Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 256-281 (1. November 1905 - 30. November 1905)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.16474#1065

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Monmg. 13. Novemder 1905.

Erstes BllM-

47. Jahrgang.



^rscheint täglich, SonntagS cruKgenommuL Preil urit Familienblättern monatlich 50 Pfg. in's Hans gebracht, boi ber Expebition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfenntg.

Durch die Post bezogen vierteljährlich 1,35 Mt. ausschlietzlich Zustellgebühr.

^nzeigenpreiS: 20 Pfg. für die Ifpaltige Petitzeile oder üeren Raum. Retlamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermätzigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen
bestimmten Tagen Wird keine Berantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung u. den städt. Anschlagstellen. Fernspr. 82.



Die Lage des Kabinets Rouvier.

Der Kriegsminrster Berteaux hat ani 10. üs. ein
^chreisig^ >an Btinisterpräsidenten Rouvier gerich-
in hem er seine Demission givt. Er erinnert daran,
er schon nv-ch der Sitzung vom Donn-erstag den
.^tsch ausgcdrückt h-ade, zurückzutreten, da es ihm un-
^ösilich scheine, eine Abstimimnng mrbeach-tet zu lassen,
e> dbr 226 Republikaner d-er Linken sich von der Regi-e-
kren-nten. Er habe sich bereit erklärt, zu warten,
"b>l ex daraus gerechnet habe, sich 'öei der demnächstigen
^uterprllati-on! über die allgemein-c Politik der Regierun-g
^ ^rkkäven, nachdeni der M i n i st e r r a t am Vormiit-
^ entschidd-en hatke, 'die sofortige Beratung einer solchen
^llerprllation zu verlangen, sobvid ein darauf abzielen-
^ Anlrag vorliege. Ter Antrag häbe vorgelegen, aber
.'o Wfortige Beratung sei abgelehnt worden. Daher
. P'e es ihm geschienen, daß die am Vormittag im> Mi-
Berrat getrosfen-e Bereinbarung über dte Notwendigkeit,
der z w e i d -e u t i g e n Lage h> eranszukom -
o n, zu bestehen aufgehört habe. Er sei infolgedessen
^ r jj ck g e t r e t e n, weil er seinem politisch-en Pro-
tren kleiben wolle. Er hvbe das Bowußtsein, datz
Hingebun-g sür das Heer und die nationale Vertei-
gnng nicht nutztos gewesen sei nn'd sein Nachsolger eine
^ ensgxr schwierige Äufgabe vorfinden werde, als er sie
or ein-em Iahre übernomnien- habe.

Die konservativ-nationvlistischen und di-e gemäßigt-
^Piiblikcinischen Blätter äuhern rückhaltlos ih-re Befri-e-

'di

bür

8»ng siber die Demission B-erteaur', die für die Armee

ein G'lück sei. un'd fovdern den Minislerpräsidenten

Nngond auf, einen Gener a t an die Spitze des Kri-egs-
Mlüssirmms zu siellen. Die rad-ikaten Parteien dageg-en
^ben den Wunsch geäußert, es möge wieder ein Zivilisi
Aachfolger Berteaur' werden. Ronvier hat dann die
Z^rbsidung d-es Kabinetts in der Art geplcmt, daß er
'^Ni, Rädikat-en Sarrien- das Portefeuill-e des Inn-ern
^vt, während- der b-is-herige Minister des Innern,
.^^nne, -das Kriegsport-efenille übernehmen sollte.
-^chkriep hat aber abg-etehnt. Dann wurde fotgende Kom-
^riatiori! erwogen: Kriegsminister wird Etienn-e; Mrnister
Innern der bisherige Marin-eminister Thomson; der
'bhrrige Handelsm-inister Dubief überninimt die Mvlrine'
vls Handelsinin-ister tritt der radikate Ab-geordn-ete
^ ^uillot in das Kabin-ett ein. Trouillot ist hauptsächlich
. ^ Berichterstatter über das Vereinsgesetz bekannt ge-

?ister'.

"^en. Irn- Ministerium iComb-es wor er Handelsmi-

Abor diese Verteilnng der Portefeuilles ist in
radikalen Partei auf Widerstand gestoß-en, weshalb
^^hier ein-en neuen Kabinettsrat einberufen hat. Die
^dikaten wünschen, daß Trouillot als ihr Ver-
^?uensniann das M i n i st eriu m des I n n e r n über-
h ^unt, sod-äß Thomson und Dubief Marine un-d Handel
dÄten würden.

Hvi allgcmeinen herrscht die Anstcht und sie wird auch
nin ^ in der P-resse direkt ausgesprochen, daß dem Mi-
krinin Rouvier nur noch so lange Schonzeit bemilligt
' t>>s das Trennungsgesetz im Senat An-n-ahme gefun-
hot. Rouvier ist den Radikalen verdächtig, daß er
«ehr nach rechts schiolt. Jst die Trennungsvorlage Ge-
^worden, dann wird der Kampf zwischen den Radi-
den G-eniäßigten ausgefochten werden. Der
hp/ttritt des Kabinetts Roupier ist da-nn sich'er, seine Neu-
viö Mf einer mehr nvch rechts geh-enden Grundlage
UllK.

Deutfckes Neich.

diiv^ ° t s d a m, Neu-es Palais, 11. Nov. Heute Vor-
.?ug vor 10 Uhr 'besichtigt-en 'der Kaiser und der
^ g v o n- S- P a nien aus dem S-andhos beini
ech .i Palais zwei G-eschütze, em Rohrrücklausgeschütz und
TysO lchwere Feldhauh-itze, und sodann auf der Mopke das
^j^stlanteriebataillon. Die Kai'serin nnd die Prinzessin
itch O'^tse wohnten der Vorführung bei. Später be-gab
König. in- Begteitun-g dds Oberjägerineisders Frei-
chstd" Heintze in den Wildpark zur Pürsche auf Rot-

Baden.

Die Ersatzwahl eines Abgeordnetcn zur 2.
der Stän-deversamimlu-ng für Äen 1-2. Wahtkreis
.^ch^Land) für den- am 6. d. M. verstorben-en- Land-
st^. ^^t Raimund Scherer in> Karlsruhe ist vom Mini-
I "M des Innern aus Tienstag, den 28. November d.

an-beraumt wovden.

i,, TF Der „Staatsanzeiger" enthält die der Stadtge-
uide Mannheim für den Bau und Betrieb einer N

Leneisenbahn von KäfertaI über Wallst a d t
nach Heüdesheim erteilte Lionzession.

Preußen.

-— Der Entwurf des S ch u I u n t e r ha l t u n g s -
g esetzes ist vor einem halben Jahre 'den Führern der
N a t i o n a >l l i b e r a l e n vertraulich- mitgeteilt wor-
den; sie hvben, wie di-e „Post" bestätigt, gegen diesen
Entwurs des Kultusminffteriums in einem wichtigen und
grundsätzlichen Punkte Einwendungen erhoben, die auch
von sreikonservativer Seite geteilt werden. Es scheint,
daß diese Einwendu-ng-en ni-cht berücksichtigt worden sind
un-d daß sich nni diesen Puntt die wieder-holten Beratun-
g-en un Staatsministerium drehen, auf die die aufsallende
Verz-ägerung der Einberufung des Landtag-es zurückzufüh-
ren ist. Di-e „Germania" bietet 'der Regierung Tag für
Tag eine klerikal-konservatve Mehr'heit für das G-esetz an.

Sachsem

G e r a, 11. Nov. Sämttiche Webereien des jächsisch-
thüringischen Verbandes und sämtliche Färb-ereien nnd
Appretur-Austalten der sächsisch-thüringischen Ko-nvention
sind hcnt-e wicder geschlossen wovden.

Luxemburg. >

LuxeM' burg, 11. Nov. Das Hosmarschallamt teilt
aus Schloß Hohen 'burg mit, im Befinden des
Grotzherzogs ist eine Besserung eiugetreten.
D-er Verlauf der bergangenen Nacht war besriedigend, der
Kväfteznstan-d hat sich geh-oben, die Nahrungsaufnahme ffst
genüg-end. Tie Ansgab-e von Bnll-etins wird bis auf wei-
teres cin-g-estellt.

Dns MiliLärvereinSverbandspräfidium.

erläßt solgende B-etanntm-achung:

Es ist zur Kenntnis des Präsidiums gekommen, datz bei
den stattgehabten Stichwahlen zum Landtag Bereinsmitglieder
der verschiedenen im Landesverband enthaltenen politischen
Parteirichtungen durch Abgabe der Stimme für einen Sozial-
demokraten sich mit der Stellung, die der Militärvereins-Ver-
band der Sozialdemokratie gegenübcr grundsätzlich cinnehmen
mutz, in Widerspruch gesetzt haben.

Wir wollen nicht verkcnnen, datz die betreffenden Kamcraden
angesichts ganz besonderer Schärfe des Wahlkampfes unter dem
Druck dcr Wahlparteien in hoher Erregung gehandelt haben.
Von ihrem Parteistandpunkt aus bei der scharfen -Betonung der
fortbestehenden grotzen Gegensätze zur Sozialdemokratie konnten
sie zu dem Glau-ben gelangt sein, durch ihre Stimmabgabe
gegen Z 7 Ziffer 2 unserer Satzungen nicht zu verstotzen.

Dcmgegenüber müssen wir betoncn, datz ß 7 Ziffcr 2
unserer Satzungen keine Ausnahme kennt und auch bei solch
eigenartiger Gestaltung des Wahlkampfes das Eintreten für
einen Anhänger der Sozialdemokratie als unzulässig erscheinen
lätzt. Seine Königliche Hoheit der Grotzherzog, unser Aller-
höchster Protektor, haben in diesen Tagen den Ehrenpräsidenten
unseres Verbandes zum Vortrag zu empfangen geruht und da-
bei diese strenge Stellung des Präsidiums zu den Verbands-
satzungen ausdrücklich gutgeheitzen.

Ueber die Stellungnahme des Präsidiums hatten sich die-
jenigen Kameraden in keinem Zweifel befinden können, welche
unscre Bckanntmachung in Nr. 42 dcs Militärvereinsblattes
vom 13. Oktober d. I. gelesen haben.

Wir ersnchen nun die Kameraden Gauvorsitzenden über die
Bodeutung des § 7 Ziffer 2 unserer Satzungen in vorstehendem
Sinn aufklärend zu wirken und sich dabei auch auf die wicder-
holten bedeutungsvollen Kundgebungen Seiner Königlichen
Hoheit des Grotzherzogs, zuletzt auch dei der erhebenden Jn-
biläumsfeier der Allerhöchstcn Protektoratsübernahme, zn be-
ziehen.

Wenn wir es im vorliegenden Fall für angemessen erachtc»,
von der vollen Schärfe unscrer Sahungen jetzt abzusehcn, so
kann eine gleiche Erledigung der Angelegcnheit dcnjenigen Ka-
meraden gegenüber nicht eintretcn, welche durch^ ösfentliche,
von ihnen unterschriebene Wahlaufrufe gegen die Stellung -Les
Präsidiums in bewutzten Gegensah gctreten sind, auch in diesem
Sinne auf Verbandsmitglieder einzuwirken versucht haben.
Das Präsidium mutz sich ihncn gegenüber vorbehalten, nach An-
hörung der Kameraden Gauvorsitzenden die geeigneten Schritte
einzuleiten.

Wir verkennen -gewiß nicht die schwierige Lage, in der
sich da-s Präsi'dium befindet. Taß es aber den richtigen
Ausw-ep gefnirden hat, können w-ir mit dem besten Willen
nicht behaiipten. Es wäre auss- tiefste zu bektngen, menn
die Kundgebung des Prästdinms Folgen zeitigen würde,
an -die es setbst nicht güdacht hat. Unvereinb-a-r sind sozial-
demokratische Gesinnung und Zugchörigkeit zu
-einem Militärverein. Das mag das Militärvereinsprä-
sidinm im-mer wieder betonen, daran mag es feschalten.
Wenn es aber auf di-e Sti-chwahltaktik der Parteien,
iow-eit Militärvereinsmitglioder in Betracht konnnen, Ein-
sluß zu nehmen versucht, so könnte das zu schwerer Ge-
fährd-un-g des MMärvereinsweseris führen, was wir schr
bedanern müßten.

Aus dpx« K.iMruOer

— Seinc Königliche Hoheit der Grotzherzog haben den
Sattlcrmeistcr Hcrmann Fischer zum „Wagcnmeister" er-
nannt.

Karlsru h e, 11. Nov. Bei der gestri-g-en Ankunft
der K ö nr g i n der N ie d e r l a n d e u. deren -Gemahls,
des Prinzen Heinrich- der Niederlande, w-ar außer d-em
Großherzog u. der Großherzo-gin auch Prinz-essin- Withelm
zur Begrüßung am- Bähnhof in Baden anwesend. Die
G-r-oßh. Herrschaften -g-eteiteten die hohen Gäste nach dem
Groß'herzo-glichen Schloß. Nach- Ankunst daselbst fand
Famllientafel und für die Gefolge Marschalltafel sta-tt.
An der heutigen Früh'stückstas-el der höchsten Herrschaften
nahmen Prinz-esfin Wilhelm nnd! Prinz Max tell. Heuts
Nachmittag untern-ahmen die höchsten Herrschaften eine
Ausfahrt und hesichtigtM di-e B-adeanstalten. Znr Hof-
tafet heute Ab-enjd stnd unter Andern eingeladen Prin-
z-essin Amjslie zu Fürstenberg, d-er Köni-glich Preußi'sche
Gesandte von Eiseüdecher, Staatsmimster Freiherr von
Dusch, der Kommandieren'de Geneval des 14. Armeekorps,.
Generat d-er Jnfanterie von Bock und- Poläch und der
Präsiden-t des Ministeriums des Großherz-oglichen Häu-
ses und der auswärtigen Ungeleg-enheiten, Geheimerat
Freiherr von Marschall.

VrlSland"

Oesterreich-Ungarn.

P ra g, 11. Nov. Tie Führer der obstruierenden
Eisen-bähner Böhmens sind zur Teilnahm-e an den E i n i-
-g u n g s v -e r h a n d l u n g e n- nach Wien abg-ereisi. Die
Verkchrs-Unterbind-iing verschärft sich andauernd. Auch
die Persottmzüge erleiden starke Verspätungen und vi-el-
fach schl-en deutsche Anschtüsse -an 'den Grenzstationen. Jn
den 'Grenzbezirk-en herrscht Kohlenmang-el. Jn Prag
macht stch starker Mangel an Salz bemerkbar.

Eisenbahner-Versammlung.

Heidelbcrg, 13. Novem-bcr.

Gestcrn fand in der Turnhalle im Klingenteich eine Ver-
sammlung des badischen Eisenbahncrvcrbandes, Obmannfchast
Heidelberg, statt. Der Bezirk dieser Obmannschaft reicht östlich
bis Lauda, südlich bis Langenbrücken; es gehören zu ihm
ca. 1500 Mitgliedcr. Sie waren, soweit sie dicnstfrei, zuin
allergrötzten Teilc erschienen, denn der grotze Raum war voll-
ständig besetzt. Eingeladen waren autzerdem die Landtagsab-
geordneten des genannten Bezirks und Vertreter der Presse.

Der Vorsitzcnde der hiesigen Obmannschaft, Herr Ka -
mulf, eröffnetc gcgen 3 Uhr die Sitzung mit bcgrützcndcn
Worten und tcilte mit, datz von den cingcladenen Abgeordnetcn
die Herren Dr. Wilckens, Burkhardt und Ncuwirth verhindcrt
seien. Herr Dr. Wilckens sei durch ein Telegramm nach aus-
wärts berufen -worden, hoffe aber noch in ber Versammlung zu
erscheinen. Redner führte dann aus, datz der Berband badischer
Eisenbahner seit dem Jahre 1888 bestehe un-d stch -die Erzielunn
möglichst günstiger Lohn- und Arbcitsbedingnngen nebcn son-
stigen Zwecken zur Aufgabe gestcllt habe, und dic Treue gegen
Grotzherzog und Vaterland pflege. Er ging dann über zur
Schilderung der Lage der Eisenbabner, dic schr ungünstig sci
und vom letzten Lan-dtag als verbesserungsbedürftig anerkannt
wurdc. Jnzwischen sei alles noch teurer geworden, eine Auf-
bessernng -der Einkommensverhältnisse aber nicht erfolgt. Es
sei doch Pflicht des Staates, dafür zu sorgen, datz seine Ar-
beiter nicht der Untercrnährung anhcimfallcn. Milch, Fleisch
und Brot, die Hauptposten in dem Budgest scien tcnrer gc-
worden, die Wohnungspreise sticgcii. Der Eifcnbahner sollte sich
angemesscn dem Temperaturwechsel klcidcn können, die Kindcv
sollten erzogen wcrden und dazu die Frau im Hause bleiben.
Das alles sei nicht möglich. Die Frau müsse mitverdienen,
das Familienleben sei gestört, dis Wohnungs- und Schlasver-
hältnisse schlecht. oft unsagbar, denn mit dem Lohn, der ge-
währt werde, sei selbst das bescheidene Dasein, das der Arbeiter
beanspruche, nicht zu führen. Der Nedner stellte eiü Haus-
haltungsbudget einer Familie mit vier Kindern auf. Die An-
sätze wären sicher nicht hoch, und doch kamen 1432 Mk. im
Jahre heraus, während der Durchschnittslohn dcs Eisenbahncrs
834 Mark beträgt. Ungünstig sind, wic der Redner mit Zahlen
belegte, dic Pensionsverhältnisse, ebenso die Witwen- und
Waiscnvcrsorgnng. Die Pensionskaffe, meinte cr, könnte mchr
leisten, trotz der technisch-rechnerischen Gutachten, die bshaupten,
datz ihr Vermögen noch zu schwach sei. Es werde ja nicht ein-
mal der Zuschutz -der Generaldirektion aufgebraucht. Bis jetzt
hätten die Eingaben der Eisenbahner den gcwünschten Erfolg
nicht gehabt. Redner legt den anwescndcn Abgcor-dneten drin-
gend ans Herz, doch dafür cndlich zn sorgcn, datz das Wohlwol-
len zum Wohltun wcrde.

Den anwcscndcn Eisenbahnern hat dcr Redner sichcr ssichjE
Ncues gcsagt, dcnn cr schildcrtc dic Verhältniffe, die sie taglich
am eigencn Lcibe crfahren, aber die anwesenden A-bgcvrdneten
und sonstigen Gäste haben aus der Schilderung, aus deren Ein-
zelheitsn ein Zeitungsbericht natürlich nicht eingehen kann, ob-
gleich sie ciqentlich das Wirkungsvollstc stnd, ein Bild bekom-
men, wie ein grotzer Teil dcr Eisenbahner lebt und bci seincr
kläalichen EnUohnung leben mntz. Wie tief dieser Eindruck
war, das haben nachher die Reden der verschiedenen Abgeord-
neten gezeigt.

Von den Cisenbahnern sprach noch eine ganze Anzahl Rcd-
ner. Es war immer dasselbe Bild: Wir können mit unserem
Lohn nicht bestehen. Der Verbandssekretär Eisele hob ganz
richtig hervor, datz der Verband sich hätte schon früher bilden
iollen, dann wärcn dic Eiscnbahnerschmerzen auch schon früher
ösfcntlich bckannt gewordcn. Dic Pctition von 1300 habe nichts
crrcicht; dic von 1803 habe bci den AbgcorLncten schon bcssereS

Die heutiae NuMrner LMMßt drei Vlättsr zusammeu 10 SeiLen.
 
Annotationen