Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 256-281 (1. November 1905 - 30. November 1905)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.16474#1221

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Aonnersiag. 30. November 1905

Crstes Matt-

47. Jahrgang. — Nr. 281

^*sche1»t tL>lich, Someta«» <ru»g«io»»»e«. Mrei» «S Familierrblättern monatlich 50 Pfg. m's Hau» gebracht, bei ber Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfennitz.

Durch die Post bezogen vierteljährlich 1,3b Mk. auSschlietzlich Zustellgebühr.

^»zetgenpreiS: LO Pfg. für dte Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiefige Geschäfts. und Privatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzeige-n
^ beftimnrten Tagen tvird keine Verantwortliichkett übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung u. Len städt. Anschlagstellen. Fernspr. 82.

^andesverbandstag der württembergischen
Jungliberalen.

Lan-esverband hielt am Sonntag seine 2. Ber-
a^, brbersamnilung unter Vorsitz von StübIer - Stutt-
Bahuhofhotsl zu Heidenheim. Die Berichte des
tz, und der Vereine ergaden ein Bild kräftiger

sju /"^EIung der jungliberalen Sache. Das Resultat der
^ .sien mar: die Wiederwahl Stüber als Verbands-
^i^bnden und die Wahl der Vereine Ulm und Heiden-
^ vls Beifitzer. Jn der offiziellen Nachmittagssitzung,
Äa ^ ^rrch Kom.-Rat Hartmann und Reichstags-
.^^dneter Storz bemerkt wurden und die fich eines fehr
Besuchs zu erfreuen hatte, sprach zuerst Rechts-
Hirzel aus Heilbronn über die poIitifche
det^ ^and und Rcich. A h n e r - Stuttgart bsgrün-
doli oine 'Resolution über die Kvlonialsrage unter leb-
Angriffeu gegeu die kleiuliche Haltung der Regie-
-er Reichstagsmehrheit und unter der Beto-
g„,.^ ^br Notwendigkeit von Kolonieu. Wölz - Stutt-
' begründet-e folgende Refolution:

Vcrt-retervcvsnmimlung häkt eS für dic drintziiche
visch^ 'der imtionallwcra-lcw Partci und- 'ihrev parlamcnta-
^ Bcrrretcr, dah fia jederzcit frei-mütig encr-gifche Kritik
zahlreichen Mitzständen übcn,, die sich im-me-r wieder in
^ehi? K'samten Staatsorgemiismus, inAbesorildere auif den
^ Heeresioesc-ns, >dc-r Verwaltung und der Justüz
vcüsichcrt fi^: bei je'denr folcheu! Vor-gchen der
^gfien- Zustimmunig 'dcr juuglibcralen! Vcrcinc."
ju ^ t r u we - Stuttgart begründete eine Refolution
^>e F I o t t e, die schlietzlich folgeude Gestalt faud:
Vertretcrver'sarMNlu-ng -hält angcfichts der Gesahren,
ÄzgO drfiv Batevlanid rr. detn Frieden vonlsoiten seekrÄstigerer
'ccj-s/ "uch hcntc noch dro'hcn, sowic znm Schutz unserer üiber-
Jntcrcsse.n cin ibeschle.nnigtereS Fortsähren irn Ausiban
Flotte für die e-rste Ausgabe nationaler Politik. sie
!>ic,u,-^bn der Enertzie dcr Rctzierun-g un>d der Einsicht des
l dah in diesem Sinn ungesäumt vorgegaugen iwerde
^ dcmn württenrberigischen Bcrem dringend ans Herz,
^si» plleu Kreisen durch Aufklärung rmd dlgitatiou unaib-
lci L 'Ku> wirtcrri. >Me erwartet, datz bci Bc>schaffung der 'Mit-
^UtiiL Flotte dic Be-lastung 'des notwendigen Massenkon-
^drrmiede.n wird."

^ anschlietzend-en Besprechun-g griff Wölz-
Lischr E die neuen S t e u e r p r -o j e k t e aufs ener-
-delfi ^ Besonders die Mersteuer und fämtliche Stem'-
tfi i^rrr stellen eine Verkennung gesuuder Steuerpoli-
geradezu Entsetzeu erregen müsse (Starker
j Die beideu obigen Refolutionen wurden, die

überwiegender Mchrheit, die 2. einstimmig ange-

^Mrien.

^odvnn erstattete .Haudel-skammerfekretär Dr. Kehm
F lllnr einen Bericht über eifenbahnpolitifche
^fien der Gegenwart, indem er die Frage eines
g^,^bn Zusammenschlusfes der deutschen Bahnverwaltun-
^vd- der Reform der Personentarife bchandelte. Auf-
sys dieses Berichts und-einer kurz-en Erörterung wurde
- N,de Resolution gefaßt:

^ Landesvcrban-d 'der württ. Jungli'beralen ist de-r An-.
'datz eiii! cngerer Zusammenschlritz der- dentschen Bah-
-^Wo-wbhl a-ns wirffchastli-chcn als aus natiorralen- Grün-
w-öglichster Wälde gelf-ordert -werderi! mntz. -Er bedpüert
datz vv-rnch-mlich -durch die Schnld der baherischeri

Aederabend von Emmy Deftinn.

He-idelberg, 30. November.
^^f»ll ?"llsaa-le 'der Stadtha-llc gab c's yestcrn ranschen-dcn
sjark, wie iihn in dicse-m. Wimter nnr Sarasate hatte
.wnnen. Damals war es da-s Virtuosentum, das ge-
,, E si'uüde, gestern !die gvotzc, wahre Kunst.

^ b Destinn die vielgerühmtc Borliner 'Hosopern-
- °die U!nverglcichli.che lSerrta un-d 'die herrliche Carrnem,
^ffir uns in ihren Bann zwaing. Was soll man über

.fi^fo-ng sa-g-m? Jhr übe-rir-disch schöner Sopran, der
'^hniender Höhe imrner straihlender Uin-gt, rhr ticses
!?^ici,t si, 'Hr sprühendc-s, dan-n- wic-dcr vcrhaltcne-s Tcrnpe-
frbb,,.-dies allcs be-wirkt dcn Zauber, ber bon ihr ausgeht.
Bfi-,m-it eine-r gläntzcrrden Techmk, mit -der fie das zar-
^lchmcichelnldfte Piano hingnha-uchsn, die Töne wic einc
figcr,- rein anzuschlagen -vermag, lätzt ihr Gcsantz die win--
!^>k>e,,/Tsi>ut'tenseiten-ve-rgessen, die wohl n-ur Nörgler hcrvorzn-
^i>oA!,?^llgeri. Der Verglcich m-it der Altme-isterin der Ge-
firlstffPfi -- Lillp Lchinann — licgt ja schr nahc. Zn ihr
r^rtcrr dic Künstlerin, wie etwa dic Böhmen znrn Joachim-
j4ä„i, - Dort a-lleS ruhig, avgeNärt nnd crhabe-n, hier a-nf-
'bcjtz, .Temperament, dabci voll starkcr Jinncrlichkcit;


Di„ reiMes Können.

grvtze S-än-gcrii! spic-ltc ihrcn hüchstcn T-rumps glcich
Mt ost uus, -denn fie santz Saint-SaönS grotze Dalila-Arie
. ^-r^Leidenschast, die di-a Rolle ersobdcrt. Cs solgtcn
M ..-Gr'r-^E>E>ert., Tschaikowskh, Grieg nnd Liszt, !von dcnen
UhrtzH '"chen am Spinnra-d" mit seincr stark dramatischen
jcdem Hörcr un>dcrgctzlich bleiben wird. Gbenso
sifianr z"'" der Bortrag der Liszt'schen „Lorele-H", die mit
^>der <jEnde. fin-dcniden Schlntz so -lei'cht erni-n-den!d wirkt.

Zuihz/!'"^ i>>e Knnstkerin sür iden cnthusiastischen Beifall
^ "ciH ^ durch eine Zugabe n-icht danken, da sie am solgenden
'' wieder in -Berlin in Anspbuch genommen war.

Eiseiiibahnverwaltuntz 'die anssichtsvollen Verhandlnntzen der
deuffchen Wahnverwa-ltu,ntzen über den Ahschlntz einer Be-
triebsm-ittelgemeinschaft gestört worden sirkd. Er tzibt fich der
HbffniMig hin, datz sich die wnrtt. Bahnverwaltung -m-it- der
Teilnahme! an der von Bcchern vovgeschlagenen Güte-rwagen-
gcrneinschaft nicht bc-gnügt, son-dern sich uneintm-ntigt bemüht,
cventuell vhne Bjayern, mit den übüitzen deütschen Bahnen die
geplante! Wetriebsm-ittelgemeinschaft abzuschlietzen."

Der Vorsitzende Stübler schloß sodann die Dngung.

Deutfcher Reichötag.

Berlin, 29. ddov.

Prnsident Graf B a l l e st r e m eröffnete die Sitzung
um 2- Uh-r 29 Minuton Mchm-ittags.

Am Bündesratstisch Staatssekretär Frhr. v. Stenigel.

Vor Eintritt in dic Tagesordnung teilt Graf Balle-
strem mit, datz di-e verbündeten Regiernngen dem Reichs-
tag 36 D o r I a g e n zugchen lietzen.

Hieraus wählte da-s 'HaiNN mit 224 Stiimmen de-n Graseii!
Ballestrem ajls -PrW>denteni w'ie'der. 72 Stimmzettel wa-
redr nnbcschrichcn,.

Gras Ballestrem! nimmt die! Wahl ari, nrid spricht dcrn Hanse
se-inen Dan-k 'für- Bie W-ie'derwahl aus. Er werde -den- Da-nk am
besten dadürch abstatten, datz er ainch- in der nouen Sitznntzs-
periode dem- ailteni Gr-unbsvtze treui bleiben weüde, indem er die
Wüvde des- RcichstatzeSi nach inneni nnb aützen wahre. Er bitte
üm zahlreiches Er'scheinen in den- Sitzuntzen, 'denn, es seien
ernste Ae'iten- nnd er hoffe, dah diese 'di« Mitglie-der vcranlassen
wurben, das ihnen v-on- i-hren- Wählern übertratzcne Amt auch
a-nszuüben. (Lebhasbcr- Beifall.)

Wei der, Wahl des- er ste ni Bi' ze p väs i de n te n -wer-
dein, 297 Stimmcn! albgegcben, 223 fnr- 'deni Grasen Stolberg,
66 süri Sin-ger. Gras Stolbcirg ntmmt diei Wahl cm.

Wei der Wahl deS z w e i te n V i- ze p r äs i de nte n wur-
'den '282 Stimmen- abtzegebcn, dabon 204 sür -Pa a s che. Zu
Ouäst-orcn werdcn ernannit dic Abgeordneten Riniteleni nnd
Casielmarui.

Nächste Sitzüng Doirnerstag: Interpellation- der Sozialde-
mokraten- über 'die Fleiischnot.

Deulfches Reich.

— T-as „Militäv>vochenblatt" meldet: Geneml'leut-
nant von Seckendorf f, Jnfpekteur der Kri-egs-
schulen, ist in Geneh-mignng des AbschiedAgesuchs unter
Verleihung des Charakters als General der Jnfanterie
zur Disposition gestellt, Generalleutnant vou Rohr-
scheidt, Kommandeur der 31. Division, ist zum Zn-
spekteur d-er Kriegsfchulen u. Generalleutnvnt Zunker
Kom-mandeur der 3. Feldartilleriebrigade, zr,,m Komman-
deur der 31. Tsvi-sion erna-nnt worden.

— Einzelne Zeitungen fchlietzen aus dem Umstan'd,
daß in dem Reichsetatentwurf die fortdauernden Ausga-
bcn für den Reichstag mit 760 420 Mark „p o r l ä u f i g
in vorjä-hriger Höhe" ein-g'östellt worden sind, die Vereit-
fchast der Regierungen zur B ew i ll i g u n g v o n Di ä-
t e n, falls der Beschaffung n-euer Einna-Hmeguellen keine
tvesentlichen Schwierigkeiten b-ereitet würden. Für die
Notwendigkeit einer fchnellen Einfichrung von Tagegel-
dern für die Reichstagsabgeordneten tritt heute in der
„Täglichen Rundschau" wiederum dsr Aibg. Dr. Arendt
ein, 'der unter anderm darauf verweist, datz Reichstags-
diäten auch geeignet feien, die bereits ins Wanken gera-

Zwkschendurch erfreute der ibckannte Cellist des Franffurter
Trios Joh. H'e g a, r dnrch seist, Spi-el. Es ist iininer eine un-
danWare Austzabe, sich neben einer- so tzvoßen Peffünlichkeit zu
bchanpten. Ilm so bedeutenider ist es sür sein Könne'n, datz cr
trotzdem einen schöncn Ersolg erzicleni konnte. Zn Beginn
f-pielte e.r ei'ne Sonate voni Boccherini, die ich leDder verlsäümt
habe. Das s-onstitze Protzramm- letzte wiede-r einma-l Zeütznis
von- deri Dü-r'ftigchit der ncueren — für das Programm- >in
Betracht kommenden — Celloliteratur ab. Autzer dcni Schn-
manmschen! „Abcndlied" war kein- musikalisch wertvolles Stück
zu verzeichnen; denn, die Ne.inen, teils sentirnentalen, te-ils
effektbolleni Brabourpieccn, die die grotzen Cellovirtuosen sür
ihr Jnstrnmcnt kom-poniert haben, konimen sür ernste Musik
kaurn in, Betracht. Trotzdemi -wuhtc Herr Hctzar mit se-inem
Spiel sehr zu intercssieren. -Seine 'flüssige Technik, sei-n schüner
To-n nnd 'sein niufikalischer Vortrag stempeln ihn zn eine-m
tvefflicheni Ccllisten.

Die Klavierbetzleitung für dcn ganizen Abcnd ha-tte Herr
Sicnold übern-om'men, dcm wir 'für die Veransta-ltung dicses
unbcrgeM'chcni Kongerks so unendlich dankbar sein müssen, H.

Theater- und Kunstuachrichten»

X Heidelberg, 30. Nov. (S t a dt th ea t e r,.) Unser
Stadtthcaite'r bringt am Sonntag al's hervorragc-nde O-pern-
novität ein Werk des bcrühmten böhmischcn- Tondichtcrs Sme-
tana: „D i e berkaufte Braut", tomische O-por in drei
Aufzügen, wohl die bekannteste Schöpfuntz'des Ko-mponisten,
der seincn Beinamen „Dcr böhm-ische Mogart" mit Recht sührt.
Das melodienreiche, cine Fülle -dankbarer Partien enkhaltenide,
Werk wird nach übcraus sorgfältiger Einstüdieruntz, die von
Her-rn Musikdirektor Radig und Herrn Regisscur Bacmeister
geleitet wurde, in Szcne gehcn mit den Da-men Kaulich, A-ffen,
Halborgh, Horbelt unb den Herren Binckebank, Mark, Seeger,
Lene-rt, Tost in dcn Hanptpartien. Die bc.i-den koniischcn Rol-

telre Pvrteidisziplm ber Umstürzpartei vollertds gu unter-
graben, da die Akademiker zurück- und die Gowerkschaft-
lichen h-ervortreten würden. Die Geivährung 'der Diäten
berechtigte die Regierung, eine Beschleunigung der par-
lamentarischen Arbeiten zu fordern. Auch die National-
liierale Korrespondenz meint, daß die Notwendigkeit der
Erfüllung der Forderung von Di-ätien iich binnen kurzem
wieder geltend machen werde.

— Der d u r ch s ch n i t t I i che Tages 'bedarf
anZigaretten beträgt in Deutschland nach 'den für
1904 angestellten Schätznngen- rund 12»ch Millionen
Stück , die wohl auch zum größt-en Teile von der inlän-
dischen Bevölkerung verbraucht werden. Es ist unver-
kennbar, datz infolge 'der b-ed-euteuden Zunahme des Zi-
garettenkonsums 'die Zigarre -erheblich au Boden verloren
hat. Aber diese V-erschiebung, die tatsächlich- stattgefunden
hat, h-at die 'Stellung Deutschlands unter den tabakver-
brauchenden Ländern nicht t-angi-eren können. Noch immer
stcht Deutschland hinsichtlich des durchschnittlichen Jahres-
bedarfs an Da'bak mit rund 1 Million D.lZtr. an zweiter
Stelle. Den ersten Platz bchaupten in weiteni Vor-
fprunge die Vereinigten Staaten mit einem Jahresbedarf
von runb- 2,2 Millionen D.-Ztr., hinter Deutschland ran-
gieren Rußland mit 750 000 D.-Ztr., Frankreich und
England mit je 420 000 D.-Ztr., Oefterreich--Ungarn >nit
630 000, Belgien nüt 220 000, Italien mit 176 000
D.-Ztr. Nach Matzgabe der Verteilnng- des Tabakkou-
sunis auf 'die Bevölkerung ift der Berbrauch weitaus am
ftärksteu in Betgien, w-o fast 6^ Pifund- anfdenKopf
der Bevölkerung kom-men. Es folgen die Der-
einigten Staaten mit 6,4 -Pfd., Deutschland mit faft 3»/^
Pfund, Oefterreich-Ungarn mit 2,7 P-sund, Frankreich
mit 2,2 Pfund, E-ngland mit 2 Pfund, Rutz-land mit 1,b
Pfund, Jtalien mit 1 Pfun'd. Während in Deutschland
und in Oesterreich-Ungarn auch jetzt noch. die Zigarre
dominiert wird in 'den ichrigen Ländern des europäifchen
Kontinents die Zig-arette, in England u-nd Nordamerika
der -Rauchtabak bevorzugt. 'Auch in Deutschland scheinfi
wie gesagt, die Zigarette ihren- Siegeszug gegen die Zi-
garre angetreten zu haben.

Baden.

KarIsruhe, 29. Nov. Nach einer aus znver-
lässiger Seite kommenden Mitteitung der „Frankf. Ztg."
bestätigt stch die Nachricht, daß z-u den vom Großherzog
in di-e Erste Kammer Gswählten Prof. Hans
Thoma gehört. Damit tritt zum erftenmal ein Ver--
treter der Künst in die Erste Kammer. Uebrigens ge»
hört Thoma, soweit uns bekan-nt, politisch der tibera -
Ien Richtung an, ohne einer Partsischablone eingefügt
zu werden.

Karlsruhe, 26. Nov. Der „Dolksfreund" be-
richtet: Die sozialdemokratische Fraktion des badischen
Landtages versammelte fich- vollzählig Zu einer konstjtu-
ierenden Sitzung in Karlsruhe. Zum Vorfitzenden der
Frakti-on wurde Abg. Geck, zum Stellvertreter Abg.
EickHvrn ernannt, zu Fraktionsschriftführern die Wgg-.
Le'hmann und Röfch. Ueber die einzuschlagende Daktik
einigte man sich sehr leicht. Zuerst wird die Regierung

len dcr DorfkomödianitM, denen in dem hcitercn Werke ein
grotzer Spielraum eingeräumt ist, werden von Len Herren Mor<r
un-d Schmidt dargestellt.

Movgen Freit <rg geht -dns Scha-u-spicl „H e i m, a t" von
Sudermann m der be-rei-ts bekann-ten Rollertbesetzuntz wiedeüholl
i n Sze ne.

— Mannhejm, 29. Nov. Jim Grotzh. Hoftihevter -kmmnti
Dienstag, den- b. (Dezemiber, bei aujftzehobcuem Monnemenb
die Oper: „D i e 'lusti-gen Weiber v o n, Windfor"
mit der Köniigl. Sächs. Hoifopernjsäntzcrin Frau- Erika 'Wede -
kin-d vom- Könitzl. Hoftheater in- Dresden a>ls Gaist (Frau
Fluth) zur Aufführung. -Es -wird dies -d-ie huüdc-rffte A-uffüh-
runig diefer lbelielbten Oper am- Mannheiimicr Hoskheater sein.
Die Worftelluntz be-ginnt uimi 7 Uhr und endigt u-m Ha-Ib 10 Uhr.
Billettbestellungen- n-immt die Hoftheatcrkasse Mannheim cnt--
gegen.

Kleine Zeitung.

— Frankfurt a. M., 29. Nov. Wegeu Verdachts des
M ä d ch e n h a n d e t s wuside -er Kausmann Si-egmund
Jäntäu, der auch, vou anderen Städten aus verfolgt
wird, hier in Haft genommen.

— Friedrichshnfcn, 29. Nov. Der Zeitpunkt des
ZeppeIinschen Lu f t s ch i f f a u f st i e g s scheint
nun gekommen zu fein. Wsnn das W-etter günstig bleibt
und sonft keine Störungen beim Füll-en des Ballons ein-
treten, dürsten am 30. ds. und den folgende-n Tagen Ver-
suche stattfindsn. Einige vom früheren Aufftieg h-er be-
kannte Perfönlichkeiten der Lustfchifferabteilungen Mün-
chen und Berlin siud bereits hier eingetroffen.
 
Annotationen