Dereins, insbesondere auch in Angelegenheiten, die
mit den sonstigen Zwecken des Vereins nichts zu tun
hätten, eine vertragsmäßige und 'Larum untzulässige Z-u-
weisung von Klienten. Da die Prozeßsührung den e:n-
zelnen nichts koste, werde einerseits die Sucht zur Füh-
rung unbegründeter Prozesse gefördert, andererseits der
Aiiwalt genötigt, solch-e Prozesse mit zu übernehmeri, dcr
er sonst sürchten müsse, datz man innevhalb des Verems'
nicht mit ihm zusried-en sei. Endlich aber würde (und
dies sei der wichtigste Punkt) die sreie Konkurrenz unter
den ANWälten, die für die sreie Advokatur uuumgänglrch
sei, unterbunden; es ser die Gesahr, daß immer mehr der--
artige Vereitte entstünden; in 'dtzr HaNd der von 'diesen an-.
gestellten Amvälte werde die Praxis sich im wesentlichen
konzentrieren, währeNd die annderen Anwälte leer aus-
gingen; jene gerieten dann wie die Aerzte gegenüber
'den Krcmkenkassen in immer -größere Abhängigk-eit von
ihren Vereinen; Ictztere aber würden durch den Mangcl
an Beschäftigung in ihrer Existenz böd-roht; aus diese
Weise erscheine nach allen Richtungen hin die Freih-eit und
Wüede des Anwaltstandes gesährdet. Die Zlbstimmung
er-gab die Annahme des Antrages des Vorstandes, 'der sot»
genden Wortlaut hat: Verträgh zwischen eiuem Recktsan-
walt und Vereinen oder Juteressengruppcn, durch w-elche
diese sür ihre Mitglie'üer Rechtsstreit oder Rechtsschutz er-
langen wolleu, smd unzulässig. Bestchende Verträge sind
sofort zu lösen.

Karlsruhe, 31. Juli. Die Ilbstimmuiig der ba-
dischen Rechtsanwaltschaft über die Justizrats-
frage hat, wie verlautet, eine nicht unerhebliche M eh r-
heit dafür ergeben, daß es wünschenswert sei, daß
Baden st-ch der Praxis in der überwiegenden Zahl der
übrigen Bundesstaaten anschließe, also auch seinersetts de»
Justizrat einsühre.

KarIsruhe, 31. Juli. Jn der letzten Sitzung des
Ehrengerichts der badischen Anwaltskamm-er wurde ein
ba-discher Rechtsanwalt wegen sortgesetzter Lässigteft
bei Ersüllung 'seiner Berufspflichten v-on der Anwalt-
schast a u s g e s ch I o s s e n.

Hayg, 30. Juli. Heute wurden unsere Parteifreunde'
durch den Besuch des Landtagskandidaten, Herrn Pro-

Vuch uuscr Landsmmm, Gencral Camphövcncr Prscha, der
türkischc Armce-Reformator, war zugctzcn.

Emcn- günstigercn Platz als dicse Gästctcrraffe vor >dcm
Schloffc kana man sich nicht gut dcnkcn. Tcr Wc-g, aui dcm die
gangc Auffahrt vor sich gcht, stcigt linker Hand nach dcm
Häuptportal, aus -wckchcm dcr Snltan erschcint, ziemlich bcrgan,
s-o- 'datz stch die ganze Zcrcmonie yeradc vor dcm Bcschaner
ausrollt. j

Von rechts marschicrcn dic Truppcn an, vor uns übcr dcr
Stratze ist die Moschee und hinter dioscr bli-ht dcr Bosporus
mit scinen- Dampfcrn und Barken.

Bataillon um Bataillon zog vor dic Moschcc. Alle hicltcn
vor dcr Tcrraffc un-d alle Kapcllen spielten dassekbe, um da-nir
in ihre Aufftcllung einzurückcn. Dics zweifclhaste Vcrgnüyen
über cinc Stundc kang i-mmmer dicsckbc cintönigc Hymne zu
hören, wurde dur-ch dic Augenweidc, -dic' sich bot, tmrch die
viclc ' ' mtcn llniformicrungcn und dic flattcrndcn, einst

gesü - - ^eldzcichcn rnit Stcr'ü und Halbmond einigcrmatzeir
gutge-u. ^

Dic Aufftcllung war becnidct: dic viclen Karoffen dcr Bot-
schaster und Gesandten einschließlich dcr gol-dstroheüdcn braunerr
und schwarzcn Hcrrcn,, hattcn den Platz gcräumt und mit wctt-
hin singendcr Stimmc vcrkündctc von- dcr Zinne dcs Minarcts
dcr Muezzin dic Stundc dcs Gcbets.

„Allahn ckber Allahn ekbcr la ilsha ilalläh
Mohammedi reffnl Ullahl"

„Gott ist allmächtig, eS tzibt kcinen Gott autzcr Gott und
Mohammcd ist sein Prophct", schl-otz dcr Priester mit starkem
Tremolo, die Armc- zum Himmel cmporgehoben. Wohlgeordnet:
in zwci Rcihen zu bciden Seitcn dcr Strahc zogcn ctwa hnn-
dcrtfünfzig Offizicrc u-.id hohc Würdcnträgcr, alle in prunk-
vollcr Uniform, mit Fcz oder Turban bcklcidct, vor das Gottcs-
haus der einzigen nichtchristlichen Nation unseres Erdteils. Die
Prinzcn solgten mit ihrcn Erziehern nnd jc zu zwci odcr drcr
 
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