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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

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Nr. 230-255 (2. Oktober 1905 - 31. Oktober 1905)
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Erstes Blatt.

47. Jahrgang. — Nr. 236.


Montag, 9. Oktober 1905.

ti-lich, Go«nt«gr suSgtnommnl. Kreis rsit Nar«i;irnbl8tt-r« monstlich 56 Pfg. in's Hm«r grdracht, bri d«r Expedition imd den Zweigstationen abgeholt 4Y Pfg. Durch dit P»ft

br^gen vierteljährlich 1,35 Mk. au,?chließlich Zustellgebühr.

A«jei,e«r»rri»r A> Wg. fitr di« Ispaltige Petitzeil« »d« dere« Raurn. Reklamegeile 40 Pfg. Für biefige Geschästs- und Privatanzeige« «rmäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen

^ defiimmten Lagen »ird keine Berantwortlichkeit übernomme«. — Anfchisg der Jnserate au? den Mackattafeln drr Heidelberger Zeitung und drn üädtischeu Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Verteidigung der Deleasse^schen Politik.

P arrs, 7. Oktober. Das „Echo de Paris" und der
Hdtatin" treten, wie man, der „Köln. Ztg." telegraphtert,
. ^Ute sn xine Verteidigung Detcass 6 s und
Politik ein. Das „Echo de Paris" bringt eine
^ge Geschichte über einen angeblichen unmittelbaren
, ^uck, den Deutschland aus den Sturz Delcasf6s ausübte,

. dem es, wfe das Blatt ausMhrlich 'berichtet, durch die
», u I soni s ch e Regierung vertraulich den französischen
^ "tschaster in Rom, Barr^re, habe wissen lassen, es sei
unterrichtet, daß Frankreich den Sultan> von Ma-
?kko 7o>it einem tlltimatum' bedroht habe, falls er das
^Uzösischo Reformprogramm nicht annehmeu würde.
^ ^ utschlan 'd werde, f-alls 'Frankreich gegen den
s'Ultan borgehe, die Antwort darauf sofort an der O st -
E^Enze geben. Der „Matin" berichtet über den
^oschen Ministerrat, der DelcaM zum Rücktritt zwang:
F^cass^ h-abe zu seiner Verteidiguug mitgeteilt, Eng-
Spanien, Jtalien, Rußland und die Vereinigten
Fwaten würden die Konserenz ablehnen, wenn Frankreich
^ ublohne; England habe sogar der französtschen Re-
,/^ung das mündliche Versprechen gegeben
^ sei auch bereit, es s ch r i f t l i ch zu >wiederholen, es
Fgst^ bines deutschen Angriffs seineFlotte
° b s I m a ch e n, den Kaiser Wilhelm - Ka -
^^kbesetzen und 100000 Mann in Schles-
^6 - Holftein landen. Aus d-iesen Gründen sei
F^easso s-ür hse A'blehnung des Konferenzvorschlages
Ugetreten. Darauf habe einer der Minister (der Matin
^.Uut ihn nicht, bekanntlich sührte aber Herr Rouvier
entscheidende Unterhaltung) erwidert, Herr Detcasss
^ in seiner Politik gegen Deutschland zu erfolgreich ge-
^^u, eo habe Spanien und Jtalien abspenstig gsmacht,
gland mit Veschlag belegt und . . . Da sei rhm Del-
siin^ dsr Erklärung ins Wort gefallen, als franzö-
Icher Mnister des Aeußern habe er es fllr seine Pflicht
o^kken, Frankreichs nnö nicht Deutschlands Auslands-
W,/tik ^ sühren. Tarauf sei die Anklagerede nicht mehr
^brochen worden, man hab-e sich darüber geeinigt, daß
^ uukreich zur K'onseren-z gehen könne, ohne sich zu er-
^^rigea, wenn es im voraus Bürgsch-aften erhalte, und
Delcassö habe sich von seinen Kollegen mit einem
^undedruck verabschiedet, wobei einer von ihnen ihm die
> °^te gesagt h-abe: „Die Zukunst wird Jhnen vielleicht

M gghm -

-- ,Dkit oiesen Ausführungen treten beide Wätter, wie
icheint, weniger für die Derteidigung dessen, was ge-

!^hen fst, dessen, was nach ihrer Meinung nochg e,
4 hen s o l I, ein, nm die Geschichte Frankreichs, seine

!.chi

^sleri) Poistik und die marokkanische Fra-ge in ihrem
^Ue. M „berichtigen." Die Ausführungen des „Matin"
q. ^eichnen stch zugleich äls B-eginn eines Preßfeldzuges

gen R

o u v i e r. Es ist S'ache der Franzosen, darauf

cy.-.^'tworten. Bezeichnend und ganz nach der Art Del-
nnd sein'er Leute ist es aber, daß ste in der kr i -
'^^chen Stunde, wo sie sich vor dem Parlamenk und
l>U-d verteidigen konnten, geschwi e g e n haben

er st, angesichts der angebähnten Verständi-

gung mit Deutschland, hervorkommen. Dis tatsächlichen
Mitteilungen des „Echo de Paris" tut man gut, mit allem
Vorbehalt auszuuchmen.

Deutfches Reich.

— Jn der „Zutünft" wurde mitgeteilt, derKaise r
habe gesprächs'weise bemerkt, die Kompottschüsset sür die
Arbeiter sei jetzt voll, die sozialpolitische G'esetzgebung
müsse endlich Halt machen. Eine bekannte, kürzlich aus
Nominten zurückgekehrte Persönlichkeit kaun der „Tägl.
Rundschau" aus direkter Quelle versichern, daß Äiese Mel-
dung vonA nfangbis z u E n d e e r f u n d en ist.
Der Kaiser hat derartiges niemals auch nur dem Sinne
nach geäußert.

B e r I i n, 7. Oktober. An dem heutigen letzten Ar-
beitstag des K o l o n i a l k o n g r g s s e s war der Vor-
mittag durch 22 Vorträge in den Sektions'sitzungen aus-
gesüllt.

Königsberg, 7. Oktober. Zn der Afittagsstund.-
traf der kaiserliche Sonderzuig von Groß-Roininten hier
-ein. Nach der Begrllßung begab sich der Kaiser mit
dem Prinzen Augüst Wilh-elm und den Herreu des Ge-
folges im Automobil nach der Kaserne des Garde-
Regiments König Friedrich Wilhelm der Erste Nr. 3, zum
Frühftück. Wührend> der Fahrl nahm der Kaiser die an
der Südseite des Schlosses vorgenommenen Freile-
g u n g s a r b ei t e n und auf der Nordserte die Rnla-
gen in. Augenschein. Die Straßen der S-tadt, sowie die
Sch-ifse i'M Hafen trugen festlicheu Flaggenschmuck. Die
K a i s e r i n b I i e b aus dem Bahnhofe im Salonwagen
zum Diner. Dcrun begäb sie sich mit der Prinzessin Vik-
toria Luise nach dem Schlosse, wo sich zux'Begrüßung
Oberpräsident v. Moltke und die Obecin ies Kranken-
hauses „Barmherzigkeit", Schwester Rose Bronsart von
Schellendors eingefunden hatteu.

Pill a u, 7. Oktober. Der K aise r und Prinz
A u g u st WilheIm mit Gefolge trafen hier gegen
Uhr ein und begaben stch sogleich an Bord der im
Jnnenhvfen liegenden „Hohenzollern". Um 4 Nhr 30
Minuten traf die Kaiserin mit dem Hofzug ein, das
Kaiserpaar begab sich daraus an> Bord.

Baden.

Karlsruhe, 8. Okt. Das badische Finanzmini-
sterium hat einen Entwurf zum Vermögens-
st euergesetz ausgearbeitet, der zur Zeit noch bei 'oer
Steuerdirektion sich Zur Begutachtung befindet. Einigc
Blätter machen, Angaben aus dem Entwurf, doch ist es
zweifelhaft, ob Lie Mitteilungen richtig sind.

— Zu dem Besuch des Prinzeil Dk a x vo n B a-
d e n beim Fürsten BüIow in Bäden-Baden erfährt ein
Verliner Korrespondent aus bester Quelle, daß er der Be-
seitigun-g einer neuerlicheu Verstimmung zwischen den
Höfen von Berlin und K'arlsruhc galt. Diesmal lag der
Grund zu den seit einigen Wochen bestehenden Meinungs-
verschiedenhsiten anf militärischem Gebiet. Vor den Ma-
növ-ern fand bek-anntlich in Berlin di-e feierliche Weihe
neuer Fahnen statt, wobei auch die Fahn-e eines badischen

Truppenteiles mit geweiht wurde. Die Nagelung diesee
Fahne soll abweichend von den preußischen Fahnen vor-
genommen worden s-ein, nachdenii hierüb.er Erörterungen
zwischen Berlin und Kartsruhe geschwebt haben. Eine
Folge dieser Meinungsv-erschlsdenheit war, daß der Erb-
-großherzog von Bad-en den Kais-er-Manövern in letzter
Stunde sern blieb, obwohl sFjn Kommen angesagt war
und obwohl die badischen Truppen an den Herbstüb-ungen'
teilnahmen. 'Wir geben diese Mitteilungen unter alleül
Vorbehalt wieder.

— Die badische F a b r i k i n s p e k t i o n, die bis-
her aus sechs akademisch gebildeteu (einschließlich
der weiblichen Jnfpektorin) unjd aus zwei aus dem Ar -
beiterstand Hervorgegangeneu Bea-mten besteht, soll
sicherem Wsrnehmen nach im nächsten Fähr durch An°
stellung eines Arztes erweitert werden. Die Mittel
für diese Stelle sollen im neuen Staatsvoranschlag vor-
gesehen sein. Ein langjähriger Wunsch des ersten badi-
schen, vor zwei Fahren verstorbenen Fabrikinspektors,
Geheimrats Wörishoffer, ginge däimt in Erfüllung.

— Das Ministerium des Junern hat die bei dcn
Wahle n zur Zweiten Ka m> m e r am 19. Oktober
als Wahlkommisfäre tätigen Beamten angewiesen, falls
sich die Notwendigkeit eines zweiten Wahlgan -gs
ergeben sollte, diesen auf 'den 2-8. Oktober fest'zusetzen, so-
fern nicht aus besonderen Gründen ein weiter-es Hinaus-
rücken des WahÜermlns geboten erscheint. — Die Wah-
len zur Ersten Kammer sinden am 8. November
statt.

— Die Notiz einiger Blätter, daß der Landtag
am 5. Dezember z u s a m m e n t r e t e n werde, ent-
behrt, wie bereits gemeldet, der Begrüudung. Ein Ter-
min ist noch nicht ins Auge gefaßt, weil es lediglich
vou der Witterun-g a'bhängt, ob der E r w e i t e r u n g s-
b a u des Ständehauses in diesem- tzähre noch fertigge-
stellt w-erden tänn. Jst dies nicht mehr möglich, dann
wird im Dezember die Kammer zu einer kurzen Tagung
zusammentreten, um die Wa>hlprüfuntzen> vorzunehmen
und einen G'esetzentwurf über die einstweilige Forter-
hebung der S-teuern zu geneh'migen; denn die Regie-
rung hat das Recht der 'Steuererhebung nur bis zum Ab»
tauf der gegenwärtigen Budgetperiode, also bis zum
Schluß d-es Jähres 190>3. Bis zur Feststellung des
Staatshaush-alts für die Jahre 190'6 und 1907 muß ihr
dieses Recht durch ein besonderes Gesetz gegeben werden.
Nnd deshalb ist der Zusammeutritt des Landtages noch
im lausenden Jahr nöNg, auch wenn der Er'weiterungs-
bau des Ständehauses noch nicht benutzbar sein sollte.

—Es war ein b-öser A'ugenblick für das Zentrum,
als der Eh'ef der Zentrumsfraktion sich- an die Ehefs
der übrigen Fraktionen mit der Mitteilung wandte, das
Zentrum sei bereit, das B-udgetvorrecht der Zweiten Karn-
mer zu opsern, da-mit die Wahlreform nicht scheitere.
Vergeblich. hat die Zentrumspresse diesen vom Zentrum
geptanteN Volksverrat zu beschöu-igen versucht. Jetzt
bringt der „B'eobachter" die drei Druckseiten füllendL
Red-e d-es Abg. Zehnter vom 25. September in Offenburg
im Wortlaut zum Abdruck, um den Verrat möglichst ab-

Stadttheater.

7^ He i de I 'be rg., g. Okt.

Diavolo" oder: „Das Gasthaus i-n Te-rraci-n-a".
^hche Oper in 8 Aktcn von- S r i be. Musik vo>n> Auber.
ivjjFh diesiähri-ge Opernsaison, begann am gestrigen Abcnd
ta,,<ZhE>er's komischer Oper „FraDiav o l o", dem stets will-
LiMinySkm- der Sä.iger wi.e des Publikums. Der
?iös^ der R-o-mant-ik, wel-cher das Werk durch'weht, die gra-
jüaffe'r Rh-Ht'hmik verbundenen Melo-dien, er'freuen
t-vZ i>n gleichem Mahe, wie zur Zeit ihrer 'Entstehuntz

dcs Hörers unü bewei'sen, daß sie n-och n-ichts von i-hrer
Crsb?f.ciMebützt habcn. Die Direktion kan-n- mit dem gestrigen
, w jcder Bcziehung zufrieden sein>. Die Auf'führung
^U-ch cine wohlgelungcne bezeichnct wer'den, und sie fand

^ie ungcteilten Beifall -des n-ahezu aus'vcrk-auften Hauses.

stu'd ^iEelpartie, gesanglich und darstelleris-ch- ei-ne Glanzrollc,
. recht tiichtige Berbretung durch Herrni R. Mark,
8c>d,,„?U' seinen- früheren Leistungcn her n-o-ch iir gutem An-

-cn steht. Er spielte Le.n R-äu-berheliden mit grotzer Vor-
ohne Ucbertreibung unid erwies sich zug-lei-ch aks
'ä-on f Geschmack unb künstlerischem Vortrag. Trat dies
No-manze tm crsteri Akt 'hervor, s-o nvch mchr i'n
riir s?Ken Szene mch Ar-iv 'des 3. Aktes, -die i'hm Gele-gcn'he-it
«v -ckBEcn- Entfaltung sc-ine-r Gesangstechn-ik bot. Als Einlaige,
doyFäEUe -der Ba-rcarole in G, fang er die „Zigeuner'ballade"
« US Sachs, die ihm cine besoadere -Ehrung i-n GestaÜ
^°rbeerkranzes -verschafftc. Den Lorcnzo ^sang Herr

Ivohsk f'ch Tost; war auch anfa-ngs -die S-tim-me des Sängers —
d»s ^fangcnhcit des ersten Auftretens — etwas matt umd
Un-d k^4)t zaudernd, so gelang es ih-m doch, sich nach

Tsiter ' öu sintzen, recht geschickt gelantz der Wechsel der Re-
Z» x. bekannien Romanze „Etoi-g will i-ch Dir gehören".

Vvl, ^'f.^fwcditzender Darstellung gelangte die Zerline durch
-vcrc Halborgh; ihr muuteres Spiel und die sau-

»suhrung der schwierigen Figuren- verdienen anerke-n-

nend her'vorgehobcn zu -werden. Auch die Pcmnela war bei Frt.
Elsa Alscn in gutcu Händen, der Text, 'dessen Aussprache
in dieser Partie stelle.iweife nicht lcicht ist, -kam zur vollen Gel-
tung; auch die Stimme zeigte, soweit dies h-ier zu erkenncn
war^ annehmbare Vorzüge. Den Engländcr gab Hcirr Bincke-
bank mit vieler Komi'k und steifer Gra-n'dezza. Mit allzurei-
chr Komik warcu d-ie beiden Banditen ausgestattet, man ist
bei die-sen F'iyuren ja an eine starke Dosis von Ue'bertreibuntz
gcwöhnt, a'ber etwas wcniger düvste' doch genügen, nm auch 'der
heiteren- Seite zu ihrem Recht zu verhelfen. Chöre und En-
sembles gingen glatt voa statten, .und da auch das Orchster
durch sauibercs und tüchtiges Spiel scinen alten Ruf bestätigte,
so habcn wir Hcrrn Musikdi-rektor Radig wie auch dem Re-
gisse-ur Herrn Bacmcister -sür eine recht -geluntzene erste
Opernausführung zu dan'ken. Dr. M.

KLeine Zeitung.

— Einc Bluterfnmilie. Jn der „Tägl. Rundschail"
lesen wir: Eine „B l u t e r" s a m i I i e von außerordent-
licher B-eständigkeit in der erblichen Uebertragung dieser
wenig glücklichen Mnlag-e ist die Familis Mampel in
Kirch h' e i m bei Heidelberg, die seit siniger Zeit Pro-
fessor 'Dr. Lossen genauer untersucht hat. Me Neigung
zu gesährlichcn Vlutungen bestcht in ihr mindeftens schon
seit dem' Anfang des 18. Jährhunderts; die erste Untei'-
suchung an einem davon bchafteten Mitglied fand 1827
durch den berühniten Chirurgcn von Ehelius statt. Auf-
sallend ist dabei, daß von der jetzt insgesamt 111 Männer
und 96 Frauen zählenden Familie immer nur männliche
Familienglieder „Bluter" gewessn stnd, während nach
einer nie durchbrochenen Regel die weiblichen Angchöri-

Die heutige Nummer umfaßt drei Vlätter zusammen

gen davon frei waren. Von diessn 111 männlichen Mit-
gliedern waren nicht weniger als 33 „Bluter" und voir
dies-en wiederum sind nicht -weniger als 18, also über die
Hälfte, an Blutungen, die von den versch-iedsnsten Kör-
pertsilen und -stsllen ausgingen, gestorben. Die häufigstL
Todesnrsache waren dabei Blutungen unter der Haut.
die ost auf sonst ganz nnerhsbliche llrsachen eintraten.
Am meisten waren übrigens durch diese Anlage 'die jün-
geren Lebensalter gsfährdet; von den 18 Todesfällen an
Btutungen, die in der genannten Zeit in der FamiliL
vorgekom'men sind, betrasen 7 Kinder unter drei Jahren,
6 solchs zwischen drei und zehn Fahren, ein Familien-
mitglied von zchn bis zwanzig, 2 solche von zwanzig biK
dreißig nnd gleichfalls 2 solche von dreißig bis vierzig
Jahren. Vom vierzigsten Lchensjahre an nimmt die
Neigung zum „Blnten" merklich- ab, und es war kein
Tödesfall daran mehr zu vsrzeichnen.

— Frankfurt a. M-, 5. Okt. Ein kanm gla u b-
Iiches Urteil wegen Beleidignng durch die
Presse hat gestern das Schöffcngsrich-t in Bergen ge-
fällt. Dsm Ehsfrsdakteur dsr hier erscheinenden' „Klei-
nen Presse", Paul Listowsky, kain im Mai d. I. sein
Jag-d'hund abhanden, und nach längerer Zeit brachte °r
in Erfahrung, daß das wertvolle Tier im Jagdgebiet des
Fabrikdirektors Dr. Hofftn'ann! von der Mainkur bstrof-
fen und abgeschossen wordsn war. Dr. Hoffmann, ein
leidenschastlicher Jäger, läßt alle herrenlose Hunüe in
scinem Iagdbezirk töten und zahlt für jede Hundenase
50 Pfg. Deises Versährsn wurde von Listowsky in dsr

10 Seiten.
 
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