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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

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Nr. 204-229 (1. September 1905 - 30. September 1905)
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https://doi.org/10.11588/diglit.16474#0605

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Ersch«int täglich. SonntagS auSgenommen. PreiS mit Familienblättern monatlich 5V Pfg tn's HauS gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgeboli 4V Ptg Durch die Post

bezogen vierteljährlich 1,35 Mk ausschließlich Zustellgebühr.

8n,etgenvre,S: 2V Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Neklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßiqt - Fü' die Antnavme von Anzeigen

nn bestimmten Tagen wird keine Verautwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plackattaseln der Heidelberger Zeitung und den üa^v-cben Anich!aauel!en Fein'nrechcr 82.


Freitag, 22. September 1905.

Erstes Blatt.

47. Jahrgang. — Nr. 222.

DasProblem der Arbeitslosen-Veschäftigung.

8m SÄden Deutschlands, dort wo drei deutsche Ein-
^elstnaten: Baden, Wsürttemoerg und Bayern, öann fer-
irer Desterreich-Ungarrt und die Schweiz den blauen Spie-
gel des herrlichen Bodensees umrahmen, macht sich in
üresen Grenzgebieten neben dem glänzenden Strom des
rtreindenverkehrs auch eine sehr wechselvolle Arbeiterbe-
wegung bemerklich, von denen jene Userkreise sich nicht
Serade angenehm berührt fühlen können. Denn zum
grohen Deile bestehen die Arbeiterschareu, welche Im Kom-
wen und Geheu jene Grenzgebiete übersluten, aus recht
tweisqxhaften Etementen, welche sich ungern zu einer seß-
hasten Arbeit entschließen und lieber sich mit „Jechten"
dukchjchs^bN'. Diesem Bagabunüentum ist jedoch durch
me Wander- und Pflegestationen, mit denen zugleich ein
^lrbeitsnachweis verbunöen ist, ein Riegel vorgeschoben.
^as Nachtquartier sowie dic Darreichung von Spcise und
-rrank miissen sich dic Wanderer auf jcnen Wandcrstatio-
"cn durch gerignete Arbeit abverdienen. Jm siidlichen
^ adxn, Hauptsächlich in den Kreisen Konstanz und Walds-
hut, wirken diese W a n d er sta t i o n e n mit
üiren Arbeitsnachweisen ä u ß e r st segensreich und
lhaben in v-orbildlicher Weise, wenn auch erst inr Kleinen,
braktisch das Pr-oblem der Arbeitslosenbeschästigung zu
wsen versucht.

Eine große Anzahl dentscher Städte hat gleichfalls
^ersuche nachl dieser Richtung durch Jnangrifsnahine von
^otstandsarbeiten gemacht. Aber nachl der Auffassung
^os Begriffs von Notstandsarbeiten als eine vorüber-
Mhende uno außerordentliche Einrichtnng ergibt sich von
daß als ihre Voraussetzung nicht jede Art von
-lrbeitslosigkeit anzusehlen ist, dah vielmchr zwei Haupt-
bunkte für die Definition von Notstands^arbeiten maßge-
wnd sinö, nämlich, daß die Arbeitslosigkeit sowohl nach
Zatzl dqx beschäftigungslosen Personen wie nach ihrer
^uuer von außergelvöhnlichen llmsange, und daß sie an-ch
wrem Eharakter nach außergowöhnlichler Natur ist. Unter
siwsem !Gesichtspun?te werden die Städte in der Regel
Anlaß zur -Gewährung von Arbeitsgelegen'h-eit durch
-leransialtung von Notstandsarbe'iten grundsätzlich als
U'cht gegebm anfehen in 'Fällen von öeretnzelter Arbeits-
oggkeit, ebenso nicht in Fällen ein'er durch Arbeitsein-
cllnng oder Aussperrung entstanöenen Arbeitslosigkeit,
endlich nicht, wo es sich um die rlegelnräßig wiederkehrende
, rscheimmg der anf gewisse Gewerbe beschränkten und
^urch beren Saisoncharakter bedingten Arbeitslosigkeit
' andesch so lange sich dieselbe innerhalb normaler Gren-
^cn bewegt.

.. ,Aber dennoch hat eine Anzahl von Städten dic Richt-
wen dieser Mei 'Gesichtspunkte verlassen, und zur Be-
^?llsung öer Arbeitslosigkeit eine weitherzigere Auf-
^ Üung yon Notstandsarbeiten angenommen. Die N e g e-
^ u g p o x Not st andsarbeit e n in den d e u t°
i e n S t ä d t e n behandclt eine höchst beachtenswerte,
noch zu wen'ig gewürdigte Schrift, welche von der
U ^uug süx Arbeiterstatistik des Kaiserli-ch Statistischen
mtes 'Learbeitet und hlerausgegeben ist. Don 57 deutschen,
^ w tou, an welche s-eitens d-es Kaiserlich Statistischen
Anfragen wegen Notstandsarbeiten gehalten wur-
, . slAangten 46 Darstellnngen zur Bearbeitung. Selbst-
.usisich wurde von keiner städtischen Verwaltnng die
^'uitung von Notstandsarbeiten als eine Lösung des
dor Arbcitslosenfrage b'chan-delt, sondern nnr
> '^siismittel, uni vorübergehende Notstände zu mil-
^ .-lbcr die Nufsassung, daß eine übermäßiger Ar-
s'.., ? usigkeit vorbeugende Kommunalpolitik als selbstver.
aelt " - destandteil städtischer Berwa-Itungspolitik zu
welcher gegenüber gelegentlichle Notstand-s-
, osien nur ausnahmsweise als Hilssmittel bewertet
können, hat sich doch in öer Darstellung der
eiilon städtischeu Verwaltuugen Wer ihre Notstands-
eitenl geltend gemacht. Die Znsammenfassung der
,8 durch 'das Reichsstatistische Amt wird vor-

sychtlich sür die Zukunst die beabsichtigto Folge nach sich
8 daß eine größere Einheitlichkeit in d-er Behandlung
^ Fragen cintritt. woönrebl öis StadtverMaltunoen

-'csser besä-higt werden, bei schweren Dcpressionen d-es
^lrtschaftsichen Lebens rechtzeitig — soweit sie dazu im
^Ltande sind — den städtischen Ärbeiterbevölkerungen die
Aeberwindung solcher Störungen des Wirtschastslebens,
wie die Arbeitslosigkeit, zu erleichtern.

Deutsches Neich.

— M i n i st e r-W e chse l? Die lierbstlick>e Nei-
gung mancher Z-eitungsblätter, mit dem sallenden Laube
auch diescm oder jenen Minister sallen zu sehen, sördcrte
gestern die sensationelle Meldung zutage, HandeIs-

minist e rMö11 e r gedenke znrückzutreten, und slugr
wurden auch sofort einige Anwärter sür diesen nach An°
sicht üieser Mätter bereits erledigten Ministerposten nam-
haft gemacht. Es liegt indes nach unserem Dafürhalten
in d-er ganzen K-onstellatlon der inneren Politik gar kein
Gruno vor, warum gera!de der Han'delAminister sich mit
Dem'tssionsgedanken tragen! sollte. Vorläufig kann eine
solche Nachricht nnr als h-erbstltche Sensation betrachtet
werden. 'Das Gerücht v-on sein-em Rücktrist bezeichnet
der Minister als' müßiges Geschwätz. Niemals habe es ihm
serner gelegen, von seinem Amte zurückzutreten, als ge-
rade jetzt.

— Die angebliche i n t e r n a t i o n al e Solida-
rität der Arbeiter. Anf d-em sozialdemokratrschen Par°
teitag zu Jena wußte öer Genosse Molkenbuhr in den
höchsterr Tönerr di-e intern-atronale Solrd-arrtät der Arbei-
ter zu preisen. Damit streute der Abg. Molkerrbuhr den
Genossen gewaltig vrel Sand in die Augen. Wo inrmec
d-er deutsche Arbeiter rm Nuslande mit den Arbeitern je-
ner Länder rn Konkurrenz tritt, da wird der deutsche
Arbeiter mit den schärfsten Mitteln bekäm'Pft. Das tras
in den schrosfften Formen auf öer Weltausstellung zu St.
Louis rn die Ersch-ernnng. Und ö-ie englischen Gewerk-
schaften wissen sehr gut, wre sre srch sremde Eindringlinge
und Arbeiter vom Halse halten. Das Scheitern ernes
internationalen' Bergarbeitersekretariats insotge des
Widerstandes der englischen B'ergarbeiter z-eugt doch wahr-
Irch nicht von einer großen Begeisterung der Engländer
sür die internationale Soliöarität der Arberter! Gerade
das, Beispiel der amerikanischen Arbeiter zu St. Lours
aber beweist, wre wenig die dxutschen Arberter dem Phnn-
tom cincr internationalen Solidarität trauen djirsen,
wenn der Kampf um dre Existenz auf dem internationalen
Arbeitsmarkt entbremrt!

Baden.

Baben, 21. Scpt. Am letzten Mon-tatz fcmid bahiee eine
Konfcrenz -der O'berbürgeriMeister der StWte
Badenis statt, ,tn wclchcr in -d«r Hanptsache !die Fvage der Ab-
HÄfe der F l e i schtc u e r-u ng beraten wuvde. Das Wor-
-Handense'm einer Fleilschteueruny wuvde It. „B. Pr." alltzemein
bejaht und dara-ufhin eiüe Kommtssion, bestelhenb au-s den
OberbürtzermeisterN von Freiburig, Karl-sruhe, Manlniheilm' umd
Psorzhctm, ernannt, we'lche den Auftratz erhielt, bct Grotzh.
Dti'nister-iüm dcs Jnnern vorstcllig zu weüden, damit -dielses dte
geettzNeten Schrttte betm Bundesrat unter-n'imnilt.

Kar'-lsruhe, 21. Sept. A-mi 1. SePteMber ist -a-ulf den
baidtschen' Bahmen !die ne u e S igna l or dnung in Kraft
getreten'. Die Lo! o m otiven pfeisen- nt -cht m- ehr,
ivelder be-i, deN -EtrilftHrt, noch bet der MuAfahrt. Ohne du-rch
etineNi -Psiift sich bemerkibar zu machen, glettemi !die Züge in die
BahNhöse um-d ebenso geht es -weiter. Bor der AAfährt hört
man nur den zweimailitzen Pfisf des Zuigmeisters, unld na-ch ,dem
zwetten setzt sich >der Zug lanlgsam unid- still in Wewetzuntz. Da-
m-it tst cinc alte Sitte zu Gralbe -getvatzen worden. -Vor dreißig
urid nach -mchr Jahren hörte man- noch 'die Bahnhoftzlocken-,
deren L-änteN iveitihin das balditzc Heirannahen der Züge
vcrkündeten. Sie sind schon seit mehreren Jahren hcrschwun--
'den. D-ie L-okomotiiven lietzen- thre kürzer oder -laNMezotzenen
S-ignale bet der 'Einfahrt einmail older In mehreren Abs-ätzen
ertönen — auch das wurde -im Laüse -der Jaihre seltener. Das
mahnenlde AbfahrtAsignal wir!d man wohl vtm fchiwerste-n Der-
mi-ssen.

W- ertheim , 20. Sept. Diie n a t t onalIt be r a l e
Partei hielt am Samstaig eine- Besprechnntz ab, in der -be-
s-chl-ossen -wurde, trotz ausstchtslosen- Reisultats sich 'wieider <rn
der Lanidtagswahl zu beteilitzein un!d sür -den Kastdidaten, -dein
die Partei aufstellt, einzutreten-. Pvästdent Kllein- hat feiiN
Amt als Borsitzender des nativnallltlbeiralen Wahlausschusses
niebcrigelegt; an seine Stclle tritt Prof. Meitz; in den Aus-
schutz wurden tzcwählt idte 'Hervcn Bürgermeiister Bardoa nnd
Bezirtssteuerinspettor Bürk. He.rrni Kletn, der iim AuSschu-ß
verbletÄ, würde ,sür seine llantzjähvitze Tätitzkett!der DarÄ ider
Vevsainmiluntz gumi Ansdruck gcbracht.,

Karlsruhe, 21. Sept. Die Kan'dtldatc nsratze
ist nunwehr auch in der Staidt Karllsrnhe erlÄd-itzt. Jn
einer gut besuchten Versam-mln-ntz des nationaMberailen Ver-
eiNls wnrlden als naitionalMerale 'KanidildateN! a-ufgestellt:
Rechtsanwalt ,Dr. -B i n-z für idie 'Mittelstädt nnÄ Oberrech-
nuntzsrat iGangtzel für idte Oststädt. Für die 'Weststadt
kandidiert der Freisinniitze Rechtsa-nwalt Früha-uf un'd sür
die Südstadt der denwkratische' Lolkomotidfnhrcr Herv -ma,nn.
Wenn die liberale Wählerschast am 19. Ocktvber thre Pslicht
tut, kan'n der Erfolg nicht a-usblietben.

K a r I sruhe , 21. Sept. Die Konservat i -ve n stel-
len für die Lan'dtagswahlcn 13 eiigene Klanldidatnreln anf tn
deN iBeziirlen: 'Emmendintzenl-Kengintzen, Lahr-AltenheiM, Ett-,
lintzcn-Durlach-Pforzhcim, Kar'lsruhe-Land, Dnrliach-'Bruchsal,
Brctten - Bruchsa-k, Wpingen - SinsheiM »WieAloch, Sinsihei.Ml-
Neckarbischofs'hcüm, Hci-delbertz-Wiesloch, Schwcpi-ngen, Wcini-
hc-ini-Mannheim- und Adel-sheim-Boxbertz. Jn keinem einzigen
-Bezirk lvcrm-ögen die Konfervati-ven aus cigener Koaft zu fietzen;
in Len- meisten- wevden sic nicht eickma>I die 15 Prozent auf-
bri-ngen, die sie brau-chen, um in dte zweite Wahl zu kommen.
Ueberall hängen ste vom 'Wöhlwollen -der ultrvmontancn Partei
ab, -das ihnen natürili-ch -bereitwilld in Aussicht gcstellt wirld.
So weit haben es glücklich die Politi-ker -gebracht, die noch vor
wenitze-n Jahren, zn ctner Zeit, wo kein McNfch >an e'ine Zen-
trunisinehvheit dachte, de-n Sch'lalchtruf erf-challen liietzen: Evan-
lgelische heranSl

Aus der Karlsrmher Zeitung.

— Seine Könitzliche Hoheit der Grotzherzog haben
dcn nqchgenam-nten Bevmten in H e iL elber g di'e Evlaubnis
zur Annahtne und zum Tragen der ihnen von -Seiner König--
lichen HohÄ dem Fürsten von Mönt-enetzro vevliehenen Ans-i
zeichnnntzen- erteilt nnid zwar: 'dem Poligeikommifsär Mttsch
füv Äas Ritteirkreiuz des -Tschernaigorisichen -Unäbhäntzitzkeits-
ordens, dam lPülizeiseivgeanten Hatt füv die -goldeNe Vevd-icnst-
meidaille nnd dem Schntzmann Bastian für die si'Ibarne Vev-
dienstmedaille.

-— Forsta-ffessor -Kaupp Leim- Forstamt We-nidkinyen in
Jreiibnrg i'. B. wuvde nach Thiengen Vevseht nnd mit 'der Lei-
tung des Forstamts Jestettein daselbst Letraut.

-— Buchhalter Hugo 'Maas bei der -EvaNigel'ischen Stifts-
fchaffnci M-oisbvch wnrde aüf 1. ONober 'ds. Fs. in gleicher
lEiigenfchaft znr Evantzelifch kirchli-chen Stiftuntzeniverwaltung
Kavlsruhe ivevsetzt.

„Derjenigen Pa«tei, die die bestorganisierte.

verbreitetste Presse it,v eigen nennt, iit der
vorderste Platz im politischen Leben aesickert".

Liberale Männer Badens! Libcrale Männcr Heidelbergs
nnd Umgegend, unterstützt daher die „H eidelb erger
Zeitung durch Erwerbuug von Abonnenten,
Korrespondenzen und Znweisung von Jnseraten.

Täglich nehmen alle Postämter, Briefträger, unsere-
Agentnren und Träger Bcstellungcn auf daS IV. Quartal,
entgegen. — Unsere Freunde aber bitten wir, uns zn helfen,
nur die „Heidelberger Zeitnng", einziges Amts- nnd-
Kreisverkündignngsblatt fiir Amt und Kreis Heidelberg, zn,
verbreitcn. Probebezug bereitwilligst unentgcltlich.

NuslanL.

Oesterreich-Ungarn.

Bud-apest, 20. Sept. Jn öem' Brief Bans-
f y s, tv-Ächen öieser heute den im Dorzimmer d-es Amts-
tokals versamm-elte-u Journalisten zur Verfügung stellte,
heißt es w-eiter: „A u ch b- -e z ü -g I i ch d -er Erwei -
t-erung des Programms bin ich nicht
Ihrer Mei n u n 'g. Das Programni muß unö kann
auf 'Grnnd- von- Prinzipien zusaminengestellt werd-en unö
nicht zum Zweck von Wahlerfolgen. Wenn die Flut m-ich
fortschwemmt, weröe ich- ,es in erster Lin-ie bedauern. 2lber
ich mache Politik auf Grunö von Pr-inzipien nnd- nicht
n-ach Zwecken. Banffy." Nach Berl-esnng di-eses Briefes
'fagte Bansfy: Und jetzt soll jemvnö noch- behanpten, da-ß
ichi -der Verfasser öer Zeisigbros-chnre bin. Unter dem
Beifall d'er Anwesenden verließ Banffy das Gerichtsge--
bäude.

Guftav Adolf-Verem.

E. Div Haiuptversaimlmluny des- G-ustav Adols-Ver-
e-ins, die für den- 18. -Septemlber nach Brombevg einberufen
wv-r, hat der Chvleiratzefahr wegen- abgefagt wevden müffe-n.
Jn einitzen Tagen wird -nn-n durch den Zen-tvcrlvorstand m
Leipziig ider urs-prüntzlich fiir die Br-ömberyer V-cvsam-:nlu7ig
lbestimmte Bericht ü'ber die Arbe-it -des Gesa-mtveveins im ab-
tzcila-use-nien Gefchäftsjahre Vevsamdt wevden. Wir- sind scho-n
hewtie in der Lage, einlitze befonidevs wichtige Eimzelihcitcn diescs
Berichtcs Mitzrlteilen.

Der äuffere Bestand deis Bevein-s zeigt abevmcrls e-invn Fort-
schritt. Die Zahl ider Zweitzveire-i'ne lhalt fich vo'n 1957 <ruf 1970
evhöht, die Zahl -der Frauenlvereine -von 841 anf 644. Dem-
gelmätz ist a-uch die Ja-hresei-nnvhme des Vcrcins a-uif 2 586 408.15-
Mar-k (ge-gen 2 251 987.85 Mk. im Borjahve) nnd idas kapitcrli-
sierte Merinötzen- des Gcscnntvevcins, duvch Vevmä-chtn-iffe urrd
St-iftnngen, von 5 179 262 Mk. anf 5 370 887 Mk. gestiegen.

Diefer Strom kraftvoller L-iebesarbeit verteilt sich i-n zahl-
reiche einze-lne Bäche, -die ü-ber vier Evdteile hin- der -övanigeli-
schen Diasporvi segenfpen-den'd zuflietzen. Einzc'Iiheiten hervor-
zuhcbcn, ist hier nicht antzäntzig; ein HanptaNschN'i-tt -de-s Be-
richts ist 'der eintzchcnden Schillderung -der wcitverzweitzten Ar-
'beit tzcwidmct nnd wird sichcirlich von- allcn Gvan-gelifchcn, d-ie
ihre Kirche hochbaltcn, mit tzroßem Jntercffe gclelson -wevdcn.
Hier sei nu-r erwähnt, datz meben -dcr Divfporv, !de-s Dentschen
Reiiches Vvr allem die evangelifchen G-emei-nden in -der östcr-
vcichisch-ungarifchcn Monarchie 'die Hilfe des Gustav Advls-
Veireinis erfovdern. 'Enblich -wachsen dic Anfovderun-gvn dev
deutschen- evangelisch-cn Ge-meinden -des näheren nnd -fermeren
AuSlanbes, -die durch -de'.r Weltverkehr am imimer mvhr Orten
sich bilden -und für Eirrichtung -und Erhaltung von eva-n-gelifchen
Kiirchcn und Schulen der Hilfc des Grcstav A-dolf-Veirc-i-ns drin-
gend bedLlrfen. Befonders grotz sin-d die Aufgaben, die -in Rio
'G-ran'dv do Sul (Südbrasilie-n) gestcllt sinid, wo mehr äl-s
150 000 -deutschc Protestan-ten- noch vie'lfach der -genügc-nden
Vcrfovgun-g dur-ch Kirchc un-d Schulc entbchren. Der Bericht
r-uft die Glaubensgenossen -in 'der Hci-mat zn eriergifchcr Hilfe-
le-istung -fiir diefe bishär Vernachlässiigten cnifs wävnrsw auf.

Der Otuftav Adolf - Verein trcibt kcinerlei konfeffionelle
Polemik, wie -das Schlnhwvrt des Berichtes «usdvüMch her»
 
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