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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

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Nr. 282-305 (1. Dezember 1905 - 30. Dezember 1905)
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Eamsiag, 2. DezemöeL !vvo.

Erstes Blart.

4i. ^ayrgang. — Ao. 26«!».

*rs«he1»t tL«ltch, kmmtatz» Lu»g«u»»»e». Mveis »M FamilienLlättern mormüich 50 Pfy. in's Han» gebracht, boi Ler Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfenntg.

Dnrch die Post bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. auSschlietzlich Zustellgebühr.

^rzeigenpreis: 80 Pfg. für die IspaMge Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiestge Geschäfts. und Privatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen
** bestimnrten Tagen Nnrd keine Verairtwortlichkvit übernommen. — Anschlag der Fnserate aus den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung u. den städt. Anschlagstellen. Fernspr. 98.

Deutfcher Reichstag.

Berlin, 1. Dezbr.

l ^ diäsideut Graf B a l l e st r e m eröffnete die Sitzung

Uhr. .

^ Ärn Brmdesratstisch Staatssekretär Graf P o j a -
^s'ä'sky und Landwirtschvftsniinister v>o n Po d-
'd^sti. Das Haus ist mäßig besetzt.
ein Erlediguntz cines Antra-gs wegen Einstellung
es Strafversahrcns gogen den Abg. Schmidt-Frank-
bie Besprechung der Jnterpellation
die Fleischnot fortgesetzt.

Dovc (fve-iis. Ver.) sührt aus: Zu dcun 'agravilschen
E»nis !des Ministers v. PoWiÄsti hä'öe or -das grötzte
L, "^uen-; «n!som«hr wrmbeve' er sich, ldatz Lar Minüster in- dcr
de>,, Wcischnat z-u FcWchMffen- gökomlmicu M. Mmr- düirife
di^ .^«»ÄlpuM' der KonKumentvu u-icht -vergeffen; nmn> miüffc
tr„ "*s?tHrech-kichc u'wd p-o-liWs-chr! L-eite der Füage auch Vetrvch-
z» AilsschlLtnntz des ZwijchenIhcmbÄs tvvrde kei-nesdvegs

^eMlliyimg 'des Ale-ilsches sühre-u.
ttiiw^' Stn-bbendor'f (RmchSp.): Die Fl-üischteuerunig sei
i»-t 'Htr im- Deuts-chEanLi, son'deru auch iu Oesteirre'ich-Ungaun-
' ^Zchc-Hn»miy getreten.

Dr. Paasche (natl.) erNärt, datz se'i>M 'Paütei aiuch
H^-a-ukiunft der Lanidiwirtschast, h!es-oin>ders deir o«hzüchtv-nlde>n
j»ij?^"-'ueirn, in-tensiveln- S-chutz ange!dci-hen- tass-ein werbe. Es
WM imögNch gewese-n, eiü- gröheres Kontinigenit zuir Ein--
lyff -wus Rntzland un>d Oeste-rreich-Un'garn- rechtzgitiig Mzu-
Die Höhe der Weischp-reise sei auch -iwch seiner Änsicht
>. sine vo-rAber-gelhe'üde Ersche-in-un-g. Die L-aüdwtrtschast
liM, u-iedcr in- -der Lvtze seÄi, den- ,Fleiischhsdalrs zu- decken.

ÜV-v. ^ voruwe-i
E»cM lüiedcr

- ^ tzrost^r ZMi seiner FreN-nde sei da'r-ülb-eir erstannt, datz diese
seitens !des Landwtrtschaistsm-inisters n-icht ,mi-t dcm nö -

-tzen-

Ernst ibehvnldelt w-arideni sci. Einer Oeffniuntz der

se, ^n- stehe die »souchönigclfahr e-ntgetzcn, ive-lche -viel gvötzer
«z' As der Staldtkbewo-Hner sich träunien tiehe. Bebaucrl-ich sei
Ich'c bie Älcischno-t idazu ben-utzt werde, deni Geigensatz zwi-
^Etaidt -unid Land zu -vclrs-chä-rlfen.

Glras -Reventllow (wi-rtsch. Ver.) heldäuert -auch
tz, - sn- angelnden- E -r n- st dcs Landwirtscha s t s -
dg^^lssters getzenülber dcr Meischnot, den er be'stn Em'psang
Hz-I D-eputatiane-n- tzezeiitzt habc. Ei-ne. Oeffn-uNtz ber Gre,nhe
e-r ffkr uNdurchführ'biair; sie sei anch erfo-lglos, da> vom
sofort -Gegeinliniatznlaihmen, w-ie Ausffchrve.öbote -ul s. w.
-ivüirldem. Das- jetziiMi bessere F'utterijahr westde sch-ün
E'ringen.

sffäMl iDtarsinski- (Pöls) schlietzt stch Ideni geststitzeni Aus-
^'Wtzen Hcirölds an.

Itz.wibtz. M ollke n-lbu h r (Soz.) wendet sich getzein'die Dar-
>des Ahtz. Reveintlow. Zulr Besei-titzuntz Äes Zwfscheni-
^.dess würide' die SoziawemM-atio -gerui die Hanld Vie-tcni; seine
t>E?Ei«un« ans ei-ne-m Gckiete alllein wäre alber' estie Uugövech-

^^AiiLtöirtschastsinliinisteff v. P od-b ie l sk i gjeht nochmals
Vepx.r,inärsrlaige ein. Diair- müsse -vorsovgein, datz dic
sch^Mi^ „ijchE- ,Ess- nenlö Idürch Lie GrenAöffrtuntz heim-usbc-
wevden. iFür die .ReigieüUnig müsse in etster Lin-ie d>ie
ans Äie Gels-unidunig des gelsämtcü 'MehIbestamIdcs tnatz-

^'dg. Gr-äf s ch w e r i-u - Löwiitz (köui.) list erfreut, -datz Nsi
T^Men- Fleischnoffraige- -dije Retz-ievuntz ihr'e -Fähitzke'it bewie-
Ltbe, ditz, Landtvirtschast zu schützcn.

hgjO-dg. Gothe-iu (sr. Ve-r,): Der Lchüdwirffchastsmilniilste'r

' ' ' ' .. ^ '


in de r Neischnotsiroige-Wiöder als Aigemt lder Äg-rv-rier bc-
d-x^N'- Dtz-s eiügehe anch d!ie Denlks-chivist, die nur aus Re-
^Eeü- Wsaimlin-cnlgesetzt sei unld jeder Lotzük entbshre.
ttz^^vaus „„tz, „tzch persöstEi-cheN! BemerVunigeu würd -die Wei°
shcht?^tuiiitz ans -mortzen- 1 Uhr vertagt. Ferner Rechuuugs-
Kveitcr NachdratzskredÄ sür S-üdwestasrika.

— E-in Berliner Blatt h-atte dem Abg. E-d. B er n°
st e i n vorgeworsen, datz er „mit Mcksicht auf den Brot-
korb der Partei" seine Ueberzeug-ung preisgegeben hctbe.
Auf diese Beschnldigung antwortet Bernstein in der
Brestauer „Volkswacht" u. a.:

'Wtzs de-u „Bro-tko-rb dsr Partei-" aitbetr-ifft-, s-a stölle ich sest,
dah, -seitdew miir uum-ititellbtzr naich d-cmr DreAdener Partvitvtz
meine bis dahiin am-sgeübte stäniditze Mittzrlbe-Wrslchaff ani
„Borwärts" ge'künldet worden ist, Aie Beträye, welche
ich für meinL schr-iffstellestische A-rbeitcn -inuerhaIIb der Ptzr-
tet aus Parteimttteiln .crhallteN- hvibe, sich aiu-f n-och nlicht 500
Mqrk iru -Jahire bela-ulfem. Ginen Teil 'davan -mtzchten Hon-ortzire
für getetzentlliche Beiträgc für ideu „V o -rwärt s" -aius, Aüch
Äieses Stück ,,-Brotkorb" fällt jctzt h'i'ütvetz. Deün ersteüs ha-tte
i-ch es für- austzeschlossen, dah die -getzeuwärtilge Redalktion des
„Vorwärts" sich ,unr söl-che- Bei-träge qu »uich weudeiu wird ünd
zweitens wüvde iich, -falls- ste es wi-der Erwartsu idoch täte, cine
sölche Znimutung so lauge aulf lda-s enLschieideüste zurück -
wciseu, als n-i'cht Äom -in iden Pe.rsMeü tzöv Geüossen Wütt-
ner, Gi-sner, Gradnaiuör, Kaliski-, Schvödev ünd Wehler bellei-
ditzten 'Recht -der soz'itzNomvkrattscheu Ptzvtelii->J'ourii!Äist!!k sei-
'tens >der 'Redakti-ou üüd züstäüdi-gien lParte-iiiiUstquzsn .miiüd-este-n-s
gvum-dsätz'liche -volle Geniutztuüng zutei-l geworlden ist.

Baden.

B a d e n - B! a d e n, 1. Dez. Das Unwöhlsein des
G r o ß h e r z o g s, von bem die Mätter berichteten,
war nur ganz leichter Art und in keiner Weise gesignet,
Beunruhigunig hervorzurusen. Der erlauchte Herr sieht
vortrefflich aus und nmcht täglich größere Spaziergänge
nnd Ausfahrten.

, KarIsru h -e, 30. Nov. Das evangelische „Ktrchen-
nnd Volksblatt" befpricht die badischen Landtagswahlen
im Sinne des Zentrunis. Es bedauert das Wahlabko-m-
men des Blocks niit der Sozialdemokratie, billigt die
Dcilitärvereinsparole und gibt der Befürchtung Ausdruck,
der Kampf der Liberalen gelte nickst dem Zentrum, son-
dern dem lebendigen Christentum. Gegen ein leben-
dig-es Christentnm hat sicher kein Liberaler etwas einzn-
wend-en. Jm Gegenteil, es ist nnr zu wünschen, daß das
Ehristentum recht leben-dig mird, wofür Voraussetzunigi ist,
daß es fich eng an den heute erreichten Stand unserer
Kenntnis uüd Erkenntnis anschließt und Vorstellungen
sallen läßt, . die vor der Wissenschaft nicht haltbar stnd.
Ter Kern des Christentums rst doch seine Moral. Diese
wird unii so heller erstrahl-en, je weniger sie mit Vorftel-
lungen verknüpft wird, w-elche die heutige Zeit zurück-
weisen muß.

-- -Sicherem VernelM-en nach ist P,r i n-z Ka r l von
Baden, der Bruder d-es Großherzogs, zum Präsidenten,
Graf Bodman zum ersten Dizepräsidenten, WtrKicher
Geheimrat Dr. Bürklin zmn zweit-en Vizepräsidenten
der Erften Kammer vom Großherz-ög- ernannt worden.
Außer Mirklin und Thoma sind zu Mitgliedern der
Ersten Kammer vom Großherz-og ernannt: Der Präsident
des Kairlsruher Landgerichts Dorner sowie die bisherig-en
Mitglieder der Kammer, die Geheimräte Lewatd und
Honsell und die Kommerzrenräte Reiß-Mannheim und
Sanders-Lahr.

Preußcn.

— Ae deutschen Rittergüter Großackrau

Sandob und Lesgewangniinnen in den ostpreußischen
Kreisen Neidenburg und Ragnit, zusammen 5600 Mor»
gen, sind von PoIen angekauft. Weitere Ankäuse
von Gütern in O'stpreutzen durch Polen stehen bevor.

ANs der Karlsruher Zeitung.

— Die- Zvll!dire'kt-ion- Ihat be-n Hüüptaimtstzlssi'sten-ten Wikhe-lm
Meckler in Walbdshut nach Freibürg veirse-tzt.

Karlsru'he, 1. Dezbr. Der Erbgrohherzog und
die CrbgroMerzvgin trafen heute Mitta-g halb 1 Uhr
zum Besuch der Höchstm Herrschasten in Schloß Baden
ein. Am Bähnhof waren die Großherzogin und die
Kronprinzessin von Schweden zur Begrüßung anwesend.
Die Erbgroßherzog-Iichen Herrschaften kehrten nach 5 Uhr,
von der Großherzogin zum Bahnhof geleitet, nach Baden-
weiter znrück. Heute Wend findet in S-chloß Baden im
Beisein der Höchsten Herrschasten die Einsegnung der
Leiche -des v-erstorbenen- Hossattelmeisters Herm stait;
Jhre Köm-glichen Hoheiten betrauern in dem Entschlafe-
nen einen langjährigen treuen Diener.

Hsidelberg, 2- Dezembcr.

(I) Bon dcr Universitiit. Der neüHaIbiitiitie,rtc PviivatldoMüi
der A-nglisM Dr. -Ri-chnüd Ioridaü 'hajt für ilqulfeüldes- W-i-nter-
'seane'ster eiiüi ZwelistüüÄrges Pri'vatkolleg „Mte-ntzlische UÄüMtzeri"'
aügeküüdiigt (Di-enSiag ünid Dom-nerstaig S—6 Mhr).

„Heidelberger Erinnorungen". D-ie „Reue Züricher
Zeitiüntz" betztznm- gestern, nnter idöm- Titel: „Heiiidölibsvger
Er'in-nerun-gen. Na-ch -dcn, Auifzeichniunigeü eines älte-n Schwei-
zer Stuldenten. Von A. -v. M -o o r", öi-ne- -AirLBe'kseriie, wellche,
nach ider ersten Pröbe zü schlietzen, ldie Schicksale zwe-ier tm
Fcchre 1839 an deir Rüperto Carola imimaltrWul-ierter Schweiger
Juristeü IbehaÜdelü rrnid aius Waihv'heit und Dichtuüg öiü Kül-
tuvgömMLe Äcanaili'gen -Heiidelbevger Srudementnms gefftccllteff
w'-ivd.

!l Ehrenvollcr Auftrag. Das Grotzh. Resiidengschlo-tz in-
Kavlsvulhe wurbe kor eiüitzer Ze>it mff e-iner Fevn-Heiz-u-ntzs-
anlltzge -veirsclhen. Z-ur Vcrkle'i>d-untz ber Heigikörper in- -den Ge-
mächern Ider höchsten Hevrschafteü w-n-vden vom Gro-sch, Hösbtzü-
anff cti-ne grötzere Anzalhl zierl-i-che, stikvMe lhanidtzeavbeffeite
Gittc-r in c-uiibre poli> e.nltworfen uüd wüvde Äer Heidelberger
Zi-nkornamentenfabrff Carl Schönenberger, G. m. b. H., Äer
e'hre-nide Aiüstrag, idiese. Arbe-iten aüszufühven, züte'il. Fn- Äc-m-
Schaüfenster des Hevrni Hafliefera-ntein Kreiüder hierseMbst be-
fiiüdet sich 'eiin sölchös Gitter a-usgestellt, Äas alleMnigs wese-nt-
lich eiinifächer igehaffem ist, äls Äie be-veffs äbtzeili-öfe-ritem, id-ie
duvchwctz -mi-t hanidgetviebenen, ire'ichcn- ArabeÄeü uüd ziunr Teil
GmiÜleimen, Äie aüf Ideü VevweniÄüintzsgweck dev be-treffönIÄen
Räume- hi'nwelisen, versehen- siüd. Deim -h-ier qusigestelllbeN Git-
ter si-üd nvch Photogvaphicn !vo-n eiin-ilgen bsreffs abigelie'ferteri!
Gittovn, die -dr,r Dr'iüglichkeit we-gein hier nicht ausgestellt
we-vden -kcmnten, be-itzefügt.

(!) Besnch aus Ruhland. Se. Höh. der Hevzog Alexainlder
-von, O'Iidenbuvg, russilscher General be-r Jn-faii-teir-ie u-üd Geneväl-
tzdjuttznt -des Za-ren, -ist gesteirn- mit Geifo>tge 'hieir antzökomwen-
unid iin- Hotöl „Pr-i'Uz Cavl" aibgest'ietzc-n. J'm Laiuse bes Nach-
mittqgs besichtitzte e-r >Äas SWoh uüd Äie Sttzdt. Gegerr
Zlbcüd suhr e-r niit -A-iffoimöbiil nach Wädeni-iBaiÄen we-iter.

V Die Statistik der Wach- und Schlietzgesellfchaft vom DLo-
n-at Noveinber entihält -u. a. -Föbgenides: Es wuvdeni gcsunden:
150 öffene -Hanstüren, 3 ösifene PartevröfeÜster, 1 öffene Was-
sevleitung, 3 Schlüffel, 10 Hqustnrcn, w-uriden de-n -hcimkehrc-n-
Äcni Betvohnern geöffnet, 8 -mal wuvde der Polszei bei- Festnah-
men- HMfe tzeleistvt, 1 mal 'bei Untzliücksifällcn-. Fernpr wurden

Der

Kc ine Zeiwnq

HMZ. Hvchschnlnachrichtcn. Strahburg, 1.

Mf 'Pröf. Dr. M e-i-nic cke (ncueire Geschichte) hcff einen
^in^' E -Unibersität Frc-iburg i. -B. erhalte-n. Prof.
war seinerzeit gsei-chze'-it-iig mit Prof. Spahn hicrher
i^ .woiriden. — Pros. Dr. Chun, von- bcr Univevsität
Carl -Bogts Schw'ietze-rsohn, hat, wie Äie „Le-ipz.
^ch'v " mitteilen, einen- Rius näch Werlin als ovd.
>>5r der Z-oo-lög-ie, als Direktor Ides d-ort>i>geü Zool-otziischcn
sowie tzls Leit-er Ides. erst kürzlich ivon F. v. R-icht-
Lebeni iMvufcneü Müseüms s-üir Meeresckuude albge--
Ueibt insoilge bes En-tgctzcnikomiMeüs' -des sächsischen
v-i ^ ^uinistervu-m-s der Univerlfitüt Lei'pgig erhallten. — Tü-
bpg, ,Die -hiesige Universität wirid im lauifeüden Semester
Stuidie-reniden besucff, wvvunter sich d-rei Fra-uen lbc-

^vsiV^— ^ln- Skellei von Pr-ös. Dr. H. Grvh, d-cr nach G-ratz
Dr jöbeffe, jst ber o. Pvofessor an ider Unive'vsität Hal-le
8 iuger Mnv o. Pröfessor des Stvafrechtcs unid Stras-
an der deutischeii- Univc-rsität Pr-ag in Aussicht ged-
— Der a. o. Pröfessör der Müsikwisseüschast qn der
ä Ni» y jsi Umiveristtät Präg Dr. Hein-rich Rietsch Wnvde
- Proffssor ernannt.

> ^ Eberswalde, 30. Nov. Jm Mter von

^ ah

b ü jst heute hier der Ehrenbürger
^^äe, Rentuer Gottlieb Schreib-er, gestorben. Er
Eänd atteste S t a d t v e r o r d n e t e in Deutsch-

tsi München, 1. Dezbr. J-n- der Station M-rkenfeld
^'^üzuig, IZH mit Güterzug 212 insolge Uebev-
tich .^es Ausfährtssignals durch den Schn-ellzug seit-
^ok-o- " engestoße n. Vom Schnellzng sind

notiv-e und Packivagen, vom Gisterzng Lokomotive

und 12 Wägen entgleist, Verletzt sind beide Lokomotiv-
führer, eim Heiz-er und ein- Wagenwärter leicht, ein Zug--
führer aus Münch-en etwas erhMicher. Ferner sind Herr
und Frau Hauck aus Baset und Fran Marie Preyer aus
Braunau- auscheinend leicht verketzt.

— Etn böser Streich wurde demi Prinzregenten von
B-ayern in seinen Spessarter Jagdgründen kurz vor sei-
nem Eintreffen zur Wilds-auenjagd gespielt. Durch W-il°
derer -wurde der Wtldpark erbrochen und fämtliche zum
Wschießen bei den Hofjagden- eingefangenen Wildsauen
herausgelassen.

— Das Luftschiff des Grafen Zeppelin. Aus Fried-

richshafen vom 30. November wird der „Franks.
Ztg." g-eschrieben: Nach einer Pause von füns Jahren
unternahm Graf Zepp-elin mit seinem inzwischen evhÄ-
lich niii'-gestalteten und' verbesserten „Luftschisf" heute
wieder ein-en ersten Versnch, der aber leider (wi-e schon
telegraphisch berichtet) infol-g-e eines mißlichen Zwischen-
falles nicht glücklich verlies. Gleich zu Beginn der
Fahrt, als das rtesige 'Fahrzeng g-lücklich und geschtckt aus
seiner Halls hervorgeholt war und nun seine Flügel regen
solltc, vsrsagte in boshafter Laune der vordere Mo-
t o r. Jnfotgedessen hob sich unter dem Druck des h-inte-
reu Propellerpaares nnr das Achterteil des Schtffes und
drückte das vordere Ende in's Wasser, wobei dte vordAe
Steuerung durchnäßt wurde und zerbrach. Es mutzte
natürlich auch der h i n- t -e r e Moto r schleunig, abge-
stoppt werden, und der mit 4—5 Meter in der Sekunde

Die hetttiflL NuMMsr irmfaßL fünf Vlstter Msammen

103
der Stadt

wehende Nv-rdwiüd nahm nun den Ballon willenlos mtt
sich und trieb thn, trotz einiger sch-wcichen Behauptungs-
versuche, in kurzer Frist fast bis auf das Schw-eizerufer
hiuMer, von wo er schließlich durch ein Schleppboot zu--
rückbugsiert wurde. Hoffentlich wird der sympathische
alte Herr, der trotz seiner sieb-ciMg und mehr Jahre mit
judendlicher Energie sein Ziel versolgt, bei einem untev
glücklicherem Sterne untcrnomnienen zweiten V-ersuche
erfreulichere Erfolge sehen. E-inftweilen freilich- müssen
die Herren, welche aus den Kriegsministerien, Lust-
schifferabteilungen usw., zum Ereignisse herbeizistert wa-
ren, uuverrichteter S-ache wieder abzieheu, bis nach been»
deter Rcparierung des Schadens.

- Bcrlin, 30. Nov. D e r hundert st e Ge -
burtstag des O b-e r st le u t n a n t s z. D. von
Franck geftaltete sich, nach dem B-ericht des „Berliner
Lokalanzeigers" heute für -den ehrwürdigen 'Fubilar zu
einem wah-ren Frendenfest, das ihm eine Fülle kMicher
Gaben und Warmherzi-ger Ovationen aus Fröundeskreisen
brachte, aber auch hohe Anforderungeu an das Geburts-
tagsklnd stell-te. T-er Tag fand den gretfen Herrn in uu°
gominderter körp-erlicher und getstiger Elastizität. UnÄ
mtt einer ans Wunderbare grenzenden Ausdauer wußte
der Nestor deutscher Offiziere stch seinen V-erpflichtungien
beim Empfange der zahlreichen Gratulanten zu uuter-
ziehen. „Nur die Ueberfi'llle der Speüdeit" —- so be-
merkte in heiterster Sstilunung der liebenswüvdige Mte
— „h-at mtch heute etwas erschöpft." Von der zehnten

22 Seiten.
 
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