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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

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Nr. 256-281 (1. November 1905 - 30. November 1905)
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Montag. 27. November 1WL

Erstes Blatr

47. Zahrgang. — Nr. 278.

^rschelnt tLgltch, Sormtagr aurgenomme»«, Prei» mit FamilienLlättern monatlich 50 Pfg. in'S Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfenntg.

Durch die Post bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. auSschliehlich Zustellgebühr.

^M-zeigenp rei S: 20 Pfg. für die Ifpaltige Petitzeil« oder derenRaum. ReNamezeile 40 Pfg. Für hiesige GeschästS- und Privatanzeigen ermähigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen
«N bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnferate auf den Platattafeln der Heidelberger Zeitung u. den städt. Anschlagstellen. Fernspr. 82.


Die Reichsfinanzen.

offiziöser Hand sin>ö öie Schleier, die bisher noch
gf s^nige Einzelheiten der vom Mrndesrat beschlossenen
z^^iinanzresorin lagerten, hinweggezogen. Die sinaw
Tfnr ^irkung des Steuerplanes stellt sich, nach fallender
der einzelnen Posstionen gruppiert, wie solgt dar:

und Biersteuer
das Reich entfallende der
^ ErbschastAsteuer
^nchturkundenstempel

aus den Zöllen
sst'uittungssteuer
^UHrkarteusteuer
^Uxus-Rutomobilstcuer

100 MillioMN.

48

41

25

16

12

31/2 „

Summe 248s^ Lllillionen.
Uq nunmehr vöüig entschleierte Steuerbild ruft
^ Uche Ueberraschung, nach keiner Seite erklärlicher-


'ib ernen Ausdruck der

. ... Befriedigung hervor. Bier

§>ckb - ^ müssen den Hauptanterl der neuen Steuern
h,^^ugen; beide Steuerarten sind so unpopulär als
j>^^ch; der Sozialdemokratie bieten sie ein neues, in
"leiteu Massen auf fruchtbaren Bodeu sallendes Agr-
^ - wie die Flostenvorlage, so bezeichnet der

s^^Ürts" die Bier- und Tabaksteuer als „eine mvß-
Provokation". Auch die bürgerlichen Parteieu, ob-
^ dwse Steueru konrmeu sahen, werden sich nicht
x ^teg Herzens darüber hinwegsetzen. > Bereits inr

«hre

1895 kündigtc Staatssekretär Graf Posadowskg

i^^rausteuer an>; die Notwendigkeit einer Reforiu der-
itzpd^ gesteht selbst ein Teil der Jnteressenten zu. Abzu-
ist die Struktur der uuumehr wirklich in Vor-
Mbrachten Steuer, ehe sich> ein abschließeudes Ur-
^ei, sto fällen läßt. Dasselbe gilt vou der Tabak-
i>l^- 'löer wahrend bei der Biersteuer eine direkte
H^^^erfrage nicht aufgerollt wird, rft dies bei der Tabak-
i,r hohem. Maße der Fall. Jn Norddeutschland fin-
zea ^u, daß den süddeutschen' Bundesstaaten große Kon-
gemacht wurden, -ie zu einer enipfindlichen
i>ei,-?d^bung der deutschen Tabaksndustrie zugunsten Süd-
^iands führcn nmssen.

üsrF'e Berechuung der Erbschaftssteuer 'bestätigt die
t>^?.chßung, daß die Einzelstaaten einen Aisteil dersel-
iur sjch sir Unspruch uehmen. Ueberraschend hoch ist
'siutmaßliche Betrag aus dem Frachturkundenstenipet
k^lltzt, eine Stener, die schwer auf dem Handelsver-
sjjxi. ^uslet. Ueberraschend niedrig dagegen berechnet der
c>„ ^lchatzsekrctär die Einnahmcn aus den neuen Zöllen;
^ell, Stelle sollte man eine Korrektur in der Auf-
tzj "ug der aus den geplanten Steuern zn erwartenden
'^uhiiileii ffii- fehr gut möglich halten.
iix„. uf entschiedenen Widerstand wird die Fahrkarten-
^ßen. Der Hinweis auf andcre Länder, wie
^>v ^^bich-Ungarn, Frankreich, Jtalien und Rußland,
»öer ^ lFahrkartensteuer iu dieser oder jener Form besteht
dlussicht genommen ist, bietet cineu recht schlechten
dafür. daß mit ihrer Einführung eigentlich jede


Tyeater in der Stadthalle.

^Heidelberg, 27. Nvvbr.
m a t", Schauspiel in> 4 Asten von H e r m. S u be r -

xiU 1Ü nvch nlcht lange her, daß das Sudermaniwsche Dra'ina
trasz bc.fun>den' wuvde unid sehr bcfremdend wirkte.
^Kd^s-lle'ht nian ihnr unbefangener geigenübor, auch veriständ-
sjichi rr. Ter Wert der PersönUchkeit ist im Kurs gestiegen,
^iss^^unr wenigsten- der weMichen, nnb damit ist ein- ge-
»»dieichgewicht zwischen den beiiden Welten hergestellt, die
^vti^Heirnat aufeinanüer platzen nnd dMch den' Ma'ter Lberst-
Ut iM.tz ^j.,i^ Tochtcr Magda reprösentievt werden-.
j,, Einidruck, den' das <Ludermann'sche Stück hcrvoribringt,
N hUU'Ner noch tief »md e-r kam- in der gestrigen, Vorstclluny
Wirtun'g. Jm' erften Akt -ging McmcheS 'verlorcn, bis
tzer i, PuMlmni sich an üen' Raum' und seine A'kustik ge-

^^z^,^tten.

'Später mviikte man nicht, dasz vor cinem- riesigcn

hundert Personen

r-rauin, gespielt wurdc, der bei cinigen

»IS«L.......1

blle der Mkagd«' ist nur fiir starke Talente, sür dicsc
stdrntii-sr sehr dan'kbar; Frl. De carli fiihrte ste mit außor-
n ^iche nnd Sicher'heit durch. Die seelische und kör-

Se'rsz^..^eschmeidigkeit diesev e.lastischen, temperament'vollen
"rhkeit, die. sich von der Tin'geltange'lsängerin zur Diva
^«ihrE?^itet hat, kam nberzengend zür Gcltnng. CS war
'e m> ihrein Sein, maii glaubtc an sie und an die Welt,

i»- Ire'b^?.?^bant.

>br 1'teht der Vate-r in dein Mittelpun'kt de.s Schau-
0,-vi ^ru-n -cm Herrn Ha rtberg die Anerkennung
vi^rstj,,, e'v stch in die Art und den C>harakter des

Ute "n«nt Schwartze Vevtiest battc und 'sv »vacker. das Sei-
Fll ^nr der, Konstikt, dcr das Drama beherrscht, wirknngs-
stst H^„^^rlstellun.g z'n bringcn. Der Regicrnngsrat v. Kellev
"ttl Gelegenheit, seine schavfe Aufiassnng rmd

- rgisch^H. Charakterisievu'ngstalent mit hübschern künst?

Personen-Tarifreforui., aus welche man so kühne Hoffnuug
baute, illusorisch geivorden ist.

DeuLsches Reich.

— Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Ter Etat der
P 0 st- u. T e l eg r a P h e n v e r w 0 l t u n g weist einen
Ueberschuß von> 62 680 077 Mark aus und der Etat der
Reichsdruckerei einen solchen von 2 862 869 Mk.
Die Einnahme des Reichs au iZöllen uud Ver-
brauchs st e u e r u weisen ein Plus von 896 760 Mk.
aus, die Einnahmen au Stempelabgabeu ein sol-
ches vou 9 547 000 Mk. Die fortdauerndeu Ausgaben
des Ordinariums des M i t i t ä r e t a t s werdeu uiu
15 409 600 Mk. erhöht, die eMMQligen um. 10 486 436.
Mark. Au Neiisormationeu siud vorgeseheu: 1 Kavallerie-
'brigade, 2 Jnfauteriebataillone, 1 Kavallerieregimeut
uuter Absetzuug zwcier Eskadronen Jäger zu Pserd,
2 Fußartilleriebataillone unter Anrechnuug von 6 vor-
handenen, 9. uud 10. Kompagnien und Meier Bespan-
uunigsabteiluugen für Fußartillerieregimenter. Eiue Um-
gestä.Ituug soll das O s f t z i e r - R e i t s ch u l w e s e n
durch Errichtuug von vier Reitschuleu und Umwandlung
des Mtlitär-Reitinstitists iu Hauuover iu eine Ofsizier-
ReitaUstalt erfcrhren. Für das nächste Jahr ist die Er-
-richtung eiuer ReitschuIe iu Paderb 0 rn und
eiue Sumine sür einen Entwurf einer zweiten Reitschule
in S 0 Itau in Aussicht geuom'men. Die beiden wei-
teren Reitschnleu sollen uach SPr 0 ttau und Bitsch
kommen. (Bruchsal ist also doch nicht in Aussicht genvnr-
mcn.) Fm Sanitätsweseu wird die Schaffung einer
neuen' Jnstauz zwischen dem .Gemralstabsarzt dcr Armee
und den K'orpsgcneralärzten geplant durch die Errichtung
von 4 S a n i t ä t s i n s P e k t i 0 u e n in Berlin, Po'sen,
Kassel und Straßburg i. E. Eine erh-ebliche Verbesserung
tritt für die Z a h l m e i ste r I a u fb a'h n ein. Me
Zahlm'eister nnd Oberzahlmeister werden im Gehalt auf-
gebessert. >Hervorzuheben isi dann die Vermehrung
der N n t e r 0 f s i zs e r st e II en, zur westeren Ein-
schränkuug d-er Äusfälle durch dauernde Wkommandie-
rungen und zur Aufrechterhartung eines gleichmätzigen
Etats cm Frontunteroffizieren. Auch eine Besse-
r u 11 g der B e s 0 l d u n g s v e r h ä l t n i s s e der
ll u t e r 0 f f i z i e r e ist beabstchtigt. Sämtliche Uister-
offiziere sollen nach eiuer Dieststzeit von ähb Jähren die
Gebührnisse der Sergeanten und nach neun Jcchren die
Gebiihrnisse der Vizefeldwebel erhalten; außerdem soll
sür die Wdhnungsverhältnisse, namentlsch auch der ver-
heirateten lUnteroffiziere, besser gesorgt werden. Die
Eiutzelheiten enthält eine besondere Denkschrift. Der ge-
samte Zugang an Uisteroffiziercn beträgt 2024.

Der Etat des Auswärtigen Amtes beziffert
sich w!e folgt: Einncchmen 1 147 750 Mark, fortdauernde
Ausgaben 16 313 322, einmalige Ausgaben 1 174 300
Mark. In Addis Abeba (Hauptstadt bon Abyssinien)
nnd Ehrisstania' soll eiue ständige diplomatische Bertrc-
tung und eine Gesandtschaft in Cettinjc mit einem Mi-
nisterresidenten -errichtet werden. Der Fonds der geheimen

levischc.m, Ersolg z-u Letunden. Ueber Äen Pfarrer HessterdiN'Ak
pstegen Davsstller und PuMiku>m zu stolpern. Der Mann
hat in jungen Fahrcn' viel ersa.hren- nnd übevwunden'; für sich
hat er abgeschlossen, sein Herz gehört üen MÄH'seIigen> und Be-
kadenen. Schlicht -nnd einfach, hat er doch eine grotze Gewalt
übe-r die Gemütbr. So wie wir ihn gewöhn'lich seheü und wie
ihn' auch Herr Essek spielte, glartben wir nicht recht 'daran.
Aus ResignatioN' und Zurückhaltung wird er zum Schemen und
spricht wie Hamlets Geist aus überirdischen S'p'hären. Man
sollte ihn menschlicher, lebensvoller gstben, sein Hertz nicht nnr
in- seine Stiinme Icge-n, sondern «s den ganzen Körper -reigieren
lassen. Lebt cs und fchlägt es- anch nur sür Andere, so lebt u-nd
schlägt es doch in ihm.

Durchgängig g.ut waren au-ch die tleineren Rollen besetzt.
Die P-reference-Partie gestaltete sich unter der Mitwivkung der.
Herren' >M 0 r a als Oberlehrer und Bau nr als Genera.l a. D.
zu cinem' hübschen Gen'rebitdchen Das jugendliche Licbes-
paar, hier heitzt es Mnx und Marie, wur'de von Herr-n Wen -
deb 0 r n und Frl. Kclle -r- >n a n n recht frisch uind nastirlich
gespielt, wie Frl. 'Kellermann auch als Schwester und Tochtcv
deni 'Aufgaben ihrer Rolle mit aneükennenswerter Lcbendigkeit
und Sicherheit nachka'in. Die beiden älieren Damen sanden in
Frl. Hinrichs nnd Arl. Hübsch tüchstge Vertrcterinncn.
Das Frl. Wendlowski des Frl. Hübsch dars man sogar eine
ansgezeichnete Leistung nennen. Diese scharse alte J>ungfer
wurde so stchev und so charakter htisch dargestellt, datz man seine
Freuide daran haben nvutzst. F .M.

Zweites Kammermusik-Abonnements-
Konzert.

Bölimischcs Strrichquartett.

Heidelberg, 27. Nov.

Das rühmllchst be'kannte' böhmtsche Streichguartett üibte
wiädernm' seine alte AngiehunlgAvast ans, indorn' es <nn Sams-

Ausgabew soll von 600 000 aus 1 Mrllivu Mark erh-öht
werdew; ber Fonds zur Förderung deutscher Schul- und
Uuterrichtszwecke im Auslanid von 500 000 auf 650 000
Märk. Die Ge s am ta u s g a b e n des neuen
Reichshaushaltsetats weisen eine Steigerung
von 259 Millronen Mark gegen den laufenden Etat auf.

Baden.

— Das „M i l r t ä r - V e r e i n s b la t t" hat am
Samstag die erwartete Zurückncchme des Wahlerlasses
nicht gebracht. Wie der „Kölni-schen Zeitnng" nsttge-
teilt wird, steht die Entscheidnng' des Großherzogs als
Protektor des Militärvereinsverbcmdes nock) aus. Jm
Laufe der Woche werde ein Sonderblvtt des Militärver-
einsorg'cms erscheinen.

— Bei der Nachwahl in Lörrach-Land
wird die S 0 z i a I d em 0 k r at ie sich entweder der
>Wahl enthalten oder weiße Zettel abgeben.

Heffen.

Da r m st adt, 25. Nov. Die Neuwahle n von
25 Abg e 0 r-dn e t e n der Zweiten Kammer brachten
die Wiederwahl von 18 Mitgliedern. Die Zusammen-
setzung blerbt wesentlich wi-e früher. Es gewannen Frei-
sinn und SozialdeM'okraten je einen Sitz zu Ungunsten
der Natio-nalli'beralen. Me einzelnen Parteien verfügen
numnehr ülber fvlgenden Bestand: Nationalliberale 18.
Argrarier 12, Zentrum 7, Sozialdemokrcsten 7, Freisinn
4, Wild 2 Mgeordnete. -

Elsaß-Lothringen.

Mörchingen, 25. Nov. Das Jn>fanterieregi-
ment Nr. 144 wird vom 1. März ab nach M 0 n tigny
bei Metz, das Jnsanterieregiment Nr. 131 dafür nach
M örchi n gen versetzt. Das in Straßburg garnisonie.
rende Jiiifaisterieregiment Nr. 138 wird nach Dieuze
verlegt werden.

Preußen.

P 0 sen, 26. Nov. Die Straskaniwer vernrteilte den
Chesredakteur Wierzbinski vom Polenblcstt „Praca"
wegen Aufreizung zu Gewalttätrgkeiten zu 1^/8
Iahren Gesängnis. Der Verurteilte wurde so-
sort verhaftet. Der Redakteur Pakowski erhielt 400
Mark Geldstrafe.

Ausland-

Oesterreich-Ungarn.

Budapest, 26. Nov. Die Beamten des Pester
Kommitats verweigerten heute demi Obergespan Grafen
Laßberg den Gehorsam. Der Registraturbcanite d-es
Pester KonMiitats, Cöhary, der sich' der gestrigen Amts-
übernahme dnrch den Grafen Laßberg widersetzte, wuvde
heute auf Anordnnng der Staatsanwaltschaft verhaftet.

Rußland.

Petersburg, 25. Nov. Jn den Kirgisen-Step-
pen wütet die Bub 0 nen p e st und> gr-eift schrecklich um
sich. Die Sterblichkeit in >d-en einzelneN Gegenden beträgt
60 bis 100 Prozent.

Scrbien.

Belgrad, 25. Nov. Heute Mittag wurde der

tag vor einer den Kvm'marmusiksaal bis aus den- letzten Platz
sülleNden andächt'igen' Zuhörerschar- konzertierte.

Z'Uerst lietzeri' die Künstler ihren. LandAma>n>n Smeiana, deo
schon im! 'letzteni >Bachvereinskonzert mit seiner Wallenstein-
Ouvertti-re eine so starke W'irrung erzielt 'hatte, mit einem ori-
ginellen und äutzerst interessanten Qnartett (ü-nivll) zü Worte
kvmmen. Nach se-iner Bezeichnung „Ans ineincm Leben" 'lieh
dieseS eine stark national gefärbte Musik crtva-vten. Anspruch
daraus machen aber in Walhrheit nuv 'dcr zweite 'Satz, ein
prächtig gelnngenes 'Allegro mvderato L la Posta, und oov
allein das erste. Thema des 'letzten, eines Mvacc. Jn dcn übri->
gen beiden' Sätzen machen sich stark Bcetho'vensch.' 'Einslüsse -gel-
tend, beson'ders in dem, breiten Largo, loelches mit seiner grü-
belnden, nachdenUichen, monvtonen Stimin'unlg und seineini
etiloa's' unK-aren Ausbau dev Wvächste des ganzen Werkes ist.

Auch üer erste Satz, ein Allcgro vi'vo «ippassionato, ergielta
keine 'so tiese Wivkung, wie die 'beiden, in denen-der Koinponist
seine Muttersprache redet.

Aus Smetana so:Igte Grieg, der in all seinen 'WevlLN den
ii'atio'nalen Charakter seiner nordischen 'Heiinat init grotzev
Bestinmstheit offenbart.

Die Sonate in L-inoll op. 45 für Violine nnd Kla>vier, die
wertvollste scincr drei Geigcnsonaten, erinnert mich trotz aller
Eigenart in sciner nielan-cholisch-schilväriiieri'schen Weise un-
willikürl'ich an Meüdelssohn. Jn> seinem stets »vechse'lnden, ori-
gincllen Rhythinus, seinen cha'ratteristisckien Harm'onien^ unib
seinem Melodienreichtti'in wivkt diese Musik iinmer crfrilchend
und belebend.

Zuni Schlutz ehrten die Künstler noch nnseren grützten Mei-
ster, 'indem sie das hcrrlich: C-dur-Ouartett (op. 59 Nr. 1)
von Beethoven zu Ge'hör brachten, ein Werck, Las, aus der
zweiten Epoche des Meisters stammend, noch nicht die gigantisck>e
Grütze und den svustisch gvübe-INden Zug seiner letzten fün'f
grotzen Quartette austveist, sondevn allein durch die absolute
Reinheit seiner Mustk mirkt.
 
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