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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

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Nr. 204-229 (1. September 1905 - 30. September 1905)
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Dienstag, 12. September 1905. Erstes Vlatt. 47. Jahrgang. — Nr. 213.

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on besrimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit überuommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plackattaseln der Heidelberger Zeitnng und den nndti'cben Ani-tNaaiii-llen Ferniprecher 82.

Vertretertag des Reichsverbands der Vereine
der nationalliberalen Jugend.

Stuttgart, dcn 8. Scptcmbc-r.

Tr. Böttger über Mittclstandspolitik.

Dev Rsdner unterschcidet drei BeUvteU-ungen- deS Pro-
blems^ -das heute in dem Worte Mittolstaud !beschlossen liegt:
^ne p e s s i m i st i s ch - s o z i a l i st i s ch c, die den Mittcl-
itanö als vcrloren aufgibt, eine reaktionüre, die alles
Heil nur vom Staatc und von eincr Einschränkung des Groß-
bctrielbes erwartet, und schlietzlich eiuc liberale, die auch
den sogenannten neucn Mittelstand: dic Privatbcamten, Werk-
weistcr und gclerntcn Arbeitcr, ncben den Handwcrkern, Klein-
^aufleuten und Kleinbauern in den Sammelnamen Mittcl-
Iland einbezieht und damit den Begriff der Konsumcntcnin-
-crcsscn in dcn Krcis der Erwügungcn cinsuhrt. Wir haltcu
uns die lehtc Bcurtcilung und schätzcn dcn so umgrcnzicn
Mittclstand aus ciwa 24 bis 30 Millionen Scclen. «cin Ein-
lonimcn bcträgl crwa 10 Milliardcn, d. h. ebcusovicl wie das
bcr Arbcitcr, mäbrcnd das Einkomnicn dcr ttnternehmcr aus
^wa 4 vis 5 Milliardcn gcschätzt wird. Dazu bewcist die
^taristik, datz dcr so umgrcnzte Miticlstand zunimmt
Und sich in manchen Zwcigen in wirtschaftlichcm Aufschwungc
vcttndet. Ein Glück siir dcn Staat, datz dcm so ist; oenn dic
-bcdeutung dcr mittclständischen Bcrufe sür das Wohl dcs
Ssinzcn Äolkes ist so lcicht nicht zu überschätzcn. Jhren man-
Aerlci Nöten abzuhelfen. ist allerdings darum schwierig, wcil
ffc Jntcrcsscn inncrhalb dcr cinzclncn Ständc dcs Mittel-
standcs sich ost widersprcchen. Jcdcnfalls kann und darf die
^ozialpolitik kein Hcmmschuh einer matzvollen Mittelstands-
Volitik iein. Tie nationalliberalc Partei habe hier dcn rich-
Men Mittelwcg gefunden; sie sei ebcn keineswegs einfach eine
Hartei der Grotzindustriellcn, wic sie oft fälschlich gcnannt
wcrde.

Der Redner geht nunmehr die einzelnen Tagesfragen durch,
"le heutc unter dem Namen „Mittelstandspolitik" zusammen-
ßefatzt werdcn. Er bcfürwortet cinc Steucrpolitik nach . dem
Arundiatz „Leistung und Leistungssähigkeit" und mit kem
'ftrebcn, die schwachcn Schultcrn zn cntlastcn. Ten Klcin-
bauern sei durch Bekämpfung dcr Vorrechtc des Grotzgrundbc-
irtzcrs und der Fideikommisse zu hclfen. Tcm Klcingcwerbe
wicn die sozialcn Lastcn mit Schonung aufzuerlegen. Lohnende
stufträge seien ihm vom Staat und Gemeinde znzuwenden.
i^eine Kreditverhältnisse seien möglichst zu verbessern. Jm
-Pandwerk sei dcr Besähigungsnachweis als Borbcdingung dcs
Klbständigen Gcwerbebctricbes wohl endgültig abgetan. Nur
iur das Baugewerbe werde er tvohl im Zntcresse des Publikums
Ängesührt werdcn. Rötigcr sei die Hcbung des Lehrlings-
wesens im Handwerk, sowohl in der Werkstatt wie aus der
Each- und Fortbildungsschulc. Als Kontrolle für beide' Aus-
Ubungsarten diene das PrüfungSwescn, cingeschlossen dic
Akeisterprüfung, die böweisen soll, dah der künstige Lehrhcrr
dcn ganzen Abbeits- und Erwer'bsprozetz üeherrscht. Weiter
iei dcm Handwerk zu helfen durch einc L-cheidung bon Fabrik
und Handwerk durch cinc Rcicksoberinstanz, ferner durch die
^ekämpfung des Bauschwindels, der Schäden der Gefängnis-
uvbeit und des Submissionswesens. Der Redner geht nun-
juehr auf die beiden Hauptnöte des Kleinkaufmanns, die Kon-
lUmvereine und die Warenhäuser, ein. Mit dem raschen An-
wachscn der Bcvölkerung hat cine grotze Zunähme des Ver-
brauchs übcrhaupt und besondcrs in getotsscr Masscnwarc statt-
Fefuuden. Dic Masse spart an den Ausgaben und verzichtet
ouf Spezialitäten. Hier haben Warenhäuser und Konsum-
bereine eingesetzt; indem sie einmal einen Teil des Bedarfs

MehrLevölkcrung decken, zum andcrn typische Massenwarcn
'ür einfacherc Bedürfnissc liefcrii. Die Konsumvereine wcrdcn
uouptsächlich von Ilrbeitcrn und Handlverkcrn bcnutzt. Wo .
diese Vereine gut gelcitct werden, mögen sie dem Arbeiter cine
^rs-parnis von 50 Mark iin Iähre, glcich dem Lohne sür drei
Wochen, bringen. Leider herrscht auch in tnelen Konsumvcr-
chnen die Borgwirtschaft, uud es stehen bei manchen auch an-
bere ethische und wirtschastliche Vorzüge nur auf dem Papier.
Sie stnd en'dlich nicht ohne politische Gesähren: sie können mit
Bvykott und andern Mitteln in die Lohnkämpse eingreifen
hnd sind darum gleich den Trusts und Syndikaten staatlich zu
überwachen. Staatsgebäude sind den Konsumvereinen nicht
zur Verfügung zu stcllcn, und Beamte haben sich nicht an der
Leitung dieser Bercine zu Leteiligen. Der Gesamtumsatz der
150 deutschen Warenhäuser ibeträgt etwa 114 Prozent des
Detailhandcls. Der Redncr erörtert die bekannten Vorwürfe
gegen die Warenhäuser und dic zu ihrer Vertcidigung aufgc-
sührten Punkte. Eine einschränkcnde Stcuerpolitik sei nur
gerechtsertigt, um dic klcincrn und mittlern Gcwerbsbetriebe
zu entlasten und den Steueraussall der Gemeinden wieder zu
decken, sowte um einc allzuschnellc Entlvicklung dicscr Riesen-
bctriebe zu hindern. Dic' bishcrige Steuerpolitik habe dicse
Iwecke durchweg crreicht, ohnc dic neucn Handelsinstitutc zu
dernichten. Erdrosselungssteuern gegen Warenhäuser vertragen
sich nicht mit der Gcwerbefrciheit und auch nicht mit cincr
ternünstigcn Steuerpoiltik.

Datz der übrige Mittclstand nicht sorgenlos ist, 'bcweisen
leine Organisationcn. Die Schriftsteller, Acrzte, Anwälte,
Apothckcr, Beamten, Privätbcamten, Werkmeister, Arbeitcr,
«lles ist organisiert. Grotze Beachtung verdient der Zusam-
wenschlutz dcr Privatbeamtcn. Der Rcdner empfiehlt dic
Sicherung der vollen Sonntagsruhe, den stetigen Weiterausbau
der Käufmannsgcrichtc und cine Rcgclung der Gratifikations-
und Schmiergeldersrage. Einc Mittelstandsbcwcgung hält Dr.
Böttger in eincr Zeit, wo auf der eincn Seite Vertrustung nnd
ricsige Bctriebskonzcntrationcn, auf der andcrn Seite sozialisti-
Ichc ttcberspannungen drbhcn, sür notwendig. Diese Bewegu-ng
Mutz auch politischc Zicle erstreben; nur kommt cs ans das
richtige Maß nnd aus dic rechtcn Ausdruckssormen an. Eine
Mittelstandsbewegung, dic sich unter dcr agrarischen Führung,
in unerfüllbare extreme Fordernngen verrennt, wird um Len
Äredit im Polk gebracht. Es ist von den Politikern zu ver-
langen, datz sie sich gründlich mit den Nöten des Mittelstandes
befassen nnd Ahhilfc schasten. Eine reine Wirtschaftspartci tst
riicht zu erstreben, denn die Uhr der politischen Parteien ist noch
äicht abgclaufen, da ihre bewährten Traditionen und ihre na-

tionalen Triebkräfte nicht zu eurbehren srnd. Sic srnd jeden-
falls nicht durch Wirtsck,aftsgruppen zu crsctzcn, dic miteinan-
dcr schachcrn und die nichts Dauerndes zustande Lringen kön-
nen. Gewerbefreiheit und Rechtsgleichheit sind nach wie vor
dic!Grundlagen der heutigen Volkswirtschaft. Diese Gewerbe-
freiheit ist nicht unbedingt, son'dern im Jnteresse der guten
Sttte und der Gerechtigkeit rnit manchen Schranken zu ver-
sehen. Neue sittliche und organisatorische Gedanken müssen
unser Wolk und unsere Parteien in sich aufnHmen und ber-
arbeiten. Niemand darf Philister und rückständig sein, am
wenigsten der Liberalismus. Der Li'beralisnius ist berpflichtet,
den grotzen neuen Auifgabow Äer Mittelstaäd'spolitik gerecht zu
werden; und rr wird sich, sbweit der gemätzigte und nationale
Liberalismus in Frage kommt, dieser Aufgaben wie bisher mit
aller Liebe anne'hmen und sie bei richtiger Beobachtung von
Stäats- und SeWsthilfe zum Hlücklichen Ende 'führen.

Der Vortrag Dr. BöttgerZ fand den stürmischen Bcifall dcs
Delegiertentages und regte zu einer lebhaften Debattc an, die
das rege Jnteresse der nationalliberalen Jugend für die Jragen
Äer Mittelstandspolitik 'bewies. Jn eincm Schlutzwort wies
öer Vorsitzenbe Dr. Fi'scher 'darauif hin, datz ber Bertretertag
hcute zwar eine etwas trockene Arbcit geleistct habe, aber auch
eine recht nützliche in der Belehrung der Jugend und ihrer
Anlcitung zu eincr positiven Politik. Er habe dem Mittel-
stande Dor allcm die liberale Politik der Sel'Lsthilse empfohlen
durch Organisatlon, Energie und Bildung auf dem Boden
der Gawcrbefreiheit und Rechtsgleichheit.

DeutsÄes Reich.

Baden.

— G a u a u g e I l o ch, 10. Scpt. Auch hier beginut
bie Borbercituug sür bie kommeuden Wahlen lebhafter
zu iverdeu. Heute stelltc sich der 'Kaudidat der natioual-
liberalen Partei Herr Hauptlehrer Grieser von Krrch-
heim, dcr Wählcrschaft vor und eutwickelte in klarer,
maßvoller Ausführung sein Programm, wobei er be-
joudcrs seiue Stelluug zur Simultanschule, zur Eisen-
bahnresorm uud zu der geplanten Vermögcnssteucr iiber-
zeugend darlegtc. Seiue rmrksame Ausprache wurdc bei-
fällig aufgenommen, ebenso die solgende Rede des Herrn
Professor Dr. R öjiger aus Heidelberg, der die allge-
meiue politische Lage schilderte unid gegenüber den aller-
neuesten Augrifsen nachdrucksvoll aus die großen Leistun-
gen unseres Staatswesens uno auf die hohen Verdienste
unseres Großherzogs um die Ncubegründung Badens
uud um Vie Entsteh'UUg treuer Staatsgesinnung und hin-
gebeuder Vaterlandsliebe bei den B'ürgern des Landes hin-
wies. An diese Worte anknüpfend empfahl Herr Alt-
bürgermeister Re h m, der die recht gut besuchte Ver-
sammlung in der „Krone" leitete, warm den Kanöidaten
Grieser nnd brachte mit treffenden Worten ein Hoch auf
den Großherzog ans, das mit Begeisterung von den An-
wesenden aufgenommen wurde. — 'Jin L-aufe des Nach-
mittags hatte Herr 'G r i e s e r schvn in Gaiberg vor einer
Versammlung gesprochen, bei der Herr Biirgermeister
Stahl in der „Germania" den Vorsitz fübrte. Anch
hier fanden die Ausführungen der Redner den Beifall
einer zahlreichen aufmerksamen Zuhörerschar.

Atts der Karlsruher Zeitttttg

—^ Seinc Königliche Holheit de'r 'Grohhcrzog haben dew
Postdirektor a. D. 'Frcihcrrn v o.m H nwo l tste i w Äie Er-
lmibni's zur Annahmc und zum Tragen des ihm Vcvliehenen
Königlich Preutzi'schen Krcmen-Ordens 3. Klasse, 'dem Bot-
schastsrat ibei der Kaiserliche'n Botschast in Konstantinopel, Frei-
her'rn v on Bo d m a n , die Drlauhnis zur Annahme und zum
Tragen der ihm vcrliehencn ^luszeichnnn'gen, uud' zwar für dcn
Kaiserlich Türkischcn Osmauje-Ordew 2. Klasse nnid für LaS
Grotzoffjzierkreug bes Ordens der Krone von Rumänien, sowie
!den. Falbrikantcn' Friedrich Spcidel, Edwin' SpeiÄcI und
Eugeu Spe'i'Äe.l in Psorzheim Äie Erlauibn'is zur Aunahme
und zunü Tragen. drs ihnen verlie'heneu Kaiserli'ch TüMschen
Osnianst-Or'dens 2. Klassc crteilt.

— Sesiie KLniglichc Hoheit der Grotzhcrzog haben dem
Postsekretär Karl K a st i u äus Lagenhach unter Ernenuung
ziiM' Postnieister die Vorstehcrstelle bei deiN' Postanite in Stockach
übertragen.

— Stationsverwalter Emil Gratz iu Taubcrbischofsheim
wurde auf Ansuchen unter Anerkennung seiner langjährigen
trenen Dienste ans 1. Oktober >d. I. in den Ruhcstand verietzt.

— Verwaltungsasststent Anton Brenzin'ger hcim Lan-
Äcsgesängnis Mann'heim wurde zum Buchhalter ÄcrseDst er«
Nannt.

— Rcallehrcr Ludwig Balles an 'der Realschule in Sin-
gcn wurÄc in glcicher Eigenschaft an die Realschnle in Achc'vn
imd Reallehrer Viktor L i n denmaier <iu letzterer Anstalt
in gleichcr Eigenschast an dic Realschule in Singen versetzt.

— Steuerkonimiss'ärassistent Her'mann Bingler bcim Gr.
Steuerkommissär für' den> .Bezirk Bretten wurde zu jcnem fnr
den Mezirk Mannheim-Stadt versetzt.

— Buchhaltcr Otto Müller beim Großh. Finanza-mte
Hornbcrg wurde in gleichcr Eigenschaft zum Gvohh. Finanz-
amie tteberlingen versetzt.

Karlsruhe, 11. Srpt. Gestern, Sonntag, Vor-
niiktag fand in der Schloßkirche zn Mainau evangelischer
Gottesdicnst statt. wclcher von Hosprediger Fischer abge-
halten wuröe. Am Nachmittage traf der Lesezirkel Hot-
tingen-Zürich in Mainau ein. Jhre 'Königlichen Hoheiten

der Großherzog nnd die Großherzogin empfingen zu-
nächst den Vorstand im Schloß, und begaben sich sodann
in den Schloßhof, wo dex Verein sich aufgestelft hatte.
Zwei junge Mädchen in Züricher und Mark'gräfler Lan-
desträcht trugen hier eine Dialektdichtnng vor und über-
reichten d-en höchsten Herrschaften Mumensträuße. Jhre
Königlichen Hoheiten sprachen mit einer größeren Anzaihl
der Mnwesenden und luden den Verein ein das Schloß
und die 'Gartenanlagen der iFnsel zu besichtigen. Heute
gegen Abend reiste Jhre Königliche Hoheit die Herzogin
von Genua von 'Schloß Mäinau ab. Jhre Königlichen
Hoheiten der Gtzoßherzog und die Großherzogin geleiteterr
die hohe Verwandte in einem Extraschiffe bis Konstanz:
und verabschiedeten stch am B'ahnhos daselbst.

Ausland«

Frankreich.

P a r i s, 10. Sept. Während einer Uebung des 58.
Jnfanterie-Regiments in Avignon wurüen gegen den
Obersten zwei scharse Schüsfe abgegeben. Einem Soldaten,
welcher neben dem Obersten stand, wurden zwei Finger
weggerissen.

Amerika.

,— Aus Newyork kommen merkwürdige Ent-
hüllungen über die Zustände in der amerikanischen Kriegs-
marine. Wie erinnerlich, ereignete stch vor einiger Zeit
eine Explosion an Bord des amerikanischen Kanonen-
bootes Benningsen, wodurch Lebensverluste sowie schwere
Vcrletzuii'gen verursacht wnrden. tzetzt behaupten ameri-
känische Zeitnngen, daß der Unfall dnrch die Trunkenheit
der Offiziere und Matrosen hervorgerusen wurde. Die
Beteiligten waren infolge ihrer Truntenhcit unsähig, mit
Geschützen und Explostvstoffen uMZugehen. 'Jrn Anschluß
an diese Beschnldigung wird behauptet, daß die Dis-
ziplin in der ameritanischeni Kriegsmarine überhaupt
höchst mangelhaft sei.

Aus StaÄL und LanÄ.

Heidelberg, 12. Septembcr.

— Scingeransslug der „Concordia". Bo'm Wctter 'be'günstitzt
untevnaihm. dic „Concovdia" anr Sontttay ihreN' alljäbrlichen.
allgemcineni Sängerausfl'ug und zwar Äieses Jahv nach Rap-
penau-Wimpsen, an Äeni sich 70 akt'ive und passive Mitgttodcr
beteili'gten. Movyens früh 6 tthr fuhr mem näch Rappenau,
woselbst sich zur 'BcgrützunH die in-it Mittzlie'devn dcr „Con-
covdiä" befreundeten' Herren Präfessor Dr. Me'isinger, Post-
Vorstarvd MefcheÄe un!Ä Ratschreiber Stocker emgefunÄen' hatten,
Jn Äer Wirffchaft zum Deutschen' Kaisev wuvde soÄa-nn >das
Frühstück eingemommen unÄ >lietz 'Küche und Kellcr des Hervn
Lernperle nichts zu wünschen übrig, -so -da-tz a'uch -gar -bald eine
animierte, fröhliche Stintmnng Platz griff. Au aller Fre'uÄe
ersuhr man aber dortselbst, 'datz unfer verehrlicher Mitbuvger,
Hevr Landesgerichtspräsident Cadenbach, der a-m Don-
nersta-g seinen- 7 0 - j ä h r i gen> Gehurtstag -feierte, so-
wie Äessen Ge'mahlin sich zu-ri 'Evholung im. Salincnihotäl 'in
Rappenau aufhalte. Die „Concockdia" zog- hieraus gcfchlossen
vor da-s Hotel, wosclb'st Äer VorstanÄ, Hcrr Herion, namen-s des
Vcrcin's ihm dic herzlichstcn Gkückwünsche übermittelte unÄ Äie
Sängcr emige Männerchöre zurn Bortrag brachten. Herr Ca-
denlbach dankte vielmalK für die erwiesene Aufmerksamkeit unÄ
gab 'seiner Fre'ude dem Hcrrn Direktor 'Sahlender insbesonÄers
darüber Ausdruck, 'datz ma-n> ihm, als FreunÄ un-d Fövdcrer
des dentsche-n Männergesangs, auch seinen Licblinyschor, -den
„Tag -de-s Herrn" von K'vcutzcr, zuuv Bortrag gebracht häbe.
SoÄann hefichtigtc man die Sudhäuser der «alinenwcrke u.iÄ
dankte de-m Hcrrn Bergrat für das Entgegenkommen init 'dem
Vortrag eines Männerchors. Untev Fühvnntz des Herrn Prof.
Dr. Mcistngcr und Herrn Otto Hevold, Divitzcnt Äes 'Männer-
gefangvercins in Rappenau, gelangte man auf einem herrli-chen
Waldweg nach Wimpfen, wosclbst man 'bei Wsrt Ost das Mit-
tagesscn einnahm, Äas in jeder Weise zusriedenftellend >war.
Nachdem- man einen Rnndgang durch die Staüt -gemacht hatte,
traf ma-n sich wie-der bei -Wirt Ost zu cinein Bankett, an >dem
auch eine Anzahl Wiinpfener Büvger Teil nahmen. Hicv er-
rcichte nun bei Gefang unb 'der Daribietung huinoxistischer
Vorträge' (Herr Wrun-n-cr) die FidUlttät ihren Höhepunkt, fo
datz -die -dort 'vcrlebten StunÄen JeÄem univergetzlich bleiben
lvevdcn. Dev VorsitzcNde hob iiasbesonÄere anch das gute Ein>-
Vevnehmen dev passivcn- und akti-ven MitgliL8er hevvor, nnÄ
danktc den pafsiven- Mitgliedcvn für den de-n äktiven Mitglie-
dern gesti'fteten Freitrunk. Nur zn ba'ld nahte die Stun-de -der
Rücksährt und traf mau gcgen 10 Uhr in He.iidekbcrg mit >dem
Bewutztsein ein, ciuen hevrilichen Tag vevlebt zu haben.

— Seinc Köniyliche Holieit der Erbgroßherzoy lietz seine lcb-
haftc Antei-lnahme an dem Todc ihres verdienten Komman'dan-
tcn, des Herrn Stadtrat Kar'l Müller, Äer hiestgcn Feuer-
wchr zum Ausdruck bringen.

-p Grotzherzogsgcbnrtstagsfcier betzi-ng dev Militävvereirk
Ncuenheim am 'Sonntag Vormittay mit einem Frühschovpen»
konzevt iui' Gasthaus „zur Kr'one" unü anr Abcnd mit cinem
Bankett im Mrcinslokalc Gasthaus „zum Schiff". Bei'de Ver-
anstaltuntzen warcn sehr zahlreich besucht. 'Bei >dein Bankctt be-
grützte dcv VovstanÄ Kanierad Vogel mit hevzlichen Wortcn die
Festteiknehmev. Hierauf e-rtzviff Herr Stadtpfarrer SchneiÄer,
Ehrcninitglied des Veveins, !das> 'Wort und feierte -die Vevdicnste
des Grvtzhcrzogs uni sein Badner Land und V-olk und a-ls tre-uen
Mitarbeiter 'beiM' Aufbau des -dcuffchen Batevlaitdes. Hevr
Präsessor Rohrhufft gedachte >der Verdienste des VorreÄners»
 
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